Schwälbchen Molkerei

  • Schwälbchen Molkerei
    Ich will mal wieder ein Unternehmen auf witchdreams Liste abarbeiten. Zuerst hatte ich mir ja Herlitz angesehen, aber die sind eigentlich seit 2002 Konkurs und warten auf die Übernahme durch Estelle oder sonstwen. Unmöglich für mich deren Wert zu beurteilen.
    Darum also die Schwälbchen Molkerei. Das ist nun aber wirklich old economy. 1938 gegründet, Firmensitz in Bad Schwalbach. Der Internet-Aufritt besteht aus einer Seite, die Tel- Nr. und e-mail Adresse bereithält, das wars. Nachdem ich mir den gedruckten Geschäftsbericht 2002 besorgt habe und die Angaben von wisi überprüft habe also zu den Zahlen:
    Es gibt genau 1,4 Mio Aktien zum momentanen Kurs von 12,2¤. Die letzte Dividende betrug 0,4¤. Der Free-float beträgt nur 28%, der Rest in den Händen des Firmengründers oder seines Sohns. Die Aktie ist nicht sehr liquide. Ich kann einem Monatsumsatz lässig allein bestreiten.
    Von 1998 bis 2002 entwickelten sich die Zahlen wie folgt:
    Umsatz 135,9 Mio -> 176,2 Mio
    Eigenkapital 13,7 Mio -> 16,6 Mio
    Gewinn 0,386 Mio -> 1,457 Mio
    Cash-Flow 2,627 -> 4,278


    In jedem Jahr stiegen diese Zahlen, außer dem Gewinn der einmalig in 2002 von 1,521 auf 1,457 Mio gefallen ist. Die EK-Quote ist aktuell bei 38%. Ich denke, dass ist die gleichmäßigste Geschäftsentwicklung, die ich überhaupt gesehen habe.


    Umsatz 2002 war 176 Mio. und stieg damit nur um 1%. Die Umsatzentwicklung damit klar besser als in der gesamten Milchwirtschaft (-6%) , bei der es durch fallende Milch- und Produktpreisen zu Problemen kam Der Verbrauch der Deutschen an Milch, Joghurt, Butter, Frischkäse ist ausgesprochen konstant. Bei Joghurt, Quark und ähnlichem gibt es manchmal etwas Bewegung, aber nix was man Dynamik nennen könnte. Also der Gesamtmarkt gibt sicher keinen Anlass sich eine Molkerei zu kaufen.
    Aktuelle Kennzahlen
    KGV 11,4
    KBV 1,03
    KCV 3,9
    KUV 0,096
    Die einzelnen Zahlen sind nicht exorbitant aber insgesamt so fehlerlos, dass man das wirklich nur positiv sehen kann.
    Ich finde es etwas schade, dass ich keinerlei aktuelle Zahlen oder überhaupt irgendwelche Meldungen zu Schwälbchen finden kann. Ich habe schon Lust mir die Aktie zu kaufen, aber ich weiß noch nicht so genau, welchen Preis ich dafür zahlen will. Ich bin bei meinen Käufen nämlich extrem geizig.


    Ich hatte schon einen Kaufauftrag losgeschickt, aber jetzt läuft mir der Kurs davon, ich kriege wohl keine mehr.


    Guntfred

  • Hallo Guntfred,


    danke für deine Analyse, die ich zu 100% unterschreiben würde.


    Mir ist Schwälbchen das erste mal Ende 2001 aufgefallen - damals ausschliesslich auf Basis des schönen Charts. Leider hatte ich damals weder Zugang zu den Fundamantaldaten von wisi, ganz zu schweigen von einem vergleichenden Ranking. Wahrscheinlich hätte ich mich damals auch noch nicht an so "exotische" (bzw. "provinzielle") Aktien getraut.


    Heute ist das Teil trotz Kursanstieg immer noch verdammt billig, und ich zögere jetzt, weil die Aktie schon so weit gestiegen ist, und es stinkt mir, den Kursen nachzulaufen... Für mich ist Schwälbchen deshalb momentan eine schöne post-hoc-Bestätigung meiner Strategie und ich warte auf die nächste Schwalbe...


    Gruss, witchdream

  • Das ist wirklich gutes Timing - ich habe gestern und heute mit zwei Teilausführungen gekauft - zu 12,31 und zu 12,10, im Mittel zu 12,29 ¤. Auftrag gestern eingegeben, heute ein Schwaelbchen im Depot ;-)


    Zu 12,10 ¤ liegt Schwaelbchen auf Rang 12 der Datenbank - neben Sixt Vorzügen und Sanacorp. Ansonsten kann ich Guntfred's Analyse nichts hinzufügen, höchstens noch den Chart:



  • Bei Schwälbchen ein Umsatzplus von 16% auf 204 mio ¤!!! Dividende von 40 cent bestätigt. Ergebnis nach Steuern +13%, das wäre dann wohl 1,13 ¤ / Aktie. Dass man sich diese Nachricht aus der Allgemeinen Zeitung Bad Kreuznach herausklauben muss, ist allerdings traurig. Die homepage von Schwälbchen ist immer noch rudimentär.


