Versorger-Aktien

  • Ich gebe zu, keine Aktien die die Gemüter erhitzt, aber
    auf lange sicht rechne ich damit, dass nur wenige der europäischen energieversorger überleben werden, darunter e.on, rwe, endesa, iberdrola, suez und Edf!


    rwe gefällt mir nicht aufgrund des verworrenen beteiligungsnetzes...sind mir zu viele hände im spiel, die mir nicht gefallen ;-)


    für aussichtsreich halte ich hingegen die strategie von e.on im gasbereich, suez im wasserbereich und endesa aufgrund der expansion in den italienischen raum, bei einer günstigen bewertung.


    nehme ich die charttechnische situation dieser drei hinzu, erscheint mir e.on sehr attraktiv, da diese nach einer vierjährigen (!!) Konsolidierung derzeit entlang des langfristigen aufwärtstrends gemächlich richtung alter höchststände streben - ich gebe zu, eine schnecke ist schnell dagegen, aber innerhalb eines Jahres sollte hier doch deutliche kurssteigerungen möglich sein...


    sollte ausserdem der ruhrgas-deal klappen, würde e.on über ruhrgas stark in den russischen markt vordringen (dazu kann ich auch die 'Zeit' von heute empfehlen), dort gibt es pro und contra zweier experten zur ministerentscheidung...


    der 10-jahres-chart:



    denkt ihr, dass man auf mittlere sicht mit e.on etwas falsch machen kann?


    upwind


    es können ja nicht immer nur exoten sein ;D ;D ;D

  • Hallo upwind,


    Versorgeraktien eignen sich hervorragend zur Depotbeimischung und federn gerade in unsicheren Zeiten herbe Kursverluste ab. Ich halte seit Jahren RWE und bin
    von deren Strategeie im Gegenteil zu Dir sehr überzeugt. Schau Dir mal an, wie sehr sich RWE im Wasserbereich gemausert hat und durch zugegeben recht teuere Zukäufe die Weichen für die nächsten 20-30 Jahre gestellt hat. Wasser wird das Gold dieses Jahrtausend werden, da bin ich mir sicher. Genau so gut gefallen mir die Aktivitäten der Tochter RWE Power. Man verfolgt zielstrebig den Einsatz und die Vermarktung von neuen Energien (insbesondere Solar und nicht zu vergessen die Brennstoffzelle - Stichwort Minikraftwerke i.V. mit stationären BSZ z.B. für Universitäten, große Hotels, Industrie bis hin zum privaten Haushalt) Mir ist um RWE nicht bange und gerade wegen des MIX sehe ich mich gut positioniert, wie gesagt unter der Prämisse eines sehr defensiven Werts in meinem Depot.




    Beste Grüße
    AGio.

  • ...hi agio


    ich finde RWE auchnicht schlecht, was mir nicht so gut gefällt sind die vielen kommunalen Gesellschafter - scheint mir doch recht verworren!


    Im Wasserbereich, so ich primär in diesen investieren will, gefallen mir Suez besser, die zudem niedriger bewertet sind und als Nischenanbieter auc Wedeco, bei denen ich auf ermäßigtem Niveau auch über einen EInstieg nachdenke bzw. nachgedacht habe... mal sehen, wie sich die aktie entwickelt!


    upwind


    p.s.: stimmt, soll absolut defensiv sein...da passen die großen sicherlich besser, als wedeco...

  • Vorsicht ist aus Süddeutscher Sicht geboten. Der Bayerische Staat hält aus alten VIAG Tagen immer noch einige Prozent an E.ON. Und der große Edi oder besser gesagt sein Finanzknecht Faltlhauser hat schon mal den Ausbruch aus der Konsolidierungsrange verhindert, indem er bei ca. 64,5 Euro einen dicken Batzen verkauft hat. Die werden das, sofern die Kurse günstig sind, möglicherweise nochmal versuchen, um die maue Staatskasse aufzubessern. Bei solchen Einflüssen hilft die langfristige Unterstützung dann auch nichts.


    Arlecchino

  • Hallo zusammen,


    hier mal die akt. Aktionärsstruktur, soweit sie RWE auf ihrer Homepage bekanntgegeben hat:


    Allianz Aktiengesellschaft 11,58 %
    RW Holding AG 10,94 %
    Kommunale Energie-Beteiligungsgesellschaft mbH 10,00 %


    Rest leider nicht angegeben (wohl im wesentl. inst. und priv. Investoren ?)


    Dem hohe Anteil kommunaler Versorgungsunternehmen an RWE kann man auch was positives abgewinnen. Schließlich sind es die Abnehmer von RWE und diese Kunden werden wohl nicht bei der Konkurrenz Ihre Energie beziehen.


