Valueinvesting - oder: Was Buffett so kauft/verkauft

  • Ich muss Winter da schon Recht geben. Der "junge" Buffett hat sich sehr mit Spezialsituationen befasst. (Irgendwo hatte ich die 50iger Jahre Reports dochmal reingestellt?!?
    Die Buy&Hold Mentalität ist ja erst mit wachsendem Vermögen dazugekommen. Coke ist ja erst 1987 gekauft worden - da war Buffett schon seit über 30 Jahren Profi!


    Insbesondere so Sachen wie Dempster Mills oder Sandborn Maps sind mit SICHERHEIT keine Kapitalrendite-Investments gewesen sondern eher "Turnaround" oder "Spezialsituationen". Auch Amex ist ja ursprünglich nicht wegen seines wundervollen Geschäftsmodells gekauft worden sondern wegen der Palmölaffäre (und der Anlayse, dass Amex deshalb nicht pleitegehene wird).


    Die Mittelzuflüsse sind tatsächlich durch eine steigende Zahl an Einlagen zu erklären.


    Zum Markettiming: Nein das kann man nicht sagen: Er hat ja praktisch gleichzeitig Berkshire gekauft und seinen anderen Investoren den Kauf des Sequoia Fonds empfohlen.


    Und über deutsche "Schnäppchen" kann man trefflich streiten. Ich weiß nicht, ob und wann Buffett Bijou gekauft hätte. Bei 60-80 möglicherweise - bei 150 wahrscheinlich nicht ???
    Ich schätze aber eher er hätte sich in 2009/2009 mit Genussscheinen und Hybriden rumgeschlagen.

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman

    Edited once, last by Matze ().

  • genau die! Dort ist bspw. Sandborn Maps sehr interessant (auch in der Analogie zu Tomtom und Teleatlas).

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  • Evtl. ein wenig Offtopic:


    In der Edgar Database der SEC kann man dank dem obligatorischen 13F Filing, welches Quartalsweise abzugeben ist, retrospektiv sämtliche Positionen die gehalten worden sind bzw. noch bestehen für diverse Marktteilnehmer im institutionellen Bereich anschauen:


    Berkshire Hathaway:


    http://www.sec.gov/cgi-bin/bro…83&owner=exclude&count=40


    Unter: FORM 13F-HR/A


    (Ist sicherlich nicht unbedingt neu für einige hier)


    Edit: Formularname eingefügt

  • Irgendwo ging es hier kürzlich im Zshg. mit Berkshire/Buffett um das Versichern von irgendwelchen Wetten etc. Ich finde den Thread nicht mehr, daher packe ich das einfach mal hier rein:


    "Dazu kommt: Mit Hilfe der Spezialanbieter konzipieren die Unternehmen die Gewinnspiele so, dass sie zwar spektakulär klingen, das Risiko aber vergleichsweise gering bleibt. Der Cola-Hersteller Pepsico etwa lobte vor sieben Jahren den unglaublich klingenden Preis von einer Milliarde Dollar aus.


    Jeder, der eine Flasche Pepsi kaufte oder die Website der Firma besuchte und einen Code eingab, konnte mitmachen. Aus mehr als 200 Millionen Codes wurden dann 1000 Teilnehmer zufällig gezogen. Diese mussten jeweils eine Zahl von 0 bis 999.999 auswählen. Aus diesem Pool von einer Million Nummern wurde dann eine einzige Gewinnzahl gezogen. Hätte einer der 1000 Kandidaten die richtige Zahl getippt, hätte er die Milliarde gewonnen. Die Chance, dass Pepsi zahlen musste, lag rein rechnerisch bei 1:1000 - auch einem milliardenschweren Weltkonzern wie Pepsi war das zu viel.


    Das Unternehmen versicherte seine Aktion deshalb bei SCA Promotions, dem weltweiten Marktführer von Event-Versicherungen. Der nimmt im Schnitt 3 bis 15 Prozent der ausgelobten Summe als Prämie - und sichert sich selbst durch Verträge mit Versicherungskonzernen oder Finanzgesellschaften ab. Im Fall Pepsi war das Berkshire Hathaway, der Konzern von Investment-Legende Warren Buffett, der bei der Fußball-WM wieder von sich reden machte.


    Er versicherte einen großen Kunden für den Fall, dass Frankreich Weltmeister werden sollte. "Ich glaube, wir verlieren so um die 30 Millionen Dollar, wenn Frankreich gewinnt", sagte Buffett schon im März in einem Interview. Das Risiko besteht nach dem skandalträchtigen Ausscheiden der Equipe nicht mehr - wie viel Buffett mit dem Geschäft genau verdient hat, ist allerdings unbekannt.


    http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,703352,00.html

  • Quote

    OMAHA (Dow Jones)--Der US-Investor Warren Buffett ist hat wieder Großübernahmen im Blick. In einem Brief seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway an die Aktionäre schreibt er: "Wir sind bereit. Unser Elefantengewehr ist nachgeladen worden und mein Finger am Abzug juckt". Berkshire Hathaway wies für 2011 einen Gewinn von 13 Mrd USD und einen Barbestand von 38 Mrd USD. Ein Großteil kommt dabei von der Frachteisenbahn Burlington Northern Santa Fe, die der Investor im vergangenen Jahr für 26 Mrd USD erworben hat. Das Geschäft sei das Highlight 2010 gewesen, so Warren Buffett weiter. Berkshire Hathaway besitzt an die 80 eigene Tochterfirmen und hält Beteiligungen an einer ganzen Reihe von namhaften Großkonzernen wie Coca-Cola oder an der deutschen Munich Re.