    Mit den aktualsierten Kennzahlen behält Schwälbchen einen Top-10-Rang in der wisi-Datenbank, dabei ist der erhöhte Buchwert noch gar nicht einberechnet. (wisi hat die Daten noch nicht aktualisiert.)


    http://www.az-badkreuznach.de/…t.php3?artikel_id=1401983


    Schwälbchen gestärkt
    Umsatz steigt / Dividende auf Vorjahreshöhe


    Vom 12.03.2004

    BAD SCHWALBACH (om) Die Schwälbchen Molkerei sieht sich in einem hart umkämpften Markt gut behauptet. Auch künftig will das Bad Schwalbacher Unternehmen eigenen Angaben zufolge die Positionierung im gehobenen Preissegment bei Milch- und Milchfrischprodukten in einem von anonymen Discount- und Handelsmarken geprägten Umfeld nicht aufgeben.


    Im abgelaufenen Jahr erhöhte sich der Umsatz der Schwälbchen AG um 22,7 Prozent 130,1 Millionen Euro. Die Schwälbchen Frischdienst GmbH legte um 8,7 Prozent auf 60,1 Millionen Euro und die Harzmolkerei GmbH um 5,3 Prozent auf 26,8 Millionen Euro zu. Unter dem Strich ergibt sich ein konsolidierter Gruppenumsatz von 204,6 Millionen Euro (plus 16,1 Prozent).


    Infolge der rückläufigen Verkaufspreise und einem höheren Aufwand sank das Ergebnis vor Steuern um 10,2 Prozent auf 1,27 Millionen Euro. Nach Steuern nahm der AG-Jahresüberschuss um 13,4 Prozent auf 1,13 Millionen Euro zu. Die Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende von 40 Cent je Aktie erhalten. Die Gruppe beschäftigte 333 Mitarbeiter am Jahresende 2003.


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    Hier noch der Langfristchart (monatliche Daten) von bigcharts.marketwatch.com, dem ich mehr traue als dem von W:0


  • Hallo witchdream,


    wie findest du immer so schnell diese (ziemlich versteckten) Nachrichten? Durchsuchst du jeden Tag das Netz nach 50 Firmen?


    Ich habe schon mehrfach versucht Schwälbchen nachzukaufen, bisher allerdings ohne Erfolg. Nach den Zahlen wird es vermutlich auch nicht einfacher.
    Ich finde die Zahlen aber etwas "verdächtig". Das Umsatzplus von 22% ist eigentlich zu hoch für ein organisches Wachstum. Haben die was neues gekauft? Wenn sie es tatsächlich geschafft haben wäre es allerdings eine mittlere Heldentat.
    Die Gewinnzahlen sind auch zweischneidig, denn der Gewinn vor Steuern ist etwas gefallen. Es könnte also sein, dass der Gewinnsprung nach Steuern ein Einmaleffekt.


    Guntfred

  • Hallo Guntfred,


    das Finden der News war purer Zufall. Ich quäle ab & zu die google-news (http://news.google.de) mit den Namen meiner small-caps und hatte heute bei Schwaelbchen Glück. Die News sind bei google etwa 30 Tage im Speicher, dann verschwinden sie im Nirwana der Regionalpresse.


    Mehr als die zitierte Meldung weiß ich auch nicht. Mich freut vor allem das Umsatzwachstum - die Gewinnkalkulation ist für mich trüb wie Molke...


    Gruss, witchdream

  • Das geht mit der Google News Suche ganz einfach, man kann sich Suchresultate zu einzelnen Stichworten sogar zumailen lassen. Bei dem Suchbegriff Schwälbchen wird es auch nicht so viele uninteressante Treffer geben wie bei Nikon oder Bang und Olufsen. Da bekommst du immer irgendwelche Testergebnisse von den einschlägigen Fachzeitschriften...

    Das Drehbuch für den Untergang steht fest - es geht nur noch um den Preis für die beste Maske (H. v. Buttlar)

  • Der folgende HV-Bericht ist bestenfalls - wenn überhaupt - für Schwälbchen-Aktionäre interessant. Nachdem die Nachrichtenlage bei dieser AG äusserst dünn ist, erlaube ich mir copy&paste aus der Provinzpresse - man möge mir verzeihen...


    Gruss, witchdream



    http://www.wiesbadener-tagblat…a.php3?artikel_id=1460108


    Regionalnachrichten aus der Zeitung Aarbote


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    Berz-List senior nun im Aufsichtsrat
    Personelle Änderungen bei Hauptversammlung der Schwälbchen AG / Positive Entwicklung


    Vom 03.05.2004



    tst. BAD SCHWALBACH Zum 16. und letzten Mal trug Dr. Günter Berz-List den Vorstandsbericht bei der ordentlichen Hauptversammlung der Schwälbchen Molkerei Jakob Berz AG vor. "Schwälbchen hat sich insgesamt gut behauptet", versicherte der 66-jährige Neffe des Molkerei-Gründers den Aktionären im Bad Schwalbacher Kurhaus.



    Dr. Günter Berz-List wechselt nun vom Vorstand in den Aufsichtsrat. In diesem Gremium war nach der Versammlung weiteres, sprichwörtliches Stühlerücken angesagt. Platz für den bisherigen Vorständler Berz-List machte auf Arbeitgeberseite der alte Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Paul Bornemann, ein Rechtsanwalt aus München. Die Arbeitnehmer haben bereits Mitte April einen neuen Vertreter gewählt: Martin Bootz aus der Nähe von Groß-Gerau löst Christa Hühn (Taunusstein) ab, die seit der Bildung der AG 1988 im Aufsichtsrat saß. Bankdirektor Volker von Franqué aus Wiesbaden komplettiert dieses Organ der Gesellschaft. Der Vorstand besteht fortan allein aus dem 36 Jahre alten Diplom-Kaufmann Günter Berz-List, dem Sohn von Dr. Günter Berz-List.


