value in Japan

  • Ich habe mich heute einmal ausgiebig mit Makita beschäftigt. Ich habe zwei Produkte von denen und habe mich ertappt, dass ich beim Kauf eines weiteren Gerätes gar nicht mehr überlegt habe ob ich einen Bosch o.ä. nutzen wollen würde. Dieses Akku-system ist schon einfach gut.


    Soweit alles in Ordnung. Problem ist dass es eine klassische japanische Company ist. Viel zu viel Cash auf der Bilanz.

    Aber mit einem KGV von 13x oder so nicht wirklich teuer.


    Was mich aber total stutzig macht: Die haben in den letzten 2 Jahren unfassbar viel Working Capital aufgebaut. Geisteskrank!

    Das Net Working Capital ist heute rund die Hälfte der Marktkapitalisierung. Die haben da fast 500mn Euro Lager rumschwirren.


    Das Inventory ist von 200bn YEN (typischerweise 50% vom Umsatz) auf 70% vom Umsatz (aktuell ~560bn Yen) gestiegen. Das meiste davon Inventory. Das ist bei einer Einhell ähnlich dramatisch. Das ist schon eine Größenordnung die ich so bisher selten gesehen habe...

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman

  • Das Inventory ist von 200bn YEN (typischerweise 50% vom Umsatz) auf 70% vom Umsatz (aktuell ~560bn Yen) gestiegen. Das meiste davon Inventory. Das ist bei einer Einhell ähnlich dramatisch. Das ist schon eine Größenordnung die ich so bisher selten gesehen habe...

    Matze :

    Kannst du sehen, ob das Inventory in Form von Fertigprodukten vorliegt (die nicht abverkauft werden können), oder sind es Vorprodukte, die sie sich (vielleicht wegen der Corona-Lieferengpässe) zur Sicherheit angeschafft haben? Das wären ja schon zwei völlig verschiedene Stories.

  • Nee leider nicht. Der englische Report ist eher Mau.

    Denke es ist nicht das Problem “Abverkauf” aber die Größe des Themas ist schon beeindruckend.

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  • Hat jemand Ideen für "Value in Japan"? Ich habe bisher keine einzige japanische Aktie; Shinoken hab ich leider verpasst.


    Und ich meine: Value-Aktien, also kennzahlenmäßig günstig. Um beim Bild mit Heimwerkergeräten zu bleiben (nicht deren Aktien, obwohl es da gleichermaßen passen würde): Nicht die Kategorie Makita, mindestens Einhell/Emak oder noch besser die Lidl-Marken.

    Das Video ist mir zu lang, zumal ich den Verdacht habe, daß da eher die gegenteiligen Aktien besprochen werden (z.B. Daikin, Shimano, und beim Reinzappen sagt einer über Keyence "auf den ersten Blick wirkt sie sehr teuer, und das ist jetzt auch nicht die Aktie, bei der ich mich wohlfühlen würde" -> Zeitverschwendung).


    Sony und Nintendo wurden erwähnt, aber diese Dickschiffe sehen weder nach Chart noch nach KGVe (um 15) wirklich günstig aus, und unentdeckt dürften sie auch nicht sein. Wobei ich gegen konjunkturresistente Langweiler-Large-Caps mit nur moderater Bewertung nichts hätte, sofern Dividenden fließen. Takeda vielleicht?


    Im Falle Japans könnte es sich anbieten, den Lemming zu machen. Der Blog undervaluedjapan hat schon seit Anfang 2021 keine Einzelaktie mehr vorgestellt. Die letzte war Fukuda Denshi, und die klingt interessant, vielleicht auch noch die vorletzte, zyklischere Nitto Kohki. Leider beide mit niedriger Dividendenrendite. In Japan finde ich überhaupt nur 19 Aktien mit >4% Dividende, darunter Takeda.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • ich halte Takeda, vor allem wegen deren Sparte Blutplasmapräparate ( m.M. nach sicherer Wachstumsmarkt mit hohem Burggraben in den nächsten Jahren),

    sowie Nippon Sanso ( nr.4 weltweit im Gasemarkt, günstiger als Linde etc. mit passablen Wachstumsaussichten)

  • Da schließe ich mich mal an beim Interesse an Japan. Leider bislang wenig (naja, sagen wir besser: gar keine) Ahnung davon.


