• Für echte "Kaltduscher" wäre das hier was, ein "kohle Pure Play":


    https://www.finanznachrichten.…hungela-resources-020.htm


    Könnte mir vorstellen dass relative wenig Leute so etwas im Depot halten wollen....

  • Puh Kohle.

    Ja ne, das ist mit dann doch zu krass und auch echt zu schmutzig.


    Ich war mal in Polen eine Nacht geschäftlich in dem Kraftwerksrevier dort. Boah ist das ekelig. Und ich kenne von Kumpels im Berlin der 90er damals auch noch den Gestank in kohlebefeuerten Berliner Mietskasernen. Zu meinem Leidwesen meint auch der Nachbar ab und zu seinen Schwedenofen nachts mit Briketts am Laufen zu halten.


    Das kann ich beim besten Gewissen nicht mitmachen, da ist mir 100x lieber wenn Gas verheizt wird.


    Aber stimmt, solange irgendwer Kohle kauft könnte die Rendite da durchaus gut sein bei der geringen Nachfrage nach den Aktien.

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • zurück zu Öl:


    Der Ölpreis klettert munter weiter, JP Morgen (oder war es wer anderes) prophezeit einen Engpass mit Preisen bis zu 190 USD.

    Von meinen drei Ölwetten steigen aber nur zwei, Lukoil und Motor Oil.

    Bzw. es ist immer die gleiche, die nicht ordentlich steigt, nämlich Shell.


    Jemand ne Meinung warum das so ist?


    Brauche Cash und bin am Überlegen zu Verkaufen, andererseits, vielleicht springen sie ja noch an und dann ärgere ich mich.



    ps. wenn man an die 190 echt glaubt könnten Ultrakaltduscher eigentlich mal TGS nachladen, selbst offshore dürfte in einem solchen Szenario anspringen...und Hebel genug hätten die.

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • zurück zu Öl:


    Der Ölpreis klettert munter weiter, JP Morgen (oder war es wer anderes) prophezeit einen Engpass mit Preisen bis zu 190 USD.

    ...

    Ich habe die Erfahrung gemacht , sobald irgendjemand ein Wert X in den Raum wirft , der meilenweit entfernt vom aktuellen Preis ist, haben wird die Hochs schon hinter uns.

    Siehe GameStop "1000 $", Bitcoin , Tesla 3500$, und natürlich die "dausend"

    Öl Preis sollte sich nach unten bewegen.

    Indien hat schon lautstark die Opec aufgefordert beim Öl einzugreifen.


    "Indien, der drittgrößte Ölimporteur weltweit, forderte die OPEC+ erneut auf, die Ölproduktion wieder anzukurbeln, da die Energiepreise besorgniserregend steigen."


    https://de.investing.com/news/…ctreffen-im-fokus-2146453

  • Für die Umwelt wäre es ja eigentlich gut wenn die OPEC widersteht, die Förderung und das Angebot unten bleibt und der Preis hochschießt.

    Es würde die Suche nach Alternativen extrem beschleunigen.

    Aber wie die OPEC+ es tatsächlich handhabt ist natürlich eine andere Frage.

    Aber auch eine weitere wichtige Variable hat sich geändert: Seit Biden hat die Frackingbranche in den USA Gegenwind, regulatorisch, aber auch am Finanzmarkt.

    Daher denke ich der Preis geht weiter hoch...ob auf 190 sei mal dahin gestellt.

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Zwar sind die Rohölvorräte in den Vereinigten Staaten in der Woche zum 18. Juni um 7.6 Millionen auf 459.1 Millionen Barrel gesunken (US EIA/Wochenbericht). Unterdessen lagen die Rohölimporte in der vergangenen Woche bei durchschnittlich 6.9 Millionen Barrel pro Tag, ein Anstieg um 197 000 Barrel im Vergleich zur Vorwoche. Die Benzinproduktion lag dem Bericht zufolge bei durchschnittlich 10.3 Mio. Barrel pro Tag. Der Input der Rohölraffinerien lag in der gleichen Woche bei durchschnittlich 16.1 Mio. Barrel pro Tag, 224 000 Barrel pro Tag weniger als im Durchschnitt der Vorwoche. Schließlich gab die EIA an, dass die Raffinerien im gleichen Zeitraum mit 92.2 % ihrer operativen Kapazität betrieben wurden.