    Obwohl eine Aktionärs-Vertreterin leise Bedenken hatte, da nun der Vater den Sohn kontrollieren muss, billigten die versammelten Aktionäre die Regelung ohne Gegenstimme. Auch Vorstand und Aufsichtsrat wurden einstimmig entlastet, mehr als 80 Prozent des Aktienbesitzes waren in der Hauptversammlung repräsentiert. Über 70 Prozent der Aktien sind Eigentum der Familie Berz-List.


    Berz-List junior trägt nun im Vorstand die Verantwortung für ein Unternehmen, dass Betriebswirte in ihrem Jargon als "gut aufgestellt" bezeichnen. Schwälbchen schreibt positive Zahlen, obwohl die Marktbedingungen schlecht sind. Konjunkturflaute, scharfen Wettbewerb, ein Überangebot an Milch und Preisdruck von Seiten des Handels nannte Dr. Günter Berz-List in seinem Rechenschaftsbericht als Probleme.


    Umsatz deutlich um


    16 Prozent gesteigertDennoch hat sein Konzern den Umsatz um 16 Prozent auf 204 Millionen Euro gesteigert. Zum Konzern zählen neben der eigentlichen Schwälbchen Molkerei AG mit Betriebsstätten in Bad Schwalbach und Marburg die Harzmolkerei Wernigerode GmbH und die Schwälbchen Frischdienst GmbH. Die Frischdienst GmbH besitzt wiederum eigene Beteiligungen.


    Insgesamt verarbeiteten die Schwälbchen-Molkereien 2003 10,4 Prozent mehr Milch als im Jahr davor. In Bad Schwalbach und Marburg stieg die Produktion zum Beispiel um 12,2 Prozent, der Umsatz aber nur um 9,8 Prozent - ein Beleg für sinkende Absatzpreise, wie Dr. Günter Berz-List erläuterte.


    Am Ende steht ein Jahresüberschuss von 1,53 Millionen Euro (plus 70 000) und ein Bilanzgewinn von 655000 Euro. Für jede Aktie erhalten die Anteilseigner wie im Vorjahr eine Dividende von 40 Cent. Ebenso erfreulich ist für die Aktionäre, dass der Kurs der Schwälbchen Aktie auf einen Wert von derzeit zirka 14 Euro gestiegen ist.


    Einen Verlust erwirtschaftete das Unternehmen erneut in der Harzmolkerei Wernigerode. Allerdings haben sich auch dort die Zahlen gebessert, das Defizit beträgt nur noch 140000 Euro. Berz-List senior zeigte sich zuversichtlich dort 2004 und 2005 "eine schwarze Null" zu erreichen.


    Beifall der Aktionäre


    für engagierte MitarbeiterDen wirtschaftlichen Erfolg von Schwälbchen garantieren insgesamt 333 Mitarbeiter (plus sieben), denen der Vorstand "Teamgeist, Motivation und Engagement" bescheinigte. Die Aktionäre dankten daraufhin mit lautem Applaus.

  • Letzte Woche hat mir die Schwälbchen Molkerei einen einseitigen Halbjahresbericht geschickt. Kurz und knapp mit guten Zahlen. Im Internet gibt es den nicht, es werden wohl nur die Aktionäre informiert. Mir solls recht sein.


    Ich habe aber eine darauf basierende Meldung bei finanztreff.de gefunden, so das ich nix abtippe.


    04.08.2004 - 17:33 Uhr
    Schwälbchen erzielt höhere Umsätze



    BAD SCHWALBACH (Dow Jones-VWD)--Die Schwälbchen Molkerei AG hat im ersten Halbjahr 2004 ihren Umsatz - einschließlich dem aus einer bis zum Jahresende bestehenden Vertriebskooperation - um 18,7% auf 14,6 Mio EUR gesteigert. Aus eigener Produktionstätigkeit habe der Umsatzanstieg 9,8% betragen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Bad Schwalbach mit. Die Schwälbchen Frischdienst GmbH in Mainz erreichte demnach im gleichen Zeitraum teilkonsolidiert einen um 1,5% höheren Umsatz von 30,1 Mio EUR. Dagegen nahm bei der ebenfalls zur Gruppe gehörenden Harzmolkerei GmbH der Umsatz um 2,8%auf 12,7 Mio EUR ab. Konzernweit erhöhte sich der konsolidierte Umsatz um 13,1% auf 112,6 Mio EUR.


    Das Ergebnis vor Ertragssteuern blieb im Halbjahresvergleich mit 1,02 Mio EUR nahezu unverändert. Im Konzern verschlechterte sich das Ergebnis trotz einer positiven Ertragsentwicklung bei der Frischdienst GmbH um 9,4% auf 1,08 Mrd EUR. Diese Entwicklung sei auf die sehr schwierige Wirtschaftslage bei der Harzmolkerei zurückzuführen, heißt es. Die Milchverarbeitung der mittelständischen Privatmolkerei mit Betrieben in Bad Schwalbach und Marburg stieg im ersten Halbjahr 2004 um 187% auf 100,7 Mio kg. Dieser Zuwachs sei insbesondere auf neu hinzugekommene Milchlieferanten zurückzuführen.


