• Bolsonaro macht dem Petrobras-CEO als Mehrheitseigner ein Angebot, das er nicht ablehnen kann. Der letztjährige CEO wurde auch nach einem Streit um die Preispolitik ersetzt.

    Dienstag: https://www.reuters.com/articl…fuel-prices-idUSL2N2VI2OB

    Mittwoch: https://www.reuters.com/busine…petrobras-ceo-2022-03-16/

    „Lasst uns doch die Quadratur des Kreises probieren.“Robert Habeck über sein Politikverständnis

  • Gasflaschen für den Gasgrill sind auch nicht verkehrt.

    Noch sind die Preise nicht wirklich dort angekommen ;-)

    Und Bauhaus 12% Preisgarantie-Rabatt mitnehmen :-)

    Hatte ich bereits hier vor wenigen Wochen/Tagen erwähnt: "Kauft Reifen? ;-)

    Ich denke die Preise werden noch mehr anziehen.


    https://www.auto-motor-und-spo…-prozent-teurer-geworden/


    "WEGEN CORONA UND HOHER ENERGIEKOSTEN

    Sommerreifen werden teurer"

  • Man muss allerdings auch sagen: Inflationsbereinigt stehen die Ölpreise tatsächlich noch deutlich unter ihrem 2012er Hoch. Und damals gab es keine Krieg und kein ESG.


    Ich denke mal angesichts dieser Umstände wäre 150-200 USD keine allzu große Überraschung. Und eigentlich angemessen.


    Und hat ja auch was Gutes: Der Wahn zu immer dickeren und mehr Autos in Deutschland (Anzahl Autos pro Einwohner ist auf Rekordhoch, deren Gewicht vermutlich auch, die Fahrstrecken vermutlich ebenso?) und anderswo muss dringend mal umgekehrt werden.

    Allgemein verbrauchen wir zu viel Energie, sind zu mobil und haben zu viel Konsum.


    Etwas Downshifting würde uns allen nicht schaden.

    Vielleicht geht das ja nicht anders als über den Preis dass wieder zurück zu fahren.


    Die andere Frage ist die nach der Unzufriedenheit / Ungerechtigkeiten die das generiert.
    Hier ist wichtig dass es nicht (wie meistens) nur die Armen und ggf. noch die Mitte trifft.
    Bzw. dass Alternativangebote zur Verfügung stehen.


    Statt nun Tankgutscheine rauszuhauen finde ich die Idee Nahverkehrs- und Bahnpreise zu stabilisieren oder gar zu senken zum Beispiel viel besser.


    So gesehen ist es letztlich auch nicht wünschenswert dass jetzt alle Bedenken gelockert werden und massiv Geld in Exploration und Förderkapazitäten gesteckt wird. Weil sonst sinkt der Ölpreis in wenigen Jahren wieder absurd ab und es wird wieder entsprechend mehr verbraucht.


    wp

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • 2/3 der Deutschen sind mindestens übergewichtig, da kann der Sprit auch mal so teuer werden das man zu Fuß geht oder mit dem Fahrrad fährt. Die nationale Energiereserve in den Fettfalten sozusagen.

    Wobei andererseits beim "Frieren für die Freiheit" ein kleines Polster nicht schaden kann. ^^

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  • Ich bin da ganz bei woodpecker: Der Preis für fossile Brennstoffe müsste eigentlich höher sein und schnell weiter steigen. Gerne auch mit dem Umlageverfahren, das wp über die Schweiz berichtet hat.

    Schade dass man den Ukrainekrieg nicht genauso als Katalysator für einen Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen nimmt. So wie Corona ein Katalysator für die Digitalisierung war.

    Die Politiker müssten den Wählern deutlicher machen, dass sie entweder das Klima zu mindest ein bisschen retten können, dafür aber vermehrt (aber nicht total!) auf Konsum verzichten müssten. Oder ob sie sollange im "Luxus" leben wollen, bis das Klima dem ein Ende setzt. Letzteres ist auch ein möglich, wenn sich dafür eine Mehrheit findet. Aber beides gleichzeitig wird nicht gehen.

    Dass ausgerechnet FDP und Grüne fossile Brennstoffe subventionieren wollen, finde ich schon nicht mehr witzig.

  • Gibt es eigentlich schon Hinweise darauf, aus welcher Gegend der Ersatz für das russische Gas kommen soll? Das wären doch interessante Investitionsgelegenheiten.


    In den USA gibt es eine Tellurian TELL, MC 2,75 Mrd USD, die haben gerade den Neubau einer LPG Export Fazilität unter Dach und Fach über 27,6 Mio to per annum.


    https://finance.yahoo.com/m/9c…ellurian-s-first-lng.html


    Allerdings geht das erst 2026 in Betrieb und die langfristigen Verträge sind wohl mit asiatischen Kunden abgeschlossen.

    Auch unsere Gedanken sind wircksame Factoren des Universums. Novalis


    Everything will be allright!

