Immobilien

  • woodpecker : Nein, die Wohnung ist nicht vermietet.

    buccaneer und Joe : Den Gedanken mit dem Kredit hatte ich auch schon. Ein Aktiendepot als Kreditsicherheit - sowas bekommt man zwar, ist aber m.E. Harakiri, wenn es nicht ein besonderer Umstand ist, und dann allenfalls ganz geringfügig und zur kurzfristigen Überbrückung. Einen Immobilienkredit könnte man zum Nachkaufen in einem Crash benutzen, was das Depot nochmals stabilisiert. Jedoch: In Deutschland dürfte es schwierig sein, als Privatier einen Kredit zu bekommen, erst recht, wenn man damit spekulieren will (und nicht etwa eine weitere Immobilie kaufen will), erst recht zu guten Konditionen. Oder gibt es hierzu andere Einschätzungen?


    Ich hatte Anfang des Jahres mal eine kleinere Wiese aus einem anderen Erbfall via Ebay-Kleinanzeigen verkauft, immerhin 35% über dem Bodenrichtwert trotz Hanglage (etwas unter meinem gefordertem Preis). Einer hätte sogar angeblich 66% mehr gezahlt, aber da hatte ich dem ersten die mündliche Zusage schon gegeben und den Notartermin ausgemacht. In so einem speziellen Fall hätte vielleicht ein spezialisierter Makler mit Interessentenliste und Gebotsverfahren im Nachhinein was gebracht.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Ist zwar schon ueber 20 Jahre lang her, aber damals konnte man mit Banken ueber alles reden und verhandeln.

    Es kommt halt darauf an, was Du an Sicherheit bietest und wie hoch der Immo-Kredit sein soll.

    Ich koennte mir Vorstellen: auch als Privatier bekommst 50% Kredit auf den Wohnungswert ueber 10 jahre. Das ist genug Sicherheit, die meisten bieten doch viel weniger an Sicherheiten.

    Wenn es nicht reicht, dann wenigstens 30%? Und nach ein paar Jahren haben sie positive Erfahrung gemacht und trauen sich auch mehr zu leihen? Jedenfalls war es frueher so, dass Banker Verhandlungsspielraum hatten.

    Das Du Einnahmen hast, kannst Du ja belegen, nur willst Du mit diesen nicht haften. Klar, die wollen dass Du mit allem haftest, aber das willst Du nicht. Verhandlungssache, meine ich.

    Das ist alles leicht gesagt in der Theorie. Und es ist fuer keinen so einfach das alles auszuhandeln wie fuer den, der es nicht selbst tun muss und nur klug daher redet wie ich.

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

  • erstehe ich Dich richtig, über 3% ist heute bereits viel? 3,4% war der Brutto-Wert (abzüglich der laufenden Kosten, aber ohne Instandhaltung). Mir liegt eine Ertragswert-Berechnung vor, die dafür implizit von 3,75% ausgeht. Eigennutzer würden wohl noch etwas mehr zahlen.

    Das hängt sicherlich von der jeweiligen Gegend ab.

    Und von der Art der Bewirtschaftung

    - langjähriger Mieter, wenig Aufwand -> Mietspiegelniveau

    - ständig wechselnde Mieter, mehr Aufwand, u.U. auch mal ein Griff ins Klo -> Marktniveau

    Mal als Beispiel:

    3 Zi ETW in Reutlingen, mit Tiefgaragenstellplatz. Wohnanlage mit 9 Gebäuden locker bebaut, insgesamt 60 Wohnungen, gemeinsames Hallenbad/Sauna, die durchgrünte Anlage ist zentrumsnah und gilt als gute bis sehr gute Wohnlage. Der Mieter ist seit 1972 drin. Mietpreis knapp unter Mietspiegel. Die Wohnung bringt nach Hausgeldp.a. ca. 100 EUR/qm. D.h. nach Betriebskosten/Verwaltung und nach Instandhaltung des gemeinschaftlichen Eigentums aber vor Reparaturen/Instandhaltung des Sondereigentums.

    Preisschätzung (mieterfrei) anhand Angebote im Umfeld ca. 3500.- - 3800.- je qm.


