Strategien im Vergleich

  • Hallo,


    Die Top 5 Strategien


    Strategietyp Outperformance in % p.a. Literatur



    1. Nettoumlaufvermögen und geringe Verschuldung 22,4 Tweedy Browne (1992)


    2. KBV und geringe Verschuldung 21,4 Tweedy Browne (1992)


    3. Insiderkäufe 21,2 Baesel/Stein (1979), Devere (1968), Jaffe (1974), u.a.


    4. Nettoumlaufvermögen 19,5 Oppenheimer (1986), Tweedy Browne (1992)


    5. Aktiengewinnrendite 19,4 Oppenheimer (1986), OShaughnessy (1998)

  • Outperformance der 3 häufigsten Strategietypen in %



    Land; KBV; KGV; Klein-firmeneffekt; Durchschnitt der drei Strategietypen; Anzahl der Teil-studien


    Deutschland; 1,4; 3,2; 1,4; 2,0; 6


    Europa; 6,1; 4,1; -; 5,1; 2


    Frankreich; 6,0; 3,2; 4,0; 4,8; 4


    Japan; 8,6; 4,0; 5,6; 6,4; 7


    Kanada; - ; - ; 5,4; 5,4; 2


    Schweiz; 3,7; -; -; 3,7; 1


    UK; 3,4; 6,1; 4,7; 4,9; 7


    USA; 7,3; 3,5; 3,7; 5,6; 30


    Welt; 3,4; -; -; 3,4; 2



    Ergebnis insgesamt; 6,2; 3,9; 7,0; 5,6; 62

  • Den Kleinfirmeneffekt gibt es noch - hier im Forum leben einige Member ganz gut davon.

    Das Drehbuch für den Untergang steht fest - es geht nur noch um den Preis für die beste Maske (H. v. Buttlar)

  • hallo


    ich habe die information von Dr. P. Wegmann von der st. gallener uni. der hat das genau so gesagt wie ich oben im thread.
    mit der small size effect untersuchung wurde 1986 gezeigt dass man per beta keine ueberrendite erzielen kann, dafuer umsobesser mit "kleinen werten". seither haben viele fonds versucht davon zu profitieren. das ergebnis ist dass man mit diesen fonds keine ueberrendite mehr erreichet hat.


    allerdings weiss ich nicht ob die untersuchung risikoadjustiert ist. denn der mdax performt ja immer noch besser als der dax, (ausser wenns grad runter geht ;-)


    liebe gruesse

  • hallo,
    die oben ausgewerteten studien beziehen sich auf zeiträume von 1926 - 1998 (im durchschnitt ca. 21 jahre betrachtungszeitraum pro studie (96 studien gesamt) ...


    insgesamt wurden 13 studien zum kleinfirmeneffekt ausgewertet.


    gruß

  • aus "Investors Daily":
    Dienstag, 17. Januar 2006


    Die Zauberformel


    von Chris Mayer


    In mancherlei Hinsicht ähnelt ein durchschnittlicher Investor einem Mann, der die richtige Kombination sieht, um an all die Reichtümer in einer Schatzkammer zu kommen. Die Schätze des Marktes zu erschließen - zu wissen, welche Aktien er kaufen soll und welche verkaufen - ist ein
    schwieriges Rätsel, das über seine Kräfte zu gehen scheint.


    Wenn es doch nur eine einfache und verlässliche Methode gäbe, die großartigen Aktien herauszufinden, eine Kombination, die man nur finden muss oder eine Zauberformel ... einfach nur irgendetwas, das ein durchschnittlicher Investor benutzen kann und auf das er sich verlassen kann.


    Ein großer Investor scheint den Code geknackt zu haben. Oder zumindest einen der Codes. Tatsächlich spricht er von seiner "Zauberformel". Sie sind vermutlich gegenüber allen Dingen, die nach Zauberformel riechen, erst einmal skeptisch.


    Und das zu Recht. Am Aktienmarkt tummeln sich mehr Betrüger, als ihm zustehen. Es ist nicht überraschend, wenn man bedenkt, um wie viel Geld es hier geht.


    Als Mensch, der alte Bücher und alte Vorstellungen liebt, kann ich Ihnen sagen, dass die Suche nach der "Zauberformel" schon so alt ist, wie das Investieren selbst. Die Wahrheit ist, dass sich Investoren aller Art schon seit ziemlich langer Zeit mit solchen Ideen auseinandergesetzt haben. Ziel ist es, einen einfachen Weg zu finden, sich durch tausende von Aktien zu wühlen und dann bei einer vernünftigen Anzahl von Namen anzukommen, die sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auszahlen werden.


