Strategien im Vergleich

  • Zitat

    Original von bäs
    Hallo,


    in der ftd sind 5 Strategien im Vergleich seit 1989. Überaschenderweise ist von den 5 Strategien die am besten, die Markettiming macht.


    im backtest kann ich dir auch eine ganz ganz tolle market-timing strategie finden, die suuuper renditen gebracht hätte. so ein data-mining ist doch witzlos. :)

  • >>im backtest kann ich dir auch eine ganz ganz tolle market-timing strategie finden, die suuuper renditen gebracht hätte. so ein data-mining ist doch witzlos


    Das kann m.E. man so nicht sagen, mir gibt das schon zu denken.
    Das sind ja alles altbekannte Strategien, die schon vor 1989 bekannt waren und nicht nachträglich hinoptimiert wurden. Allerdings ist es wenig überraschend, das bei einem seit 2002 in der Summe stagnierenden, aber stark schwankenden DAX eine irgendwie geartete Timing Strategie gewinnt. (So oft kann man ja gar nicht daneben liegen...)


    Stelle (völlig subjektiv) fest, das zur Zeit (letzten 2 Jahre) eher relative Stärke gut ist und Antizyklik oder ähnliches (TopFlop) nicht funktioniert.


    Gruß Paul

    Wer selbst nichts weiß, muss alles glauben...Wikipedia.

  • Bei der Siegerstrategie kann man auch mal gleich die Hälfte für die Steuer abziehen, während man mit dem Dax (in Form eines Performance-Zertifikats) komplett steuerfrei geblieben wäre (und heute noch wäre), wenn man nicht gerade bei Lehman gekauft hätte...


  • Das ist der Witz an der Sache. Viele denken, dass eine gute Strategie jedes Jahr funktionieren muss. Dann fangen sie 2-3 Jahre an und geben dann entnervt auf und wechseln dann zu der startegie die die letzten 2-3 Jahre funktioniert hat usw.


    und dann wundert man sich nach 2 oder 4 Strategiewechseln, dass man 10 jahre nichts verdient hat.


    Der ganze Trick ist, bei einer Strategie zu bleiben

  • Zitat

    Original von bäs
    Hallo,


    in der ftd sind 5 Strategien im Vergleich seit 1989. Überaschenderweise ist von den 5 Strategien die am besten, die Markettiming macht.


    In der BO ist der selbe Artikel: http://www.boerse-online.de/ak…n-Sie-den-DAX/637119.html

    »In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.«
    »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.«
    »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.«
    Buffett

  • Hallo Herakles,


    ich hatte mal ein Zertifikat (oder war es ein ETF?) auf meiner Watchlist, das genau diese Markettiming Strategie repliziert hat. Hier wären also womöglich keine Steuern angefallen. Ich habe dieses Zertifikat allerdings schon vor ein paar Jahren aus meiner WL gelöscht, weil es zumindest damals nicht die gewünschte Performance gezeigt hat. Daher hatte mich der Artikel so überrascht.
    Leider erinnere ich mich weder an den Zertifikatnamen noch weiß ich in welchem genauen Zeitraum (irgendwann nach 2000 aber vor 2009 gelöscht) ich es auf der WL hatte.

  • wollte schon selber einen thread eröffnen, aber ich glaube der ist gut um alle möglichen backtests reinzu packen:


    thema: What happens to value in sideways markets: Shiller PE and expected returns using Hussman’s method


    http://greenbackd.com/2015/07/18/83622/


    btw, was mich immer ankotzt ist das für value strategien stellvertretend immer buchwert genommen wird. dabei ist buchwert eines der schwächsten kriterien (von den gängigen) und hat gleichzeitig noch die besonderheit das das billigste dezil, wenn die wirtschaft schwächelt, richtig schlechte ergebnisse bringt. wieso kann man nicht einfach p/e oder p/s benutzen ?

