physisches Gold

  • Hallo Beobachter,


    sehr guter Kommentar und Beitrag von Dir, dass muß ich Dir lassen.
    So, jetzt gerate ich wieder ins Grübeln.
    Inflation, was ist das? ist das ein Wertverfall des Dollars gegenüber dem Euro?
    oder ist das jetzt die verteuerung der Waren, was zu einem Prreisanstieg führt und somit höherer Lohn gebraucht wird, bis man diesen in Schubkarren 2 mal täglich abholen muss um dem Preisanstieg folgen zu können.
    Der Dollar sinkt (= Inflation, gut für Gold?)
    Die Preise der Waren sinken aber auch(= Deflation, schlecht für Gold?)


    Mir erscheint nicht der Dollarverfall das Kriterium der Inflation, sondern der Preisanstieg das Kriterium der Inflation zu sein. Aber so sicher bin ich mir da nicht.
    Was meinst Du so?
    @all: auch eure Stellungnahme dazu bitte!


    Gruß,


    Joe

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

  • Hallo Brain, (und auch für Beobachter)


    hab Dich jetzt wieder runtergenommen von meiner ignor List.
    Zu interessantes Thema, und immerhin bin ich froh, hier nicht Kritik von Dir zu lesen. (Bin sensibel, habe leider ein Nervenproblem, bitte Rücksicht nehmen.)


    Wenn ich auf den Dollarverfall schaue, dann ist das regional. (der Amerikaner sieht es ja nicht).
    Eine Inflation ist also aus Europäischer Sicht (lokal) bei den Amis auszumachen.
    Global gesehen fallen die Preise in USA und sie fallen in Europa.
    Import Export zwischen den Ländern, dass spielt sicherlich auch eine Rolle. Aber wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, dann herscht ein Preiskampf innerhalb Europas (Europäische Unternehmen unterbieten sich in Europa) und in Amerika (amerikanische Unternehmen unterbieten sich in Amerika).


    Der Ölpreisanstieg ist Inflationstreibend, das ist richtig. Herstellung wird teurer, die Preise werden teurer und damit ist eine Inflationäre Tendenz auszumachen, solange der Öl-Preis oben ist.
    Ist das aber nach dem Krieg weiterhin so? Bleibt Öl weiter oben nachdem Irak unter US-Kontrolle ist?
    Selbst ein langer Krieg ist auch nicht lang. 2 Jahre hoher Öl-preis - und dann ist es vorbei, und der Ölpreis fällt dann wieder. So oder so, der Öl-Preisanstieg ist nicht nachhaltig (oder?) und somit ist deswegen noch keine Inflationäre Tendenz auszumachen. (mal abgesehen davon, dass diese Art der Inflation nicht gut aus Abendländersicht ist, und aus Weltwirtschaftlicher Sicht bin ich mir da nicht sicher).


    Ich fürchte, das Problem wird erst einmal nicht durch überschwemmen von FiatGeld drucken behoben werden. Das überschüssige Geld wird einfach gespaart. Es kommt nicht in Umlauf sondern bleibt auf Sparkonten. Irgendwann, wird es soweit sein, dass die Überschwemmung ihren Effekt zeigt.
    Ich frage mich, wann das so ist, glaube aber nicht, dass es dieses Jahr sein wird (und somit ist Gold dieses Jahr noch nicht dran).
    Ich bin mir aber auch nicht so sicher, bereitet mir massivstes Kopfzerbrechen, das Thema Inflation.


    Sehr lesenswert ist www.geldcrash.de
    vielleicht kennt ihr die Seite ja bereits.



    Gruß,


    Joe

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  • entschuldigt, wenn ich dieses Thema etwas strapaziere.
    Was hält ihr von dieser Meinung?
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    Was meinen Sie zu Goldminenaktien?



    Vielleicht haben Sie auch schon von der These gehört, dass die Aktien von Goldminen nicht nur vor Inflation, sondern auch vor Deflation schützen. Das hieße, sie würden niemals fallen. Diese Theorie stützt sich auf die Beobachtung, dass die Aktien von Goldminengesellschaften in den 30er-Jahren gestiegen sind. Ohne das Wissen um zwei sachdienliche Einzelheiten führt diese Tatsache jedoch in die Irre:


    Zum einen ist es eine Tatsache, dass sich Goldminenaktien im Bärenmarkt von 1929 bis 1932 kaum bewegten. Homestake markierte im Jahr 1929 sein Hoch bei 11,50 und sein Tief im Jahr 1932 war 13,88 Dollar, konnte also nur einen kleinen Gewinn verbuchen. Im selben Zeitraum bewegte sich das Papier von Dome Mines überhaupt nicht.


