Welcher Online-Broker?

  • die Steuern nicht von der Bank direkt beim Verkauf an das Finanzamt überwiesen werden, sondern erst mit Abgabe der Steuererklärung d.h. bis zu 1,5 Jahre später berechnet werden. Es ist quasi ein kostenloser Überbrückungskredit.

    bin bei Lynx. Bzgl. Steuern sehe ich eher Nachteile.

    Warum?


    Den "Überbrückungskredit" bekommt man im Wesentlichen nur genau einmal. Danach setzt das Finanzamt Vorauszahlungen fest, es sei denn du hast seehr gute Argumente dagegen (z.B. Auslandsdepot aufgelöst).


    Problematisch sehe ich die Steuererklärungen. Ist zwar bislang durchgegangen bei mir, aber vermutlich nur, weil der Sachbearbeiter überfordert ist.

    Selbst falls man wie ich "nur" Aktien hält, keine Futures, Optionen etc.. Man muss die Daten für die Erklärung selbst ermitteln. Die von IB gelieferten Zusammenfassungen sind für die Tonne, da sie die Währungsumrechnungen nicht nach dt. Steuerrecht vornehmen. Der von PWC für IB erstellte Steuerbericht geht in die richtige Richtung, hat aber auch noch Flöhe.

  • Ich bin z.B. bei Interactive Brokers

    [...]

    Alternativen wären auch Lynx oder Captrader, wobei ich nur erstere kenne

    Ich verstehe dich so, dass du vom introducing broker Lynx zu IB gewechselt bist.

    Geht das ohne Weiteres? Wie?


    Bin mit dem Lynx Service nicht sonderlich zufrieden.

    Für einfache Dinge brauche ich sie nicht. Und mit komplizierteren Fällen scheinen sie mir überfordert. Lahm sind sie obendrein. Das braucht oft Wochen, bis da eine Antwort kommt. Also wozu brauche ich die?


    Vermutliche gehe ich in absehbarer Zeit zu CAP, die Al_Sting lobt, oder direkt zu IB - sofern möglich.

  • Ja, flowbank sieht nett aus und wenn die Erreichbarkeit (noch!) stimmt ist das ja auch schön. Aber die Steuerarie wäre für mich abschreckend, ausser Du handelst zwei Mal im Jahr und bekommst maximal 10 Dividendenabrechnungen. Danach wäre mir das zu mühsam. Bei Schweizer Online-Banken bietet meines Wissen nach nur swissquote eine Aufarbeitung als Deutsche Steuerbescheinigung (kostenpflichtig, extern, ich meine KPMG macht das für sie) an. Und dann kommt ja noch der Themenkomplex Quellensteurerückerstattungen aus beliebten Ländern hinzu....

  • Ich verstehe dich so, dass du vom introducing broker Lynx zu IB gewechselt bist.

    Geht das ohne Weiteres? Wie?

    Stimmt - bin von Lynx zu IB. Da die die gleichen (IB-)Systeme nutzen, gibt es wohl eine 6 Monate Sperrfrist für den Wechsel. Allerdings kann man sich an Lynx wenden und um vorherige Freigabe bitten. Das war bei mir kein Problem - du musst allerdings dein depot irgendwo zwischenparken.


    Bzgl. Steuern habe ich noch keine praktische Erfahrung, da ich auch neu bei IB bin. Das Thema der Währungsproblematik habe ich auch schon gehört, aber du sagtest ja auch, dass dein Sachbearbeiter vom Finanzamt die IB Berichte akzeptiert hat. Man könnte sich die Transaktionen nach excel exportieren lassen und mit nem Makro/Skript die Umrechnungskurse hinzurechnen. Der Aufwand wäre bei mir überschaubar. Alternativ nutze ich z.B. Portfolio Performance für meine eigene Finanzübersicht. Wenn man dort die Aktien als EUR-Aktien anlegt, hat man eigentlich genau die Eur-Aufstellung, die das Finanzamt bräuchte.


    Zuletzt noch eine Rückfrage: Hast du die Erfahrung gemacht, dass das Finanzamt eine steuerliche Vorauszahlung festlegt? Ich dachte, dass ist eher eine theortische Möglichkeit.