    Das sind 2,7% vor Reparaturen/Instandhaltung des Sondereigentums.

  • Modernisierungen dürfen im Gegensatz zu Instandsetzungen glaube ich auch auf die Mieter umgelegt werden.

    Tw. richtig. Da gibt es Obergrenzen.

    Bringt dir aber nicht wirklich was bzgl. Mietrendite.

    Ist geeignet, um eine vermietete Immo für den Verkauf bzgl. Mietrendite aufzubohren


    Modernisierung und dann Mietanpassungen via Modernisierungszuschläge sind für den Vermieter beim derzeitigen Vermietermarkt eigentlich nur sinnvoll, wenn der Bestandsmieter eine sehr deutlich unter Mietspiegelniveau liegende Miete zahlt. Sprich - wenn der Vermieter warum auch immer über Jahrzehnte die Miete nicht angepasst hat.


    Grund:

    - Sofern du bereits zu einem marktnahen Preis vermietest, kannst du zwar die Modernisierung auf die Miete aufschlagen. D.h. nach Modernisierung liegt die Miete eher über Marktniveau. Der Mieter wird sich einen Umzug überlegen. Je nachdem, was ihm die Modernisierung wert ist. Und nach Auszug hast du ein Problem, den Preis durchzusetzen.

    - Sofern du am Mietspiegelniveau vermietest also ein Stück unter Marktniveau, kannst du zwar die Modernisierung auf die Miete aufschlagen. Allerdings ist solange nichts mit weiteren Mietanpassungen drin, bis der Mietspiegel dein modernisiertes Mietniveau eingeholt hat.

    - Nur wenn der Mieter auch nach Modernisierung max. Mietspiegelniveau zahlt, hast du keinen Nachteil.

  • Winter

    Falls Du die Immobilie behalten willst, frag mal bei Interhyp nach einem Immobilienkredit ohne Verwendungsnachweis auf deine schuldenfreie Immobilie. Das geht tatsächlich. Wusste ich bis vor kurzem selber nicht. Bei mäßiger Beleihung sind die Konditionen die gleichen wie bei einem gewöhnliche Immobilienkauf. Und was Du mit dem Geld machst, interessiert tatsächlich nicht. Also kann man es auch in Aktien anlegen. Die Zinskosten zu schlagen, sollte eigentlich kein Problem sein.

  • Das sind 2,7% vor Reparaturen/Instandhaltung des Sondereigentums.

    Habe das Mietshaus von meinen Eltern vor ein paar Jahren gerechnet. (Abbezahlt, Standort neue Bundesländer, Haus mit 4 kleinen Wohnungen, vermieten sich selbst)

    Ich bin ein Schwarzmaler und rechne eher mit zu viel Sicherheit. Ich kam auf >>5% (ohne Verwaltung / sie kümmern sich selbst um neue Mieter und bauliche Maßnahmen)

    Deswegen habe ich auch meine Absolution erteilt es zur Diversifikation zu behalten.

    Aber bei 2%???


    Edith hat einen task erstellt die Rechnung zu aktualisieren und hier zu posten. (kann aber etwas dauern)

  • Habe das Mietshaus von meinen Eltern vor ein paar Jahren gerechnet. (Abbezahlt, Standort neue Bundesländer, Haus mit 4 kleinen Wohnungen, vermieten sich selbst)

    Ich bin ein Schwarzmaler und rechne eher mit zu viel Sicherheit. Ich kam auf >>5% (ohne Verwaltung / sie kümmern sich selbst um neue Mieter und bauliche Maßnahmen)

    5% dürfte um 2008-2010 durchaus gepasst haben. Aber falls du heute mal einen Preis am Markt anfragst, wirst du vermutlich staunen und nur noch auf eine deutlich niedrigere Rendite kommen.


    Ich habe Ende 2019 in Nbg ein Mietshaus verkauft. Natürlich zu früh. Die Preise dort sind inzwischen nochmal mind. 10%-15% höher. Der erzielte Preis lag bei etwa 260% eines Wertgutachtens von 2005.


