physisches Gold

  • Heute im Investor's-Daily-Newsletter gelesen. Da es so köstlich ist, wollte ich es euch nicht vorenthalten:




    Freitag, 27. August 2004


    Was für eine köstliche Ironie


    von unserem Korrespondenten Bill Bonner


    Ich nehme es zurück: Die Chinesen sind doch nicht so dumm!


    "Rückkehr zum fairen Wert". Mein Freund Tim Price erinnerte mich zu
    Beginn der Woche daran, dass das die fundamentale Regel des
    Investierens ist. Wenn die Dinge aus dem Ruder laufen, dann tendieren
    sie dazu, wieder dahin zu laufen, wo sie hingehören.


    Niemals zuvor ist das US-Handelsbilanzdefizit mehr aus dem
    Gleichgewicht geraten gewesen wie aktuell. Der Unterschied zwischen
    dem, was Amerika importiert und exportiert, war nie größer. Amerika
    importiert; Asien exportiert. Amerika kauft; Asien verkauft. Amerika
    konsumiert; Asien produziert. Amerika gibt Geld aus; Asien verdient
    es. Amerika verschleudert ein Vermögen; Asien nimmt es.


    Niemals zuvor war eine größere Nation so bereitwillig, sich selbst so
    schnell zu ruinieren. Alleine dieses Jahr werden US-Vermögensanlagen
    im Volumen von 600 Milliarden Dollar in ausländische Hände - am
    meisten asiatische - transferiert werden. Die wichtigsten dieser
    US-Vermögensanlagen: US-Staatsanleihen - die einen Anspruch gegen die
    gesamte amerikanische Nation repräsentieren.


    Die US-Staatsanleihen notieren in Dollar - und niemand kann den mehr
    als die USA selbst kontrollieren. Aber als sich die Wächter dieser
    Währung dazu entschieden hatten, den Dollar zu zerstören, da hatte ich
    natürlich angenommen, dass jeder, der US-Staatsanleihen kaufte - die
    in Dollar notiert werden und nur Zinsen in Inflationshöhe abwerfen -
    ein Idiot war.


    Natürlich habe ich immer gedacht, dass die Leute, die diese
    Staatsanleihen ausgegeben haben - und damit den Reichtum verschwenden,
    den Generationen von Amerikanern aufgebaut haben - noch größere
    Idioten waren.


    Jetzt revidiere ich meine Ansicht über die ausländischen Geldgeber ...
    und ich verdopple meine schlechte Meinung der US-Wirtschaftspolitik.
    So sind z.B. dieses Jahr eine Viertel Billion (!) Dollar aus den USA
    nach China gewandert. Der größte Teil davon US-Staatsanleihen. Wenn
    der Dollar fallen oder die US-Inflationsrate steigen würde, dann wären
    die Chinesen bekümmert und verärgert.


    Aber der Dollar zeigt wenig Anzeichen für einen unmittelbar
    bevorstehenden Einbruch.


    Was noch? Weltweit verlangsamt sich das Wachstum der Weltwirtschaft.
    Der Ölpreis - der fast jedem Angst gemacht hatte - fällt nun. Die
    Anleihen halten sich ganz gut. Der Goldpreis ist im Bereich 400 Dollar
    festgeklebt.


    Was wäre, wenn die Weltwirtschaft - angeführt durch die USA - wirklich
    in einen langen, langsamen, sanften Abschwung fallen wird, wie Addison
    und ich es in unserem (innerhalb der nächsten Wochen in Deutschland
    erscheinenden) Buch geschrieben haben? Nun, das würde bedeuten, dass
    die Chinesen eine Möglichkeit hätten, ihre US-Staatsanleihen zu hohen
    Kursen zu verkaufen.


    Oh, diese listigen, unergründlichen Asiaten! Bald wird ihnen ein
    großer Teil der USA gehören. Warren Buffett beschwert sich bereits
    darüber. Wenn das in dem Tempo so weitergeht ... dann wird es nicht
    viele Jahre dauern, bis die Asiaten mehr von den USA besitzen als die
    Amerikaner selbst ...


    Aber auch wir Amerikaner (ich selbst bin ja auch einer!) sind nicht
    auf den Kopf gefallen. Im Austausch für unsere Fabriken, Unternehmen,
    Ländereien, Gebäude und andere produktive Vermögensanlagen, werden wir
    moderne DVD-Player ... Flachbildschirme ... und schöne Autos
    erhalten ...


    Was für eine köstliche Ironie! Nachdem die Insel Manhattan von den
    Eingeborenen für Glasperlen gekauft worden ist ... verkaufen wir es
    jetzt an die Asiaten - für Glasperlen!
    Oh ... ich fühle, dass der
    Dolch von Mutter Natur tief in unser eigenes weiches Fleisch
    schneidet.