  • Wie ist das gemeint? Es geht nur nicht sechs Monate nach Depoteröffnung bei Lynx? Und danach problemlos? Oder wo muß man sein Depot zwischenparken? (Sollte allerdings auch machbar sein, selbst wenn es sich um eine Bank handelt, bei der man die Wertpapiere gar nicht handeln kann)

    Mir ist das bisher auch nicht passiert mit den Vorauszahlungen. Vielleicht ändert es sich mal, wenn es eine bestimmte Größe überschreitet? Und ja, die Steuersache ist definitiv nervig. Ich hoffe auch nur, daß das durchgewunken wird und nie einer Außenprüfung unterzogen wird, selbst wenn es minimal zu meinem Nachteil sein sollte.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Lynx und IBKR kooperieren geschäftlich, d.h. Lynx nutzt die Software von IBKR und Lynx betreut wohl vorrangig deutsche Kunden. Damit die sich nicht gegenseitig in die Quere kommen, prüft IBKR bei jedem neuen Kunden, ob dieser bereits bei Lynx ist bzw. in den letzten 6 Monaten bei Lynx war. Falls ja, lässt sich IBKR den Wechsel freigeben.


    Da ich damals direkt wechseln wollte und dieses Vorgehen vorab irgendwo gelesen hatte, hatte ich daher zunächst Lynx angeschrieben und um diese Freigabe gebeten. Das ging schnell und problemlos. Ich habe dann mein Konto/Depot bei Lynx geleert und gekündigt. Danach habe ich dann bei IBKR den Aufnahmeantrag gestellt.


    Ich kann dir allerdings nicht sagen, ob das nun generelle Vorgehensweise ist. Ich habe es halt so gemacht, weil ich da nicht riskieren wollte, abgelehnt zu werden.

  • steuerliche Vorauszahlung festlegt? Ich dachte, dass ist eher eine theortische Möglichkeit.

    Das ist keine theoretische Möglichkeit sondern übliche Praxis, wenn man Einkünfte hat, die keinem "automatischen" Steuerabzug wie z.B. Lohnsteuer oder Abgeltungssteuer unterliegen. Steht so irgendwo in einem Gesetz, hatte ich auch mal nachgelesen. Da gibt es herzlich wenig Spielraum.


    z.B.

    Gewerbe/Selbständig (also kein Lohnsteuerabzug am Monatsende durch den Arbeitgeber)

    Kapitalerträge im Ausland (also ohne deutsche Abgeltungssteuer)

    Edit: Mieterträge


    Du machst deine Einkommensteuererklärung.

    Das FA stellt fest, ups, der hat ja Einkünfte, die übers Jahr nicht versteuert wurden.

    Und erlässt neben dem Steuerbescheid fürs letzte Jahr gleich noch einen über Vorauszahlung fürs laufende/nächste.

    Natürlich kannst du das ändern lassen, wenn du Argumente hast.


    Ob es da Mindestbeträge=Schonbeträge gibt weiss ich nicht. Bei mir wollten sie nach der ersten Steuererklärung mit unversteuerten ausländischen Kapialerträgen gleich auch eine Vorauszahlung. Ich kenne das aber auch vom Gewerbe her nicht anders.

  • Ich habe seit zehn Jahren eine PV-Anlage, mit der ich gewerbliche Einkünfte erziele, und für die ich nie Vorauszahlungen auf die Einkommensteuer zahlen mußte. Künftig sowieso nicht mehr, weil (auch Alt-)Anlagen unter 10kWp seit diesem Jahr als steuerlich unbeachtliche Liebhaberei gelten, trotz 3-4k€ Vorsteuergewinn. Mein Vater mußte aber Vorauszahlungen leisten wegen der Rente.

    Vorauszahlungen nach einem guten Börsenjahr (bzw. in welchem man Gewinne realisiert hat) finde ich übler als die sofort anfallende Abgeltungssteuer. Ich wollte die dauerhaft gehaltenen Aktien auch wegen der Quellensteuerbefreiung auf andere Broker übertragen, und IB/Lynx nur zum Kauf nutzen bei Aktien an ausländische Börsen, an die man sonst nicht herankommt oder zumindest nicht günstig. Auch wegen der fehlenden Einlagensicherung bei IB/Lynx. Zudem wollte ich das Depot direkt an IB übertragen, ohne Schließung und Neueröffnung.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Ich habe seit zehn Jahren eine PV-Anlage, mit der ich gewerbliche Einkünfte erziele, und für die ich nie Vorauszahlungen auf die Einkommensteuer zahlen mußte. Künftig sowieso nicht mehr, weil (auch Alt-)Anlagen unter 10kWp seit diesem Jahr als steuerlich unbeachtliche Liebhaberei gelten, trotz 3-4k€ Vorsteuergewinn. Mein Vater mußte aber Vorauszahlungen leisten wegen der Rente.