    Gruß Agio

  • zeit den alten thread mal wieder aufzuwärmen:


    ich habe inzwischen E.ON in meinem Depot und bin bisher sehr zufrieden damit - nach der Ruhrgas-Übernahme erhoffe ich mir natürlich weitere positive Impulse und denke, dass diese Aktie langfristig sehr aussichtsreich ist...


    nach presseberichten plant man bei E.ON bereits die nächste Übernahmen, aufgrund der komfortablen Cash-Situation sicherlich nicht das verkehrteste, was man machen kann... dazu sharper.de:


    Eon holt sich neue Energie

    Kaum ist die eine Hochzeitsfeier vorbei, wird offenbar schon der nächste Partner angegraben. Versorger Eon soll laut britischer Sonntagszeitung "Observer" am schottischen Energieversorger Scottish & Southern Energy (SSE) interessiert sein. Erst am Freitag war Eon die Ministererlaubnis für die Übernahme von Ruhrgas ins Haus geflattert. Eon mischt kräftig bei der Konsolidierung des Versorgermarktes mit, das verleiht der Aktie Fantasie. Das Eon-Papier ist im Aufwind. Andreas Stowasser

    Go North. Eon zieht es offenbar in die schottischen Highlands. Nicht die schöne Natur lockt die Deutschen, Eon setzt auf europäische Expansion. Eon sei bereit 10,9 Milliarden Euro für SSE auf den Tisch zu blättern, so der "Observer".


    Mit SSE käme ein Versorger in die Eon-Familie, der vier Millionen Strom-und eine Million Gaskunden bedient. Eon-Tochter Powergen versorgt bis jetzt drei Millionen britische Haushalte mit Energie. SSE würde die Stellung Eons im britischen Markt somit deutlich stärken.


    Der Markt wird aufgemischt


    Eon wächst und wächst. Erst am Freitag hatte der Konzern einen großen Coup feiern können. Die Übernahme von Ruhrgas war endlich über die Bühne. Alfred Tacke, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, hatte seinen Segen gegeben. Und damit das Kartellamt überstimmt. Die Wettbewerbshüter hatten sich gegen die Akquisition ausgesprochen. Doch Tacke wischte die Bedenken vom Tisch. Die Auflagen, die Eon erfüllen muss, sind moderat ausgefallen. Kurzum: Eon kann rundum zufrieden sein.


    Eon ein großes Stück voran gekommen. Der Konzern hat sich in den vergangenen Monaten neu ausgerichtet. Eon ist mittlerweile ein reiner Versorger. Auf das Wassergeschäft wird Eon künftig verzichten. Ein vernünftiger Schritt.

    Eon wächst. Mit dem Segen der Anleger, die begreifen, dass im Versorgermarkt Größe das schlagkräftigste Argument ist. Der Konzern hat seine Umbau erfolgreich hinter sich gebracht, was für die Kompetenz des Managements spricht. Die Eon-Chefs denken auch nach dem Ruhrgas-Coup offenbar nicht daran, vom Gaspedal zu gehen. Die Aktie hat gute Aussichten, kurz- und langfristig.


    © 2002 sharper.de


    --> sehe ich ähnlich!


    ich muß aber auch agio ím nachhinein recht geben, habe mir RWE nochmal angeschaut, die ausrichtung in richtung wasser ist sicherlich positiv zu beurteilen, ebenso das verstärkte egagement im bereich solarenergie...auch der kurs erscheint derzeit recht attraktiv.


    @ agio


    besitzt du die Vz? Diese kämen für mich am ehesten in Frage...


    hast du dir im zusammenhang mit wasser auch mal suez angeschaut? die stehen derzeit stark unter druck, wegen rückstellungen, die auf die argentinien-krise zurückzuführen sind...ansonsten aber gut aufgestellt.


    upwind

  • Hallo upwind,


    ich halte die Vorzugsaktie von RWE und in der Zwischenzeit auch e.on. Es kann durchaus sein, dass e.on jetzt nochmal etwas nachgibt, doch sollte uns das auf mittlere Sicht nicht interessieren. Die Ereignisse bei e.on haben sich derart überschlagen und man verhandelt bereits wieder wegen eines neuen Investments in GB. Das Tempo verschreckt so manchen Anleger.....zumal man immer mehr Stimmen hört, die jetzt wieder einer Diversifizierung - statt einer Focusierung Vorteile einräumen. Alles schon mal dagewesen.
    Die Wahrheit liegt wohl wie so oft in der Mitte.