    Man darf gespannt sein.

    3.) Gib nie mehr für einen Erwerb aus, als absolut nötig
    16.) Geschäft ist Geschäft (... bis sich ein besseres anbietet)
    218.) Kauf nie ohne zu wissen, was Du kaufst

  • man sieht wie dumm mancher schreiber ist...


    26 milliarden für BNSF war nur für die restlichen Aktien...


    Zuvor hatte er ja schon rund 25%...


    Und 2,4 Milliarden NetIncome auf die GANZE Kaufsumme bezogen, finde ich nicht gerade billig.


    Vor Allem wenn man bedenkt, dass die Eisenbahnen in den USA in den letzten Jahren rasant im Gewinn gewachsen sind... Und es auch mal wieder nach unten gehen könnte

  • Kein einziges Investment, das Buffet heute eingeht oder im Bestand hat, ist für einen Valueanleger noch interessant. An die interessanten Aktien kommt er einfach nicht mehr heran wegen der zu geringen Größe.
    Interessant ist nur sein (früherer) Ansatz an sich, dazu genügen auch die historischen Aktionärsbriefe.

    Auch ein neomarxistisches System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert.

  • Aber die große Kunst von Buffett ist ja gerade sich mit seiner Größe seinen Gegebenheiten anzupassen. Er kann die geniale Refinanzierung von Berkshire nutzen um so Sachen wie die Vorzüge von GS oder Swiss Re durchzuziehen.


    Der Teil zu BNSF im Shareholder Letter ist ziemlich interessant. Für den Durchschnittsanleger ist BNSF sicherlich nicht so interessant. Berkshire hat aber einen deutlichen Mehrwert von dieser Übernahme!

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  • bei swiss re hat er aber ERST aktien gekauft.


    und das bei nem ziemlich hohen preis, genau am anfang der krise.


    warum sollen eisenbahn gesellschaften nicht interessant sein? zu dem zeitpunkt als Buffett bei BNSF einstieg waren sie es sicherlich.


    Genauso wie auch eine Johnson&Johnson derzeit m.M. nach sehr interessant ist. Die hatte er vorletztes Quartal ziemlich aufgestockt.


    Von dem abgesehen gibt wahrscheinlich zig Definitionen eines Valueanlegers. Vllt steckt in einem Eisenbahnunternehmen oder einer JNJ mehr Value als in einem deutschen Tapetenhersteller, der Umsätze dank Preisabsprachen erzielt hat, und jetzt vermutlich ne Strafe bekommt.


    Seine früheren Ansätze basierten auf unvollkommener Information. Heute bekommst du GB von jeder AG auf deren Homepage...


    Wer heute was um/unter Buchwert kauft, geht sicherlich höhere Risiken ein als damals.

  • Berkshire Hathaway, die Investmentgesellschaft von Warren Buffett, verkauft im zweiten Quartal fast die Hälfte seiner Apple-Aktien. Damit schrumpft seine Position auf 84 Milliarden Dollar. Derweil reduziert der Starinvestor auch seine Beteiligung an der Bank of America weiter.

    Das Unternehmen des berühmten Investors, Warren Buffett, gab bekannt, dass es im zweiten Quartal fast die Hälfte seiner Apple-Aktien verkauft hat. Damit hat es seine riesige Position in Papiere des iPhone-Herstellers nach erheblichen Verkäufen zu Beginn des Jahres weiter abgebaut.

    Berkshire verkaufte in den drei Monaten bis Juni Aktien im Wert von 75,5 Milliarden Dollar und steigerte damit seinen Bargeldbestand auf einen Rekordwert von 276,94 Milliarden Dollar, einschließlich der Barmitteläquivalente, wie aus dem Quartalsbericht des Unternehmens hervorgeht. Und dies, nachdem Berkshire in den vergangenen Tagen seine Investition in Bank of America, seine zweitgrößte Aktienposition nach Apple, systematisch reduziert hat.

    ...

    Das ist mal eine Ansage sich von der größten und mit Abstand signifikantesten Position um die Hälfte in dieser Dimension zu verabschieden!

    3.) Gib nie mehr für einen Erwerb aus, als absolut nötig
    16.) Geschäft ist Geschäft (... bis sich ein besseres anbietet)
    218.) Kauf nie ohne zu wissen, was Du kaufst

  • Langsam wird das ja wieder investierbar, Apple macht jetzt nur noch etwa 9% des Marktwertes aus, war mal 25%. Der Cashbestand ist jetzt 30%. Leider dauert es offensichtlich, bis die Aktionärsstruktur in den einschlägigen Finanzseiten aktualisiert wird, da ist der Anteil an Apple noch doppelt so hoch ausgewiesen.