Strategien im Vergleich

  • Wenn man bedenkt wie es in Hongkong lief, dann waere Taiwan doch doof sich mit China "ein bisschen" einzulassen?

    Generell ja, für die Bevölkerung, die recht frei lebt, eindeutig ein sehr schlechter deal.

    Die Frage ist: Welche Wahl haben sie? Wenn Krieg und Zerstörung ala Ukraine plus wahrscheinliche Niederlage die einzige Alternative ist, was dann?

    Und: Wie umgarnt China ggf. die mächtigen Entscheidungsträger in Taiwan, so dass es aus deren egoistischer Sicht eben doch ein guter "deal" wird?


    Anders als bei der Ukraine hat hier der Westen nicht "geholfen".

    Natürlich nicht.

    Weil nicht die geringste Aussicht auf Erfolg oder irgendwelche Vorteile besteht.

    In Afrika hilft auch keiner wenn irgendwo Unrecht geschieht.

    Hart, aber so tickt die Geopolitik.


    (und man muss auch sagen, der Vorgang Hongkong war völkerrechtlich ziemlich wasserdicht, war eben immer klar dass die nach 100 Jahren zurück an China gehen. Da helfen, unter Berufung auf ihren Abspaltungswille, wäre ziemliches Glatteis gewesen, so wie wenn China den Katalonen bei ihren Abspaltungsbestrebungen helfen würde, oder den Schotten.)

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Mal wieder ein fundamentaler Vergleich von Value vs. Growth:


    https://www.robeco.com/en-int/…-been-greatly-exaggerated


    Das verwendete Value-Modell basiert auf einer Kombination von Kennzahlen, ähnlich wie beim Value Composite von O'S, mit internationaler Streuung und gleichgewichteten Aktien.


    Abbildung 2 zeigt, dass sich Growth immer noch in grotesk hohen Bewertungs-Sphären bewegt.

    Abbildung 3 zeigt, dass die Spreizung zwischen Value und Growth (immer noch) extrem hoch ist, auf dem Niveau wie im Jahr 2000.

    Abbildung 4 zeigt, dass eine Normalisierung (also ein Rückgang) dieser Spreizung mit sehr erfreulichen Renditen für Value-Depots verbunden sein dürfte.


    Kurz gesagt: Momentan wäre ein guter Zeitpunkt, das Depot nochmals straff auf Value auszurichten.

  • "Klement on Investing" über eine multivariate Analyse zur Frage, welche Kennzahlen und Faktoren tatsächlich eine Überrendite bringen:


    https://open.substack.com/pub/…paign=post&utm_medium=web


    Sein Fazit:


    Zitat

    Putting all this together, we end up with the knowledge that the factor zoo can be reduced to some 10 to 20 factors and that among the most important factors to consider are value, momentum, quality, and growth.


    Surprise.

  • Ich hatte von dieser Untersuchung gehört. Klement arbeitet aber nicht heraus, daß "Sales Growth (1 quarter)" bedeutet, daß entgegen der Erwartung der Growthinvestoren die Aktien mit dem niedrigsten Umsatzwachstum (übrigens egal in welcher Periode) besser abschneiden. Siehe den Anhang der referenzierten Studie mit den Definitionen. Dort steht in der Spalte "Sign" eine "-1", und das bedeutet, die Aktien mit dem höchsten Wert werden short gegangen, und die mit dem niedrigsten long, was wiederum nur bedeutet: man vergleicht die Renditen, hier niedrigstes Umsatzwachstum minus höchstes ist positiv.

    Ausgerechnet das quartalsweise Wachstum hat es nach oben geschafft, obwohl nur beim quartalsweisen eine "0" in der Spalte "Orig. Signif." steht, d.h. der getestete Faktor war in der ursprünglichen Studie nicht statistisch signifikant, im Gegensatz zum 1, 2 oder 3-Jahres-Umsatzwachstum.