    Zum anderen ist es zwingend erforderlich zu wissen, dass die US-Regierung in diesen Jahren einen Festpreis von 20,67 Dollar pro Unze Gold aufrechterhielt. Während alle anderen Rohstoffe aufgrund der Deflation an Wert verloren, blieb der relative Wert des Goldes in Bezug zum Dollar unverändert, da sein Preis ja fixiert war. Somit gab es für die Goldminenaktien auch keinen Grund am allgemeinen Crash teilzunehmen.


    Heutzutage bindet die Regierung den Kurs ihrer Währung nicht mehr an Gold und wird es wohl in nächster Zeit auch nicht tun. Ohne künstliche Beschränkungen wird Gold in der kommenden Deflation genauso stark fallen wie alle anderen Rohstoffe - und Goldaktien werden wahrscheinlich sogar noch stärker verlieren. Eine Analyse des langfristigen Wellenmusters der Goldaktien untermauert diese Schlussfolgerung. Erst eine Kursbewegung, die den Goldpreis auf mehr als 400 US-Dollar pro Unze bringt, würde dazu führen, dass ich meine Meinung ändere und den Edelmetallen bullish gegenüberstehe.
    ---------
    Interview mit Robert Prächter (ein Bär), Autor des Buches:
    "Besiege den Crash!", allerdings auch Anhänger der m.E. schwachsinnigen Elliot-Wellen-Theorie (mit 1,2,3,4,5,a,b,c,d,e,I,II,III,IV,V usw.)


    Gruß,


    Joe

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  • Ohne etwas Grundsätzliches zur Thematik sagen zu können, zwei kurze Anmerkungen:


    Der Vergleich "Hoch im Jahr 1929 - Tief im Jahr 1932" ist meiner Ansicht nach Schwachsinn. Warum wird nicht "Hoch im Jahr 1929" mit "Hoch im Jahr 1932" verglichen, oder noch besser Durchschnittskurse?


    Meines Wissens prognostizieren Elliott-Wave-Anhänger für Gold Kurse von 200 USD.

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

  • Ist ein Interview...
    gemeint ist höchstwahrscheinlich hoch des S&P 500 1929 und Tief des S&P 500 im Jahre 1932.
    Bin mal so frei und nehme an so ist es gemeint. sonst würde das ja alles keinen Sinn ergeben.
    Wenn Du das also dahingehend korrigierst, was hälst Du dann von der Meinung, Gold wird fallen wie alle anderen Rohstoffe auch?
    Ich glaube, daß Gold durchaus fallen kann, aber nicht so tief wie andere Rohstoffe, da es auch wegen seiner Begrenztheit ein knappes Gut darstellt und weil es "Vertrauen" darstellt. Nichtsdestotrotz könnte es fallen, nur eben nicht so stark. Dann wäre man trotzdem noch mit Geld unterm Kopfkissen besser dran, denn es ist wenig tröstilich weniger zu verlieren als die anderen (den Fall habe ich schmerzlich bisher selbst erfahren).


    Gruß,


    Joe

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  • Joe : nach einem Blick auf http://www.sharelynx.net/Charts/Historical.htm verstehe ich: der S&P500 erreichte 1929 offenbar ein All-Time-High und 1932 danach offenbar das relative Tief danach.


    Wie schon erwähnt, kann ich zum Thema nichts sagen. Ich möchte aber darauf hinweisen, daß die meisten Goldmünzen im Gegensatz zu Barren auch offizielle Zahlungsmittel sind, so daß Du schon deshalb im Fall eines Goldpreiseinbruchs nach unten abgepuffert bist. Zum Beispiel wird die neue deutsche Euro-Gedenkmünze einen Nennwert von 100 EUR haben, d.h. Du wirst sie auf jeden Fall für 100 EUR losschlagen können, egal, was die halbe Unze Gold kosten wird. Eine Ausnahme ist der Krügerrand, der keinen Nennwert besitzt. (Dafür ist er auch billiger.)