    Dagegen verringerte sich die Milchverarbeitung bei der Harzmolkerei Wernigerode um 7,4% auf 23,1 Mio kg. Insgesamt lag das Verarbeitungsvolumen der Gruppe mit 123,7 Mio kg um 13,2% über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Bis zum Jahresende will die Schwälbchen AG nach den Worten ihres Vorstandes Günter Berz-List den Umsatzanstieg fortsetzen und dabei den Ertrag verbessern.



    Wenn man den Halbjahresgewinn des Konzerns von 1,08 Mio hochrechnen würde (was natürlich sehr zweifelhaft ist) ergäbe sich ein KGV von 9 (beim momentanen Kurs von 13.8¤).
    Nicht schlecht.
    Was mir aber noch besser gefällt ist im Bericht das Beklagen des schwierigen Marktes, des Preisverfalls und der schlechten Zeiten und der Sittenverrohung der Jugend... bei gleichzeitigem Umsatzrekord und erfreulichen (wenn auch nicht Rekord-) Gewinn.


    Ich werde die Aktien jedenfalls weiter halten. Ich glaube ich mag die Art der Unternehmensführung.


    Gunter

  • Folgendes hab ich erst jetzt gefunden:


    Konsumflaute und hohe Rohstoffkosten


    Bad Schwalbach, den 13.12.2004. Die anhaltende Kaufzurückhaltung der Verbraucher bei Lebensmitteln, der Trend zu niedrigpreisigen Discount- und Handelsmarken sowie hohe Rohstoffkosten haben bei der SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG die Geschäfts-entwicklung im zweiten Halbjahr negativ beeinflusst.


    Die derzeit bei Konsummilch und Milchfrischprodukten verhaltene Nachfrage nach höherwertigen Markenprodukten hat auch bei der SCHWÄLBCHEN AG den Umsatzanteil margenschwacher Handelsmarken, deren Abgabepreisentwicklung an den Handel weiter rückläufig war, zu ungunsten der Markenprodukte verschoben. Vor allem aber wurde das Unternehmen im letzten Quartal mit unerwartet hohen Auszahlungspreisen für den Rohstoff Milch belastet, die ebenso wenig an die Handels-stufe weitergegeben werden konnten, wie höhere Energie- und Verpackungskosten.


    Infolge des ungünstigen Geschäftsverlaufes geht der Vorstand der börsennotierten Privatmolkerei davon aus, dass auch unter Berücksichtigung von Beteiligungserträgen die SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG einen erheblichen Gewinnrückgang in 2004 verzeichnen muss und die bisherige Dividendenzahlung nicht aufrecht erhalten werden kann.


    Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds, einer geringen Kauflust und dem auf Handels- und Molkereiebene intensiven Wettbewerb ist die SCHWÄLBCHEN MOLKEREI zuversichtlich, sowohl mit dem nachhaltigen Distributionsausbau des Markensortiments als auch durch konsequente Kosteneinsparungen in allen Geschäftsbereichen die Ertragslage im kommenden Jahr wieder zu verbessern.


    In den letzten Tagen ist der Kurs der Aktie recht deutlich gefallen, sie ist jetzt für etwa 11¤ zu haben. Ich lege ein paar nach. Ist zugegebenermaßen riskant, aber bisher hatte ich den Eindruck, dass die Geschäftsführung in diesem Unternehmen eher dazu neigt, die Lage schlechter dazustellen als sie tatsächlich ist.


    Guntfred

  • Die Zahlen für 2004 liegen vor und der Kurs ist daraufhin auf 11,2 gefallen.


    Immer noch 1,4 Mio. Aktien
    EK Konzern (2000) 14,6 Mio. (2001) 15,6 (2002) 16,6 (2003) 17,5 (2004) 17,6
    Bilanzsumme (2000) 38,7 Mio (2001) 43,6 (2002) 44 (2003) 48,9 (2004) 50,3
    Umsatz (2000) 153,7 Mio (2001) 174,2 (2002) 176,2 (2003) 204,6 (2004) 223,8
    Jahresüberschuss (2000) 0,8 Mio (2001) 1,53 (2002) 1,45 (2003) 1,53 (2004) 0,74
    Ergebnis je Aktie (DVFA) (2000) 0,5¤ (2001) 1,11 (2002) 1,07 (2003) 0,98 (2004) 0,5
    CF je Aktie (2000) 2,46¤ (2001) 3,12 (2002) 3,12 (2003) 2,9 (2004) 2,29


    Die Bilanzstruktur ist immer noch völlig unproblematisch, das Anlagevermögen ist zu 106% aus dem EK finanziert, die Bankkredite sind ungefähr 0, wenn nicht die Bilanz (bei einem produzierenden und handelnden Unternehmen unvermeidlich) durch die Forderungen aus Lieferungen ziemlich verlängert würde, wäre auch die EK Quote entsprechend hoch.