    Trotzdem vermute ich, dass wir zunächst eine Korrektur sehen Brent ca 68 USD, WTI ca. 65 USD.

    Und noch einer für‘s Stahlbad: RIG

    https://www.bloomberg.com/news…it-darling-to-sell-shares

  • Ich schreib mal hier weiter.

    Um die Zukunftsperspektiven von TGS besser einschätzen zu können, müsste man z.B. wissen, wieviel Öl in der Dritten Welt verbraucht werden. Wir sollen hier ja ab 2035 alle mit Teslas u. dgl. herumfahren und mit Wärmepumpen heizen (ob das klappt, sei mal dahingestellt, aber so sehen die politischen Ideen aus), aber ich sehe nicht, dass das in Afrika funktionieren wird, d.h. zumindest dort muss auch weiterhin für das Vorhandenseit von Benzin gesorgt werden. Die Frage ist aber, ob die Öl-Majors diesen Bedarf im Wesentlichen aus den vorhandenen Quellen und der firmeneigenen Exploration decken können, oder ob man sich dafür noch externe Expertise in großem Maß dazukaufen muss.

    Das ist in der Tat die entscheidende Frage.

    Was ich noch nicht ganz verstehe ist wie stark TGS (noch/in Zukunft) auf Offshore angewiesen ist.


    Ich kenne mich mit US-Ölmarkt etwas aus, und habe ja in der Vergangenheit mehrfach darauf hingewiesen:


    - Meine Schätzung ist der Ölbedarf bleibt vorerst hoch (ob er die 100m bbl pro Tag nochmal knackt weiß ich nicht, aber komplett wegbrechen wird der Bedarf nicht über Nacht). Wie du sagst, das bisschen Reduktion durch EAutos wird aktuell wettgemacht durch: Immer mehr Autos überall auf der Welt (hab nicht geschaut, schätze aber dass in absoluten Zahlen selbst in DE die Zahl der Verbrenner weiter zunimmt), immer mehr Personenkilometer, anspringende Konjunktur, Ölbedarf um die Rohstoffe der Energiewende erstmal zu fördern / herzustellen, Schiffe, Plastik, Chemie.

    Obs mir gefällt das weiter soviel verbraucht wird? Nein. Aber ist wohl dennoch Fakt. Solange man nicht den Konsum & Wachstumsfetisch allgemein mal runterfährt (und das will ja offenbar keiner) werden wir wohl noch länger viel Öl verbraten als man sich wünscht. Genau wie Erdgas eben auch.


    - Die Investitionen in Neuerschließungen sind mehr als mau. Seit Jahren. Nun trocknet vielerorts auch noch die Finanzierung aus wegen ESG. Das wird das Angebot weiter knapp halten. Und die Preise eher hoch. Aus Ökogesichtspunkten übrigens gut, beschleunigt den Umbau, somit wird die Politik das wohl eher laufen lassen diesmal?

    - Der Effekt auf die Preissetzungsmacht von TGS ist unklar. Einerseits wird Neuerschließung irgendwann vielleicht wieder attraktiver. Aber fürs erste werden die Multis versuchen auch beim Kaufen von Daten Geld einzusparen. Sagt TGS in dem Call ja selber, sie erwarten erst 2022 wieder ein Anspringen bis dahin pumpen die Multis alles in Divis, Buybacks, Schuldenabbau.
    Also wohl keine Eile geboten bei TGS.


    - Und dann sind da noch die lieben Fracker.

