Immobilien

  • Aktuell läuft auf 3Sat eine interessante Sendung

    "Wohnen.Mieten.Abzocken"


    https://www.3sat.de/gesellscha…-mieten-abzocken-102.html


    Einer der größten Profiteure vom Immobilien-Boom in Berlin ist sogar Warren Buffett .


    Wusste gar nicht, dass Berkshire in Berlin eine Immo Firma übernommen hat. Ist eher als Makler unterwegs.


    https://www.rubinarealestate.com/de/

  • Dass die Nullzinspolitik der Notenbanken die Hauptursache für die Assetpreisinflation und somit die nachgelagerte Mietpreissteigerung ist, wird nicht angesprochen.


    Nur an einer Stelle wird erwähnt, dass auch Pensionsfonds Rendite brauchen und deshalb in Immobilien investieren.


    Sinnvoll wäre aus meiner Sicht, wenn in Deutschland das Eigenheim mehr gefördert würde. Im Gegensatz zu Italien oder Spanien sind wir ja eine Mieternation. Auch dieser Aspekt wird nicht thematisiert.

    First focus on risk, before focus on return! (Seth Klarman)

  • Immobilien-Investoren werden jetzt extrem vorsichtig:


    "Der Berliner Wohnungsprivatisierer Accentro

    rät Interessenten zu Vorsicht. 'Schauen
    Sie sich das Objekt mindestens einmal
    an', sagt Vorstand Lars Schriewer."


    (BO 41/2020)

  • guter Tipp

    sowas habe ich vor gut 30 Jahren bei einer damaligen Immo(betrugs)masche doch schon mal gelesen

    Der (halbwegs seriöse) Immobilien-Hai, der vor ein paar Jahren das Haus gekauft hat, in dem ich wohne, hat es nur von außen besichtigt (immerhin). Als ich mich darüber verwundert zeigte, meinte er, da müsse man schnell sein. Dann wurde das Haus filetiert und die Einzelwohnungen verkauft. Der Käufer meiner Wohnung hat sie einmal im Dunkeln in einer vielleicht 10-minütigen Gruppenbesichtigung angesehen.

  • Sinnvoll wäre aus meiner Sicht, wenn in Deutschland das Eigenheim mehr gefördert würde. Im Gegensatz zu Italien oder Spanien sind wir ja eine Mieternation. Auch dieser Aspekt wird nicht thematisiert.

    sehe ich auch so. Und eigentlich ist das ein gaanz alter Hut.

    Nur wird das nichts werden. Da hat weder die Masse der Politiker noch die Mietervereine Interesse dran


    - Mietervereine würden Kundschaft und Einfluß verlieren

    - CDU/CSU, SPD, Grüne, Linke verlieren Einfluß wg. Vermögensbildung und weniger Abhängigkeit von den Wohltaten von oben

  • Na, bei Immobilien zur Vermögensbildung musst Du sehr vorsichtig sein. In den angelsächsischen Ländern könnt Ihr beobachten, wie volatil die Immobolienpreise auf lange Sicht sein können, und die Rendite ist auf lange Sicht auch nicht stellar, sondern eher mau.


    Deutschland hat meiner Ansicht nach sehr davon profitiert, dass der Immobilienmarkt in der Breite immer eher langweilig war. Erst seit der EU-Südstaatenkrise und der resultierenden Nullzinsen hat der Markt in der Breite deutlich angezogen und dann angefangen abzudrehen.


    Die Immobilienbooms in den agelsächsischen Ländern haben dort regelmäßig zu einem Schweinezyklus geführt. Klar, bei Immobilien ist es völlig normal zu hebeln, auch für die Banken, was Otto-Normalbürger mit Aktien so niemals tun würde. Der daraus resultierende Boom-Bust-Zyklus incl. der Bankenkrisen war und bis dato erspart geblieben. Ich fürchte, beim nächstenal werden wir voll dabeisein.


    Balkenchart

  • Ich sehe einen Unterschied zu den angelsächischen Immo-Märkten: Dort sind die Zinsbindungen maximal 5 Jahre, eher 2-3 Jahre. In D sind 10/15/20 Jahre eher üblich, unter 5 habe ich nie etwas gesehen. Ich glaube, das glättet die Volatilität immens.

  • Auch positives Dank Corona (hört sich total komisch an)

    Holiday Inn in Stuttgart vermietet nun Ihre Zimmer langfristig (vermutlich weil keine Gäste kommen). Studenten zahlen für ein Zimmer nur 380€/monat

    Könnte der Anfang sein, dass nun mal die 1-2 Zimmer Apartments Vermieter Konkurrenz bekommen und die Wohnungssituation in den Innenstädten sich entspannt.

    Mal schauen


    https://histuttgart.de/index_h…ort_living_weilimdorf.pdf

  • Das Einfamilienhaus in dem ich seit Jahren wohne habe ich mir kaum angesehen. Erst gestern habe festgestellt, das die eine Tuer da zu einem weiteren Zimmer fuehrt.

    Ich kann nur zustimmen: schaut euch Immobilien gut an, besonders wenn ihr selbst darin wohnt.

    Also nicht etwa so wie man Aktien kauft (wo man manchmal wenig mehr als den Namen der Aktien kennt, und manchmal noch nicht einmal das), sondern eben viel genauer hingucken.

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

  • Das Einfamilienhaus in dem ich seit Jahren wohne habe ich mir kaum angesehen. Erst gestern habe festgestellt, das die eine Tuer da zu einem weiteren Zimmer fuehrt.