    Das Umfeld für war eher schwach, so ist die Nahrungsmittelindustrie in 2004 nur 0,7% real gewachsen, dabei sind die Exporte aber um 7% gestiegen. Wie auch in anderen Branchen kann man sagen, dass Inland bietet kaum Anlass zur Freude. Der Pro-Kopf Verbrauch für Milch und Käse Produkte (in kg) bleibt seit Jahren im wesentlichen gleich.
    Für die Milchwirtschaft war es ein Jahr der Veränderungen, die EU hat Reformen des Milchmarktes durchgeführt, für die Interventionswaren Milchpulver und Butter wurden die Preise gesenkt und die Einlagerungsmengen reduziert. Die EU Osterweiterung und die weiter erhöhte Milchanlieferung führte Mitte des Jahres zu starkem Konkurrenzverhalten, die der Handel (und der Verbraucher) zu Preissenkungen nutzen konnte.
    Letztlich war allerdings Ende des Jahres der Preisdruck nicht so stark wie befürchtet, die tatsächlich gezahlten Preise für Butter und Milchpulver blieben halbwegs stabil außerdem gab es erhöhte Käseexporte nach Russland und erhöhten Milchversand nach Italien.
    Der Branchenumsatz ging 2004 um 1,3% zurück, damit liegt Schwälbchen mit seinen Umsatzanstieg klar überdurchschnittlich, durch die Preisrückgänge war allerdings die Gewinnsituation ziemlich unbefriedigend.
    Der Umsatzanstieg von Schwälbchen wird vor allem durch eine Steigerung des Verkaufs von H-Milch erreicht.


    Ausblick:
    Die Situation zeigt sich gespalten. Einerseits sind die Preise für Milchpulver und Butter in 2005 gefallen, was für die im Frühjahr stattfindenden Preisverhandlungen mit dem Handel nichts Gutes verheißt, andererseits sind die Bestände bei Milchpulver und Butter abgebaut worden, die EU-weite Milchanlieferung ist rückläufig und der inländische Käseverbrauch sowie der Käseexport entwickeln sich positiv.


    Es ist also ziemlich unklar, wie die Gewinnsituation aussehen wird, Schwälbchen geht aber davon aus, dass sie auch in Zukunft besser als der Branchendurchschnitt abschneiden werden und auch Gewinn erzielen.


    Der Dividendenvorschlag beträgt wie letztes Jahr 0,2¤ pro Aktie.


    Die Kennzahlen sind im Moment bei einem Kurs von 11,2¤
    KGV 22,4 KUV 0,07 KCV 4,9 KBV 0,89
    Ich bin im Moment neutral gestimmt. Bei einem deutlichen Kursverfall ( 10¤ oder so) würde ich nachkaufen.


    Guntfred

  • Hallo Guntfred,


    ich hab den Aktionärsbrief für 2004 auch gelesen und konnte nichts schlimmes entdecken. Die Branchenlage ist solala, aber die Firma macht Gewinne und zahlt Dividende. Sehr erfreulich finde ich die Umsatzsteigerung in diesem Umfeld.


    Mit Kurs 11,20 und den aktuellen Umsatz- und Gewinnzahlen kommt die Firma derzeit auf Rang 35, ohne RS beamt sie sich sogar auf Rang 3. Mal schauen, wie wisi das EBITDA einstuft, das habe ich noch nicht aktualisiert.


    Aus meiner Sicht keinesfalls ein Verkaufskandidat, schlimmstenfalls ein Langschläfer im Depot.


    Gruß, witchdream

  • Seitdem ich gelernt habe, dass Aktien mit geringer Marge besser laufen also solche mit großen Margen, sind mir niedrige Gewinnmargen ja symphatisch...


    Wie kriegen die ihre Umsatzsteigerung hin? Kaufen die kleinere Firmen auf? Expandieren die nach Osteuropa?


    Aus Solidarität kaufe ich auch schon immer Schwälbchen-Milch, obwohl die 10 Cent teurer ist, aber bei meinem geringen Milchkonsum reicht das nicht für große Umsatzsprünge.

  • Der Umsatszuwachs ergibt sich schlicht daraus, dass sie mehr H-Milch über den Handel losgeworden sind.


    Die machen nix besonderes, sind nur irgendwie besser oder erfolgreicher als andere Molkereien.


    Das mit den niedrigen Margen stimmt natürlich nur wenn ein wirklich niedriges KUV dahintersteht. Verbessert sich dann kurzfristig die Marktsituation kann es richtig fette Gewinne und Kurssprünge geben, so im Moment bei Sanacorp und Nordwest-Handel (die ich leider nicht habe, weil ich values Gegenargumente für richtig hielt).


    Guntfred

  • Ich habe gerade folgenden Bericht gefunden (in finanznachrichten.de). Auf Papier habe ich diesmal nichts erhalten:


    SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG
    Bad Schwalbach
    - ISIN DE 000 721 890 1 -
    Zwischenbericht zum 30. Juni 2005
    Sehr geehrte Aktionärin, sehr geehrter Aktionär,


    die ersten Monate des laufenden Jahres wurden für die deutsche Milchwirtschaft von einem weiterhin nachteiligen Konsumklima mit ausgeprägten Tiefpunkten im Kaufverhalten geprägt, sodass der bisherige Jahresverlauf die Branche wenig zufrieden stellte. Ein auch nur leichter Aufschwung war weder im Lebensmittelhandel noch bei der Milchindustrie zu erkennen, weshalb der Preisdruck auf Handels- und Molkereiebene unvermindert anhielt. Einhergehend mit der schwierigen Markt- und Wettbewerbssituation gelang es den Molkereien somit nicht, die zumindest erforderliche Stabili-sierung der Abgabepreise aufgrund höherer Kosten durchzusetzen.