    Wer mich besser kennt, weiß, dass ich schon früher über Joel
    Greenblatt geschrieben habe. Er ist einer meiner Liebsten. Er ist Gründer und Geschäftspartner einer privaten Investmentfirma namens Gotham Capital. Seit ihrem Beginn 1985 haben Gotham, mit Greenblatt an der Spitze, mit die erstaunlichsten Ergebnisse in der Geschichte des Investierens gezeigt. Er hat seit 1985 Gewinne von jaehrlich 40 % erzielt.


    Das ist wirklich eine ganz erstaunliche Leistung. Es heißt im Grunde genommen, dass eine Investition von 10.000 Dollar 1985 bis Ende 2004 fast 12 Millionen Dollar erreicht hätte.


    Greenblatt zählt zu den ewigen Größen, obwohl er, seltsamerweise, unter den gewöhnlichen Investoren nicht besonders bekannt ist. Er kommt in Sachen Ruhm nicht einmal in die Nähe von Warren Buffet oder Peter Lynch. Und doch sprechen seine Leistungen für ihn. Er ist mit Sicherheit ein Mann, auf den man hören sollte.


    Er hat auch schon ein Buch über den Aktienmarkt geschrieben, mit dem Titel: "You Can Be a Stock Market Genius." (Auch Du kannst ein Genie am Aktienmarkt sein.) Abgesehen von dem albernen Titel, ist es ein wertvoller Beitrag zur Vermoegensanlageliteratur, da es sich mit besonderen Situationen beschäftigt - wie z.B. Spinoffs - und weil es
    zeigt, wie und warum sich solche Investitionen oft ausgezahlt haben. Es untermauerte eine Reihe von strategischen Möglichkeiten, die zuvor nur den Insidern an der Wall Street und einigen Enthusiasten offen standen, und machte sie einem breiteren Publikum zugänglich.


    Nun, Greenblatt hat es wieder getan. Diesmal heißt sein Buch: "The Little Book That Beats The Market", (Das kleine Buch, das den Markt schlägt) Darin enthüllt Greenblatt seine eigene Zauberformel - eine Strategie, die ihm in den vergangenen 17 Jahren Gewinne von jaehrlich 30,8 % eingebracht, verglichen mit den 12,4 % des S&P 500.


    Das zugrunde liegende Ziel von Greenblatts Methode ist, gute Firmen zu Schnäppchenpreisen zu finden. Um das zu tun, verfolgt er im Grunde zwei Ideen - beide Konzepte werden von Investoren, die sich am Wert orientieren, schon seit Jahrzehnten genutzt.


    Und damit kommen wir schließlich zu den beiden wichtigsten Zutaten dieser Zauberformel, bei denen es sich eigentlich nur um zwei Verhältnisse handelt. Alle notwendigen Daten, die eingesetzt werden müssen, finden sich in den Finanzauskünften des Unternehmens: Erstens: die Gewinne für investiertes Kapital, zweitens: die erzielten Erträge.


    Das erste ist ein Maß für die Qualität. Wenn man Unternehmen
    vergleicht und alles andere ist gleich, dann geben die höheren Gewinne auf das investierte Kapital den Ausschlag. Wir wollen die Aktien aber jetzt eine Minute lang vergessen und einfach nur an ein sehr einfaches Geschäft denken. Denken Sie an das Geld, dass sie in ein Geschäft
    investieren müssen. Wenn sie ein Geschäft besitzen und 10.000 Dollar ihres eigenen Geldes brauchten, um zu eröffnen und diese ihnen dann 1.000 Dollar im Jahr an Gewinnen einbringen, dann beträgt der erste Wert 10 %.


    Es ist vermutlich ziemlich leicht einzusehen, dass es umso besser ist, je höher dieser Wert liegt, nicht wahr? Wenn man im Jahr 1.500 Dollar erwirtschaften würde, dann läge der Wert bei 15 %. Es gäbe höhere Gewinne für die investierten Dollar. Wenn ein Freund von ihnen 13.000 investieren musste, um sein Geschäft aufzumachen, und die gleichen 1.500 Dollar verdient, dann läge sein Wert bei nur 11,5 %. Auch wenn
    alles andere identisch wäre, hätten Sie immer noch das bessere Geschäft.


    Das ist also das erste Maß. Greenblatt wendet diesen Wert auf die tausenden von Aktien, die heute im Markt sind an und listet sie dann der Reihe nach auf, vom höchsten Wert zum geringsten.


    Aber das ist noch nicht alles. Der erste Test betrifft die Qualität. Wir brauchen noch etwas, um zu messen, wie günstig eine Aktie ist. Wir wissen alle, dass Microsoft und Wal-Mart großartige Unternehmen sind, aber sind sie auch günstig? Nur weil ein Unternehmen großartig ist, heißt das noch lange nicht, dass der Aktienpreis steigen wird.


