Fallen Angels: Bijou Brigitte

  • Ich hab Bijou jetzt zu 25 Euro gekauft. Der Kurs schmiert damit heute um 15% ab, trotz guter Zahlen!

    Gewinn pro Aktie 3,26 Euro.

    Cashberg von 14,90 Euro pro Aktie, der seit 30.06.2019 noch gewachsen sein sollte (Ex-Tag war 18.06., Schätzung: 8/12 Monate mal 3 Euro, also eher 17 Euro)

    Damit ist der cashbereinigte Kurs 10 Euro. Das ist ein Witz! Selbst wenn er komplett verbraucht würde:

    KGV 7,7

    FCF-Rendite und damit nachhaltige Dividende: 11,2%


    Fast nur Umsatz auf Tradegate, kaum auf Xetra. Also nur Privatanleger unterwegs?

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

    Einmal editiert, zuletzt von Winter () aus folgendem Grund: Korrektur Cashberg: 15 + 2 = 17

  • Oh -15% heute?

    Wow.


    Interessant wäre halt diese Miet-Debatte.

    Kenne Bijous Bilanz nicht, aber wenn es echt zu Entscheidungen kommt ala "zwangsweise geschlossenen Länden müssen keine Miete zahlen", dann hat das deutliche positive Auswirkungen auf Bijou, oder?

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Klar. Entweder bei Bijou oder bei Euroshop wird es eine positive Überraschung geben. ;)

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  • Ich glaube Bijou hat bessere Karten bei einer Mietpreisdebatte. Wenn der Vermieter sagt: "gut, wenn Du nicht zahlst, pack Deine Sachen und geh!" - an wen vermietet er denn dann? Niemand will einen Laden mieten, den er nicht oeffnet kann.

    Am leichtesten waere es, dem Mieter drinnen zu lassen. Sobald wieder geoeffnet wird, hat der Vermieter gleich einen Mieter. Den alten. Es macht am wenigsten Aufwand.


    Speziell bei Bijou: die haben noch die Moeglichkeit wirklich zu packen, und ihren Schmuck in einer Halle zu lagern, ein Auszug duerfte nicht so schwer sein (ausser vielleicht Moebelpacker zu finden, denn auch Moebelpacker firmen machen ja dicht). Vielleicht muss Bijou dafuer einen Halle anmieten, vielleicht hat Bijou aber sogar Bueros wo kaum angestellte drinnen sind (muessen ja zuhause bleiben), so dass es Platz gibt fuer die Ware.


    Jedenfalls sehe ich die Mieter mit staerkeren Verhandlungskarten als die Vermieter.

    Wer ein gutes Cashpolster hat (so wie Bijou) kann vielleicht sogar guenstig damit einkaufen gehen. Risiko ist, das Bijou nicht guenstig einkaufen geht, sondern teuer. Aber aergern wir uns hinterher, noch ist Bijou ja unschuldig, hat noch niemanden zu teuer aufgekauft.

    Rede ich mal von der Chance: Bijou koennte Konkurenz billig aufkaufen.

    Jedenfalls ist Cash in der Krise gut zum ueberleben, gilt nicht nur fuer Bijou.

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

  • Auweh!

    Zitat

    DGAP-Ad-hoc: Bijou Brigitte modische Accessoires AG / Schlagwort(e): Vorläufiges Ergebnis Bijou Brigitte modische Accessoires AG: Geschäftsjahr 2019 - Konzernergebnis vor Steuern bei 37,4 Mio. EU 2020-03-18 / 17:49 CET/CEST Veröffentlichung einer Insiderinformation nach Artikel 17 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014, übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich. Geschäftsjahr 2019: Konzernergebnis vor Steuern bei 37,4 Mio. EUR Hamburg, 18. März 2020 - Der Hamburger Konzern Bijou Brigitte erzielte nach vorläufigen Zahlen im Geschäftsjahr 2019 ein Ergebnis vor Ertragsteuern von 37,4 Mio. EUR (Vorjahr: 31,7 Mio. EUR). Das Ergebnis liegt damit wie erwartet oberhalb der im Oktober prognostizierten Spanne von 25 bis 32 Mio. EUR. Das Konzernergebnis nach Steuern belief sich 2019 auf 25,4 Mio. EUR nach 21,5 Mio. EUR im Vorjahr. Der Bijou Brigitte-Konzern konnte von Januar bis Februar 2020 einen Umsatzzuwachs von 8,5 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum verzeichnen. Aufgrund der getroffenen Maßnahmen der Regierungen gegen die Ausbreitung des Coronavirus erleidet Bijou Brigitte zur Zeit Umsatzrückgänge von über 90 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig läuft ein erheblicher Teil der Kosten vor allem für Mieten und Personal weiter. Entsprechende Gewinnrückgänge sind zu erwarten. Zur Erhaltung der Liquidität beendet die Bijou Brigitte modische Accessoires AG zum Ende des heutigen Tages das laufende Aktienrückkaufprogramm. Konzernabschluss und Jahresabschluss der Bijou Brigitte modische Accessoires AG für das Geschäftsjahr 2019 werden im April 2020 veröffentlicht.