    DER Swingproducer & Gamechanger seit einigen Jahren, viel flexibler in der Produktionsausweitung als das extrem langfristige offshore. Hier wandert auch das Geld der Multis rein, wenn überhaupt investiert wird.


    - Daher die Anfangsfrage. Wenn TGS weiter zu sehr von offshore abhängt, sehe ich es nicht so rosig.

    Dieser Sektor ist m.E. nach den bereits gestorbenen Ölsanden der nächste der absterben wird. Wann? Ob auch bei hohen Preisen? Schwer zu sagen. Aber die Zukunft von Öl liegt definitiv im Fracking und natürlich den großen billigen etablierten Feldern am Golf und in Russland. Also Lukoil, Gazprom, das sind diesbezüglich schon no-brainer, falls ich das noch nicht erwähnt habe? ;)


    - TGS ist ja angeblich dabei ins Fracking vorzustoßen. Auch in Windfarmen über 4c. Gute moves, aber reicht es? Müsste man mal tiefer rein in die TGS Zahlen was das ausmacht - ich vermute vorerst eher wenig? Also beim Fracking werden ja oft legacy-claims "wiederbelebt", da kennt man die Geologie teilweise schon, hat viele Daten von den alten Bohrungen etc. Weiß nicht ob da wirklich soviel zu holen ist für TGS, aber lasse mich gerne eines besseren belehren. Matze ?!


    Von dem her:

    TGS ist ein spannender Kandidat, aber ob wir schon am Boden sind? Ich sehe da erstmal keine Eile einzusteigen, vll war cktest 's Verkauf sogar gut und die gibts in ein paar Monaten nochmal 50% günstiger? Aber beobachten sollte man sie allemal. Und Fracker sollte man auch mal ansehen, die sind grade derart "out", also antizyklisch wäre das allemal.

    Totgesagte leben nun mal oft länger.


    wp

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Die Saudis sollten kein Interesse daran haben, dass US-Fracker profitabel arbeiten. Also hoher Preis ist gut, aber aus sicht der Saudis bitte nicht zu hoch?

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

  • Die Saudis sollten kein Interesse daran haben, dass US-Fracker profitabel arbeiten. Also hoher Preis ist gut, aber aus sicht der Saudis bitte nicht zu hoch?

    Exakt so ist es.


    Wobei es für die Saudis immer schwieriger wird.


    Fracking hat sich in den letzten Jahren technisch enorm entwickelt.

    Wo früher der Ölpreis wo das rentabel wurden vielleicht bei 70 USD lagen, würde ich den heute bei 40-55 USD sehen.

    Also muss man als Saudi überlegen: Eigenen Marktanteil / Output maximieren bei extrem niedrigem Preis? Oder doch Koexistenz bei dafür schön hohem Preis? (Also Hälfte verkaufen bei doppelter Marge passt ja auch).


    Für mich sieht es nach letzterem aus, ansonsten hätte die OPEC die Fördermenge heute deutlich stärker erhöhen müssen um den Preis in den Bereich runterzudrücken wo das Fracking unspannend wird.

    Ein Vorteil des "Koexistenz" Vorgehgens ist zudem dass die Amis nicht unwirsch werden und versehentlich irgendwelche Zündhölzer "im Namen der Freiheit" in den nahen Osten werfen.

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Ich halte die Situation beim Öl und den Aktien von Öl-Firmen für spannend. Einerseits ist der Ölpreis ja wieder höher, als vor Corona, andererseits sind viele Aktien noch ziemlich unten. Die Gründe dürften wir alle kennen, es ist für viele Adressen inzwischen nicht mehr investierbar, Stichwort ESG, aber, darum geht es ja dabei auch, dass man die langfristige Entwicklung eben negativ einschätzt. Ok. Soweit, so klar.


