Elektronischer Bundesanzeiger - GRRRRR!!!

  • Ich muss hier mal meinem Ärger Luft machen, weil ich stinksauer auf den Elektronischen Bundesanzeiger bin. Das Ding wird vom Bundesjustizministerium betrieben, hat seitenlange Angaben zum eigenen Gebührenkatalog, aber eine Suchfunktion, die unter aller Sau ist.


    Nachdem mehr und mehr Firmen sich entschliessen, ihre Pflichtmitteilungen im elektronischen Bundesanzeiger zu publizieren, wäre es schon ganz nett, wenn man diese auch suchen und finden könnte.



    Wer das bei
    https://www.ebundesanzeiger.de…414b9b25321021cc6acf5d0e5
    jemals versucht hat, kann sich nur noch an den Kopf fassen. Die Recherchemöglichkeit sieht so aus, dass man jeden einzelnen Kalendertag anklicken muss, und dann in dem Wust an Tagespublikationen nach interessanten Publikationen suchen darf. Ganz toll: innerhalb des Kalendertages kann man die Ergebnisse alphabetisch einschränken.


    Wer also z.B. die Pfliuchtmeldungen von Daimler werden der letzten 12 Monate recherchieren möchte, muss sich durch 365 Tageslisten kämpfen!


    Seit Monaten heisst es auf der homepage lapidar: "Weitere Recherchemöglichkeiten und Servicedienste sind im Aufbau." Passiert ist da nix.


    Falls hier der eine oder andere Berufsredakteur mitliest: das wäre doch mal ein nettes Thema...


    Gruss, witchdream

  • Klar, steht näxte Woche in der FAZ...
    ... und Focus Money darf auch schreiben!
    ;)

    Das Drehbuch für den Untergang steht fest - es geht nur noch um den Preis für die beste Maske (H. v. Buttlar)

  • Hallo,


    ich weiß auch nicht was mit den Webseiten der Behörden los ist. Sie lassen sich regelmäßig über den Tisch ziehen. Schaut euch mal den Webservice des Arbeitsamtes an.


    Ein graus.

    They did not know it was impossible, so they did it! --Mark Twain

  • Meldung von heute:


    Millionenschweres Softwareprojekt Fiscus vor dem Aus?


    Fiscus, ein Projekt zur Ausstattung der 650 Finanzämter in Deutschland mit einheitlicher Software, steht offenbar vor dem Aus. Wie der Tagesspiegel berichtet, prüft die Fiscus GmbH "13 Jahre erfolglose Entwicklung für ein Lohnsteuerprogramm einfach zu begraben und das vorhandene Programm eines der Bundesländer weiterzuentwickeln". Bund und Länder sollen insgesamt 900 Millionen Euro in das Projekt gesteckt haben.


    Drei Jahre nach Gründung der selbstständigen Gesellschaft Fiscus GmbH sei aus Regierungskreisen zu hören, dass die Prüfer harte Kritik üben, und zwar an mangelhafter Organisation bei Fiscus, aber auch an den staatlichen Eigentümern. Der Bundestag warte auf einen Bericht der Experten.


    Obwohl Steuereintreibung in Deutschland Ländersache ist, war Anfang der 90er-Jahre das Großprojekt Fiscus gestartet worden. Für 170 Millionen Euro wäre eine einheitliche Datenverarbeitung auf die Beine zu stellen, versprachen sich die Initiatoren laut dem Bericht. Nach 13 Jahren liefen aber lediglich die Programme zur Erhebung von Grunderwerbssteuer und ein Bußgeldprogramm in der Versuchsphase.


    Die privatwirtschaftlich organisierte Fiscus GmbH mit Bund und Ländern als Gesellschafter sollte die Software entwickeln und den Kunden, also den eigenen Gesellschaftern, anbieten. Der Freistaat Bayern sei komplett ausgestiegen und habe die ostdeutschen Bundesländer mitgezogen. Der Bund zahle für sie, damit "der ganze Laden nicht auseinander fliegt", zitiert der Bericht einen Eingeweihten. Seitdem arbeite Bayern zusammen mit den neuen Ländern und Siemens an einem eigenen System.