Pharma - Generika -Biotech

  • Walgreen Boots Alliance (WBA):

    Das Unternehmen ist eine große Apotheken-Gesellschaft in den USA und international (UK, etc.). Das Unternehmen bzw. die Vorgänger gibt es schon recht lange.

    Es hat ein KGV von 10, einen ROE von 19 und zahlt Dividende ca. 3%. Im Gegensatz zum S&P Index ist der Kurs dieses Jahr und die letzten Jahre gesunken. Eine Bedrohung für das Geschäft ist scheinbar Amazon, die nun auch das Apotheken-Geschäft betreiben. Deshalb ist es im Vergleich zum Markt recht billig. Eine antizyklische Gelegenheit oder ein "Value Trap"?

    Schaut sich jemand das Unternehmen an und hat vielleicht eine Meinung dazu? Danke!

  • Ich habe mir mal wieder eine Liste von Pharma-Unternehmen angeschaut, die ich schon in 2017 auf der Watchliste hatte.

    Im Durchschnitt hätte man 21% verloren... Mit Valeant, die damals in den Schlagzeilen waren, wäre man positiv ausgestiegen. Und mit Novo Nordisk auch.

    22.01.2017 28.08.2019 +/- in %
    Gilead 71$ 71 63,65 -7,35 -10
    Myriad Genetics 16 22,98 6,98 44
    Bausch Health Co. (Valeant) 15$ 15 20,975 5,975 40
    Endo International 13$ -77% -54% 13 2,42 -10,58 -81
    Perrigo Company 75$ -48% +8% 75 46,64 -28,36 -38
    Novo Nordisk 248DKK 248 352 104 42
    Teva Pharmaceuticals 33$ 33 6,925 -26,075 -79
    Akorn 21$ 21 3,0561 -17,9439 -85

  • Zu Teva:
    a) schau dir die handelnden Personen mal an (Board), die Geschichte (Company und letzten CEOs) und lese den Transcript von Q3 (Frage Goldman Analyst: “hat der neue CEO Handlungsspielraum oder darf er irgendwas nicht?”
    b) generell die Verbindung mit dem Staat - die haben eine eigene Steuerstruktur für die Firma / Copaxone
    c) Im meeting waren die nicht ehrlich bezüglich Copaxone - was mir egal war im Bezug aufs business, weil ich externe Quellen hatte die ungefähr gesagt haben was kommt. Aber sagt viel über die Leute aus.
    d) die müssen hart Restrukturieren d/ Dauer Zeit ( eine Fabrik umlegen dauert circa 3 Jahre), Geld und du hast viel Fuck-up Potenzial


    mich glaube das reicht erstmal

    Das ist jetzt ~2 Jahre her, und Teva hat in 4 Jahren ~90% an Marktwert eingebüsst (von ca. $70 auf jetzt unter $7).

    Ist aber immer noch ein paar Milliarden schwer. Steht die Einschätzung noch, dass die "zu 98%" nicht Pleite gehen?

    Ich kenne mich mit der Firma Null aus, aber das riecht schon irgendwie nach Kaufgelegenheit.

  • Eigentlich nur vor dem Hintergrund dass sie so tief gefallen sind... antizyklisch sozusagen.

    Ich dachte immer das wäre ein reiner Generikahersteller, d.h. mit relativ risikolosem, solidem Geschäft. Aber das ist wohl zu oberflächlich... wie gesagt ich kenne die Firma eigentlich gar nicht. Pharma ist nicht wirklich mein "circle of competence".

  • Ich habe mal die verlinkte Präsentation überflogen. Diese non-GAAP Metriken sind ja putzig.

    "ja, wir haben einen Verlust von $0.60 pro Aktie gemacht. ABER wenn wir die Vergleichszahlungen, diversen Abschreibungen, Restrukturierungskosten, Aktienvergütung usw herausrechnen - haben wir eigentlich einen Gewinn von $0.60 gemacht!"

    So ein Schwachsinn törnt mich schon einmal gewaltig ab.

  • Ich dachte immer das wäre ein reiner Generikahersteller

    Meines Wissens ist ein wesentlicher Ertragsbringer von Teva Copaxone, ein Mittel zur Behandlung von Multipler Sklerose. Teva kämpft mit diversen Prozessen dagegen, dass generisches Copaxone auf den Markt kommt, meines Wissens mit wechselndem Erfolg. Wenn ich mir die Q10s so anschaue, sind die Erträge durch Copaxone von Q2 2018 464 Mio. USD auf Q2 2019 274 Mio. USD eingebrochen. Die Generikaerträge sind im Wesentlichen gleichgeblieben.

    Ich gucke mir die auch interessiert an. Über Discountzertifikate scheint man noch günstiger an die Aktien kommen zu können. Zahlen die momentan eigentlich Dividende? Bei dem Verlust würde ich nicht davon ausgehen.

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

  • cktest Nein, Teva zahlt keine Dividende mehr, das letzte Mal war in 2017.

    Gebe jerobeam Recht. Was mich bei Teva und vielen anderen Pharmaunternehmen stört ist, dass sie immer von Non-Gaap-Zahlen sprechen. Die echten Gaap-Zahlen sind dann meistens viel schlechter. Und von Non-Gaap kann man sich nichts kaufen.

  • Ich finde Teva zum aktuellen Kurs zwischen 10 und 11 USD ein ziemliches Schnäppchen. Gibt es außer den Opioiden und dem generischen Copaxone noch einen Pferdefuß? Ein KGV von 4 ist unverschämt niedrig - was übersehe ich da?

    "Hey Du, möchtest Du ein A kaufen?" Standard & Poor's (zitiert aus: Marc-Uwe-Kling: Der falsche Kalender - 365 falsch zugeordnete Zitate)

  • Zitat


    Ein KGV von 4 ist unverschämt niedrig - was übersehe ich da?


    Die 30 Mrd USD Schulden vielleicht ?


    Edit: Wie kommst DU auf ein KGV von 4 ? "Adjusted" ?


    Nach US GAAP hat Teva in den ersten 9 Monaten 2019 -1.1 Mrd USD Verlust gemacht bzw. -1 US/Aktie.

  • Das KGV von 4 dichtet comdirect. Yahoo gibt fürs vergangene Quartal ein EPS von -3,77 USD an. Ich habe keine dieser Zahlen nachgeprüft. Interessant wäre u.a. zu wissen, wodurch die Verluste entstehen (Abschreibungen?) und wie der Cashflow aussieht.

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

  • Es gibt noch einen interessanten Generikahersteller in Slowenien mit dem Namen Krka. Historisch hatten die zur Zeit des kalten Kriegs in Jugoslawien die Rolle,westliche Medikamente in den Ostblock zu bringen. Das ging vor allem über Lizenzen und Krka hat dann Pillen, etc selbst hergestellt. Nach dem Fall der Mauer haben sie sich als vertikal integrierter Generikahersteller neu erfunden. Geographisch sind sie sehr stark in Osteuropa, haben aber auch ein ordentliches Geschäft in der EU aufgebaut. Neu sind ein JV in China und der Versuch in Afrika, ME, etc zu wachsen. Das Management ist recht konservativ, was sich an der Bilanzstruktur ablesen lässt. Ausserdem wollten sie sich bislang nicht an der Konsolidierungswelle in der Branche beteiligen.

    Das Unternehmen ist in Ljubljana und Warschau gelistet. Die Börse in Ljubljana ist nicht so leicht zugänglich und hat wenig Liquidität. Deshalb wird das Land noch als Frontier Market eingestuft, obwohl es das reichste der ehemaligen Ostblockstaaten ist.

    Krka wird aktuell mit ca EUR 2.4 Mrd bewertet, hat Netto Cash, besitzt seine Grundstücke und Gebäude sowie mehrere Hotels (Krka Terme), die nicht direkt zum Generika Geschäft passen.

    Im letzten Jahr ist der Umsatz um 12% und der Nettogewinn um 39% auf EUR 241mn gestiegen (https://www.krka.biz/en/for-investors/financial-reports/). Das KGV liegt also bei ca 10. In der Regel werden mindestens 50% der Gewinne als Dividende ausgeschüttet.

    Man kann davon träumen, dass die Hotels verkauft werden, die Bilanz auf 2-3x EBITDA gehebelt wird, was eine Dividende von mindestens 50% der Marktkapitalisierung ermöglichen würde. Ein Listing in Frankfurt oder London wäre dann wahrscheinlich immer noch zu einem deutlich höheren Multiple möglich. So ein Szenario wird aber unter dem aktuellen Management nicht eintreten. Dadurch dass lokale Pensionskassen und slowenische Retailinvestoren auf ihren Aktien sitzen und sich an den steigenden Dividenden freuen, kommt da auch ein Aktivist oder ein PE nicht zum Zug. Also eine etwas langweilige aber solide Möglichkeit, sich in dem Sektor zu engagieren.

  • Es gibt noch einen interessanten Generikahersteller in Slowenien mit dem Namen Krka. Historisch hatten die zur Zeit des kalten Kriegs in Jugoslawien die Rolle,westliche Medikamente in den Ostblock zu bringen. Das ging vor allem über Lizenzen und Krka hat dann Pillen, etc selbst hergestellt. Nach dem Fall der Mauer haben sie sich als vertikal integrierter Generikahersteller neu erfunden. Geographisch sind sie sehr stark in Osteuropa, haben aber auch ein ordentliches Geschäft in der EU aufgebaut. Neu sind ein JV in China und der Versuch in Afrika, ME, etc zu wachsen. Das Management ist recht konservativ, was sich an der Bilanzstruktur ablesen lässt. Ausserdem wollten sie sich bislang nicht an der Konsolidierungswelle in der Branche beteiligen.

    Das Unternehmen ist in Ljubljana und Warschau gelistet. Die Börse in Ljubljana ist nicht so leicht zugänglich und hat wenig Liquidität. Deshalb wird das Land noch als Frontier Market eingestuft, obwohl es das reichste der ehemaligen Ostblockstaaten ist.

    Krka wird aktuell mit ca EUR 2.4 Mrd bewertet, hat Netto Cash, besitzt seine Grundstücke und Gebäude sowie mehrere Hotels (Krka Terme), die nicht direkt zum Generika Geschäft passen.

    Im letzten Jahr ist der Umsatz um 12% und der Nettogewinn um 39% auf EUR 241mn gestiegen (https://www.krka.biz/en/for-investors/financial-reports/). Das KGV liegt also bei ca 10. In der Regel werden mindestens 50% der Gewinne als Dividende ausgeschüttet.

    Man kann davon träumen, dass die Hotels verkauft werden, die Bilanz auf 2-3x EBITDA gehebelt wird, was eine Dividende von mindestens 50% der Marktkapitalisierung ermöglichen würde. Ein Listing in Frankfurt oder London wäre dann wahrscheinlich immer noch zu einem deutlich höheren Multiple möglich. So ein Szenario wird aber unter dem aktuellen Management nicht eintreten. Dadurch dass lokale Pensionskassen und slowenische Retailinvestoren auf ihren Aktien sitzen und sich an den steigenden Dividenden freuen, kommt da auch ein Aktivist oder ein PE nicht zum Zug. Also eine etwas langweilige aber solide Möglichkeit, sich in dem Sektor zu engagieren.

    Die Aktie hatte ich mir auch mal angeschaut, nachdem ich im Urlaub an dem (recht gepflegt wirkenden) Headquarter/Anlagen vorbei kam.

    Frage ist: Kann man die denn irgendwo handeln?!

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Krka ist gelistet in Warschau und in Ljubljana. In Ljubljana handeln nur wenige Broker und selbst größere Broker, die z.B. ein Arrangement haben, um in der Türkei zu handeln, bieten Slowenien nicht an. Als Privatanleger musst du mal schauen, an welchen Börsen deine Bank handeln kann. Ich vermute, dass die Börse in Warschau eher angebunden sein wird als Ljubljana.

  • Warsaw Stock Exchange

    SI0031102120

    KRK

    Kann man über den gut sortierten Broker kaufen (e.g. Degiro 34 St. im Brief). Würde ich aber eher nicht :).

    "If it sounds too good to be true, it probably is."


    "Theoretisch gibt es keinen Unterschied zwischen der Theorie und der Praxis. Praktisch stimmt das aber nicht."


    "Erfahrung ist das was man bekommt, wenn man nicht bekommt was man möchte."