Borussia Dortmund - Turnaround?

  • Der BVB hat gestern das Halbjahresergebnis gemeldet:


    Die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA erzielte einen Halbjahresgewinn von ¤ 8,2 Mio. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um ¤ 9,6 Mio. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) der Gesellschaft verbesserte sich von ¤ -11,8 Mio. um ¤ 21,8 Mio. auf ¤ 10,0 Mio. gegenüber dem Vorjahreshalbjahr. Die Nettoverbindlichkeiten (Verbindlichkeiten abzüglich Liquide Mittel) der Gesellschaft verringerten sich von ¤ 53,8 Mio. zum 30.6.2006 um ¤ 11,3 Mio. auf ¤ 42,5 Mio. zum 31.12.2006.


    Der Chart könnte eine Bodenbildung andeuten:


    Ein Halbjahresbericht ist noch nicht verfügbar. Lt. FTD hat Dortmund allein aus dem Odonkor-Transfer 6 Mio. EUR eingenommen, außerdem wurde eine Kapitalerhöhung zu 2 EUR/Aktie vorgenommen. Es könnte also sein, dass der Halbjahresgewinn im Wesentlichen auf Einmaleffekte zurückzuführen ist.


    Aktionärsstruktur lt. Geschäftsbericht 2005:


    Absolute Management Capital Holdings Ltd.: 20.62%
    Blue Bay Asset Management: 17.09%
    BVB Borussia 09 e.V. Dortmund: 10.94%
    Bernd Geske: 7.66%
    Och-Ziff Management Europe: 7.56%
    Streubesitz: 36.13%

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

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  • -Ist zweitem Halbjahr will man eine schwarze Null erzielen. KGV damit bei ca.10.


    -Die Aktie ist antizyklisch.


    -Der Spielerkader steht mit nur noch mit weniger als 7Millionen Euro in der Bilanz. Hier dürften mit Sicherheit erhebliche stille Reservern vorhanden sein.



    -Die Struktur der Borussia als Kommanditgesellschaft, bei der das bestimmende Organ die Mitgliederversammlung ist, die fast ausschließlich am sportlichen Erfolg der Borussia interessiert ist, und fast überhaupt nicht am wirtschaftlichen Erfolg und an der Performance der Borussia-Aktie, macht es unwahrscheinlich das die Borussiaaktie langfristig eine befriedigende Performance abliefern wird. Daran werden auch die Heuschrecken um Homm nichts ändern können.


    -die 100%ig Tochter der Sportartikelhersteller goool steht mit einem Eigenkapital von 40 Millionen Euro in der Bilanz. Ergebnis von Goool in 2005/2006: minus 1,3Millionen Euro. Hier kann Abschreibungsbedarf bestehen.


    -Im Geschäftsjahr 2005/2006 hat man 5,4Millionen Euro für Rechts- und Beratungskosten aufgewendet. Davon wird in Zukunft ein großer Teil wegfallen, trotzdem erscheint mir der Betrag außerordentlich hoch.


    Gruß tt

  • Beim BVB sieht es allerdings zur Zeit sportlich nicht besonders gut aus. Die sind nur noch 5 Punkte/6 Tore von einem Abstiegsplatz entfernt, haben 3 Spiele hintereinander verloren und spielen am Wochenende gegen Mönchengladbach ...

  • Zitat

    Original von polle
    Beim BVB sieht es allerdings zur Zeit sportlich nicht besonders gut aus. Die sind nur noch 5 Punkte/6 Tore von einem Abstiegsplatz entfernt, haben 3 Spiele hintereinander verloren und spielen am Wochenende gegen Mönchengladbach ...


    Und davor haben sie Bayern mit 3:2 geschlagen...
    9. Platz ist Mittelfeld und kein Grund zur Panik!
    Oder gibt es eine Regel die besagt, das eine Mannschaft absteigt, wenn sie 3x hintereinander verliert und davor gegen Bayern München gewonnen hatte? ;)

    3.) Gib nie mehr für einen Erwerb aus, als absolut nötig
    16.) Geschäft ist Geschäft (... bis sich ein besseres anbietet)
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  • Zitat

    Original von thomtrader
    ....
    -Der Spielerkader steht mit nur noch mit weniger als 7 Millionen Euro in der Bilanz. Hier dürften mit Sicherheit erhebliche stille Reservern vorhanden sein....


    Der Spielerkader hat einen Marktwert von 77,2 Mio ¤ laut http://transfermarkt.de

    3.) Gib nie mehr für einen Erwerb aus, als absolut nötig
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  • Noch etwas Hintergrundinfo:


    Riskantes Spiel mit Fußballaktien
    Aktien von Borussia Dortmund notieren 80 Prozent unter Ausgabepreis / Übernahmespekulationen in England


    dmoh. FRANKFURT, 15. Februar. Mit Fußballaktien lässt sich nur in Ausnahmefällen Geld verdienen. Der Eurokick-Index für europäische Fußballaktien liegt seit seiner Auflegung Ende des Jahres 2000 im Minus, derzeit mit rund 25 Prozent. Fußballaktien sind eine hochspekulative Anlageform. Neben den üblichen wirtschaftlichen Risiken eines Unternehmens kommen Unwägbarkeiten über Spielergebnisse, Zuschauerausschreitungen oder Spielerverletzungen hinzu. Viele Anleger machen deshalb um Fußballaktien einen großen Bogen. Dennoch: Es gibt sie, und es werden mehr.