    Und hier kommt die Ertragsrate ins Spiel. Die grundlegende Idee ist, dass man das, was ein Unternehmen verdient, in Bezug zu seinem Preis am Markt setzt. (Unternehmenswert) Der Unternehmenswert ist die Marktkapitalisierung einer Aktie abzüglich des Bargeldes zuzüglich der Schulden. Im Grunde genommen ist es der Betrag, den man in der Theorie
    bezahlen müsste, um die gesamte Firma für den gegenwärtigen Marktpreis zu kaufen. Deswegen sind höhere Erträge besser. Sie bedeuten höhere Einnahmen für den Dollar.


    Dieser Wert ist in etwa der Kehrwert eines umfassenderes
    Kurs-Gewinn-Verhältnisses. Ein Unternehmen mit Erträgen von 25 % ist wie ein Unternehmen mit einem KGV von 4. Das ist allzu vereinfacht, weil man bei Greenblatts Zauberformel noch einige Anpassungen sowohl beim 'K' als auch beim 'G' des KGV vornehmen muss. Aber vielleicht verstehen Sie die Idee, die dahinter steht besser, wenn sie es sich so
    vorstellen. Offenkundig ist ein KGV von 4 verdammt günstig - und darum geht es mir gerade.


    Die Formeln selbst finden sich in dem Buch und ich werde sie hier nicht aufwärmen. Für diese Diskussion sind die grundlegenden Konzepte wichtiger als die eigentlichen Formeln. Greenblatts magische Formel macht sich zwei dieser Verhältnisse zu Nutze und überprüft damit Tausende von Aktien und ordnet sie von den höchsten zu den geringsten.
    Greenblatt schreibt: "Wenn man sich darauf beschränkt, die guten Unternehmen zu kaufen (solche, die hohe Erträge für ihr Kapital erhalten) und wenn man diese Unternehmen nur zu Schnäppchenpreisen kauft (zu Preisen, die Ihnen hohe Erträge verschaffen), dann kauft man am Ende systematisch viele der guten Unternehmen, bei denen Mr. Market sich schon entschlossen hat, sie wortwörtlich fallen zu lassen."


    Ich habe bereits geschrieben, dass die Zauberformel Greenblatt in den vergangenen 17 Jahren Gewinne von 30,8 % einbrachte, verglichen mit den 12,4 % des S&P 500. Das ist ein erstaunliches Ergebnis. Greenblatt hat dem Werkzeugkasten des Investors aber noch ein weiteres
    Hilfsmittel beigefügt.


    Im besten Falle machen Formeln aller Art sowohl intuitiv als auch wirtschaftlich Sinn - so wie Benjamin Grahams 'net-nets' und Greenblatts Kombination dieser beiden Verhältnisse. Sie sind wurzeln tief in grundlegende finanzielle Vorstellungen, die niemand in Frage
    stellen wird. Es ist nicht so, als würde man auf irgendein seltsames Muster wetten, dass sich in den Graphen abzeichnet oder in eine abstrakte Makrotheorie.


    Und ebenso ist es optimal, wenn es schwer fällt, sich durchgängig an eine solche Formel zu halten. Denn sonst würde jedermann sie benutzen und die Gewinne würden bald ausbleiben.


    Grahams 'net-net' Idee funktionierte so. Die meisten der 'net-nets' waren Firmen in Schwierigkeiten. Anleger hassten diese Unternehmen, deswegen wurden sie so getradet, wie sie getradet wurden. Und das war zugleich der Grund, warum diese Formel funktionieren konnte. Es geht gegen die menschliche Natur. Die Leute lesen es, sie verstehen es, aber sie können nicht lange am Ball bleiben. Es ist wie mit den religiösen Grundsätzen - es gibt einfach zu viele Versuchungen und die
    große Mehrheit der Investoren wird nicht in der Lage sein, auf dem Pfad der Tugend zu bleiben.


    Es ist das Gleiche mit Greenblatts Formel. Viele Unternehmen, die Sie auf seinen Listen finden, haben keine bekannten Namen und über einigen hängen kurzfristig die Gewitterwolken. Das macht Sinn, weil es erklärt, warum sie so günstig sind. Und doch sind es vertrackte Käufe
    für einen durchschnittlichen Investor.


    Und es verlangt Geduld, sich an Greenblatts Idee zu halten, auch etwas, wovon die durchschnittlichen Investoren nie besonders viel mitbringen - und das wirkt sich positiv aus.