    Suez habe ich nicht in der Beobachtung, ist aber in jedem Wasserfonds enthalten.


    Gruß Agio

  • nach nochmaliger recherche und suche nach einem sicheren Hort habe ich mich dir nun angeschlossen, denn werte von 26 € sind nun wirklich ziemlich billig für die VZ-Aktien der RWE...so nun habe ich sie also auch beide (E.ON), bei Suez wollte ich noch die Lage in Südamerika abwarten, auch wenn sie größtenteils in Chile ihre Brötchen verdienen, scheint mir die politische und finanzielle Lage dort 'etwas angespannt' zu sein...komisch, aber derzeit fühle ich mich mit deutschen AKtien eigentlich ungemein wohl...


    gruß upwind

  • da es keinen Eon Thread gibt, muss halt wieder der hier herhalten:


    Hohe Goodwill Abschreibungen bei EON


    http://www.ftd.de/unternehmen/…uer-zu-stehen/472322.html


    Kurs fällt erstmal.


    Die frohe Nachricht:


    "Die Wertberichtigungen mindern den Konzernüberschuss", heißt es in der Mitteilung. Auswirkungen auf den bereinigten Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) und den bereinigten Überschuss, auf dessen Basis Eon die Dividende kalkuliert, ergäben sich aber nicht. Der Vorstand hat vielmehr eine Ausschüttung von 1,50 Euro pro Aktie vorgeschlagen - unter Berücksichtigung des Aktiensplits sind das 9,5 Prozent mehr als im Vorjahr.



    Das macht gut 6% Dividendenrendite. Und ich gehe davon aus, dass EoN das auch weiter durch den Zyklus bezahlen wird.



    MMI

  • Ich habe mal (schon länger her)für ein Unternehmen gearbeitet, bei dem die erfolgsabhängigen Teile der Vorstandsvergütung ausschließlich nach der Höhe der Dividende bemessen wurden. Auch in Verlustjahren wurde auf Dividendenkontinuität geachtet. ;-)

    “Investment is most intelligent when it is most businesslike.” -Benjamin Graham

  • DJ Bundeskartellamtspräsident gibt Entwarnung für Energiekonzerne



    BERLIN (Dow Jones)--Die großen deutschen Energiekonzerne müssen aus der Sicht des Bundeskartellamtes keine Befürchtungen vor einer möglichen Zerschlagung haben. Die Energiebranche werde bei der Anwendung des von der Bundesregierung geplanten verschärften Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen nicht im Fokus stehen, sagte der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, am Mittwoch auf einer Gaskonferenz in Berlin.


    Vor allem die Energiekonzerne E.ON und RWE waren im Zusammenhang mit den Plänen für eine Entflechtung von Großunternehmen immer wieder genannt worden.


    Mundt sagte, dass die deutschen Energiekonzerne im Vergleich zu anderen, staatlich dominierten Versorgungskonzernen in Europa eine akzeptable Größe hätten. "Angesichts eines zusammenwachsenden europäischen Energiemarktes werden wir vielleicht noch ganz froh sein, dass wir Energiekonzerne dieser Größe haben", fügte Mundt hinzu.



    Webseite: www.bundeskartellamt.de

    - Von Klaus Hinkel; Dow Jones Energy Daily,
    +49 (0)69 29725 108, unternehmen.de@dowjones.com
    DJG/hil/brb
    Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de


    (END) Dow Jones Newswires


    April 14, 2010 09:04 ET (13:04 GMT)

    3.) Gib nie mehr für einen Erwerb aus, als absolut nötig
    16.) Geschäft ist Geschäft (... bis sich ein besseres anbietet)
    218.) Kauf nie ohne zu wissen, was Du kaufst

  • Ich habe im Moment die Versorger im Auge....


    RWE und Eon bieten schon ordentlich Wert, dafür dass sie so groß sind...

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman

  • Ich habe ebenfalls Versorger im Auge.


    Kennzahlenmäßig noch besser als Iberdrola sind Endesa, ebenfalls aus Spanien, oder Enel aus Italien, die 92% an Endesa halten.