  • ja, in der tat. bei O´Shaugnessy ist die differenz zwischen all stocks und dem besten 12 monate dezil weniger als 2%. der unterschied zum ersten link ensteht ausschließlich durch die viel bessere performance des momentum depos im link. ich gehe davon aus das sich die datenreihe nur durch den zeitraum unterscheidet (O´Shaugnessy: 1963 - 2009, link: 1963 - 2013) und die datenbank die selbe ist. bei beiden quellen wird eine breite aktienauswahl (O´Shaugnessy: all stocks universe und large stock universe, link: 40% höchste marktkapitalisierung) vorgenommen. der extreme unterschied bei beiden test ist für mich nicht erklärbar.

  • Wenn ich den Combo-Artikel richtig verstehe, dann waren die Aktien in den Test-Portfolios nicht gleichgewichtet, und auch nicht gewichtet nach market cap (wie der S&P500), sondern es wurde gewichtet nach value ("value weighted" bzw VW). Da besteht ein fundamentaler Unterschied zu O`S, der die Aktien gleichgewichtet hat. Was mich nur sehr wundert, ist, dass das "value-weighted universe" mit 10,22% nicht besser abschneidet als der market-cap weighted S&P500 mit 10,17%. Mich würde auch interessieren, wie das VW in der Praxis umgesetzt wird.

  • Ich kann in dem Artikel leider nicht die Erklärung finden was valueweight genau bedeutet, aber es wird ansonten deutlich von "pure momentum" gesprochen und das mehrfach. So wie ich den Artikel verstehe ist MOM VW definitiv reines Momentum und das ganze valueweight (was auch immer das bedeutet).


  • naked : Vielen Dank für diesen hochinteressanten Artikel. Ich hatte zwar etwas Probleme, mit der Options-Terminologie zurecht zu kommen, aber im Kern beantwortet der Artikel eine entscheidende Frage: Soll man am Ende eines Bärenmarktes bei Neukäufen die Relative Stärke (RS) beachten oder nicht? Eine hohe RS haben in dieser Phase ja die Aktien, die vergleichsweise wenig gefallen sind, während die Aktien mit der geringsten RS die höchsten Verluste erlitten haben. Die Strategien von O'Shaughnessy verlangen eigentlich nach hoher RS. Die Antwort der Autoren ist aber klar:


    Zitat

    The down-market betas of the past losers are low during bear markets, but the up-market betas are high. The returns on the loser portfolio will thus be larger on the market upswing. For example, in the rebound period after the Great Depression, in July and August of 1932, the market actually rose by 82%. Over these two months, the winner decile rose by 30%, but the loser decile was up by 236%. Similarly, over the three month period from March to May of 2009, when the market was recovering from the sub-prime mortgage crises, the market was up by 29%, but the loser decile was up by 156%.


    Sehr hilfreich sind auch die Hinweise, wie man das Ende eines Bärenmarktes identifizieren kann:


    Zitat

    Daniel and Moskowitz (2014) use momentum volatility, the state of the economy using indicators such as a falling equity market and market volatility as a predictor of a market rebound. Market volatility in the formation dates of almost all of the momentum crashes is more than twice its mean as well as market return rebound in most of the momentum crash events. Avramov, Cheng and Hameed (2013) use market illiquidity for momentum prediction. The effect of high market-wide illiquidity and the broadening illiquidity gap between loser and winner stocks appears to induce momentum crashes. They argue that market illiquidity is critical for momentum profitability. In the presence of illiquid market states, low investor overconfidence in association with a widening illiquidity gap between loser and winner stocks appears to trigger low and often strongly negative momentum payoffs. Heidari (2015) went on to further investigate three additional momentum predictors, namely the cross-sectional dispersion of stock returns, change in market return, and change in momentum volatility which he argues have higher predictive power and are more successful at capturing market rebound.


    Die Lehre für mich persönlich: Bei Neukäufen am Ende eines Bärenmarktes die RS zumindestens ausschalten oder sogar auf tiefe RS setzen. Und Joes Regel, wonach hohe Vola das Ende eines Bärenmarktes markiert, wird hier bestätigt. Es könnte sich lohnen, die zitierten Arbeiten im Original zu lesen.

  • thema: ebitda/ev + long term debt/ev


    file:///C:/Users/stefan/Downloads/SSRN-id2639647.pdf


    ich glaube auf Dein Festplattenlaufwerk können wir hier nicht zugreifen ;-)