    Was ich daran interessant finde, ist, dass das ja schon vor Jahren klar war. Man kann aber manchmal den Eindruck gewinnen, dass das als breites Investmentthema erst in den letzten Jahren hochkam. Ich glaube dagegen, es ist seit vielen, vielen Jahren klar, dass Öl weniger werden soll und Erneuerbare mehr. Was sich bei vielen geändert zu haben scheint, ist der Glaube daran. Also der Glaube daran, dass man schnell umsteigen wird können. Das sehe ich wie mehrmals gesagt als schwierig an, ich glaube insbesondere der industrielle Umstieg auf Erneuerbare bringt einen enormen Ressourcen-Bedarf mit sich und dauert eher einige Jahrzehnte. Insofern, sehe ich persönlich noch auf Jahre steigenden Öl-Bedarf (über Wirtschaftskrisen gemittelt). Und das ist meine Einschätzung seit langer Zeit. Daran hat sich insofern nichts geändert.


    Worauf ich hinaus will, ist, dass ich auch nicht davon ausgehe, dass Shell, etc. in 20 oder 30 Jahren sonderlich gut dastehen wird, wobei das ja generell schwer zu sagen ist. Ich glaube aber, dass sie in den nächsten Jahren so viel Geld verdienen könnten, dass sie gute Cigar Butts wären. Mir fällt eben seit Wochen und Monaten auf, dass der Ölpreis wieder einigermaßen stabil höher steht und die Unternehmen nicht. Und die allgemeinen Einschätzungen sind denke ich soweit bekannt. Insofern zu meiner persönlichen (der Rest war eigentlich nur Einleitung):


    Ich dachte es es mir bei den Zahlen von Equinor gestern schon und heute bei Shell wieder. Ich halte die für ziemlich interessant momentan, selbst bei einem gleichbleibenden Ölpreis. Falls er weiter steigen sollte, was ich für nicht unrealistisch halte, geht's erst richtig ab.


    https://www.oedigital.com/news…equinor-s-2q-profit-rises


    https://www.cash.ch/news/top-n…t-aktienrueckkauf-1801974


    Ich hab beide seit längerem, insofern Offenlegung. Und mir ist Equinor auch deutlich lieber, muss ich sagen, weil ich bei dem Floating Offshore Wind wirklich großes Potential sehe und ich auch glaube dass die da in Zukunft einiges machen können. Aber, das muss man eben auch sagen, momentan macht das Erneuerbaren-Geschäft dort noch Verlust und insofern, was die nächsten Jahre zählen wird, ist der Ölpreis.


    Besonders freut mich, dass beide jetzt Aktien zurückkaufen, bei m.M. nach niedrigen Kursen. Klar waren die letztes Jahr noch niedriger, aber, und auch mal vom Chart abgesehen, ich finde das eben zu den Preisen sinnvoll.


    Naja, andererseits, so ehrlich muss man auch sein, das ist jetzt nichts was ich für eine Generation behalten möchte. Deshalb sollte es zumindest entsprechend billig sein und das sehe ich momentan so. Vor allem, die meisten Dinge sind ja relativ, verglichen mit vielen Alternativen am Markt.

    When a management with a reputation for brilliance tackles a business with a reputation for bad economics, it is the reputation of the business that remains intact.


    W. B.


    Investment is most intelligent when it is most businesslike.


    B. G.

  • Aufgrund ähnlicher Überlegungen habe ich BP aufgestockt. Die sind jetzt meine 2. größte Position. Bei BP kommt noch hinzu, dass sie an Charging Netzwerken beteiligt sind, Erneuerbare Energien ausbauen und Öl wird bis Mitte der 2030er sicherlich noch eine wichtige Rolle spielen. Je nach Nachfrageentwicklung in Asien könnte ich mir auch demnächst wieder Ölpreise über 90$ vorstellen. BP kauft zudem auch Aktien zurück mit surplus cash.