    Vorauszahlungen nach einem guten Börsenjahr (bzw. in welchem man Gewinne realisiert hat) finde ich übler als die sofort anfallende Abgeltungssteuer. Ich wollte die dauerhaft gehaltenen Aktien auch wegen der Quellensteuerbefreiung auf andere Broker übertragen, und IB/Lynx nur zum Kauf nutzen bei Aktien an ausländische Börsen, an die man sonst nicht herankommt oder zumindest nicht günstig. Auch wegen der fehlenden Einlagensicherung bei IB/Lynx. Zudem wollte ich das Depot direkt an IB übertragen, ohne Schließung und Neueröffnung.

    Das sind valide Punkte und du hast mich dazu gebracht nochmal explizit nach der Einlagensicherung bei IBKR zu recherchieren. Ich habe da leider nichts direkt von IBKR gefunden, sondern nur indirekt über Interviews etc.


    Ich gehe aktuell davon aus, dass Aktien "Sondervermögen" sind und bei einer IBKR Insolvenz nicht in die Insolvenzmasse eingehen. Genauer gesagt, bin ich der wirtschaftliche Eigentümer; ist ein zentrales CSD der Ort der Verwahrung bei dem allerdings IBKR eingetragen wird und ist IBKR der Kommissionär, der meinen Besitzanspruch in seinen Büchern dokumentiert hat. Das ist auch nicht nur bei IBKR so, sondern bei allen Brokern in EU und USA.


    Alles sehr verwirrend und ich werde IBKR nochmal anschreiben, um mir dort eine verbindliher Auskunft zu holen.


    Ansonsten gilt eine Einlagensicherung für Barvermögen bis zu einer Grenze von 20.000 €. Die rechtlichen Rahmenbedingungen bzgl. Optionen, Aktienleihe usw. kenne ich nicht.


    Wenn du bei IBKR kaufst und dann nach z.B. Comdirect transferierst, dann kannst du ggf. einige Aktien dort doch gar nicht verkaufen, oder?


    Bzgl. direkter Neueröffnung frag mal besser nach. Mir war das nicht so wichtig, da ich bei Lynx nicht viel hatte. Ggf. geht es ja doch, weil du so ein guter Kunde bist ;-)-

  • Zudem wollte ich das Depot direkt an IB übertragen, ohne Schließung und Neueröffnung.

    Sobald du heraus findest, wie das geht / abläuft, wäre ich für Info dankbar.

  • Welche/n Broker nutzt ihr fürs Ausland, speziell Fremdwährungsaktienkäufe?

    Falls bekannt: was nehmen die so an Marge für den Währungstausch?



    Hintergrund: Mir ist gerade die DKB unangenehm aufgestoßen.

    Ich habe die Tage fürs Depot meiner Frau ein paar Ryman gekauft an der Börse in Wellington. Kaufwährung natürlich NZD.


    Aktienkaufgebühren der DKB für knapp 10000.- EUR: 20.-.

    Dann noch 13.- Fremdgebühren ohne Spezifizierung (?). Bis hier ca. 0,3%. Fand ich ok soweit.


    Und dann der Hammer: via Wechselkurs weitere 1,8% abgezockt, Summe also 2,1%.

    Den Wechselkurs bzw. die Quelle der verwendeten Kurse konnte ich übrigens NICHT vor Auftragserteilung dem PLV entnehmen.


    Das war es dann mit Auslandsgeschäften in Fremdwährung via DKB.


    Ach ja, Antwort auf die Reklamation sinngemäß:

    "Ja da können wir doch nichts zu. Den Kurs gibt der Dienstleister vor (dwpbank). Der gilt für alle unsere Kunden."


    Zu Kickback haben sie nichts gesagt.



    Edit:

    gerade fällt mir auf, dass die gängigeren Währungen (USD, CHF,..) mit ca. 0,4% Wechselmarge zum Mittelkurs immer noch reichlich bepreist aber immerhin deutlich günstiger sind als der NZD. Aber warum eigentlich?