    Wenn also Corona nicht gewesen waere, Bijou haette besser als im Vorjahr abgeschnitten, wobei das Vorjahr wirklich schlecht war.


    Umsatzrueckgaenge von 90% sind immerhin nicht 100%, aber es ist natuerlich abzusehen, dass es nahezu 100% Umsatzrueckgang wird, wenn erst einmal lockdown herrscht.


    Das Aktienrueckkaufprogram wird ausgesetzt. Vorher habe ich bei Bijou gemeckert dass sie nicht besseres wissen als teuer ihre eigenen Aktien zu kaufen. Und jetzt wo ihre Aktien guenstig sind, da wollen sie ploetzlich nicht mehr kaufen.

    Die beste Uebernahme ist doch man selbst und kauft eigene Aktien?

    Naja, vielleicht haben sie ja jemand anderes im Auge, den sie noch guenstiger bekommen als sich selbst.

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  • Zitat

    13.01 Uhr: Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hat sich empört über den Stopp von Mietzahlungen für Ladengeschäfte großer Firmen geäußert. „Wenn jetzt finanzstarke Unternehmen einfach ihre Mieten nicht mehr zahlen, ist dies unanständig und nicht akzeptabel.“

    Die Corona-Hilfsgesetze böten dafür keine Grundlage. Es gelte weiterhin: „Mieter müssen selbstverständlich ihre Miete zahlen. Falls sie tatsächlich infolge der Krise in ernsthafte Zahlungsschwierigkeiten geraten, kann ihnen lediglich für einen begrenzten Zeitraum nicht gekündigt werden.“

    Zuvor hatten bekannte Handelsunternehmen wegen der angeordneten Ladenschließungen die Mietzahlungen für ihre Filialen in Deutschland eingestellt. Darunter sind Handelsketten wie Deichmann und H&M sowie Markenhersteller wie Adidas.

    Ich weiss nicht ob die Bundesjustizministerin das nur meint, oder ob das jetzt so ist, oder so werden wird?

    Muss Bijou Ladenmiete zahlen, wenn der Laden geschlossen bleiben muss (nicht lebensnotwendige Laeden werden doch in den meisten europaischen Laendern geschlossen )?


    Wenn es so ist wie sich die Bundesjustizministerin das so denkt, dann ist das nicht so gut fuer Bijou's Laeden in Deutschland.


    Es waere aber gut fuer Aktien wie Euroshop.

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  • Bijou ist in vielen Euroshop-Centern Mieter.

    Die Rechtslage ist wohl nicht so eindeutig und es gibt keine Urteile dazu, in folgendem Artikel kurz herausgearbeitet, ab Abschnitt "Unklare Rechtslage":

    https://www.springerprofession…f-mieter-zugehen/17831780

    Der letzte Abschnitt weist den Weg.


    Bei Bijou würde wie gesagt der Cashbestand ein Jahr lang ausreichen für Mieten und Gehälter. Zinsen zahlen sie ja keine. Kurse von unter 24 Euro bei 17 Cash waren eine einmalige Chance. Ich glaube nicht, daß wir das nochmals sehen, selbst wenn der DAX die vorherigen Tiefs erreicht.

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  • Du rechnest mit dem Cash, der gleichzeitig fuer Miete verbrannt wird?

    Wenn wir "nur" 3 Monate lockdown haben, dann ist das 3 x 1.5 Euro = 4.5 Euro.


    Hinzu kommt, dass auch for dem lockdown Kaufzurueckhaltung war, und nach dem Lockdown (sieht man in Wuhan) die Leute noch immer sehr zaghaft sind, das Leben sich noch nicht normalisiert hat.

    Deshalb denke ich, kann man ruhig mit 6 Monaten rechnen, wo die Umsaetze sehr, sehr schlecht sein werden.


    6x1.5 = 9 Euro cashburn. Dann bleibt Bijou immer noch einige Euros, die man allerdings per Dividendenzahlung versteuern muss. Und die Dividende war schon vor Corona nicht nachhaltig.