  • buccaneer : sehe ich ähnlich. Die Hauptgefahr sehe ich, dass die Öl-Frimen mit ihrem Öl-Mindset ihre Gewinne in eine kostspielige Transformation weg-vom-Öl stecken, für die man ein anderes Mindset braucht. Ich habe nichts gegen eine Transformation und halte sie sogar für wünschenswert. Aber sie muss auch gelingen und am Ende profitabel sein/werden. Wenn das Geld nur in einer zum Scheitern verurteilte Transformation verschwendet wird, wird es nichts mit dem Cigar-But. Von daher wird die spannende Frage sein, was machen die Öl Konzerne mit ihren derzeitigen Gewinnen?

    Ausschütten/Aktienrückkaufe oder Investition in neue Geschäftsfelder. Bei letzterem hängt es davon ab, wie gut/schlecht sie das machen.

  • buccaneer : sehe ich ähnlich. Die Hauptgefahr sehe ich, dass die Öl-Frimen mit ihrem Öl-Mindset ihre Gewinne in eine kostspielige Transformation weg-vom-Öl stecken, für die man ein anderes Mindset braucht. Ich habe nichts gegen eine Transformation und halte sie sogar für wünschenswert. Aber sie muss auch gelingen und am Ende profitabel sein/werden. Wenn das Geld nur in einer zum Scheitern verurteilte Transformation verschwendet wird, wird es nichts mit dem Cigar-But. Von daher wird die spannende Frage sein, was machen die Öl Konzerne mit ihren derzeitigen Gewinnen?

    Ausschütten/Aktienrückkaufe oder Investition in neue Geschäftsfelder. Bei letzterem hängt es davon ab, wie gut/schlecht sie das machen.

    Sehe ich auch so.

    Am liebsten wäre mir als Aktionär die schütten maximal an Dividende aus. Also so RICHTIG, Liga >10%, wie bei Gazprom.

    Rückkäufe auch gerne. Aber keine teuren Invests mehr. Die alten Felder ausnuckeln, das Geld an die Aktioäre geben, den Butt zuende schmauchen, und fertig.

    Das sollte (in Relation zum ja niedrigen Kurs und bei sinkenden CAPEX und anderen Kosten) durchaus 20 Jahre machbar sein.

    Aber die Gefahr ist halt dass Management & Belgeschaft (verständlicherweise) alles tun werden um ihren Tanker irgendwie dauerhaft in die Zukunft rüber zu retten, und auf dem Weg dorthin viel Geld versenken. Das ist echt das Hauptrisiko aus meiner Sicht.


    Eine Richtung könnte es allerdings geben die Sinn macht, und das wäre CCUS (carbon capture usage and storage).

    Das zu betreiben sind die Ölfirmen vom Knowhow, und auch von den Assets her gut aufgestellt.

    Die könnten in Zukunft das CO2 das mit ihrem Produkt erzeugt wurde für gutes Geld wieder in eben die Lagerstätten reinpumpen aus denen das Produkt kam. Das ist in etlichen Fällen geologisch tatsächlich denkbar.
    Aber ist natürlich die Frage wieviel Geld in diese Technik fließt, ob das wirklich skalierbar ist usw.

    Was mir (im Gegensatz zu dir, buccaneer ) , grade nicht gefällt ist wenn sie außerhalb ihres circle of competence (also im Boden rumbohren) jetzt einen auf Erneuerbar machen und Windräder aufstellen. Das können andere, zB eine Orsted, besser und vorallem kostengünstiger denke ich.


    wp

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Sehe ich ähnlich. Bevor die Ölmultis Geld in Geschäften versenken, von denen sie nichts verstehen, lieber in Dividenden und Aktienrückkäufe "investieren"! Andererseits sofern deren Manager nicht komplett hirntod sind, wäre es auch nicht wirklich schwierig, das Geschäft zu transformieren, wann immer sich Synergien zum Bestehenden auftun. Simpelstes Beispiel: An jede Tankstelle eine Superchargerstation. Oder erneuerbare Energien in Emerging Markets produzieren, wo man aufgrund seiner bisherigen Tätigkeit bereits über exzellente Geschäftskontakte verfügt etc.. Allein mir fehlt der Glaube...