    Ich habe mal eine Tabelle mit den Nennwerten diverser 1oz-Münzen angehängt. Unter diesem Aspekt wäre derzeit der Kauf von Britannias zu bevorzugen, da man 200EUR-Münzen nur noch für exorbitante Preise bekommt (Sammlerwert!). Wechselkurse für den chinesischen Yuan habe ich auf die Schnelle nicht gefunden.


    Ich hoffe, Du kannst jetzt wieder etwas ruhiger schlafen. Das Thema scheint Dich doch ziemlich zu enervieren.

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  • Kurs von heute:


    100 Chinesischer Renminbi Yuan = 11.31207 Euro


    Gruß Contra


    PS: Aktien kaufen und Schlaftabletten nehmen!
    Aber nicht zu viele - sowohl Aktien, als auch Schlaftabletten...

  • Absicherung von Gold gibt es auch. Absolöuter Tiefpunkt sollte 42,22 Dollar je Unze sein, weil die FED garantiert hat, davür Gold zurückzukaufen.


    Hier noch ein interessanter auszug aus dem Artikel das 1x1 der Wirtschaft:
    --------
    23. DEPRESSION.
    Dann fällt alles, Kurse, Preise, Werte. Ob die Zinsen auch noch auf Null gesenkt werden, spielt keine Rolle mehr, siehe Japan jetzt. Die ausgweglose Lage entsteht. Hilfe wäre nur möglich, wenn die Schulden/Guthaben gestrichen bzw. zumindest zinsfrei gestellt würden - und das zumindest bei den Staatsanleihen, die nichts anderes sind als Forderungen der Bürger an sich selbst, Schwindelpapiere also, oder eben ein "hochverzinsliches Nichts".


    24. SCHLUSS.
    Der ist erst, wenn alle jene Schulden ausgebucht sind, die die Inflation verursacht haben. Schluss in der Geschichte heisst immer: Das alte Preisniveau (Vor-Infla!) wird wieder erreicht. Perfektes Beispiel USA: Die Preise von 1915 wurden punktgenau (!!) 1934 wieder erreicht. Also herrschte 20 Jahre absolut stabiles Preisniveau - oder nicht? Wer spricht denn da von "Weltwirtschaftskrise", was will er uns damit sagen? Ich sage aber: Auch diesmal werden alle Preise, vergleichbare Güter vorausgesetzt, wieder auf das Niveau der frühen 50er Jahre fallen.


    Tja und nun? Und GOLD??? Jetzt wird's spekulativ.


    25. GOLD WOHIN I?
    In der Deflation fallen alle Preise, auch der von Gold. Wie weit weiß ich nicht. Es gibt für mich nur ein einleuchtendes Preisziel, das von Jürgen Küssner, dem m. E. besten Elliott-Wellen-Analytikers, den ich kenne (man schaue in seine Page). Es liegt bei ca. 200. Ich weiß natürlich, dass es einen absoluten "Nullpunkt" für Gold gibt. Der liegt bei 42,22 $ / Unze. Zu diesem Preis muss US Treasury alles Gold ankaufen, das angeboten wird. Tiefer kann der Preis nicht fallen.


    26. GOLD WOHIN II.?
    Küßner "sieht" aufgrund seiner sehr sorgfältigen Analyse eine Goldpreis von 2000 bis 3000 $ / Unze. Für mich
    "fundamental" gesehen unvorstellbar, weil selbst in einem Komplett-Crash des Geld- und Finanzsystems kein Mensch mehr ins Gold gehen kann, ganz einfach weil ihm das Geld dafür fehlt (niemand hat dann mehr "Geld"),
    ich erinnere an Hongkong nach dem 87er Crash: Gleich nach den Aktien stürzte Gold, weil Liquidität beschafft werden musste. Also kann hinter dieser verwegenen Analyse nur etwas ganz anderes stehen: Eine Goldauf-
    (=Dollarab-)wertung!