  • Ja aber die Waffen haben doch die Amerikaner.
    Da wär ich gespannt ob die Amerikaner sich so behandeln lassen wie sie einst die Indianer...

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

  • Vermutlich nicht – da ist wohl das Währungssystem des Atombombenstandards vor, das den Goldstandard abgelöst hat.
    Der Zusammenbruch der kommunistischen Regime vollzog sich wohl nicht zuletzt deswegen auf so relativ friedliche und gewaltlose Weise, weil die Machthaber vorher bereits vom politischen Gegner auf der Weltbühne totgerüstet worden waren, daß ihre Arsenale bestenfalls noch für Amokläufe gegen die eigene Bevölkerung gereicht hätten.
    Die Arsenale der USA würden zweifelsohne für Amokläufe gegen den Rest der Welt ausreichen. Bleibt zu hoffen, daß die momentan dort herrschende Clique bald von den Schalthebeln der Macht verschwindet. Aus deren Politik der zurückliegenden Jahre läßt sich unschwer folgern, daß die kaum Hemmungen haben würde solche Ammokläufe zu starten.
    In diesem eigenartigen Konstrukt (Atombombenstandard), das sich der Rest der Welt in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg sehenden Auges sukzessive aufoktroyieren ließ – und nicht etwas im allenthalben aufkeimenden Terrorismus (der eine logische und unvermeidliche Konsequenz von überbordender Hegemonialmacht ist) – liegt m.E. die wahre Gefahr für den Weltfrieden begründet.
    Herr Bonner ist wohl trotz seiner stets treffenden Kritik an der amoklaufartigen Wirtschaftspolitik der USA ein zu guter Amerikaner um sich vorstellen zu können, daß diese sich dereinst mit Waffengewalt dagegen wehren werden, wenn diejenigen Besitz von den Vermögenswerten ergreifen wollen, die sie sich zur Zeit durch die Produktion der Güter für die Konsumwut einer Nation von Pleitiers verdienen.


    Gruß Willy

  • Hi qwert,


    also ich denke für ein echt antizyklisches Investment ist es da zu spät. Da hätte man wohl spätestens 1945 einsteigen müssen. Aber um das Potential der geglückten Experimente (mehrere 100.000 Tote in wenigen Sekunden) von Hiroshima und Nagasaki zu diesen Zeitpunkt in seiner vollen Tragweite für ein entsprechendes Investment zu erkennen hätte es schon einer gehörigen Portion Kaltblütigkeit und Cleverness bedurft.
    Vielleicht wäre auch die Weigerung der USA von 1971 (oder war es 1969?) ihren Zahlungsverpflichtungen in echtem Geld nachzukommen und der daraus resultierende endgültige Fall des Goldstandards ein entsprechendes antizyklisches Kaufsiganal gewesen???
    Inzwischen handelt es sich beim Atombombenstandard allerdings um ein etabliertes Modell, das zudem durch einen mächtigen Kartellvertrag (Atomwaffensperrvertrag) geschützt ist, so daß sich diesbezüglich kaum antizyklische Kaufgelegenheiten ergeben dürften.
    Wenn allerdings tatsächlich – wie du behauptest – der Uranpreis am Anziehen ist sollte man sich als echter Antizykliker natürlich schon Gedanken machen woran das liegen könnte und ob sich hieraus eine antizyklische Kaufgelegenheit ergeben könnte. Der Kartellschutz des Atombombenstandards kann m.E. dem Uranpreis nur auf dem Schwarzmarkt zugute kommen. Wie man allerdings von Schwarzmärkten an der Börse profitieren kann entzieht sich (bisher) meiner Kenntnis. Hast du da geeignete Tips bzw. Erfahrung?
    Vielleicht münden aber die – selbstverständlich nur zu Forschungszwecken, nicht zur Produktion – betriebenen Untersuchungen im Zusammenhang mit der taktischen Atombombe doch schon früher als erwartet in konkrete Projekte? Ich habe keine Ahnung für den Einsatz in wie vielen Ländern da auf Vorrat produziert werden soll. Falls du näheres weißt, gib bitte Bescheid, damit uns da nicht eine einmalige antizyklische Kaufgelegenheit durch die Lappen geht.


    Gruß Willy

  • Davon las ich vor ein paar Wochen schon mal was - dem Goldpreis hat es bisher nicht geschadet.


    Zitat

    Möglich sei eine Veräußerung am Markt, ein Verkauf an eine interessierte Zentralbank oder eine Neubewertung der Reserven zu Marktpreisen, die zu einem deutlichen Buchgewinn führen würde.