    Das erinnert mich an die Dot-com Firmen, wo das Wort "monthly cash-burn" en vogue war?


    Bijou ist guenstig, trotz alledem, aber es gibt viele Aktien, die jetzt guenstig sind. Muss man sich mit Bijou weh tun, wenn man doch weiss, dass der Cash nicht erhalten bleibt?


    Es hat sich frueher meist bewaehrt wenn man bei Aktien die schlechten News abgewartet hat, obwohl man dachte, jeder weiss schon Bescheid.

    Beispiel: wenn wir wissen, eine Aktie wird die Dividende streichen, dann wars meist doch besser, man wartete die Nachricht ab, dass die Dividende auch wirklich gestrichen wird.

    Und bei Bijou: man wartet lieber ab, bis der Cash "geburnt" wird? Der Cash pro Aktie bleibt garantiert nicht mit 17 Euro erhalten, und ich denke der Kurs zeigt das auch deutlich.


    Moeglicherweise waere am Besten, Bijou schuettet den ganzen Cash aus, und gehoert dann zu den Firmen, die ihre Miete nicht mehr zahlen koennen.

    Ich glaube aber nicht das Bijou auf diese Idee kommen wird. Sie haetten schon die ganze Zeit auszahlen sollen, wenn sie nicht wissen wohin mit dem Cash. Bijou gehoert mit ueber 50% anteil Herrn Werner. Der ist alt, aber noch fit, und alte Menschen aendern nicht so schnell ihre Meinung, er wird nicht auszahlen wollen.


    Edit: Bijou hat in mehreren Laendern seine Laeden, aber vor allem in Deutschland. Also Deutschland hat das groesste Gewicht, auch wenn ich aus dem Kopf heraus Dir nicht sagen wie wie hoch der deutsche Anteil ist. Er ist erheblich.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Joe ()

  • Dieser Mietenmurks ist ein schönes Beispiel, wie das vermeintliche Schaffen von „sozialer“ Gerechtigkeit im Prinzip nur neue Ungerechtigkeit schafft. Was ideologiegetriebenes Handeln meistens macht. Die umbenannte SED wollte sogar in einem Änderungsantrag, dass die Hälfte der einbehaltenen Miete nie gezahlt werden muss, die Grünen enthielten sich dazu (Sozialisten unter sich), die anderen lehnten ab.


    https://www.bundestag.de/dokum…13-de-corona-recht-688962


    Wieso nicht einfach dem bestehenden System vertrauen, dass es uns auch durch eine Krise bringt?


    Nach der geplanten, aber noch nicht vollzogenen Änderung von BGB 240, muss auf die einbehaltene Miete 4% Zins gezahlt werden. Zahlen Adidas und co mehr auf ihre Kredite? Falls sie sich darauf berufen, Vertrag gelte nicht mehr wegen behördlicher Schließung, sollte der Mieter die sofortige Räumung der Fläche verlangen.


    Vermutlich ist es aber nur normales Arxlochverhalten, weil sie sich in der viel stärkeren Position wähnen und glauben, die Vermieter schlucken es ohne Streit.

    Auch unsere Gedanken sind wircksame Factoren des Universums. Novalis


    Everything will be allright!

  • Merksatz dazu:


    - Was ist ein Geschäftsfreund?

    - Einer, der dich in guten Zeiten übervorteilt und in schlechten im Stich lässt.


    ;-)

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  • Ich will ja nicht meine eigene Aktien bashen, aber habe erst jetzt mitbekommen, dass Bijou am 26.Maerz die Dividende auf 1,50 reduziert hat.


    Cashgigant, aber gibt das Geld halt nicht her.

    Immerhin, 1,50 Dividende koennte nachhaltig sein.

    Kurs derzeit 32 Euro, also weniger als 5% dividende.


    Da kann man vom cashbestand traeumen, und denken: die Dividende wird doch wenigstens langfristig 2 euro betragen?

    Aber Bijou will halt nicht das Geld hergeben, und Herr Werner hat ueber 50% der Aktien.


    Mich erinnert es an Sachsenmilch - da koennen die Aktionaere machen was sie wollen, man will sie nicht ausbezahlen. Man wird bestimmt versuchen, irgendwie an den Cash-Schatz zu kommen auf eine Weise die am Aktionaer vorbei geht, aber auch steuern spart?


    Vielleicht ist geplant: wenn der Werner mal stirbt, kann sein Erbe an den Cash? Aber wie.



    Bijou aergert den Aktionaer, und das schon seit Jahren.