    So etwas gab's zuletzt 1934 unter Roosevelt (von ca. 20 auf 35 Dollar / Unze). Mit einem solchen Geniestreich würden sich die USA schlagartig ihrer Schulden entledigen (die entsprechend abgewertet würden). Das
    Preisniveau würde schlagartig steigen und alle Schuldner entlasten. Nummer funktioniert aber nur, wenn anschließend wieder Rückkehr zum alten, Goldstandard mit Goldan- und -verkaufsverpflichtung in jeder
    gewünschten Höhe.


    Reine Spekulation heute noch. Und auf keinen Fall eine Anlageempfehlung weder auf der Long- noch auf der Short-Seite.
    ---------


    Soweit der Artikel. Meine Anmerkung ist noch, dass die Leute, die Geld haben oft auch Macht haben (Atombombenstandard) und mit ihren Waffen eher dazu in der Lage sind, einen goldstandard wieder herzustellen. (in deren Sinne)


    Gruß,
    Joe

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  • Das einzige was dieser "Moderator" kann
    (zur Erinnerung fuers Forumsarchiv: er nannte sich DAQel)
    ist Andersdenkende aus Norbert's ehemals tollem Forum zu ekeln.
    Unser "Moderator" ist ein Troll
    und das finden wir ganz toll!

  • Hallo beisammen,


    auf www.miprox.de
    (übrigens eine wahre Fundgrube an Wissen)
    habe ich folgendes lesen können. Zum ersten mal habe ich es jetzt auch verstanden (siehe dazu den letzten Satz des Artikels!):
    ---------
    Ohne Goldstandard gibt es keine Möglichkeit, Ersparnisse vor der Enteignung durch Inflation zu schützen. Es gibt dann kein sicheres Wertaufbewahrungsmittel mehr. Wenn es das gäbe, müßte die Regierung seinen Besitz für illegal erklären, wie es ja im Falle von Gold auch gemacht wurde (Goldbesitz war in Amerika bis 1976 für Privatleute verboten, Anm. d. Ü.). Wenn z. B. jedermann sich entscheiden würde, all seine Bankguthaben in Silber, Kupfer oder ein anderes Gut zu tauschen und sich danach weigern würde, Schecks als Zahlung für Güter zu akzeptieren, würden Bankguthaben ihre Kaufkraft verlieren und Regierungsschulden würden kein Anspruch auf Güter mehr darstellen. Die Finanzpolitik des Wohlfahrtsstaates macht es erforderlich, daß es für Vermögensbesitzer keine Möglichkeit gibt, sich zu schützen. Dies ist das schäbige Geheimnis, daß hinter der Verteufelung des Goldes durch die Vertreter des Wohlfahrtsstaates steht. Staatsverschuldung ist einfach ein Mechanismus für die "versteckte" Enteignung von Vermögen. Gold verhindert diesen heimtückischen Prozess. Es beschützt Eigentumsrechte. Wenn man das einmal verstanden hat, ist es nicht mehr schwer zu verstehen, warum die Befürworter des Wohlfahrtsstaates gegen den Goldstandard sind.
    -----------


    Meine Meinung:
    Tja, in dem Artikel steht, dass man sich also nicht schützen kann, was auch erklärt, warum meine Suche nach Wegen aus der Krise bis jetzt unbefriedigend war. Dennoch, das ist die Meinung des Artikels. Wenn ich mich entsprechend positioniere (nicht nur Gold), werde ich mehr behalten als die anderen. Ein Teil des Geheimnis wird sein, Dinge zu kaufen, die ich nicht mehr verkaufen will. Bei Aktien, da war es bisher ja so, dass ich später die mal wieder (hoffentlich mit Gewinn) wieder verkaufen will.

    Gruß,


    Joe
    P.S. der Autor ist übrigens der Alan Greenspan!

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    Einmal editiert, zuletzt von Joe ()

  • Hab schon lange nichts mehr zu Gold geäußert.
    aber hier ein FTD-Artikel, der nicht fehlen sollte.



    Aus der FTD vom 19.1.2004
    Bundesbank erhält Beistand für Goldverkauf
    Von Andreas Krosta, Frankfurt


    Österreichs Zentralbankchef Klaus Liebscher unterstützt das Vorhaben der Deutschen Bundesbank, einen Teil ihrer Goldreserven zu verkaufen. Die Erlöse sollen in einem Bildungsfonds fließen.