    Graham war sich dieser stoischen Geduld, die es braucht, um etwas Gutes aus billigen Aktien zu machen auch bewusst. Wenn er von seinen geliebten 'net-nets' geschrieben hat, dann warnte er seine Leser, dass sie nicht die Geduld mit ihnen verlieren sollen, wenn sie nicht sofort steigen. "Manchmal wird einem die Geduld, die es braucht, sehr beträchtlich erscheinen." Er untermalte diese Erfahrung mit einem 'net-net', den er dreieinhalb Jahre hielt und dabei Gewinne von 47 % einfuhr - jährliche Gewinne von 47 %. Aber fast der gesamte Gewinn wurde im vierten Jahr erzielt. "Die meisten der Schnäppchen haben unserer Erfahrung nach nicht so lange gebraucht, um gute Profite zu erbringen", warf Graham ein. Aber die Lektion will gelernt sein.


    Auch bei Greenblatts Formel ist Geduld gefragt. Er gibt bereitwillig zu, dass diese Formel nicht in allen Jahren funktioniert. Es gibt Zeiten, da hinkt sie dem Markt hinterher. Aber das ist eine gute Sache, weil diese Underperformance die Geduld vieler Investoren
    überstrapazieren wird, so dass sie der Formel den Rücken kehren ehe sie die Gelegenheit hatte, ihren Zauber wirken zu lassen.

    "The guy who spreads and makes a little every day is the one who walks away with big money." N.N.

  • Ich werd' noch zum Standard-Kopierer, ...


    'Er untermalte diese Erfahrung mit einem 'net-net', den er dreieinhalb Jahre hielt und dabei Gewinne von 47 % einfuhr - jährliche Gewinne von 47 %. Aber fast der gesamte Gewinn wurde im vierten Jahr erzielt.'


    Vielleicht liegt's ja an der Übersetzung. Ansosnten sprengt es meine Verständnisfähigkeit bei weitem.


    Nic

  • Zero : Wie definierst Du das Wort Strategie? Der Vorsatz, langfristig zu halten, ist doch eine. Für mich hat das bisher auch gut funktioniert.


    Manche Werte schlummern eben ein bisschen, das Geheimnis ist es, diese zu finden und sich in Geduld zu üben. Stressfrei :-)



    z.B.
    Seabridge, RAUTARUUKKI OY, Fahr bzw. MFC INDUSTRIAL, Sixt, EGIS

  • @Donglencha,
    Also da spielt auch etwas der Charakter mit.
    Ich bin ein ungeduldiger Mensch.
    Wenn ich 2 Jahre keine Bewegung habe ist das für mich
    ein Verlust.
    Mindestens alle 6 Monate miste ich mein Depot aus.
    Da fliegt Einiges raus. (Ausnahme unter Volatilität)
    Auch da bin ich noch rechtzeitig ausgestiegen.
    Geduld mag eine schöne Sache sein, ich habe sie nicht.
    Deshalb bin ich auch kein typischer Antizykliker.


    Gruß Zero

  • @MB. Ja, so kann man sich das hinrechnen. Aber das Ding ist ein Widerspruch in sich. Jährliche Rendite von 47%, aber die ersten 3 Jahre ohne. Rein vom Logischen ist dieses Geschreibsel Durchfall am Haken.
    Nic

  • @Donglencha
    Im Prinzip finde ich die antizyklische Variante sehr gut.
    Der Zeitfaktor gefällt mir garnicht. Wenn die Werte schlummern dann bitte nicht in meinem Depot.
    Ich habe eine, schon mal belächelte Watchlist.
    Sie besteht aus selbstgebastelten und gepflegten Diagrammen.
    Dort kann ich das Erwachen beobachten.
    Nach einer erneuten fundamentalen Überprüfung wird gekauft.
    Ich habe vielleicht 10% verpasst aber 2 oder mehr Jahre gespart.
    Selbstgebastelt deshalb, weil ich zur Beobachtung gezwungen bin.


    Gruß zero

  • Das habe ich ganz am Anfang meiner antizyklischen Karriere gemacht und ist so ziemlich die sicherste Methode, ein kleines Vermögen zu machen - vorausgesetzt man fängt mit einem großen an. Mittelfristig (6 Monate) muss zumindest eine Bodenbildung da sein - sonst läuft garnichts.

    Das Drehbuch für den Untergang steht fest - es geht nur noch um den Preis für die beste Maske (H. v. Buttlar)

  • Strategy: I was rather thinking of selling shares - not buying them!
    For buying shares when the market starts to fall I absolutly agree with you. Doesn't seem to make sense to buy cheap stocks - just in order to sell them cheaper.
    That's definitly a losing strategy.