Dies ist ein neuer Thread für so genannte Story-Stocks. Darunter verstehe ich im Wesentlichen spekulative Aktieninvestments in Firmen mit wirklich außergewöhnlicher Story, die mir schon einmal ein WOW!!! entlocken können, wenn ich über sie das erste Mal lese. In der Regel sind das Unternehmen, die noch am Anfang ihrer Entwicklung stehen und sich durch ein einzigartiges Produkt, eine pfiffige Geschäftsidee, eine lukrative Marktnische oder ähnliches deutlich von der breiten Masse der soliden 08/15 Investments abheben. Hohen potentiellen Kursgewinnen stehen bei diesen Aktien naturgemäß erhebliche Risiken gegenüber. Story-Stocks sind ob ihrer riskanten Natur eigentlich nur als kleine Depotpositionen akzeptabel. Da sie sich aber zu absoluten Highflyern entwickeln können, tragen sie oft maßgeblich zur Depotperformance bei, wenn sie sich wunschgemäß entwickeln.
Bei Story-Stocks ist es wichtig, möglichst früh dabei zu sein. Da man aber meist nur zufällig über entsprechende Investments stolpert und dann eventuell schon wieder zu spät dran ist, ist dieser Thread quasi als Ideensammlung für entsprechende Aktien gedacht. Ich denke, dass jeder von uns wahrscheinlich ein oder zwei dieser Stocks im Hinterkopf hat und sie kurz vorstellen könnte.
Ich mache den Anfang mit den fünf Story-Stocks, die ich zur Zeit in meinem Depot habe oder bei denen ich mit einer Aufnahme liebäugele. Zwei davon kennt ihr schon und es gibt auch entsprechende Threads, so dass ich nicht mehr intensiv darauf eingehen brauche:
1. Patriot Scientific (Lizensierung von Basispatenten aus der Chipbranche)
2. Cardero Resources (Mega-Potential in Kupfer- und Eisenerzexploration)
Dazu kommen
3. Bioteq Environmental (A0CAF1)
Auf BE (Homepage: http://www.bioteq.ca ) bin ich das erste Mal vor etwa zwei Jahren gestoßen. Damals fand ich die Idee der gezielten Abwasserreinigung von Minenbetrieben schon klasse, ein Investment war mir aber noch zu heiß, weil die Finanzierung mehr als wacklig aussah und außer einem Pilotprojekt noch nichts lief. Mittlerweile hat sich aber einiges getan und es sieht recht gut für die Firma aus, insbesondere weil sie in der boomenden Rohstoffbranche tätig ist.
BioteQ Environmental ist im kanadischen Vancouver ansässig und verfügt über ein Alleinstellungsmerkmal: eine patentierte Technologie zur Entfernung von Metallrückständen aus Wasser. BioteQ nutzt einen biochemischen Prozess unter Verwendung von Wasserstoffsulfid, um einerseits das Wasser zu reinigen und andererseits auch die Metallrückstände herauszufiltern. Letztere können sogar selektiv gefiltert. Als wiederverkaufsfähige "Abfallprodukte" entstehen Metallsulfide, die an Schmelzhütten zur Weiterverarbeitung verkauft werden. Durch den Verkauf werden die Wasserreinigungskosten in der Regel ausgeglichen und teilweise sogar noch Profit erzielt, so dass die Technologie der Kanadier ökonomischer ist und auch auf umwelttechnischer Seite klare Vorteile gegenüber traditionellen Verfahren hat.
BioteQ hat bisher in vier Minen, unter anderem für Falconbridge und Phelps Dodge, Anlagen installiert und in Betrieb. Weltweit gibt es hunderte weiterer Minen, für die Bioteqs innovative Technik geeignet ist. Mehr als 30 Projekte werden zur Zeit evaluiert. Ab dem nächsten Jahr könnte das Unternehmen in die Gewinnzone kommen.
Der Chart:
4. Paion (A0B65S)
Die deutsche PAION AG ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, das sich schwerpunktmäßig mit der Entwicklung von Wirkstoffen zur Bekämpfung des Schlaganfalls und anderer thrombotischer Erkrankungen befasst.