    "Ich denke, die Pläne der Bundesbank sind zu akzeptieren", sagte Liebscher der FTD. Er geht davon aus, dass sich die Notenbanken schon bald auf ein neues Goldabkommen einigen werden, das Voraussetzung dafür wäre. "Ich bin sehr optimistisch, dass wir im Frühjahr einen neuen Vertrag ausgehandelt haben werden", sagte Liebscher.


    Das bisherige Abkommen zwischen 15 Zentralbanken läuft Ende September aus. Darin hatten sie sich verpflichtet, nicht mehr als 400 Tonnen des Edelmetalls jährlich zu verkaufen. Die Bundesbank beabsichtigt nach Angaben aus dem Institut, in den nächsten Jahren jeweils rund 100 Tonnen Gold zu veräußern.



    Bildungsfonds im Blick


    Bundesbank-Chef Ernst Welteke möchte mit den Erlösen einen eigenen Bildungsfonds finanzieren. Das Bundesfinanzministerium besteht jedoch darauf, dass die Gewinne wie im Bundesbankgesetz vorgeschrieben an den Bund abgeführt werden. Auch Finanzminister Hans Eichel liebäugelt wie SPD und Grüne damit, die zusätzlichen Einnahmen in die Bildung zu stecken. Über den Verkauf entscheide aber allein die Bundesbank, heißt es.



    Liebscher deutete an, dass in dem neuen Goldabkommen die jährliche Verkaufsmenge heraufgesetzt werden soll. "Ich denke, auch 450 Tonnen pro Jahr oder ein bisschen mehr sind kein Problem für den Markt, wenn man ihn darauf vorbereitet." Er deutete zudem an, dass die Österreichische Notenbank auf Verkäufe verzichten könnte, um anderen Notenbanken mehr Spielraum zu geben

    ---------
    Es wäre wohl besser, die Schulden damit zu tilgen. Dann könnte man vielleicht sogar den Stabilitätspakt einhalten?
    Wieso die nicht darauf kommen?
    Möglicherweise ist das nur blabla das bezwecken soll, den Goldpreis verbal zu drücken. Wird ihnen vermutlich damit gelingen. Kurzfristig jedenfalls.

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  • Ein paar Gedanken:


    Die Bundeswertpapierverwaltung hat ja letztes Jahr 500000 100 EUR-Gedenkmünzen zu je 0.5 Unzen (macht 250000 Unzen Gold oder 8,3 Tonnen) verkauft. Das Gold dafür kommt doch wohl auch aus der BuBa-Reserve, oder? Bezüglich der Absicherung von Gold werden zumindest die Quedlinburg-Münzen schon für 100 EUR zurückgekauft, man ist damit also sicherer als mit den 42,x USD, die die FED garantiert.


    100 Tonnen Gold sind bei einem Preis von 320 EUR je Unze 96 Mrd. EUR (aktuelle Staatsverschuldung der BRD etwa 1300 Mrd. EUR). Der Verkauf von 100 Tonnen Gold reicht also gerade einmal fürs Zinszahlen und noch ein bißchen Tilgen. Aber: die Amerikaner verkaufen kein Gold, um ihre Staatsverschuldung zu decken. Die Zentralbanken in China und Rußland kaufen sogar Gold! Insofern stellt sich die Frage, ob es intelligent ist, jetzt Gold zu verkaufen und sich später drüber zu ärgern, nur weil sich irgendwelche Leute mal einen "Stabilitätspakt" ausgedacht haben. Das mit dem "Bildungsfonds" ist genau der gleiche Käse, auch wenn der Staat darauf keinen Zugriff haben soll - das Geld wird dann eben aus dem Etat des entsprechenden Ministeriums entsprechend gekürzt.

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  • Hallo cktest


    ich halte es für sehr dumm, wenn jetzt die BuBa den Fehler der Schweizer Nationalbank wiederholt und sich vom Gold trennt. Auch wenn die Nationalbank jetzt stolz von "grösseren Gewinnen dank Goldpreisanstieg" spricht. Dabei verschweigt die SNB, dass sie mit dem Beginn der Verkäufe zum dümmsten Zeitpunkt gegen Dollars, welche seither ca. 30% gegenüber dem CHF abwerteten ein zweifaches Verlustgeschäft gemacht hat.
    Dass die USA offiziell kein Gold verkaufen ist ebenfalls vielsagend.