    Zum Verkauf hatte ich Dossiers erstellt und an drei Makler verteilt, um deren Preisschätzung gebeten und um Vorschläge zur Vorgehensweise. Parallel habe ich das Dossier einem Interessenten gegeben, der sich ein paar Jahre davor im Rahmen einer Gewerbevermietung (kam nicht zu Stande) auch am Kauf der Immo interessiert zeigte. Der hat es ohne langes Hin und Her zu einem Preis gekauft, der an der Oberkante der drei Maklervorschläge lag.

    Ich war so verblüfft, dass ich glatt vergessen habe zu handeln.

    :-(

  • chfin : Ok, wenn man in Deinem Beispiel annimmt, daß bereits ausreichend zur Rücklage zugeführt wird. Oben hätte es heißen müssen: angemessene kalkulatorische Instandhaltung, nicht die tatsächliche Zuführung, die wohl oft zu niedrig ist, und dann werden Sonderumlagen fällig, wie in meinem Fall bereits geschehen. Für das Sondereigentum müßte man eigentlich auch noch etwas ansetzen. Laut Peters'scher Formel etwa die Hälfte des Wertes des Gemeinschaftseigentums (eine Badsanierung haut wohl am meisten rein, wie ich selbst gerade an anderer Stelle leidlich erlebe). Laut Wikipedia gibt es auch eine Faustformel mit 0,8-1% für Neubauten. Im Bestand dürfte das wohl nicht weniger werden. Dementsprechend würde ich dann auch in der Nähe Deines Wertes landen (ich erhoffe mir schließlich höhere Preise von Selbstnutzern - für die Käufer kommen ohnehin noch die Erwerbsnebenkosten hinzu). Unter der Annahme, daß ich den erhofften Verkaufspreis erzielen kann.

    Steuerliche Vorteile hätte ich wohl auch nicht, da ich ja selbst keinen Kaufpreis gezahlt habe.

    Da kann ich von der Rendite her gleich Fresenius-Aktien kaufen und hab vermutlich noch eine höhere künftige Dividendensteigerung ...


    In den neuen Bundesländern sind die Mietrenditen wohl oft noch deutlich höher, vgl. den Immobilieninvestor, den ich vor Monaten hier verlinkt hatte. Noch 2013 gab es in Reutlingen laut folgendem Artikel noch 7,0% Mietrendite, 2006 sogar 7,5% [leider nicht näher definiert]. War in dem Artikel allerdings auch einer der attraktivsten Standorte (waren das noch Zeiten, da war auch die Umlaufrendite noch positiv...).

    https://www.handelsblatt.com/f…ch-lohnt/9158698-all.html


    Zur Immobilie als Kreditsicherheit: Danke, Gulbenkian! Die Bank hat ja keinen Nachteil gegenüber einem normalen Immobilienkauf, im Gegenteil: da ist das Geld weg (bzw. der Verkäufer hat es, um Joe zuvorzukommen), hingegen hier kommen die gekauften Aktien noch dazu, als Puffer vor der Zahlungsunfähigkeit. Besicherte Immobilie und Mieteinnahmen gibt es beidesmal.

    Ich hatte schon befürchtet, daß das Problem von gesetzgeberischer Seite kommen könnte, sprich daß Banken solche Kredite gar nicht vergeben dürfen - abhängig natürlich vom Einzelfall, welches anrechenbare Einkommen vorhanden ist. Hier scheint das bestätigt [dritter Punkt], hier wieder nicht (letzter Absatz). Interhyp vermittelt wohl nur, aber bei 0,55% für eine Laufzeit über 44 Jahre und 10 Jahren Zinsbindung zahlen sich die Raten locker aus der Miete (bei 54% Beleihung und bester Bonität, 2% p.a. Tilgung). "Privatier" kann man immerhin schon mal im nachfolgenden Kontaktformular auswählen...

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

    3 Mal editiert, zuletzt von Winter ()

  • Steuerliche Vorteile hätte ich wohl auch nicht, da ich ja selbst keinen Kaufpreis gezahlt habe.

    steuerlich gilt für dich der Kaufpreis, den der Erblasser gezahlt hat.