  • Ich stimme Euch bei allem zu. Sowohl Gulbenkian, nämlich dass ich glaube, dass die Öl-Konzerne von ihrer Größe, ihrem Ruf, ihren Kontakten profitieren können, wenn sie es richtig anstellen.


    Und Stichwort "richtig anstellen", was bäs erwähnt hat, es kommt halt drauf an wie. Ich finde, viele haben sich halt bisher sehr, sehr schlecht angestellt. Ein Ölkonzern könnte z.B. locker einen einigermaßen integrierten Solar-Bereich aufstellen, z.B. Projektentwicklung, Gestell (ist mit das Wichtigste, sag ich nicht nur weil ich das mache), EPC und dann eben die Anlagen behalten. Also wie Orsted oder Capital Stage (wobei zumindest Capital Stage die Projekte eher kauft, bei Orsted weiß ich das nicht), etc. etc. Ich fände das vor allem insofern sinnvoll, als dass das eben die Zukunft ist und man wertvolle Erfahrungen sammeln kann. Natürlich kann man auch einmal etwas zukaufen, etc., aber ich glaube es wäre gut, wenn man interne Erfahrungen aufbaut. Und das sind Kinkerlitzchen für deren Maßstäbe, da kann man mit einigen guten Teams sehr viel bewegen weltweit. Und warum ich das für gut halten würde, ist nicht zuletzt, dass ich mir vorstellen könnte, dass es deutlich mehr politischen und öffentlichen Goodwill gibt, wenn ein Unternehmen zeigt, dass es wirklich in die Zukunft und auch eine Erneuerbare Zukunft mitgeht. Wie gesagt, ich halte es nur für völlig unrealistisch, zu glauben, dass das in wenigen Jahren weltweit passieren kann. Das ist eine Frage von Jahrzehnten. Nicht zuletzt, könnte man dann evtl. auch argumentieren, dass man Geld verdienen muss, um diese Transformation voranzutreiben. Und dafür dürfte man nicht zuviel Geld brauchen, die Projekte lassen sich ja gut durchfinanzieren, man braucht Vertrauen, dass man attraktiv finanziert wird, etc. Und das dürfte durchaus möglich sein, wenn man es richtig anstellt, meine ich. Also ich glaube man sollte die Vorteile nutzen, die man hat, viel Erfahrung sammeln und Erneuerbare-Kapazitäten aufbauen und glaubhaft darstellen, dass es bei den Erneuerbare-Aktivitäten nicht um Greenwashing geht, sondern darum, langsam aber stetig in die Richtung zu gehen. Und das man trotzdem noch richtig Geld mit Öl verdienen will, solange es nachgefragt wird. Es hat natürlich z.B. nicht geholfen, dass z.B. sowohl BP (haben Solar gemacht und sich damals "Beyond Petroleum" genannt) als auch Shell (Modulhersteller Solar Frontier) schon mal einiges in die Richtung getan hatten und sich dann wieder davon zurückgezogen hatten. Aber gut, man kann jetzt natürlich auch sagen, dumme Konzerne, ich weiß es nicht. Aber viele Markt-Dynamiken haben sich eben erst gezeigt. Z.B. dass das Modul-Geschäft damals katastrophal den Bach runter ging. Und generell das Komponenten-Geschäft sehr, sehr schwierige Phasen hatte (und immer viel Preisdruck). Die hätten, meiner Meinung nach, gleich in die Projektentwicklung und das IPP-Geschäft (bzw. Yield Co.) gehen sollen, da wird wohl das meiste Geld gemacht. Und, da könnte man wohl auch am ehesten Kontakte nutzen etc.