    Angesichts der einseitigen Preisorientierung der Verbraucher bei Konsummilch und Milchfrischprodukten hat sich die Geschäftslage auch für die SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG im ersten Halbjahr 2005 schwierig gestaltet. Insbesondere die Ertragslage war im Vorjahresvergleich rückläufig. Die Harzmolkerei GmbH konnte im Rahmen des Konsolidierungsprozesses die Verlustsituation eingrenzen. Obgleich eines auch im Großverbrauchergeschäft un-günstigen Umfelds, mit zunehmendem Wettbewerbsdruck, wurde von der Frischdienst GmbH ein akzeptables Ergebnis erzielt.


    Produktion und Absatz


    Das Verarbeitungsvolumen bei der SCHWÄLBCHEN AG verzeich-nete einen Anstieg um 9,4% auf 110,19 Mio. kg (Vj. 100,68 Mio. kg), bei der Harzmolkerei GmbH ergab sich ein Rückgang um 15,9% auf 19,43 Mio. kg (23,09 Mio. kg). Unter Berücksichtigung der internen Rohstofflieferungen wurde im Molkereisegment der SCHWÄLBCHEN-Gruppe eine Ausweitung des Produktionsprogramms um 4,1% auf 128,75 Mio. kg (Vj. 123,70 Mio. kg) erreicht.


    Umsatz


    Im Zusammenhang mit der gestiegenen Milchverarbeitung sowie auf Basis des bis zur erneuten Preisrücknahme im Juni noch un-veränderten Abgabepreisniveaus nahm der operative Umsatz der SCHWÄLBCHEN AG im ersten Halbjahr um 1,9% auf 57,70 Mio. ¤ (Vj. 56,64 Mio. ¤) zu und lag damit über einer leicht rückläufigen Branchenentwicklung. Unter Hinzurechnung des im gleichen Vorjahreszeitraum noch verbuchten Verrechnungsumsatzes war der Umsatz des ersten Halbjahres 2005 um 22,7% niedriger.


    Bei der Frischdienst GmbH, einschließlich der Wiese GmbH und der Kälte-Team GmbH, lagen die Umsätze mit 29,38 Mio. ¤ (Vj. 30,06 Mio. ¤) um 2,3% leicht unter Vorjahr. Dagegen konnte die Harzmolkerei GmbH bei geringerer Milchverarbeitung den Umsatz um 1,3% auf 12,84 Mio. ¤ (Vj. 12,68 Mio. ¤) erhöhen. Der konsoli-dierte Halbjahresumsatz der SCHWÄLBCHEN-Gruppe ging hauptsächlich infolge des aufgegebenen Verrechnungsumsatzes bei der AG um 17,2% auf 93,18 Mio. ¤ (Vj. 112,55 Mio. ¤) zurück.


    Wirtschafts- und Ertragslage


    Die anhaltende Konsumschwäche und der Trend zu niedrigpreisigen Discount- und Handelsmarken haben über den Jahreswechsel hin-weg die Geschäftsentwicklung der SCHWÄLBCHEN AG belastet.


    Vor allem die im Vergleich zu den eigenen Abgabepreisen weniger stark rückläufigen Milchauszahlungspreise, die Kon-ditionsforderungen des Handels sowie die höheren Aufwen-dungen für Energie, Transport und Verpackungen haben sowohl die Verarbeitungsspanne als auch die Ertragslage beeinträchtigt. So ging im ersten Halbjahr 2005 das Ergebnis vor Ertragssteuern bei der SCHWÄLBCHEN AG deutlich um 30,9% auf 0,71 Mio. ¤ (Vj. 1,02 Mio. ¤) zurück.


    Bei der Frischdienst GmbH lag das teilkonsolidierte Ergebnis in Höhe von 1,08 Mio. ¤ (Vj. 1,19 Mio. ¤) um 9,1% unter dem Vorjahr. Die Harzmolkerei GmbH konnte mit noch -0,10 Mio. ¤ (Vj. -0,26 Mio. ¤) das negative Ergebnis merklich reduzieren. Konzernweit ging das konsolidierte Geschäftsergebnis um 24,4% auf 0,82 Mio. ¤ (Vj. 1,08 Mio. ¤) zurück.


    Ausblick


    Bestimmend für die Entwicklung des Milchmarktes in den kommenden Monaten wird neben den Gegebenheiten auf den inländischen Märkten besonders das internationale Umfeld sein. Die mit der Senkung der Interventionspreise für Butter und Milchpulver ab 1. Juli wirksam gewordene zweite Stufe der EU-Agrarmarktreform wird, einhergehend mit den negativen Folgen der diesjährigen Kontraktabschlüsse im Lebensmittelhandel für Konsummilch, Milchfrischprodukte und teil-weise auch Käse, die deutsche Milchindustrie belasten. Zusätzlich sind branchenweit Kostenanstiege vor allem in den Bereichen Energie, Transport und Verpackung festzustellen.