    Die Idee ist gut, hätte man schon früher draufkommen können, das so zu analysieren. Bemerkenswert finde ich, daß das schwache Umsatzwachstum noch einen Mehrwert liefert zusätzlich zum Value-Faktor. Man hätte ja erwarten können, daß damit halt Value-Aktien selektiert werden und es daher nichts als zusätzliches Kriterum nützt, anders als z.B. bei einem Faktor Momentum, der davon unabhängig ist, ja sogar gegenläufig korreliert.


    Jedoch ist der gewählte Value-Faktor ("Intrinsic value-to-market" = offenbar DCF-Modelle der Analysten?) meiner Meinung nach nicht unbedingt der beste. An sich schon und nebenbei war er als einziger Value-Faktor ebenfalls ursprünglich nicht signifikant. Die meisten von uns würden aus gutem Grund in jedem Fall einen Value-Composite als Grundlage bevorzugen, wie bei O'Shaughnessy, oder eben der in witchdreams Beitrag #242 verlinkte "enhanced Value factor" von Matthias Hanauer, einem der Autoren der von Klement besprochenen Studie. Die Frage wäre dann, welchen Mehrwert weitere Faktoren dazu noch liefern.

    "Debt to market" als Value-Faktor ist uns auch bekannt, aber die wenigsten von uns würden das einsetzen, weil es dabei weniger um die hohen Schulden geht (die sind nämlich nachteilig, wenn sie sinnvoll gemessen werden!), sondern um den niedrigen Kurs. Der ist offenbar wichtiger als niedrige Schulden.


    Es wundert auch, daß in der Tabelle im Gegensatz das "long term reversal" unter "Investment" gruppiert wird. Manche Faktoren werden gleich unter mehreren Überschriften gruppiert, und mehrfach für mich nicht nachvollziehbar. "Price momentum t-12 to t-7" hat jedenfalls logisch absolut gar nichts mit "Profit growth" zu tun. Oder die "number of zero trades", sprich: Illiquidität, unter "low risk".

    „Lasst uns doch die Quadratur des Kreises probieren.“Robert Habeck über sein Politikverständnis

  • Es gibt zu viel Lärm auf den Finanzmärkten


    In einer Studie von Fidelity wurde die Performance von Konten analysiert, um festzustellen, welche Art von Anlegern die besten Renditen erzielt.


    Über einen Zeitraum von zehn Jahren waren die Kunden, die am besten abschnitten, diejenigen, die bereits tot waren, und die zweitbeste Gruppe waren Kunden, die vergessen hatten, dass sie Investitionen hatten! 😉
    https://x.com/thierryborgeat/s…&t=OtMfY5I9yBjp2X-LoEbeGQ

  • Es gibt zu viel Lärm auf den Finanzmärkten


    In einer Studie von Fidelity wurde die Performance von Konten analysiert, um festzustellen, welche Art von Anlegern die besten Renditen erzielt.


    Über einen Zeitraum von zehn Jahren waren die Kunden, die am besten abschnitten, diejenigen, die bereits tot waren, und die zweitbeste Gruppe waren Kunden, die vergessen hatten, dass sie Investitionen hatten! 😉
    https://x.com/thierryborgeat/s…&t=OtMfY5I9yBjp2X-LoEbeGQ

    ich glaube die aktuell Beste „Art von Anleger“ sind die „Knackis“, die vor 10-15 Jahren wegen Drogendelikten im Knast gelandet sind und so nicht an Ihre Bitcoins rankommen konnten :-)

  • Über einen Zeitraum von zehn Jahren waren die Kunden, die am besten abschnitten, diejenigen, die bereits tot waren

    Da gab es die Story vom Depot von ?(ich rate mal 1920).


    Alle bis auf einen Bestandteil gingen auf Null, der eine auf 1/10/100 Mio.

    Fazit: Diversifiziertes Depot. Und vergessen. Nach laaanger Zeit wieder nachgucken und glücklich sein.

    Aber wer kann das?