    Und da sieht man ja eh am Beispiel Orsted sehr schön, was möglich ist. Aber ich denke mir halt, das können andere auch machen, man muss es halt richtig angehen und wirklich langfristig durchziehen. Ich denke, da wird die nächsten Jahrzehnte noch so viel Bewegung drin sein, das wird richtig spannend. Und ich kann ja gleichzeitig einerseits gut finden, was Orsted gemacht hat, und andererseits trotzdem die klassischen Öl-Konzerne für ziemlich billig halten. Orsted wird sicher nicht in einigen Jahren seine Marktkapitalisierung verdienen, bei so manchem Öl-Konzern ist das je nach Ölpreis aber möglich. Ist für mich was anderes. Aber wie gesagt, lange Rede, kurzer Sinn, ich halte es für einerseits gut und sinnvoll, in Erneuerbare zu gehen, ich denke zweitens, dass das für die Peanuts sind, da kann man mit z.B. einer Milliarde (Projektfinanzierungen laufen extra) richtig, richtig viel bewegen. Aber man müsste es halt ernst und auch langfristig meinen. Damit könnte man zuerst lernen, lernen, lernen und dann dürfte man doch langsam aber stetig skalieren können, wenn es soweit ist. Und drittens eben, denke ich, dass man dann auch langsam wieder positiver wahrgenommen wird. Ich muss aber auch sagen, ich würde es auch offensiver vertreten, dass man zwar in die Richtung geht, aber Stück für Stück, und warum man kein Öl liefern sollen darf, wenn es eine Nachfrage dafür gibt. Ich hab bei der ganzen Thematik immer Verständnis fürs Bashing von dreckiger Energie, aber weniger fürs Bashing von Konzernen, etc. Das war bei der PV hier schon immer so. Neben der PV sollte natürlich auch noch gleich alles dezentral sein und die Konzerne weg vom Fenster. Ich hab da nicht generell ein Problem damit, ich halte es aber einfach für ineffizient und nicht sinnvoll, dass jeder seinen eigenen Strom erzeugt. Genau wie ich es generell nicht für sonderlich effizient halte, dass man kleine PV-Anlagen macht (oder z.B. eine Neubau-PV-Pflicht). Das mit Abstand billigste sind große Anlagen. Warum soll ich also kleine bauen. Dach-Nutzung, klar, ist ein Punkt. Aber rein preislich, macht es wenig Sinn finde ich.


    Nun ja, egal, ich wollte eigentlich nur zu erklären versuchen, warum ich meine, dass es im Sinne der Öl-Konzerne wäre, wirklich was sinnvolles in Richtung Erneuerbare zu tun, aber, völlige Zustimmung, die Frage ist wie man's angeht. Aber generell zu sagen, dass können die nicht, finde ich falsch. Vorteile hätten sie wohl. Vielleicht schaut man auch in 30 oder 50 Jahren zurück und einige haben's geschafft und andere nicht.

    When a management with a reputation for brilliance tackles a business with a reputation for bad economics, it is the reputation of the business that remains intact.


    W. B.


    Investment is most intelligent when it is most businesslike.


    B. G.

  • Welche Kompetenzvorteile bringen Ölkonzerne denn für Solar mit?

    Forschung? Technische Fähigkeit? Energievermarktung? Erfahrungen bei Bewertung und Erwerb von Flächen?

    Oder nur einen hoffentlich soliden Cashflow?

    Letzteres alleine wäre mir zu wenig, Geld bekommt man auch anderswo.

  • Welche Kompetenzvorteile bringen Ölkonzerne denn für Solar mit?

    Forschung? Technische Fähigkeit? Energievermarktung? Erfahrungen bei Bewertung und Erwerb von Flächen?

    Oder nur einen hoffentlich soliden Cashflow?

    Letzteres alleine wäre mir zu wenig, Geld bekommt man auch anderswo.

    Kompetenz? Soviel wie wie nahezu alle anderen Investoren auf diesem politischen Markt, die damit gut zurecht kommen. Nämlich keine.

    Hinzu kommen jedoch gute Beziehungen zu den Mächtigen in den Ländern, in denen sie bereits mit ihren traditionellen Geschäften aktiv sind. Das bringt Vorteile bei der Standortsuche und dem Abgreifen von Subventionen.