Highlight der PAION-Produkte ist der Wirkstoff Desmoteplase, der die Schlaganfall-Therapie entscheidend verbessern und das Zeitfenster, das zurzeit auf drei Stunden beschränkt ist, auf bis zu neun Stunden nach Eintreten der Symptome erweitern soll. Wer sich schon einmal mit der Schlaganfallproblematik befasst hat, wird wissen, dass nur wenige Patienten es rechtzeitig innerhalb von drei Stunden in die Klinik schaffen und deshalb lebenslang mit Lähmungen, Sprach- und Sehstörungen leben müssen. Ein Wirkstoff, der eine deutlich spätere Behandlung erlaubt, hat ein absolutes Blockbusterpotential. Entwicklungspartner sind Forest Laboratories, Inc. und H. Lundbeck A/S.
Die Grundlage des Wirkstoffes ist ein aus dem Speichel von mittelamerikanischen Vampirfledermäusen isoliertes Protein, das in der Lage ist, Blutgerinnsel aufzulösen. Desmoteplase ist eine nachgebaute Version dieses natürlichen Vorbildes. In einer klinischen Studie der Phase II wurde es bereits erfolgreich zur Bekämpfung der Folgen des ischämischen Schlaganfalls eingesetzt. Dieser wird durch den Verschluss eines Blutgefäßes im Gehirn verursacht. Desmoteplase wird aktuell in einer internationalen, multizentrischen Phase III-Studie erprobt. Für die Testung des Arzneimittels erhielt PAION von der US-Zulassungsbehörde FDA den sogenannten Fast-Track-Status. Dieses beschleunigte Zulassungsverfahren wird ausschließlich Arzneimittelkandidaten zur Behandlung von Krankheiten gewährt, für die es keine bzw. bisher nur wenige Behandlungsmöglichkeiten gibt.
Der Chart:
5. Altair Nanomaterials (A0B65S)
Altair ist ein reinrassiges Nanotechnologieunternehmen und entwickelt Nanomaterialien in den Sektoren Energie-, Medizin- und allgemeiner Materialtechnik. Die US-Firma hat insbesondere Lithiumionen-Akkus im fortgeschrittenen Entwicklungsstadium, deren neues Elektrodenmaterial höhere Spitzenenergiewerte, längere Haltbarkeiten und größere Energiespeicherkapazitäten bietet, inklusive schnellerer Ladezeiten. Die Technik zur Herstellung der neuen Akkus hat sich Altair patentieren lassen.
Altair Nano will die neuen Batterien z.B. in einen Elektrofahrzeug-Prototyp stecken, den man zusammen mit der kanadischen Firma Boshart Engineering plant. Die neuen Batterien verwenden eine sichere, stabile Struktur, die ihre Lebensdauer dadurch erhöht, dass sich ihre Elektroden nicht ständig ausdehnen und zusammenziehen, wenn sich die spannungserzeugenden Ionen hinein- und hinausbewegen. Genau dies führt derzeit zum mehr oder minder frühen Ableben konventioneller LiIon-Akkus. Zudem kann der Altair-Nano-Akku mit großen Energiespitzen umgehen, die sowohl beimschnellen Laden als auch bei schneller Beschleunigung vorkommen. Gotcher erwartet zukünftig außerdem Fahrzeuge, deren Batterien sich ähnlich schnell laden lassen, wie normalerweise eine Tankbefüllung samt kurzem Snack dauert:sechs bis acht Minuten. Die Kapazität liegt bei der von heutigen Nickel-Metallhydrid-Batterien. Die neuen Batteriematerialien sollen sich zu den gleichen Kosten herstellen lassen wie bisherige LiIon-Akkus, trotz einer Lebenszeit, die zwei- bis dreimal so hoch ist.
Weitere Anwendungsbereiche liegen z.B. in der Notebook-Technologie. Durch die neuen Akkus ließe sich die steckdosenunabhängige Nutzungszeit der kleinen Rechenknechte enorm verbessern. Allerdings ist Altair Nano ist nicht die einzige Firma, die neuartige LiIon-Akkus verspricht, jedoch ist sie in der Entwicklung der Akkus wohl am weitesten fortgeschritten. Ein erster Prototyp der Energiezellen wird zur Zeit gerade produziert.
So, das wären meine Vorschläge. Kommentare hierzu sind willkommen, weitere Story-Stock Kandidaten wären toll.
Gruß, Mickymoto