    In Anbetracht dieser erheblichen Marktbeeinträchtigungen strebt die SCHWÄLBCHEN AG im Gesamtjahr sowohl beim operativen Umsatz als auch beim Ergebnis das Vorjahres-niveau an. Hierfür wird das Unternehmen im Jahr 2005 seine Investitionen in den Markt verstärken. Dabei geht es nicht um eine Erhöhung des Marketingetats, sondern um die Einführung innovativer Neuprodukte sowie um die Verbesserung der Markendistribution. Neu lanciert wurde zu Jahresanfang die länger frische SCHWÄLBCHEN-Milch in den Fettstufen 3,8% und 1,8% in einer verbraucherfreundlichen Kartonverpackung mit großem Drehverschluss. Im Juni startete die Markteinführung von CAFFREDDO®, einem kalten Kaffeegetränk im Becher, mit echtem Espresso aus 100% Arabica-Kaffee. In den Sorten Latte Macchiato, Cappuccino und Espresso ist CAFFREDDO® eine neuartige, qualitativ hochwertige Kaffeespezialität für den Außer-Haus-Konsum. Aufgrund der allge-meinen Marktereignisse wird bei den Milcherzeugerpreisen ein auf Jahressicht niedrigeres Preisniveau erwartet, was sich in einem relativ geringeren saisonalen Preisanstieg ab Herbst zeigen sollte. Die zugleich aber auch vom regionalen Konkurrenzverhältnis um den Rohstoff abhängigen Beschaffungspreise werden die Ertragslage wesentlich beeinflussen.


    Bei der Frischdienst GmbH und deren Tochtergesellschaften wird sich im zweiten Halbjahr eine stabile Geschäftsentwick-lung fortsetzen. Die Harzmolkerei GmbH soll die Konsolidierung im Rahmen der eingeleiteten Maßnahmen aufrechterhalten.


    Bad Schwalbach, im August 2005


    Der Vorstand


    SCHWÄLBCHEN MOLKEREI Jakob Berz AG



    Ich sehe das mehr oder weniger als Fortsetzung des letzten Trendes. Die Branchenlage ist ziemlich mau, die Gewinne könnten besser sein, sind aber immerhin vorhanden. Die Umsätze werden etwas ausgweitet und im Vergleich zu den Konkurrenten sieht man nicht schlecht aus.
    Ich bin weiterhin ziemlich unentschieden.

  • heute morgen mein wochenendeinkauf sind mir die genannten cafreddo podukte in einer promo-aktion angeboten worden. die qualität kann ich als nicht-kaffetrinker nicht beurteilen aber von der aufmachen ist das schon ein neuer farbtupfer im vergleich zu der sonstigen grünen verpackung. der kurs hat in den letzten zeit einen kleinen hüpfer gemacht. insgesamt aber wohl eine dieser schlafenden aktien. auch wenn es nach der theorie in mein portfolio passen könnte zucken mir die finger und ich werde wohl auf den japanischen zug aufspringen statt die hessische milchwirtschaft zu kaufen.

  • Gerade habe ich folgende Ad-Hoc gefunden.
    Klingt ehrlich gesagt alles ziemlich mittelmäßig. Trotzdem ist die Aktie mit KBV 0,9 und KUV 0,08 immer noch nicht teuer. Aber die Margen schrumpfen...


    02.03.2006 13:32
    DGAP-Adhoc: Schwälbchen Molkerei Jakob Berz AG (deutsch)


    Schwälbchen Molkerei (Nachrichten) Jakob Berz AG: Rückblick 2005


    Schwälbchen Molkerei Jakob Berz AG / Jahresergebnis/Dividende


    02.03.2006


    Ad-hoc-Meldung nach § 15 WpHG übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich. -------------------------------------------------------------------- -------


    SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG


    Rückblick 2005


    Bad Schwalbach, 2. März 2006. In Anbetracht des bei Lebensmitteln an Niedrigpreisen orientierten Kaufverhaltens, das gerade auch bei Milch und Milchprodukten zu einem fast ausschließlich über den Preis geführten Wettbewerb führte, hat sich die SCHWÄLBCHEN MOLKEREI AG im Jahr 2005 behaupten können.


    Marktseitig standen dabei die Ziele im Vordergrund, den unverwechselbaren Marktauftritt und die Distribution der qualitativ hochwertigen Milchprodukte der Grünen Linie' auszubauen sowie die neue Kaffeespezialität CAFFREDDO' in den Kühlregalen des Handels zu etablieren.


    Rückblickend auf das abgelaufene Geschäftsjahr konnte die SCHWÄLBCHEN AG an den Standorten Bad Schwalbach und Marburg ihr Milchverarbeitungsvolumen um 6,5% auf 213,0 Mio. kg steigern, während die Harzmolkerei Wernigerode GmbH die Produktion um 7,8% auf 38,7 Mio. kg plangemäß zurückführte. Gruppenweit nahm das Produktionsprogramm unter Berücksichtigung interner Lieferungen um 2,5% auf 247,7 Mio. kg zu.


    Auf einem von allgemeinen Preisrückgängen für Konsummilch und Milchfrischprodukte gekennzeichneten Markt, hat auch die SCHWÄLBCHEN AG einen operativen Umsatzrückgang von 2,5% auf 109,7 Mio. EUR verzeichnet. Hierbei war jedoch zu beachten, dass sich das Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte von niedrigpreisigen Absatzmengen trennte, was somit zu einer beabsichtigten Erlösminderung führte. Bei der Harzmolkerei GmbH lag der Umsatz mit 22,7 Mio. EUR um 8,0% unter Vorjahr.