    Immos ermögliche ähnlich wie Gewerbe Gestaltungsspielräume. Z.B. kann man prima nutzen, um steuerliche Sachen zu drehen. Oder Vermögen zu übertragen. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.


    Relativ trivial z.B.:


    Verkauf an Kind oder an Ehepartner.

    Abschreibung wird aufgepeppt.

    Grunderwerbssteuer fällt nicht an. Nur Notar. (? und vmtl. minimal Grundbuchgebühen, weiss ich nicht mehr, ist schon 20a her)

    Lohnt sich je nach Grenzsteuersatz nach wenigen Jahren.


    Kann man kombinieren mit Kreditaufnahme zum Kauf der vermieteten Immo.

    Zinsen zahlt man dann aus dem Brutto, nicht aus dem Netto.

  • Bauland zu drucken geht glaube ich noch nicht.


    Führt eine Anfrage bei der Interhyp eigentlich schon zu einem Schufa-Eintrag?

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Führt eine Anfrage bei der Interhyp eigentlich schon zu einem Schufa-Eintrag?

    Mittlerweile nicht mehr. Die Bank kann das als "Konditionenanfrage" kennzeichnen, und das klappt wohl mittlerweile in aller Regel auch.

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • So langsam habe ich die Befürchtung, dass sich der Immo-Markt bei uns in der Region Heilbronn , immer mehr dem in San Fransisco / Silicon Valley ähneln wird.


    Neben Audi, Bechtle, Rheinmetall,


    Lidl - Kaufland Zentralen,


    https://www.supermarkt-inside.…impfen-der-umzug-beginnt/


    Bau IT Campus Schwarz Gruppe


    https://www.swr.de/swraktuell/…ruppe-uebergeben-100.html


    TU München -Heilbronn


    https://www.tum.de/nc/die-tum/…tteilungen/details/34684/


    Programmierschule 42


    https://www.dieter-schwarz-sti…fabrik-heilbronn-ein.html


    kommt nun auch noch der Innovationsbank für künstliche Intelligenz nach Heilbronn (Dank Dieter Schwarz Gruppe)


    https://www.swr.de/swraktuell/…nspark-heilbronn-100.html


    Und das alles in sehr kurzer Zeit.

    Einerseit toll, gute Jobs , tolle Menschen, aber umso teurer werden die Immo-Preise und für Familien mit normalen Jobs wird's unmöglich da mithalten zu können.

    Mal schauen wohin das alles führt.

  • So langsam habe ich die Befürchtung, dass sich der Immo-Markt bei uns in der Region Heilbronn , immer mehr dem in San Fransisco / Silicon Valley ähneln wird.

    Auf dem Weg dorthin muss Heilbronn erst einmal Hamburger und dann Münchner Niveau erreichen. Ich habe aus Interesse nur mal kurz im Immoscout nachgeschaut, ohne Ahnung von der Lage der Objekte zu haben. Aber im Vergleich zu München ist HN grob halb so teuer. Also bitte erst einmal die Preise verdoppeln und dann kannst du nach Frisco schielen.

  • Auf dem Weg dorthin muss Heilbronn erst einmal Hamburger und dann Münchner Niveau erreichen. Ich habe aus Interesse nur mal kurz im Immoscout nachgeschaut, ohne Ahnung von der Lage der Objekte zu haben. Aber im Vergleich zu München ist HN grob halb so teuer. Also bitte erst einmal die Preise verdoppeln und dann kannst du nach Frisco schielen.

    Muss ich mal dem Dieter mitteilen, dass wir weit abgeschlagen hinter München und Hamburg sind :-)

    Der wird sich was einfallen lassen :-)

  • Man müsste den Hamburgern mal klar machen, wie wenig ihre Häuser eigentlich wert sind.

    Nun, genau genommen ist nur die Wohnung im Erdgeschoss in der Innenstadt wenig wert. In der neuen Hafencity kommen unten garnicht erst Wohnungen rein.

    Unter Wasser wird da ja auch 2050 (oder eher 2100) nur was stehen wenn grade Sturmflut ist...und auch nur da wo keine Deiche sind, also Innenstadt.


    Die Villa in Blankenese kann ungebremst teurer werden.

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh