Essanelle Hair Group ISIN: DE0006610314
die Aktie kommt zwar in einigen Listen und wohl auch Depots vor, aber es gibt noch keinen Thread dazu.
Ich habe mir die Aktie vor einiger Zeit zugelegt und bin nun hin und hergerissen, was die Beurteilung und damit mein weiteres Vorgehen angeht. Deshalb möchte ich sie hier zur Diskussion stellen.
Da ich die Aktie halte, erst einmal eine positive Darstellung
Heute übrigens auch in der FAZ.:
http://www.faz.net/s/Rub2C2019…Ecommon~Scontent.html#top
weitere Quellen: Homepage: http://www.essanelle-hair-group.com. Außerdem steht noch einiges bei w:o zur Aktie.
Allgemeines:
in Deutschland einziger börsennotierter und gleichzeitig umsatzstärkster Friseurfilialist mit laut GB 2004 (in dem man auch einiges über Haare lernen kann) 530 Friseursalons, 45 Franchise-Salons und 115 Mio Euro Konzernumsatz.
"Grundsätzlich grenzt sich die Essanelle Hair Group in einem Markt mit rund 90 % inhaber-geführten Einzelfriseuren durch Größenvorteile in Personal, Beschaffung und Marketing ab."
1914 in USA gegründet, 1967 erster deutscher Salon. Nach Fusionen und Eigentümerwechseln 1998 der MBO der deutschen Niederlassungen mit Hilfe eines Finanzinvestors.
Börsengang: Emissionspreis waren 7 Euro, am 22.6.2001 am neuen Markt (was ein Frisör da wollte?) mit Erstkurs 6 Euro gestartet. Dieses Niveau haben wir jetzt nach einer Tal- (wegen massiver Verluste bis auf unter 1 Euro) und Bergfahrt knapp übertroffen.
Kennzahlen für die Techniker aus dem GB 2004 mit aktuellem Kurs:
Kurs 11.7.: 6,1, 4,5 mio Aktien
KGV:18,5, KBV:1,85, KCV:4,5 KUV:0,24
Aktionärsstruktur:
CEO, Aufsichtsräte und Familien knapp 13%, Streubesitz 48% (dabei DIT 9%Pkte und Axxion 13%Pkte). Laut Webseite 10% des Streubesitzes Privatanleger.
Auffällig:
-niedrige EK Quote: 26,5% (soll bis Ende 05 auf 30% steigen).
-Goodwill 17,7 Mio (EK 12,3 Mio) als Spätfolge des MBO. Der hohe Cash-Flow soll es richten.
Aktuell:
2004: Gewinn mit leicht gefallenem Umsatz im Vergleich zum Jahr zuvor, jedoch starker Kosteneinsparung. Weitere Einsparungen kaum möglich.
Q1: leichter Umsatzrückgang von 27,9 mio auf 27,1 Mio Euro "aufgrund 3 fehlender Öffnungstage". EBT wie im Vorjahr bei 0,2 Mio Euro, während EBIT von 0,5 Mio auf 0,3 Mio zurückging.
Planung für 2005 inklusive 20-30 neuer Salons bleibt weiterhin bestehen.
Zukunft:
Gewinnwachstum hauptsächlich über Filialwachstum. Planung: 2005 20-30 neue Salons, ab 2006 dann jährlich 50 neue. Ziel: EBIT-Marge von 5% (nach Vorstand kaum vor 2008).
Umsatz pro Salon: 200k (Marktdurchschnitt 90k),Vollauslastung 6-12 Monate nach Eröffnung. Mit 50 Salons kommt man damit auf eine Umsatzsteigerung von knapp 10%.
Gewinnwachstum wohl nur über Filialwachstum (und ein wenig Verkauf friseurexklusiver Produkte), geringere Zinslast und geringere Firmenbwertabschreibung (Umstellung auf IFRS) möglich.
Das Ergebnis soll "überproportional" steigen. Im FAZ-Artikel wir von einer Gewinnmarge von 10%-15% bei den Salons angenommen. Ich weiss aber nicht, woher die die Zahlen haben und wie das mit der obigen EBIT-Marge in Einklang zu bringen ist.
Fazit:
Für einen Aktionär ein einfaches und durchschaubares Geschäftsmodell, das sich schön ausdehnen lässt und dessen Erfolg sich in der eigenen Stadt beobachten lässt. Wenn die GF die Kosten (56% des Umsatzes sind Gehälter) weiterhin im Griff hat, lässt sich durch den hohen Cash-Flow die Schulden abtragen und das Wachstum finanzieren und somit schön der Gewinn steigern.
Vielleicht hilft dem Aktienkurs zusätzlich auch ein wenig PR: Wechsel in Prime Standard ist geplant, Analystenstudien. Ob vielleicht auch irgendwann der Konsum in D wieder steigt?
Eure Meinung dazu?