    Die SCHWÄLBCHEN Frischdienst GmbH, ein im Großverbraucherbereich auf höchste Sortiments- und Servicequalität ausgerichtetes Dienstleistungsunternehmen, steigerte den Umsatz teilkonsolidiert um 4,1% auf 60,9 Mio. EUR. Von deren Standorten Mainz und Heilbronn aus wird mit anerkannten Logistikleistungen ein über 4.000 Artikel umfassendes Frische- und Tiefkühl-Sortiment angeboten.


    Der in der SCHWÄLBCHEN-Gruppe um 19,9% auf 179,1 Mio. EUR reduzierte Gesamtumsatz war vor allem auf den im Vorjahr noch verbuchten Verrechnungsumsatz zurückzuführen. Zum Stichtag 31.12.2005 beschäftigte die Gruppe 324 Personen, das Investitionsvolumen lag bei 2,317 Mio. EUR.


    Während die Konsolidierung aller in den Konzern einbezogenen Gesellschaften einen auf 881 TEUR (Vj. 998 TEUR) verminderten Jahresüberschuss auswies, reduzierte sich der AG-Jahresüberschuss infolge der schwierigen Marktverhältnisse auf 135 TEUR (Vj. 509 TEUR). Die Ursache hierfür waren die gerade bei Konsummilch und Milchfrischprodukten erneut reduzierten Abgabepreise sowie das in weiterer Folge daraus resultierende Ungleichgewicht gegenüber anderen Milchvermarktungen. Darüber hinaus wirkten sich die Kostensteigerungen bei Energie, Transport und Verpackungen nachteilig aus. Auf der Hauptversammlung am 28. April 2006 werden Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft vorschlagen, aus dem Bilanzgewinn 2005 eine zum Vorjahr halbierte Dividende von 10,0 Cent/ Aktie auszuzahlen.


    Auch in Anbetracht des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes geht der Vorstand der mittelständischen Privatmolkerei, Günter Berz-List (38), davon aus, mit der Focussierung auf wertorientierte Geschäftsfelder, Neuprodukteinführungen und nachhaltigen Marketing- und Qualitätsinvestitionen das Fundament für die Verbesserung der Ertragslage geschaffen zu haben.


    Kontakt: Herr Günter Berz-List Email: info@schwaelbchen-molkerei.de Tel. 06124-503-0

  • Ich denke, man kann auf steigende Milchpreise in Deutschland spekulieren. Dabei ist es egal, ob diese durch den Protest der Erzeuger über zu niedrige Preise zustandekommen, oder im Zuge des steigenden Weltmarktpreises für Magermilchpulver nach oben gezogen werden.


    Die Frage für mich ist eher: welche Auswirkungen hat das auf die Molkereien, beispielsweise eben Schwälbchen - deren Kurs ohne weitere Phantasie inzwischen gut bezahlt erscheint? Sinkende Margen, weil sich die Einkaufspreise erhöhen und nicht vollumfänglich an den Handel weitergegeben werden kann, der eine sehr konzentrierte Marktmacht hat? Oder werden die Margen konstant gehalten werden können, und die Molkereien profitieren anteilig durch die steigenden Preise? Bei Schwälbchen hat schon einer den Kurs hochgetrieben, der vermutlich durch die Berichterstattung in der FAZ aufmerksam wurde. Dabei wird schon seit Wochen über die Protestaktionen der Bauern berichtet.



    Folgende Grafik deutet eher darauf hin, daß die Molkereien ihre Marge nicht werden halten können, so wie um die Jahrtausendwende:



    Meinungen?
    Edit: Der Vorstand Herr Berz selbst scheint es positiv zu sehen - Insiderkauf über 20.000 Euro.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

    Einmal editiert, zuletzt von Winter ()

  • Der Insiderkauf ist ne interessante Info, danke. Ende April war die HV und im HV-Bericht von GSC heißt es zu den Zukunftsaussichten:


    Zitat

    Für das laufende Jahr erwartete Herr Berz-List eine weiterhin positive Wirtschaftsentwicklung, und er sah auch eine bessere Stimmung innerhalb der Bevölkerung. Der Vorstand zeigte sich ebenfalls zuversichtlich, dass die Preise im Laufe des Jahres angehoben werden können, auch um die höheren Kosten zu decken. So rechnete Herr Berz-List insgesamt mit einer Weiterentwicklung der Gesellschaft, die eine Verbesserung im operativen Ergebnis bringen sollte. Bei einer gleichbleibenden Verarbeitungsmenge soll ein leichter Umsatz- und ein überproportionaler Ergebnisanstieg erwirtschaftet werden. Zudem sind auch im laufenden Jahr weitere Kosteneinsparungen geplant. Für die Harzmolkerei gab Herr Berz-List das Ziel einer schwarzen Null aus, während der Bereich Frischdienst ein etwa unverändertes Ergebnis liefern sollte. Zusammenfassend betonte Herr Berz-List, dass Schwälbchen einen großen Schritt vorangekommen ist und sich auf einem guten Weg befindet.


    Kurz gesagt: Der Vorstand erwartet steigende Margen.


    Auch der Chart dürfte für Techniker attraktiv aussehen - heute Sprung über 12¤: