• Ich habe arge Schwierigkeiten, Sixt mit dem Begriff "günstig" in Verbindung zu bringen. Nicht nur die Produkte, sondern auch die Aktie.

    2021 war ein Ausnahmejahr mit doppelt so hoher EBIT-Marge(!) wie üblich. Dafür war 2020 eine rote Null (toll!). Zusammen ergibt sich etwa die Marge, die sie auch seit 2007 im Mittel hatten, also über einen vollen Zyklus: 10,8% EBIT-Marge. Auf den Nettogewinn schlägt eine solche Normalisierung überproportional durch. Ich komme so auf 301 MEUR EBIT und 185 MEUR Nettogewinn, oder 3,94 Euro pro Aktie oder ein KPV von 14,5 selbst für die günstigeren Vorzüge. Da die sich vermutlich stets an einem Abschlag zu den teureren Stämmen orientieren (aktuell 57 vs. 98 Euro oder 42%!), halte ich Sixt in der Tat für teuer!

    Allerdings zuletzt 3,70 Euro Dividende.


    PS. Im Coronatief 27 Euro und jetzt also immer noch mehr als doppelt so teuer, und jetzt gerade mal 40% unter dem Hoch.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Ich würde jede Gattung einzeln betrachten und da sind die Vz preiswert, billiger kann immer passieren, gibt aber kein muß.


    Aktuell starten sie in den USA richtig durch und Corona hat geholfen an einige Stationen viel früher und preiswerter zu kommen.

    Klar die Vermietpreise sind hoch, aber ob sie wieder fallen?

    »In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.«
    »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.«
    »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.«
    Buffett

  • Ich würde jede Gattung einzeln betrachten und da sind die Vz preiswert, billiger kann immer passieren, gibt aber kein muß.


    Aktuell starten sie in den USA richtig durch und Corona hat geholfen an einige Stationen viel früher und preiswerter zu kommen.

    Klar die Vermietpreise sind hoch, aber ob sie wieder fallen?

    Die Mietpreise in der Türkei waren dieses Jahr extrem hoch und davon haben alle Mietwagen-firmen profitiert und zwar doppelt.

    Es gab oder gibt einen Neufahrzeug Mangel in der Türkei (coronabedingt). Der Markt ist so, dass Gebrauchtwagen Preise deutlich teurer verkauft werden wie Neu-Fahrzeuge.

    Viele Autohändler haben dies Autos angemeldet , auf Halde geparkt und so nach 1-2 Monaten für mehr Geld verkauft.

    Die Regierung hat nun ein Gesetz rausgebracht, dass das Auto Mindestens 6 Monate und eine gewisse km Zahl haben muss, um als Gebraucht weiterverkauft werden zu können.


    Dh. auch Sixt hat ziemlich davon profitiert. Zunächst haben sie alte Autos , die abgeschrieben worden sind , weiter eingesetzt, da es bei Neuwagen Auslieferung gestockt hat. Somit waren die alten Autos auf einmal mehr wert. Der Touristenboom dieses Jahr in der Türkei hat auch dazu geführt, dass die Nachfrage extrem war und die Preise dementsprechend extrem nach oben angepasst wurden. Ich vermute, das war in allen Urlaubsländer so.

    Dann kamen die neu bestellten Autos, wurden eingesetzt als Mietwagen und werden nun für einen höheren Preis als der Neu-Preis weiterverkauft. Der Markt zahlt die Preise noch.


    Ich denke Sixt gehört auch zu den ganz großen "Nach Corona" Gewinnern. Wenn die Rezession kommt , und die Menschen weniger Geld für Urlaub haben werden , wegen hohen Nachzahlungen, dann bringen dir kostengünstig erworbene Stationen auch nicht viel.

    Ich denke , die Mietpreise werden fallen.

  • Ob und wann eine Normalisierung kommt, kann man natürlich nicht mit Sicherheit sagen, aber die Aktie passt aus meiner Sicht derzeit eben eigentlich nicht ins antizyklische Raster. Der aktuell hohe Gewinn (2021: 6,66€; TTM 8,96€!) und die Dividende (3,70€) verhindern einen Fall auf ein Kursniveau, das für mich attraktiv wäre. Am besten wäre natürlich ein niedriges oder moderates KGV und zugleich niedriges KPV.


    Nur mal so: Ich erinnere mich noch dunkel, daß Horst Fugger sie zu fnet-Zeiten einmal empfohlen hatte, ich glaube 2001. In der Spitze 2,65 Euro auf Schlußkursbasis für die Vorzüge, das war mehr als 90% unter dem vorherigen Hoch, und dieser Kurs wurde auch 2003 nicht mehr unterschritten. 2009 gab es Sixt Vz dann nochmals für 3,58 Euro. Das waren noch antizyklische Zeiten! Seither hat sich der Gewinn pro Aktie knapp verfünffacht (x4,85), also gemessen am guten 2007er-Niveau, nicht am bereits etwas schlechteren 2008er (x7,38). Der Börsenkurs vom 2009er-Tief aus hat jedoch um mehr als den Faktor 16 zugelegt! Der Umsatz kam in dieser Zeit gerade mal um schlappe 77% bzw. 56% voran. Sicher, wir haben allgemein nicht das Bewertungsniveau vom März 2009, aber es ist doch eine extreme Diskrepanz, z.B. ist das KUV mehr als zehnfach so hoch, das EV/Umsatz immerhin mehr als das Doppelte. Das TTM-KGV war damals << 3, obwohl Sixt sich als gar nicht so zyklisch herausstellte, selbst 2020 nur ein moderater Verlust.

    Der Abstand von Vorzügen und Stämmen scheint auch einer ziemlichen Schwankung zu unterliegen.

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  • Hast mich überzeugt. Sixt wird auf der Watchlist runtergestuft.


    Es ist eine spannende Firma die viel richtig macht und "wächst" und in den letzten Jahren, wo value nicht lief, war es super in so Firmen zu sein.


    Aber jetzt schein value ein comeback zu haben, und Kennzahlen und gefallene Engel könnten wieder erfolgreicher werden als Phantasie und "tolle Geschäftsmodelle"?!


    Schön wäre es, denn das was ja auch mal der Kern des Forums .... und für mich waren die Zeiten wo Kennzahlenstrategie liefen enorm erfolgreich. vielleicht kommt derlei ja tatsächlich wieder? Genau jetzt wo keiner mehr an langweilige Kennzahlen glaubt und jeder an "stories"?




    Anm. soll jetzt Sixt als Aktie nicht schlecht reden. Denke ihr wisst schon wie es gemeint ist.

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Winter sicherlich ist es ist kein antizyklisches Schnäppchen aber ein KGV < 9 und > 6% DivR ist nun auch nicht teuer und somit kein Grund sie raus zu werfen. 8o


    Bzgl. Umsatz, kann es sein das sich hier einiges bei der Bilanzierung geändert hat ?

    pasted-from-clipboard.png


    Somit sind die Umsätze und Margen über 20 Jahre leider nicht mehr vergleichbar.

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  • Und woodpecker , hast Du gestern gekauft (Schlusskurs Sixt VZ auf XETRA 48,50 EUR)? :D

    Ne, habs nicht mitbekommen...


    Danke fürs Klingeln!

    Was war denn los da?


    Aber wenn das derart "dynamisch" runter geht, da warte ich vielleicht noch etwas.

    Korrelation Sixt / MDAX ist recht hoch. Und den MDAX sehe ich noch nicht am Boden.


    Spannend auch:

    Meine "griechische Sixt" Autohellas (gelb), performen das Original (blau, Vz) seit einem Jahr massiv aus!


    Und im Chart fehlt noch die Divi, die im Schnitt bei Autohellas glaub ich höher war. Aktuell 6%, was hat Sixt Vz?

    pasted-from-clipboard.png

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  • Ich würde sogar bei Sixt short gehen, nach dieser Aussage vom Sixt Finanzchef.


    Das sagt nur einer, der befürchtet, dass das Geschäft in Zukunft einbrechen wird.


    Versucht die Strategie der Nudel, Klo-Papier, Sonnenblumenöl Strategie: durch Angst die Preise oben zu halten.


    "Sixt-Finanzchef erwartet dauerhaft höheres Preisniveau"


    "....

    "Rund zwei Drittel des Geschäfts kommen mittlerweile aus dem Retailbereich,"


    Und das wird einbrechen. Die Abhängigkeit vom Retail ist zu hoch.


    https://www.finanzen.net/nachr…eres-preisniveau-11760718

  • Mir gefällt in dem Artikel vor allem dieser Satz nicht:


    Zitat


    Das Geschäft in den USA baut Sixt derweil weiter aus. "Die USA sind der Kernmarkt der Zukunft für uns", sagte der CFO.

    USA Kernmarkt der Zukunft.

    Wenn das ein Deutscher CxO sagte, dann ging das noch fast immer nach hinten los.

    (Also nicht unbedingt für den betreffenden CxO, aber für den Aktionär ;-) )

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  • Auf Kurs für Rekordjahr: SIXT steigert Umsatz nach neun Monaten auf 2,32 Mrd. Euro und Ergebnis auf 506,3 Mio. Euro

    • Konzernumsatz nach neun Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 42,4 % auf 2,32 Mrd. Euro gestiegen; starkes Wachstum in allen Regionen bei anhaltend hoher Nachfrage
    • Konzernergebnis vor Steuern (EBT) erreicht nach drei Quartalen 506,3 Mio. Euro
      (+59,5 %) und damit ein zum Umsatz überproportionales Wachstum; im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 bedeutet das ein Plus von 95 %
    • Hohe Investitionen in Premiumqualität und Innovation: mehr als 1.000 Mitarbeiter zusätzlich seit Januar 2022, weiterer Ausbau der Flotte, holistische Nachhaltigkeitsstrategie auf den Weg gebracht
    • SIXT erwartet Konzern EBT für 2022 am oberen Ende der zuletzt kommunizierten Spanne von 500 bis 550 Mio. Euro
    • CFO Prof. Dr. Kai Andrejewski: „Obwohl wir 2022 auf ein Rekordjahr zusteuern, beobachten auch wir die konjunkturelle Entwicklung genau und sind vor entsprechenden Risiken beginnend zum Ende des Jahres nicht gefeit. Wir verfügen jedoch über ein hohes Maß an Resilienz und den Spielraum, antizyklisch weiter zu investieren in unsere Marke, den Ausbau unseres Netzwerks und unsere Technologie.“

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    Buffett

  • Ich finde die Sixt Story ziemlich irre: Sixt hat doch eigentlich überhaupt keinen Moat, und der Markt erlebt ständig Pleiten und Neugründungen. Quasi so wie die Fluglinien. Aber Sixt schrieb seit Jahrzehnten beinhart Gewinne und wächst. Irre!

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • In der Berichtserstattung werden sie auch kreativer:


    "holistische Nachhaltigkeitstrategie.." ???


    was heisst das?


    Hört sich an wie der "Bio-Organic Kaffee" von Lavazza.


    Und sorry, wenn ich wieder dazwischen Grätsche, aber für mich hört sich der letzte Punkt an wie eine Gewinnwarnung für 2023 an:


    "

    • CFO Prof. Dr. Kai Andrejewski: „Obwohl wir 2022 auf ein Rekordjahr zusteuern, beobachten auch wir die konjunkturelle Entwicklung genau und sind vor entsprechenden Risiken beginnend zum Ende des Jahres nicht gefeit. Wir verfügen jedoch über ein hohes Maß an Resilienz und den Spielraum, antizyklisch weiter zu investieren in unsere Marke, den Ausbau unseres Netzwerks und unsere Technologie.“"

    Und mir fallen zu viele Wörter auf , die versuchen die Situation besser darzustellen als sie ist, Wörter wie "antizyklisch ... " rufen bei mir Warnzeichen hervor.


    Ich behaupte weiterhin, der Markt wird nächstes Jahr einbrechen.

  • Für mich hört sich das an, das man die Zukunft auch nicht kennt, es aktuell aber eine Menge an offensichtlichen Risiken gibt, man aber bei Gelegenheiten investieren wird.


    Bsp: Im Corona-Lockdown hatte Sixt bei den günstig angebotenen Premiumlagen in den USA zugegriffen und heute profitieren wir davon.

    Und das ist antizyklisch, oder?


    Aber auch der Markt scheint wieder jedes Wort so lange zu drehen, bis es sich negativ anhört - ich freue mich schon mal über die wahrscheinlich höchste Dividende aller Zeiten. 8o

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