    Kennzahlen von Endesa bei Kurs 18,50 Euro:
    KGV5 = 5, wobei 2008 ein Ausreißer nach oben war
    KGV(TTM) = 4,3
    KGV 2010/2011e < 10
    Operativer und freier Cashflow hervorragend, so daß die Aktie schon ein ganz normaler mechanischer Kaufe wäre,
    Dividendenrendite aber nur enttäuschende 2,6%
    KBV=1,37, dabei aber offenbar erhebliche Minderheiten einberechnet
    Angeblich wenig diversifiziert, v.a. Spanien und Portugal


    Kennzahlen von Enel:
    KGV(TTM)=8
    KBV=1,1, jedoch ohne Goodwill über 3
    Dividendenrendite=6,5%
    Freier Cashflow war nur 2007 fett negativ (Endesa-Übernahme), und 2009, sonst immer stark positiv
    Super-konstantes Geschäft seit 2000
    Sehr magere EK-Quote=20% inkl. Goodwill!
    KGV 2011e=8,4 (Börse Online)

    „Lasst uns doch die Quadratur des Kreises probieren.“Robert Habeck über sein Politikverständnis

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  • E.On wäre vergleichbar mit ENEL, hat aber etwas weniger Verschuldung und eine etwas höhere EK-Quote.
    Bei Kurs 24:
    KGV 2009 = 5,7
    KGV 2011e = 8
    Dividendenrendite = 6,25%
    KBV = 1,1
    Das KGV10 sieht deutlich schlechter aus als bei den Konkurrenten
    Der freie Cashflow fiel 2008 vermutlich nur durch mehrere Akquisitionen negativ aus.


    Die Umsatzentwicklung ist für mich nicht nachvollziehbar. Im Jahr 2000 war der Umsatz fast schon so hoch wie heute, sank zwischendurch aber für mehrere Jahre um mehr als die Hälfte!
    Weiß jemand, warum die Gewinnmarge zwischen 1995 und 2001 nur um die 3% war (mal 5%), und die EBITDA-Marge meistens 13% (mal 17%), seither aber die Gewinnmarge regelmäßig bei knapp 10% liegt (7,5-10%), und die EBITDA-Marge meistens über 20% liegt (15-25%)? Monopolgewinne? Das ist sehr verdächtig.


    Besonders in Deutschland kommt evtl. künftig noch der politische Druck auf die Margen dazu, Stichwort Brennelementesteuer.


    Trotz günstiger Entwicklung der Fundamentaldaten sind die Versorger historisch relativ günstig, kaum teurer als vor zehn Jahren, und nur wenig teurer als vor einem Jahr.


    Ähm, wie kann es einen Chart von E.On vor 2000 geben, wo dieser Konzern durch Fusion von VIAG und Veba erst entstand?



    Enel:



    Endesa:



    Iberdrola:


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  • Ist ja nicht so, dass ich denen kein stabiles Geschaeft zutraue. Wenn ich mir die Kurs-Charts so angucke, dann ist der Kurs jedoch alles andere als stabil. Der Grund warum Du stabile Versorger suchst duerfte ja wohl der sein, relativ zum Markt dennoch einigermassen gut dazustehen. Zumindest dieser Gedanke duerfte (wie an Charts abzulesen) gruendlich nicht aufgehen, egal ob deren Geschaeft stabil ist oder nicht.


    Dann doch lieber die Flucht in die Nanos und Micros. Wenn der Markt abschmiert halten die sich oft ein paar wochen/Monate laenger bevor sie auch abschmieren. Viel bemuehtes Beispiel EIF: Ja, die hat es letztendlich auch erwischt. Aber eben nicht sofort.

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

  • Ich hatte schonmal in meinem Treat geschrieben, dass ich zu einem ETF auf den Stoxx600 Utilities Index gegriffen habe.


    Ich halte einen "künstlich" geschaffenen Versorger (20% Eon 15 % Suez 8% RWE usw usw.) mit den Rahmendaten


    KGV~10
    KBV~1,1
    Dividendenrendite ~5-6%


    für sehr attraktiv. Klar kann man sich die einzelnen Versorger kaufen - aber unter Berücksichtigung der Steuerstundung der Dividenden und der Diversifikation finde ich den Utility-ETF eine hervorragende Wahl...

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  • Ja, stimmt auch wieder, Joe. Fürs Markt-Timing ist es schlecht, wenn die besagten Aktien ebenfalls nachgeben, d.h. wenn man bei Gelegenheit günstig tauschen möchte in andere Werte. Das ist bei den Anleihen doch besser - wegen des Laufzeitendes. Dafür sind die Versorger aber zum einen ausfallsicherer (bei einer IKB würde ich nicht darauf wetten wollen, daß sie eine Pleite von etlichen Südstaaten überlebt, und auch bei CRE etc. weiß man nicht, ob die sich in der Kreditklemme noch refinanzieren können), zum anderen auch inflationsfest.
    Für das Depot meines Vaters überlege ich, ob ich ihm die CRE-Wandelanleihe mit über 10% annualisiert bis Ende 2011 kaufen soll, oder doch einen der Versorger.