    Wenn man sich aber für den Verkauf entscheidet, dann wäre wohl der sinnvollste Verwendungszweck des Erlöses die Schuldentilgung, da mit den gesparten Zinsen mehr finanziert werden kann, als mit den Erträgen des angelegten Erlöses (da Schuldzinsen i.a. höher als Erträge auf Guthaben sind).

  • und noch was:
    jedem Anleger rät man zur Diversifikation seiner Vermögenswerte. Sollte da nicht das Gleiche für die Bundesbank gelten? Diversifikation nicht nur in verschiedenen Währungen, sondern auch in Sachwerte (Gold)? Zumal sehr grosse Positionen in Dollars gehalten werden, welche tendenziell an Wert verlieren (und diese bei allfälligen Interventionen zu Gunsten des Dollars noch grösser werden).
    Wenn ich die Reserven der Japanischen Zentralbank anschaue, graust es mir - dank Interventionen finanzieren die einen grossen Teil des Handelsbilanzdefizits der USA und sitzen dementsprechend auf einem riesigen Papierberg von Dollars. Ich hoffe für die Bundesbank, dass sie nicht dasselbe erreicht...

  • Aus der FTD vom 26.1.2004
    Edelmetalle: Goldmarkt schielt auf Zentralbanken
    Von Wolfgang Wrzesniok-Roßbach


    Der Goldpreis wird in dieser Woche nicht nur von den Devisenmärkten abhängen, sondern auch vom Verhalten der Zentralbanken. Bei Palladium ist ein Andauern der Hausse möglich.


    Mit einem vorübergehenden Fall in tiefere Regionen müssen Investoren rechnen, wenn von den europäischen Zentralbanken, die bisher nicht als mögliche Verkäufer auf dem Radarschirm des Marktes aufgetaucht sind, weitere Verkaufsabsichten bekannt werden. Charttechnisch bietet der Tiefstkurs der vergangenen Woche bei 405 $ je Unze jedoch eine Unterstützung. Nach oben gibt es für den Kurs einen Widerstand bei 413 $ und einen weiteren bei 417 $ je Unze.


    Eine gute Nachricht für das Metall wäre es, wenn der Euro zurück in Richtung der Höchstkurse klettern kann. Steigt die Einheitswährung, nimmt die Nachfrage nach Gold in der Regel zu, da das Edelmetall für Europäer relativ billig ist.


    In der vergangenen Woche sorgte zunächst die kurze Erholung des Dollarkurses für fallende Goldpreise. Am Freitag ging der Preis jedoch mit 408 $ und damit im Wochenvergleich praktisch unverändert aus dem Markt. Obwohl der Goldmarkt schon lange und umsichtig von Bundesbankpräsident Ernst Welteke auf mögliche Verkaufsabsichten der Deutschen Bundesbank vorbereitet worden war, führte die offizielle Bestätigung dieser Pläne doch zu einer gewissen Ernüchterung am Markt.


    Palladium und Platin legen zu


    Palladium legte erneut um über 15 Prozent zu und erreichte mit 247 $ je Unze den höchsten Kurs seit elf Monaten. Auf der Käuferseite stand alles, was Rang und Namen hat: Fonds, private Investoren und industrielle Verbraucher. Charttechnisch ist das Metall zwar eindeutig überkauft und wäre reif für eine Konsolidierung, sollten spekulative Investoren aber weiterhin kaufen, ist ein Andauern der Hausse möglich.


    Mit Preisen zwischen 846 $ am Montag und 867 $ je Unze am Donnerstag ging es auch mit dem Platin aufwärts. Das erste Mal seit Wochen waren an der Tokioter Rohstoffbörse Tocom Verkäufe durch japanische Privatinvestoren zu beobachten. Allerdings wird dieses Angebot noch durch Fonds und durch Käufe der Industrie aufgenommen.


    Wolfgang Wrzesniok-Rossbach ist Produktmanager Edelmetalle und Rohstoffe bei Dresdner Kleinwort Wasserstein in Frankfurt.


    © 2004 Financial Times Deutschland


    URL des Artikels: http://www.ftd.de/bm/ma/1074926704164.html