    Na ja, vielleicht entschließt man sich ja trotz der geballten wirtschaftswissenschaftlichen Kompetenz die man beim IWF wohl vermuten darf (wie sollte es sonst gelingen so schnell ein reiches Land wie Argentinien zu ruinieren)zur dritten Alternative. Manchmal geschehen ja noch Zeichen und Wunder. Ich mach mir deswegen jedenfalls keine großen Sorgen um den Goldpreis. ;)


    Gruß Willy

  • Wenn die FED tatsächlich bereit sein sollte dem IWF den wertlosen Schrott abzunehmen, dann sollte die internationale Gemeinschaft fairer Weise wenigstens zustimmen, daß die es zum Dank für diese Opferbereitschaft wenigstens zum Buchpreis kriegen und nicht tatsächlich den horrenden Marktpreis zahlen müssen ;)


    Gruß Willy

  • Hallo,


    die Daten ganz unten sollen eine Tabelle sein, die in dem folgenden Link besser lesbar ist:
    http://www.wiwo.de/pswiwo/fn/w…0/SH/0/depot/0/index.html



    Geldanlage


    Gold: Wo Anleger am besten Barren kaufen


    Der Goldpreis steigt weiter. Worauf Anleger beim Kauf und Verkauf von Barren und Münzen achten sollten.


    Völlig aufgelöst mit einer Tasche voller Bargeld saß das Ehepaar aus Ulm vor Robert Hartmann. Die Schwaben, beide Anfang 50, wollten nur noch eines: Gold, in Barren und Münzen. Eine Stunde habe ich gebraucht, um die Leute zu beruhigen, erzählt der Geschäftsführer des Münchner Edelmetallhändlers Pro Aurum. Das Ehepaar war fest davon überzeugt, dass morgen das Weltfinanzsystem zusammenbricht und sich ihr Vermögen in Luft auflöst. Die hatten echte Panik, erinnert sich Hartmann.


    Der kuriose Auftritt des schwäbischen Ehepaares war selbst für den Goldprofi eine neue Erfahrung. Dennoch spürt Hartmann bei seinen Kunden ein wachsendes Sicherheitsbedürfnis: Unsere Kunden kaufen Gold aus Sorge vor einer Versorgungslücke im Alter. Mit Barren und Münzen schützen sich Anleger vor Kaufkraftverlusten und vor Zahlungsausfällen von Schuldnern.


    Die Notfallreserve. Seit 2001 steigt der Goldpreis. Leider machen die Deutschen an den entscheidenden Wendepunkten immer genau das Falsche, sagt Pro-Aurum-Chef Hartmann. Oben wird euphorisch gekauft, unten frustriert verkauft. 85 Prozent der Pro-Aurum-Kundschaft von heute sind Käufer. Doch auch sie gehören noch einer Minderheit an. Gerade 0,6 Prozent ihres liquiden Vermögens haben die Deutschen in Gold angelegt. Dabei empfehlen seriöse Anlagestrategen einen Goldanteil um die fünf Prozent. Sie sehen physisches Gold als eigene Anlageklasse. Anleger zahlen für einen Kilobarren im Schnitt zwei Prozent Aufschlag auf den reinen Goldwert Immobilienfonds sind teurer.


    Doch wie sollen Anleger ihren Goldschatz zusammenstellen? Martin Siegel, Berater des Goldminenfonds PEH-Q-Goldmines und selbst im An- und Verkauf von Edelmetallen aktiv, hält eine Aufteilung je zur Hälfte in gängige Ein-Unzen-Münzen wie dem Krügerrand und in Kilobarren für sinnvoll. Beide Goldprodukte notieren nahe am Goldpreis. Kilobarren bieten sich als Grundstock an, die kleiner gestückelten Münzen lassen sich im Bedarfsfall besser versilbern. Auch beim Goldkauf lohnt der Preisvergleich (siehe Tabelle). Mitunter klaffen erhebliche Differenzen zwischen den Konditionen. Selbst die Konditionen in unterschiedlichen Filialen eines Instituts weichen manchmal stark voneinander ab, hört Siegel von Kunden.


    Die Banken ziehen sich immer mehr aus dem Goldgeschäft mit Privatkunden zurück zu viel Aufwand. Oft müssen Goldanleger Kunde des Instituts sein, um am Schalter Gold kaufen zu können. In diese Lücke sind kleinere Händler wie Siegel oder Björn Ströter aus Hohnhorst gestoßen. An der Spitze des wachsenden Nischenmarkts steht Pro Aurum. Hartmann gründete das heute größte unabhängige Edelmetallhandelshaus Deutschlands 2003 zusammen mit einem Partner. Pro Aurum peilt 2005 rund 50 Millionen Euro Umsatz an, im Mai eröffnete das Handelshaus einen Ableger in Berlin. Goldanleger können bei Pro Aurum seit April auch per Mausklick unter www.12gold-online.de Barren und Münzen ordern. Ab einer Kaufsumme von 5000 Euro bekommen Anleger das Gold per Werttransport frei Haus.