  • Gute Frage.


    Wenn du mich fragst:

    Nö, da gibt es überhaupt keinen Plan.

    Nur heiße Luft und viel Zuversichts- und Durchhaltegeschwurbel.

    Wohlfühlpolitik halt.


    DE sind ja auch nicht die Einzigen die grade rumrennen und LNG suchen. Aber leider die Einzigen die allen Anbietern (sogar den USA. Thema Fracking) vorgestern noch den Moralstinkefinger zeigten.


    Und die Kapazitäten waren bereits vorher ausgelastet.


    MMI hat so nen Tankerbauer aufgetan, Gaztransport, das wäre vielleicht ne Idee.


    Kinder Morgan hatte ich noch überlegt weil die USA das Problem von Pipelinemangel für NG haben. Is der Buffet da eigentlich noch drin?


    Dann gibts jede Menge US Fracking Klitschen, aber puh, das sind oft ziemlich windige Buden.


    TGS finde ich gut falls revival offshore.

    Oder Transocean wer es sportlich mag.


    Schlumberger et al, als Zulieferer, Driller.

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  • Also kurz- bis mittelfristig können wir Ersatz für russisches Gas eigentlich nur aus "Nowhereland" bekommen. Aber das ist nicht investierbar. ;)

    Spass beiseite. Ich glaube nicht, dass es viel Sinn macht, nach Investionsmöglichkeiten zu suchen, die nur auf Luftschlössern basieren. Besser ist es m.E. zu überlegen, wie die sich die Welt darstellt, wenn wieder etwas mehr Realismus Einzug gehalten hat.

  • Ich habe mir neulich ein paar Paramount Resources (Toronto) zugelegt, einem billigen Energieproduzenten mit geringem Fremdkapitalanteil in Kanada. POU konzentriert sich auf die produktiven Schiefervorkommen in Alberta und British Columbia und hat seinen Hauptsitz in Calgary. Dazu ist auch Tourmaline (ebenfalls Calgary) erwägenswert. Interessanterweise ist der Tourmaline CEO Michael Rose mit Susan Riddell Rose verheiratet, der Vorsitzenden und CEO von Perpetual Energy, Inc. und der Schwester von James Riddell, dem Vorsitzenden und CEO von POU. Na sowas!


    Die Aktien werden mit dem 7,8-fachen des geschätzten Gewinns für 2022, dem 4-fachen des Unternehmenswertes zum Konsensus-Ebitda für 2022 gehandelt und bieten eine Dividendenrendite von ca. 3,1 %. Zum Vergleich, die Energiekomponente des S&P 500 mit dem 11,1-fachen der 2022er Schätzung gehandelt und dem 6,3-fachen des Ebitda für 2022.


    Und das Beste kommt zum Schluss: sie haben ihre eigenen Rigs. Oder wie Donald Textor, ein Vorstandsmitglied von EOG Resources, Inc.

    Portfoliomanager von DFT Energy, L.P. und Investor bei Paramount, sagte: "Die Bohrinseln sind knapp. Die Besatzungen sind knapp. Fracking-Crews sind knapp. Eigene Bohrtürme zu haben ist im Moment ein echter Vorteil."


    Risiko: Krieg endet, Öl sprudelt aus allen Quellen munter weiter (ESG hin- oder her), Rezession, Währung.

  • Der Öl Spotpreis wird ja generell etwas überbewertet.

    Für die Ölfirmen sind die Futurecurves viel wichtiger.

    Und die kennen weiter nur einen Weg: Nach oben.


    Der Markt geht also nicht davon aus dass die sinkende Nachfrage die Knappheit überkompensiert.


    Hier exemplarisch die Kurve für den 2025er Future.

    Die anderen sehen ähnlich aus.

    pasted-from-clipboard.png

    Steuert auf 80 USD zu, das sind 20 USD mehr als vor einem Jahr. Bei einem US-Fracker sind die Kosten um die 50 USD, hier hat sich die Marge also fast verdreifacht. Die müssten eigentlich aktuell aus allen Löchern feuern. Da eine Frackingbohrung den Großteil ihrer Produktion in den ersten drei Jahren liefert, ist das ein no-brainer da zur Zeit in den Boden zu rammen was nur geht.

    Auch Offshore fängt bei diesen Futures langsam an wieder interessant zu werden (-> TGS ?!).


    In Anbetracht dessen sind Ölfirmen immer noch erstaunlich moderat bewertet.

    Zudem "Energy" statistisch auch noch der Sektor ist der am Besten vor starker Inflation schützt...?

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  • Ein Schaubild vom "Aktionär", woher die EU 2020 ihr LNG bezogen hat

    Der "alten" Aussage von Helmuth Schmidt zur/nach der Ölkrise von 1973 sollte wieder Geltung verschafft werden, nachdem kein Lieferant Deutschlands mehr als 30% Marktanteil haben sollte. Katar ist ja schon nah dran, oder wollen wir den unter Merkel und Co gemachten Fehler erneut begehen?

  • Die EU selbst meint, sie hätten 2021 80 Mrd cbm gas equivalent als LNG importiert. Das wären 20% der gesamten Gasimporte von außerhalb gewesen. Insofern wäre der Anteil Qatars (um 6% am Ganzen) noch ausbaufähig, wenn sie mehr liefern könnten.


    https://energy.ec.europa.eu/to…gas%20imports%20in%202021.


    Dem BASF Kurs nach steht das russische Gas Embargo kurz bevor, ich schaue immer noch nach Alternativen ... es müsste ja auch der russische Anteil am LNG substituiert werden. Keine leichte Aufgabe ...

    Auch unsere Gedanken sind wircksame Factoren des Universums. Novalis


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  • Ich habe auch den Eindruck.


    Ich glaube ja nicht dass das den Putin irgendwie bremsen wird, aber das Gasembargo scheint mir irgendwie "gewollt", Deutschland steht hier von allen Seiten unter Druck und irgendwann werden unsere Politiker sich beugen?


    Mit etwas Glück geht das nur temporär und wird bis zum Winter wieder aufgehoben.
    Wobei das ja nicht einfach ist, weil dann könnte Putin - falls er bis dahin aushält - sich wieder bitten lassen.


    Ansonsten wird es richtig "spannend".


    Und wer immer noch glaubt dieser Konflikt und seine Folgen eint die EU sollte sich mal die aktuellen Umfragen in Frankreich ansehen.

    Falls eine gewisse Person gewinnt braut sich hier bereits der nächste Ärger zusammen.



    Lando Was meinst du mit Alternativen? Zu BASF?
    Oder allgemein Profiteure eines Embargo?
    Was ist eigentlich mit ENI. Die haben sich kaum bewegt. Sollten die nicht von MENA O&G profitieren?

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  • Ein Leser von Fefe fasst die Hintergründe zur Gazprom-Germania-Nummer ganz wunderbar zusammen.


    Hintergründe zur Gazprom-Germania-Nummer (wer des Lesens zu müde ist, hier die Zusammenfassung der Folgen im letzten Absatz):


    "Dummerweise hat aber die RF nach den Sanktionen 2014 ihre Volkswirtschaft auf den Konflikt vorbereitet und umgestellt.

    Und das passiert, wenn man über 30 Jahre hinweg die Osteuropa-Expertise an den Unis und den verschiedenen An-Instituten schrittweise abbaut. Dann bleiben eben nur noch ein paar mainstream-konforme Politologen übrig, die ihrerseits nur endlose Litaneien über das undemokratische Russland verfassen, nicht jedoch analysieren, was das Problem in und mit der RF ist.

    Eigentlich können wir nur hoffen, dass die Idioten in DE und der EU jetzt die Sanktionen so hochdrehen, dass sie in einem Lieferstopp für Energieträger aus der RF zum Sommer enden. Dann wäre nach 14 Tage Schluss mit dem Wahnsinn. Die Wirtschaft in DE und der EU wäre am Ende, es käme zu einem Regierungswechsel und mit viel Glück könnte die Basisversorgung mit Energieträgern zum Herbst wieder hergestellt werden. Auch dieses Szenario hätte extreme wirtschaftliche Schäden in der EU und weiten Teilen der Welt zur Folge. Aber immer noch besser, als ein solcher Stopp später im Herbst oder gar im Winter.

    Diese „Geisteswissenschaftler“ haben einfach keine Vorstellung von industriellen Koppelprozessen. Gar keine. Für diese Spinner sind Öl, Gas und Kohle vollständig substituierbare Energieträger. Die haben die Idee, dass man diese Energieträger durch „Grünen Strom“ ersetzen könnte. Weil sie keine Ahnung von Chemie haben. Und weil sie komplett beratungsresistent sind.

    Die wollen nicht verstehen, dass Chemiereaktoren auf ganz bestimmte chemische Zusammensetzung des Ausgangsmaterials eingestellt sind und man deshalb nicht Öl aus dem Ural mit Öl aus Deutschland oder Norwegen 1:1 ersetzen kann, ohne vorher die Anlagen mit erheblichem Aufwand umzurüsten. Diese Clowns sind politisch in den 1990er Jahren sozialisiert, d.h. die glauben, dass man Waren einfach bei einem anderen Lieferanten kaufen kann, wenn einem der bisherige Lieferant nicht mehr gefällt. Die verstehen technische Pfadabhängigkeiten nicht. Für die sind Rohstoffe wie Brötchen. Kann man bei einem anderen Bäcker kaufen, wenn einem der bisherige Bäcker nicht gefällt.

    Wie dem auch sei. Mal gucken wer jetzt den Schwarzen Peter in Bezug auf die Lieferverträge zwischen GAZPROM EXPORT und GAZPROM Germany und deren Zahlung in Rubel hat. Ich vermute ja mal der Habeck. In zwei Wochen wissen wir es sicher."