  • Zur DKB: Die fremden Spesen können eine sehr unangenehme Überraschung sein. Das sind die Börsengebühren inkl. Maklercourtage und allem. Für Warschau oder gerüchteweise Lissabon können das durchaus einmal >40 Euro Mindestgebühr sein! Es ist nirgends direkt hinterlegt, ich wurde auf das Informationsblatt verwiesen, das man vor dem Kauf ins Postfach zugestellt bekommt (auch direkt verlinkt auf der Seite, auf der man die TAN eingeben muss). Dort sollte es dann in der Tat angegeben sein, wobei die Berechnung für die DKB-Gebühren nicht immer korrekt funktioniert, wenn das Limit so ist, daß die Order unter 10.000 Euro ist, mit dem letzten Kurs aber darüber. Abgerechnet wird dann aber korrekt.

    Die Wechselkurse hatte ich gar nicht kontrolliert; ich ging davon aus, daß das zum Devisenkurs umgetauscht wird, wie eigentlich üblich?! Aber danke dafür. Beim Sbroker sind die fremden Spesen auch nicht verlinkt, aber bei Lissabon ging es noch; also offenbar niedriger als bei der DKB.

    Bei Lynx/IB bekommst Du den Devisenkurs, kostet je nach dem z.B. fest 4 USD pro Transaktion.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • auch direkt verlinkt auf der Seite, auf der man die TAN eingeben muss

    Danke für den Tipp.

    Wusste nicht, dass das VOR Auftrag zugänglich ist. Wieder was gelernt (bzw. keine Fremdwährungskäufe mehr via DKB).


    Ich habe die Währungskosten auf diesem Blatt tatsächlich erst gesehen, nachdem der Kauf durch war.


    Gut 180.- für den Währungstausch von 10000 EUR.

    Grr.



    PS

    weil ich gerade auf der DKB rumhacke - ausgleiched was Positives - auch bzgl. Währungstausch:


    Eingehende Auslandsüberweisungen in Fremdwährung aus dem EWR z.B. CHF sind verhältnismäßig günstig.

    Besser als Revolut, Consors, auch besser als die grenznahen Volksbanken/Sparkassen mit ihrem vorgeblich kostenfreien Währungstausch bei Gehaltseingang aus CH.

  • Abzocke beim Währungsumtausch mit 1.5% bis 2% ist bei deutschen Depotbanken völlig normal.


    Eine Lösung ist meist IB/Lynx. Da handelst Du selbst FX und hast Kontrolle über den Preis und kaufst hinterher die Aktie in NZD oder was es war.


    Aber IB ist nur ein Broker und keine Vollbank. Also keine Einlagensicherung.

  • Hat jemand von Euch schon mal erfolgreich eine Aktienposition von Comdirect zu Lynx transferiert? Ich versuche das gerade als Testballon, aber bisher ohne Erfolg. Ich habe den Transfer bei Lynx angestoßen; die Comdirect möchte aber gern, dass ich ein PDF ausfülle und an sie schicke. Da wird u.a. nach der BLZ und der Adresse der Bank gefragt, wo die Aktien hintransferiert werden sollen; Interactive Broker hat aber keine BLZ. Die Lynx-Software nimmt meine Tickets nicht an. Die Oberfläche ist ein wildes Gemenge von Deutsch und Englisch und macht auf mich den Eindruck, als sei sie mal eben so nebenher programmiert worden. Kann ich bisher überhaupt nicht weiterempfehlen, aber vielleicht bin ich ja nur zu doof.

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

  • Hat jemand von Euch schon mal erfolgreich eine Aktienposition von Comdirect zu Lynx transferiert?

    noch nicht AN Lynx nur VON Lynx an eine deutsche Bank, bei mir DKB.


    Ging so einigermaßen.

    Mit der Lynx/IB Webseite gab es keinerlei Probleme.

    Schneller als z.B. Flatex an DKB.

    Aber auch mit Fehlern / Korrekturen.


    Zu beachten:

    IB (Lynx) nutzt nicht das deutsche TaxBox Verfahren. D.h. Einstandkurse müssen ggf. per Schreiben der übertragenden Bank an die Empfängerbank übertragen werde. Falls IB das eingehend überhaupt macht. Sonst kannst/solltest du die Einstandskurse nach Aktienverkauf via Steuererklärung korrigieren.

    Ausgehend ging das. Da hat die DKB eine von LYNX (nicht von IB) ausgestellte handgeschnitzte Bescheinigung bekommen und akzeptiert. Natürlich musste ich Lynx erst (mehrfach) dazu auffordern.