    Die Aktie bekommt Wuerg-Charakter.

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  • Mich erinnert es an Sachsenmilch - da koennen die Aktionaere machen was sie wollen, man will sie nicht ausbezahlen.

    ich will jetzt auch nicht Bijou bashen.


    Aber in ähnlichen Situationen waren Unternehmen aus irgendwelchen Gründen oft fest entschlossen ihren Cashberg genussvoll zu verbrennen...


    wp

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  • Stören Euch bei Bijou die seit 2008 stetig sinkenden Margen und Gewinne nicht oder denkt Ihr eher an ein nicht so langfristiges Investment? Entschuldigt die Frage..

    For what each man wishes, that he also believes to be true

    Demosthenes


    First the innovator, then the imitator, then the idiot

    Warren Buffett

  • Hab den Beitrag vergessen abzuschicken mit der Dividendenhalbierung:

    https://group.bijou-brigitte.c…n-1-50-eur-je-stueckaktie


    Die Dividende dürfte nach der Coronakrise wieder angehoben werden, aber ob auf 3 Euro bleibt abzuwarten. Sie könnten 3 Euro noch seeeeehr lange aus dem Cash aufstocken (75 Jahre!), ich hätte nichts dagegen. So gesehen sind die 3 Euro Dividende eben doch nachhaltig.


    Joe: Miete und noch mehr Personal. Möglicherweise wird mit dem Betriebsrat Kurzarbeit vereinbart, oder k.A. ob das im Einzelhandel tarifvertraglich vereinbart wurde. Das würde erheblich Geld sparen.

    Sie haben auch noch einen Onlineshop; leider geht aus dem GB nicht hervor, wie viel der zum Umsatz beiträgt; ein paar Prozent werden es schon sein.

    Auch wenn nach der Wiedereröffnung der Umsatz nicht gleich auf 100% zurückgeht, macht es einen erheblichen Unterschied, wenn es wenigstens 50% oder 70% sind.


    Die Aktie war weniger gefallen als andere mit der gleichen Problematik und hat jetzt bereits das Niveau von Ende 2018 wieder erreicht. Die mit ähnlich hoher Dividende haben aber i.d.R. Schulden, Bijou nicht. Was bitte ist daran Würg-Charakter? Den haben m.E. diejenigen mit hohen Schulden.

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  • Naja, die Dividende ist nicht nachhaltig (ok, vielleicht aendert sich das auch mal wieder, keiner kann wissen wie die Zukunft aussieht und ob Modeschmuck nicht mal wieder verstaerkt nachgefragt wird)



    Die Marge (Focus sagt es) broeckelt sein Jahren, und ich selbst hatte immer gesagt, die damalige Marge war viel zu hoch, wunder bleiben nicht auf Dauer, Bijou hat keinen Buffettschen Burg-Graben, Modeschmuck kann jeder anbieten, und wenn die Margen hoch sind, macht das auch jeder.


    Und das ist passiert: Die Marge brach ein. Ich traeume also nicht von hohen Margen, sonder einfach nur von dem, dass Bijou so bleibt wie es ist. Sagen wir mal einen Gewinn irgendwo zwischen 2,50 und 3,00 Euro pro Aktie.


    Bijou hat einen Cashberg, kann die Dividende also lange bei 3 Euro beibehalten.

    Und Bijou hat ein Aktienrueckkaufprogram. Ziemlich kleines Aktienrueckkaufprogram, aber auch ca. 20 Cent pro Jahr pro Aktie wert.


    Aber nun: Aktienrueckkaufprogram gestrichen, Dividende auf 1,50 gestrichen.

    Kurs aber 32 Euro.


    Dieses Jahr wische ich beiseite und denke es wird halt Verluste geben.

    Aber dann, ab naechstem Jahr sieht es doch so aus:


    2,50 Euro gewinn pro Aktie

    1,50 Euro Dividende pro Aktie.

    Kurs 32 Euro.

    Das langfristig ein KGV von 12 oder 13., Dividende von 4,6%.


    Stabile Gewinnlage.


    Nicht teuer, aber ist das billig?


    Ja, da ist dieser Cashberg, und ich hatte gehofft, die Dividende bleibt deshalb dauerhaft hoch.

    Aber 1,50 Dividende bei 17 Euro Cashberg - Unverschaemtheit!

    Wozu den Gewinn als Cashcow nicht auszahlen? Macht RTL Group ja auch so?