    Das kommt selbst in den besten Familien vor. Wer noch nicht ein oder zwei, drei Türen inkl. Zimmern in seinem Haus übersehen hat, der werfe den ersten Stein.

    Was soll erst der gute Ceaușescu sagen?

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    Guter Tipp auch mit dem genauen Hinsehen, danke! Habe ich gleich notiert.

  • toll finde ich die Meldungen, die so klammheimlich Freitag abends kurz vor 22:00 Uhr in die news Ticker eintrudeln:


    Vor 3 Wochen noch gute news bzgl Zahlen und Erholung gebracht und vor 30 Minuten dann diese news:


    "Der Vorstand der Corestate Capital Holding S.A. (Corestate) hat heute Kenntnis davon erlangt, dass die Aktionäre Herr Norbert Ketterer, Frau Sandra Ketterer und Herr Yannick Heller, die in signifikantem Umfang an der Gesellschaft beteiligt waren, an verschiedene Investoren nahezu sämtliche ihrer Corestate Aktien verkauft haben."


    mmh, warum wohl ?


    https://www.finanznachrichten.…-der-gesellschaft-022.htm

  • Warum machen wir eigentlich in Aktien? Immobilien scheint viel einfacher zu sein!

    Wie Gerald Hörhan (Investment Punk) oder dieser Herr hier:

    https://finanzrocker.net/inter…ue-vom-vermietertagebuch/

    Also zusammengefasst geht das so: Ihr habt einen Job und ganz wenig Kapital, 10.000 Euro. Damit kauft ihr eine Immobilie mit mindestens 100% Bankfinanzierung. Trotz Zinsen, Kredittilgung, Instandhaltungsrückstellung und den Gebühren für alle Arbeit, die ausgelagert wird1 (weil es sonst ja auch gar nicht geht), bleibt noch was übrig. Dieser Cashflow ist dann die Grundlage für neue Immobilienkäufe, ad infinitum. Ja, und schon nach ein paar Jahren hat man etliche Dutzend Immobilien und 5.000 Euro monatlich an Einkommen!

    Genau drei Möglichkeiten: wir sind alle doof, weil wir den langsamen Weg gewählt haben, oder es ist ein Betrüger, oder ein Idiot (weil das nur mit sehr viel Glück bei niedrig bleibenden Zinsen für die Anschlußfinanzierung, steigenden Immobilienmärkten und keinen Mietausfällen funktioniert oder so).


    1 Er geht angeblich nur noch persönlich zu Notarterminen, d.h. die Bewertung der Immobilien ist an Gutachter ausgelagert, die Mietersuche und Wohnungsübergabe an Makler, und sicherlich auch die Renovierungen etc. an die Hausverwaltung.

    „Lasst uns doch die Quadratur des Kreises probieren.“Robert Habeck über sein Politikverständnis

  • Ist das nicht alles eine Funktion fallender Zinsen?


    Also die Immobewertungen sind relativ träge, und hinken daher den rasant und kontinuierlich sinkenden Zinsen der letzten zehn Jahre hinterher.

    In diesem Umfeld funktionierte obige Strategie tatsächlich, um so besser wenn man - entgegen alter Gepflogenheiten - wenig EK und kurze Zinsbindung wählte.


    Irgendwann muss das natürlich zum Erliegen kommen, wenn die Zinsen nicht weiter sinken und alle gemerkt haben wie man im aktuellen Umfeld optimal finanziert.

    In diesem Moment fallen Typen wie der mit ihren Hebel natürlich fürchterlich auf die Fresse, konnte man bei Subprime USA vor 13 Jahren gut sehen. Aber dann wird schon der Staat einspringen, nicht wahr?! ;-)


    Falls die Zinsen aber immer weiter fallen und die ZBs auch ordentlich Geld druckt und überall in die Märkte presst wird das Spielchen wohl noch bissl weiter gehen.


    Ich hab mich vor zwei Jahren echt lange gequält mit Immokauf bei den Preisen in MUC und es nur für die Familie gemacht, nicht als Investment.

    Nun, das Haus hat in dieser Zeit für Null Aufwand doppelt soviel "verdient" wie das Aktien-Depot in guten Zeiten, halt auch durch den Hebel den man hat ....

    Klar, ist Buchgel aber da denkt man schon "Hmmmm...", warum nicht noch ne Stadtwohnung zum Vermieten oder was in den Bergen?

    Viele Häuslebauer die ich kenn haben längst nachgelegt und basteln an ihrem kleinen Immo-Imperium.

    Je mehr man hat desto leichter bekommt man ja Kredit in unserer seltsamen Welt.


    Da sieht man die fortschreitende gesellschaftliche Spaltung wirklich gut. Die Frau von der wir gekauft haben hatte zB mal eben 8(!) Häuser geerbt, diese Konzentration ist normal in München.

    Daher bin ich für 100% Erbschaftssteuer jenseits zB 1mio Eur.


    wp

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • wp war schneller....

    Zitat


    Viele Häuslebauer die ich kenn haben längst nachgelegt und basteln an ihrem kleinen Immo-Imperium.

    Jetzt wo du das sagst fallen mir auch entsprechende Berichte auf.

    Zusätzlich: Leute, die noch vor Jahren Immobilien in einer Blase gesehen haben, kaufen jetzt.

    Ich kenne den Immobilienmarkt nicht, aber vielleicht sind wir schon weiter Richtung Blase als gedacht.

    Ein Platzen einer etwaigen Blase wäre dann das 2008er-Szenario?