    Andererseits sind die Versorger in der jetzigen Situation aber auch an sich interessant, weil sie relativ günstig erscheinen im historischen Vergleich: In der Regel deutlich gesteigerte Gewinne und Umsätze (letzteres durch Übernahmen?), aber eben kaum höhere Kurse als vor zehn Jahren. Auch im Double-Dip-Szenario sollten sie sich zumindest relativ gut halten können, zumindest besser als die Zykliker; die Fallhöhe ist gering(er) - wenn wir nicht gerade 5er KGVs bekommen. Schon mechanisch würde der ein oder andere beinahe im Filter hängenbleiben, wenn nicht das KBV>1 (jedoch Monopolstellungen!), die teils geringe EK-Quote oder der negative freie Cashflow (wegen der Übernahmen; zählt dann nicht) es verhindert hätte.
    Wenn man in der Position wäre, von den Kapitalerträgen zu leben, wäre das doch eine gute Wahl als Daueranlage: Ich würde mindestens reale 10% p.a. erwarten, wenigstens aber die Dividendenrendite von über 6%, die auch inflations- und rezessionssicher sein sollte. Bloß reicht mir das normalerweise nicht, ich will mindestens 15% langfristig.


    Bei Big Pharma sieht es ähnlich aus: Hätte sich das jemand vor zehn Jahren vorstellen können, daß man sämtliche Pharmaaktien aus dem Stoxx50 zu einstelligen KGVs und teils mit hoher Dividendenrendite kaufen kann? Damals hieß es doch, Pharmaaktien könnte man nie kaufen, wenn man nach den Value-Kriterien geht. Gut, es scheint daran zu liegen, daß der Patentschutz (was ist eigentlich die Mehrzahl davon?) allerorten abläuft.

    „Lasst uns doch die Quadratur des Kreises probieren.“Robert Habeck über sein Politikverständnis

    Einmal editiert, zuletzt von Winter ()

  • Zitat

    Original von Winter
    Wenn man in der Position wäre, von den Kapitalerträgen zu leben, wäre das doch eine gute Wahl als Daueranlage: Ich würde mindestens reale 10% p.a. erwarten, wenigstens aber die Dividendenrendite von über 6%, die auch inflations- und rezessionssicher sein sollte. Bloß reicht mir das normalerweise nicht, ich will mindestens 15% langfristig.


    Sehe ich normalerweise absolut genauso. Aber: bei den langfristigen 15% gehst Du regelmäßig Investition in Klein/Kleinstunternehmen ein. Die 3-5% Renditeabschlag bin ich bereicht für wohldiversifizierte Monopolunternehmen zu bezahlen. Ich schätze wenn der Markt dann erkennt, dass Versorger doch nicht so schlecht sind, können die Multiples auch schnell wieder steigen und so auf 15% p.a. kommen.
    (Annahme der deutlichen Erhöhung der Multiples innerhalb der nächsten 10 Jahre).

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  • Na ich weiss nicht. Am Ende ist der beste Schutz billig eingekauft zu haben.
    Noch dazu sind big caps sowieso gefaehrlicher als die micros. Wer glaubt ein "too big to fail" wuerde die grossen sicherer erscheinen lassen - nun, wenn dieser Fall eintreten sollte, dann koennte es schon Rettung geben. Doch wo der Kurs dann ist, wird so erschreckend sein, dass dieses Argument "to big to fail" kaum troesten mag.
    Abgesehen davon: Politisch gestuetzt kann auch mal schnell politisch gestutzt werden. BP koennte so ein Fall werden. Enron war dann auch nicht too big, world com ebenfalls nicht, etc.
    Den kleinen wird nicht geholfen, aber sie werden auch nicht politisch gestutzt.
    Wenn die Kleinen guenstiger sind als die grossen, dann wuerde ich die grossen nicht kaufen wollen.


    Das KBV ist nicht nur groesser als 1, es ist sogar oft genug negativ, so wie die EK quote auch.
    Nur der Cashflow, der ist immer positiv. Und das muss er auch sein, sonst waere es ja sofort eine Pleite.
    Ein Ruckeln im Getriebe - Und schon haben wir ein "doch nicht too big to fail".
    Gute Rendite bekommt man auch, wenn man billig Kredit aufnimmt und sich dafuer lauter kleine Aktien kauft deren Dividendenrendite hoeher ist als das was man an Kreditzinsen bezahlt. Klar erhoeht man auf diese Weise sein Risiko - aber hey, das wird ja bei den Versorgern mit negativer bzw. kaum vorhandener EK quote auch bereitwillig eingegangen ohne das es irgendwen juckt.


    Gruss, Joe

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