    Auch Ebay können Anleger für Goldgeschäfte nutzen. So ist Goldinsider Siegel noch kein Fall von Betrügerei auf dem Onlinemarktplatz zu Ohren gekommen. Pro-Aurum-Chef Hartmann geht davon aus, dass 98 Prozent des Ebay-Goldhandels sauber abläuft. Dennoch sollten gerade Goldkäufer bedenken, dass sie über Ebay die Katze im Sack kaufen. Für Verkäufer sieht es besser aus das gilt aber nur für den Verkauf von Einzelstücken. Der Verkauf größerer Mengen ist zu aufwendig. Zumal Ebay bei den Verkaufsgebühren kräftig zulangt. Rund 15 Euro werden etwa beim Verkauf einer Unze Krügerrand abgebucht.


    Vergleichen ist Gold wert
    Konditionen für ausgewählte Goldanlagen bei Banken, Sparkassen und unabhängigen Edelmetallhändlern
    Stand: 11.8.2005, *438,15 Dollar/Unze, 1 Euro = 1,2414 US-Dollar; Quellen: bullionpage.de, eigene Recherchen
    Goldmünze Krügerrand
    (Feingewicht 1 Unze = 31,103 477 Gramm) Goldbarren
    (Feingewicht 1000 Gramm = 32,15 Unzen)
    Händler Internetadresse Ankauf Verkauf Abschlag/Aufschlag,
    den Anleger auf den
    Goldpreis* zahlen Ankauf Verkauf Abschlag/Aufschlag,
    den Anleger auf den
    Goldpreis* zahlen
    Ankauf Verkauf Ankauf Verkauf
    Euro Prozent Euro Prozent
    Goldhotline www.goldhotline.de 350,00 363,00 0,8 2,8 11 260,00 11 480,00 0,8 1,2
    Pro Aurum www.proaurum.de 344,00 365,00 2,5 3,4 11 229,00 11 559,00 1,0 1,9
    Commerzbank www.commerzbank.de 339,75 365,90 3,7 3,7 11 091,50 11 571,50 2,3 2,0
    Stadtsparkasse München www.sskm.de 337,50 367,00 4,4 4,0 11 078,00 11 578,00 2,4 2,0
    Dresdner Bank www.dresdner-privat.de 338,00 369,00 4,2 4,5 11 158,00 11 581,00 1,7 2,1
    Hamburger Sparkasse www.haspa.de 339,90 365,90 3,7 3,7 11 160,00 11 595,00 1,7 2,2
    BW Bank www.bw-bank.de 339,00 364,00 4,0 3,1 11 160,00 11 610,00 1,7 2,3
    Sparkasse Köln/Bonn www.sparkasse-koelnbonn.de 335,00 365,00 5,1 3,4 10 932,00 11 640,00 3,7 2,6
    Degussa Bank www.degussa-bank.de 345,81 375,45 2,0 6,4 11 080,00 11 702,70 2,4 3,1
    Euro-Change, Berlin www.euro-change.de 344,00 364,50 2,5 3,3


  • Gold scheint an akutem Schüttelfrost zu leiden. So ein eigenartiges Chartbild mit Gaps en masse zwischen den Tageskerzen hab ich ja noch nie erlebt. Wenn das nicht mal ein Warnzeichen für einen bevorstehenden Fieberschub ist. ;D;)


    Gruß Willy

  • Meine Einschätzung der geistigen Fähigkeiten von Zentralbankern habe ich hier ja schon desöfteren zum Besten gegeben. Die muß ich also nicht wiederholen.


    Nachdem die Zentralbanken nun also seit Jahren als Netto-Goldverkäufer betätigten scheinen nun die ersten wieder als Käufer aufzutreten.


    Wenn Argentinien jetzt seine Goldbestände wieder aufstockt, dann müssen sie immerhin ca. 50% mehr hinlegen als sie 1997 für ihren damaligen Gold-Ausverkauf erlösten. Wirklich exzellente Bewahrer des Volksvermögens.


    Aber im Falle der argentinischen Zentralbanker muß man mildernde Umstände zugestehen. Die waren nämlich damals noch DER Musterschüler des IWF. Immerhin dieser Tiefpunkt der argentinischen Wirtschaftsgeschichte scheint Geschichte zu sein. ;D;)


    Gruß Willy
    PS:http://www.boerse-go.de/news/news.php?ida=253024&idc=217

  • Kann deine Einschätzung nachvolziehen. Deutschland dürfte in so eine Art vorgezogene Leichenstarre fallen.

    Das Drehbuch für den Untergang steht fest - es geht nur noch um den Preis für die beste Maske (H. v. Buttlar)