    Ich bin drauf und dran die Aktien zu schmeissen, aber mache ich nicht, weil ich sowieso zuviel Cash habe und unterinvestiert bin, und momentan stemmt sich Bijou ja leicht gegen den Markt. Aber mit der Zeit finde ich bestimmt andere Aktien und dann kann ich umschichten.

    Angezaehlt sind sie bei mir. Eine Hassliebe, diese Aktie.


    Focus : Doch, das stoert mich! Alles eine Frage des Kurses. 20-25 Euro ist besser, 32 Euro (derzeit) nicht mehr so toll. Der Cashberg - ich finde ihn verlockend, aber es ist auch wie woodpecker sagt.


    woodpecker : ja, und ich kann mich an Aktien wie RWE erinnern, die versuchen das Geld am Aktionaer vorbeizuschleusen. Habe bei Bijou auch den Verdacht das die dem Aktionaer boeses wollen. Das ist etwas, was Kennzahlen nicht erfassen koennen.

    Das winzige Aktienkaufprogramm haetten sie wirklich nicht aussetzen muessen, ausgerechnet im Crash. Es sind doch nur 10 mio ueber 5 Jare, also 24 Cent pro aktie pro Jahr, falls die 10 mio voll ausgeschoepft werden. Bijou hat 17 Euro cash, und kann 24 Cent pro Jahr nicht beibehalten.


    Ich bin noch etwas traumatisiert von Hucke: das war auch mal ein Cashgigant. Und dann gabs unstimmigkeiten, der Wirtschaftspruefer verweigerte seine Unterschrift, und dann - es gab gar keinen Cahberg, Hucke meldete Insolvenz an. Zum Glueck kams mir Spanisch vor als der Wirtschaftspruefer seine Unterschrift verweigerte, und ich kam mit 50% Verlust noch raus, also noch vor der Insolvenzmeldung.


    Ich sag immer: Bilanzen kann man faelschen, aber nur wer Cash auch wirklich hat, kann Cash auch zahlen. Was ist mit Bijou? Spinnen die? Sind die 17 Euro cash ueberhaupt vorhanden? Und wenn nicht? was bleibt dann noch?

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  • Die Aktie war weniger gefallen als andere mit der gleichen Problematik und hat jetzt bereits das Niveau von Ende 2018 wieder erreicht. Die mit ähnlich hoher Dividende haben aber i.d.R. Schulden, Bijou nicht. Was bitte ist daran Würg-Charakter? Den haben m.E. diejenigen mit hohen Schulden.

    Ähh Du hast IFRS 16 aber schon berücksichtigt?
    Mein Verständnis ist, dass Bijou sehr wohl Nettoschulden im Geschäftsbericht 2019 ausweisen wird.

    Und zwar irgendwas um die 170 Mio. Euro Leasingverbindlichkeiten?


    Ja klar haben die kräftig Cash -> aber auch kräftig operating Leverage.

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman

  • Ja, das ist wahr, steht ja auch bereits im Zwischenbericht, dabei bin ich erst auf das Thema aufmerksam geworden. Keine Ahnung, ob man das berücksichtigen sollte? Daß man es früher nicht tat, ist wohl kein Argument...


    Die Dividendenkürzung ist ja nur wegen der kaufmännischen Vorsicht wegen der Unsicherheit... - er kann sowohl nach oben als auch nach unten noch angepasst werden. Also bei mir wäre die Bijou Brigitte in festen Händen. ;)

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  • Ich hätte eine kurze Frage zu IFRS 16 - nur zur Klarstellung ob ich das auch richtig verstanden habe :S


    Ist es richtig, dass durch IFRS 16 der operative CF optisch erhöht und der Finanzierungs CF optisch vermindert wird?

    Ja - (etwas editiert ich habe vorher murks geschrieben)


    Technisch aktivierst Du die Miet/Leasingverhältnisse als Schulden.

    Die Miete wird in Abschreibung und Finanzierung aufgeteilt. Ein grosser Teil dieser Abschreibung (dass die Mietschulden geringer werden) läuft durch den operativen Cashflow =ja der erhöht sich dadurch!


    Wenn aber das Mietverhältnis um ein Jahr weiter verlängert wird (bspw), dann muss die Schuld ja wieder aktiviert werden. Das läuft dann durch den Finanzierungscashflow. Ich meine aber auch gelesen zu haben dass es auch als Capex dargestellt werden kann.


    Edit: sorry quatsch! Natürlich sieht man einen Cash Ausfluss im Finanzierungscashflow

    macht ja auch Sinn - cash mässig ändert sich ja überhaupt nichts in der Darstellung ja/nein IFRS 16

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    Einmal editiert, zuletzt von Matze ()