    Gilt ja als einer der günstigeren Märkte weltweit.


    Zudem hat der JPY gegenüber dem EUR 25% verloren in den letzten Jahren.

    Gegenüber dem EUR! Der ja selber schwach wie ne Banane ist.

    Ggü USD sind es fast 40% Abwertung. Der JPY/USD Chart schaut fast aus wie der der Türkischen Lira.


    Da bekommt man aktuell also (a) relativ viel Asset zu relativ wenig EUR und (b) müsste der Export unschlagbar wettbewerbsfähig sein.


    Wie ist dass denn bei Takeda? Wie hoch ist der Exportanteil?


    Wie wäre es mit anderen typischen Exportfirmen? Da muss es doch günstiges geben. Bin bei Winter , Nintendo schön und gut, aber ne Nische, ein ugly but cheap fallen angle wie ich sie mag sind sie nicht.

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Ein wirklich "quick & dirty" Screen bei SimplyWallstreet wirft mir 3 japanische Aktien aus:

    1.) Nippon Steel (Stahl)

    2.) Nippon Yusen Kabushiki Kaisha (weltweite Transport-Services zu Luft, Land & See)

    3.) Nippon Express Holdings (Logistik Services)


    Auswahlkriterien: value-Faktor mind. 4/5, Bilanz-Gesundheit mind. 4/5, Divi-Rendite mind. 5%, Markt-Kapitalisierung mind. 500 mio€.

  • Das Problem bei japanischen Aktien ist, dass sie oft nicht auf englisch reporten und das Übersetzen ist wirklich echt aufwändig. Manchmal auch gar nicht mit vertretbarem Aufwang möglich.


    Ich habe auf meiner Watchlist folgende Werte stehen:

    Hamee (bieten eine e-commerce shoplösung an und verkaufen so Smartphone Accessoires)

    Nagaileben (bieten Arbeitskleidung für den Medizinbereich und Pfelegebereich an)

    Cybernet Systems (so ähnlich wie Ansys)

    Fukuda Denshi (medizinaustattung)


    Meine Watchlist ist sehr lange und ich habe die Unternehmen nur kurz gestreift und oft wegen dem Reporting verworfen. Möchte aber dranbleiben und sie beobachten um evtl den Japanischen Markt etwas besser zu verstehen.


    Hier gibts Analysen und Zusammenfassungen von einigen Japanischen Firmen: https://sharedresearch.jp/en/companies/3134


    Bei Japan gelten auch oft andere Accounting Regeln -> Japan-GAAP (hier weiß ich die genaun Unterschiede nicht)


    Ich bin mir außerdem nicht ganz sicher wie man das Cash auf den Bilanzen in die Bewertung einbauen soll? Weil es wird nie ausgeschüttet. Es liegt da einfach rum. Also eigentlich gebundes Kapital mit den entsprechenden Kapitalkosten.


    EDIT: Sorry für das kurze "namedropping", aber ich verfolge die Aktien nicht tief genug um eine Meinung hier abzugeben.

  • Jetzt muss man nur noch einen Buchhändler finden. Mein Amazon zeigt nur ältere Ausgaben.


    Vom Wechselkurs her ist Japan wieder interessant. Allerdings habe ich aufgeschnappt, billige Japaner gäbe es massenweise, die Kunst sei, welche zu finden, die dann auch steigen, was die meisten nicht täten.

    Auch unsere Gedanken sind wircksame Factoren des Universums. Novalis


    Everything will be allright!

  • Ich habe mehrfach positiv über Nippon Sanso (technische Gase) gelesen, war auch auf Landos Liste oben.

    Auf den ersten Blick günstig, aber nicht näher angesehen.

    “Investment is most intelligent when it is most businesslike.” -Benjamin Graham

  • Über diesen Beitrag war ich auch mal gestolpert, habe aber schon beim Überfliegen abgewunken. Was soll daran billig sein?! KGV 13, Dividendenrendite 1,x%, hohe Schulden, die reduziert werden sollen - diese Geschichte wird man fast überall hören oder könnte man jedenfalls fast überall erzählen. Nach den harten Zahlen ist das alles andere als billig und das bei Rekordmargen!

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