    Vergangene Woche wagte mit Olympique Lyonnais der erste französische Fußballverein den Gang auf das Börsenparkett. Die Premiere auf ungewohntem Terrain haben Verein und Aktie einigermaßen unbeschadet überstanden, der Kurs verharrt nahe seines Ausgabepreises. Dem Verein fließen durch den Börsengang rund 100 Millionen Euro zu, die für den Bau eines neuen Fußballstadions verwendet werden sollen.


    Was in Frankreich eine Premiere ist, gehört in England längst zum Alltag. Hier sind börsennotierte Fußballvereine eher die Regel als die Ausnahme. Von der britischen Insel kommt aber auch eine der wenigen wirklich erfolgreichen Anlagen in diesem Bereich: die Aktie von Manchester United. Über Jahre hinweg wurde der Verein wirtschaftlich solide geführt, und die sportlichen Erfolge taten ihr Übriges. Schade nur, dass fußballvernarrten Investoren dieses Anlageobjekt nicht mehr zur Verfügung steht. Der amerikanische Milliardär Malcolm Glazer fand Gefallen an dem Verein und sicherte sich nach und nach alle Aktien und nahm Manchester United im Mai 2005 von der Börse.


    Auf Ähnliches spekulieren seither einige Anleger auch bei anderen Vereinen. Englische Fußballaktien weisen daher immer mal wieder deutlich Kursanstiege auf. So gewannen die Papiere von Tottenham Hotspurs in den vergangenen zwölf Monaten 80 Prozent, die von Birmingham City 60 Prozent. Neue Nahrung erhielten solche Spekulationen, als vergangene Woche die Amerikaner George Gillett und Tom Hicks den FC Liverpool für 634 Millionen Euro übernommen haben und ein Angebot von Dubai International Capital überboten.


    Solche Begehrlichkeiten gibt es bei Borussia Dortmund nicht. Die einzige deutsche Fußballaktie hat mit ihrem Werdegang dafür gesorgt, dass sie noch einige Zeit alleine den deutschen Fußball am Kapitalmarkt vertreten wird. Am 31. Oktober 2000 wurden die Aktien zu 11 Euro ausgegeben. Heute stehen sie bei 2 Euro. Dies ergibt nach mehr als sechs Jahren am Aktienmarkt einen Kursverlust von mehr als 80 Prozent. Dass trotz der im Vergleich zu englischen Vereinen niedrigen Bewertung mit derzeit 127 Millionen Euro kein Käufer Interesse hat, mag an der Rechtsform der Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) liegen. Selbst wer alle Aktien besitzt, kann nicht über die Geschäftspolitik bestimmen. Dies ist der Borussia Dortmund Geschäftsführungs GmbH vorbehalten, die dem Fußballverein BVB gehört.


    Immerhin haben mehrere Kapitalerhöhungen und ein Kreditvertrag mit der amerikanischen Investmentbank Morgan Stanley für eine gesündere Kapitalstruktur gesorgt. "Es gibt in Deutschland kaum solider finanzierte Fußballvereine", sagt Pierre Drach, Aktienanalyst von Independent Research. "Die teilweise obskuren Geschäftsgebaren der Vergangenheit wird es bei Borussia Dortmund in Zukunft wohl nicht mehr geben." Drach sieht die Aktie derzeit fair bewertet, traut ihr sogar ein Aufwärtspotential von bis zu 15 Prozent zu. "Das Papier bleibt aber wegen diverser Unsicherheiten nur etwas für spekulative Anleger."


    So kann ein Fußballverein nie ausschließen, sportlich Misserfolg zu haben, im Ernstfall sogar abzusteigen. Derzeit trennen Dortmund von den Abstiegsplätzen lediglich 5 Punkte. Auch können sich wichtige Spieler verletzen oder sich teuer eingekaufte Spieler als weniger wertvoll erweisen. Gleichwohl ist das Szenario auch umgekehrt vorstellbar. Eine phantastische Siegesserie kann zu Meisterehren führen, und aus der Jugendabteilung können neue Nationalspieler hervorgehen.


    "Aus Börsensicht ist von Fußballaktien nichts zu halten", sagt Klaus Kränzle, Analyst bei GSC Research. "Sie sind etwas für Fans, um sie sich über das Bett zu hängen." Der Anblick wird bei italienischen Anhängern derzeit wohl zu Albträumen führen. Der Schiedsrichter-Bestechungsskandal sorgte für den Zwangsabstieg von Juventus Turin mitsamt ihrer Aktie. Lazio Rom kam zwar nach mehrfacher Revision vor Gericht mit einem deftigen Punktabzug für die neue Saison davon, leidet aber seit Jahren unter gewalttätigen Fans. Der Verband verhängte bereits mehrfach Platzsperren gegen Lazio und ließ Spiele unter dem Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Die Aktie ist fast wertlos.


    Text: F.A.Z., 16.02.2007, Nr. 40 / Seite 19
    Bildmaterial: F.A.Z., AP

    Auch unsere Gedanken sind wircksame Factoren des Universums. Novalis


    Everything will be allright!

  • Ich habe mal eine Tabelle erstellt, die die sportliche Chance bzw. Risiko für die aktuelle Saison etwas genauer beleuchten soll.
    Ich habs mir einfach gemacht und bin ähnlich vorgegangen wie bei der Erstellung eines Rankings nach KxV-Zahlen für Unternehmen, wobei hier die aktuelle Tabellenplatzierung der Gegner vom Restprogramm (23. bis 34. Spieltag 06/07) einer Mannschaft aufsummiert wurde, um das schwierigste bzw. leichteste Restprogramm zu ermitteln (niedrige Zahl = schwieriges Restprogramm = viele Gegner in den oberen Tabellenhälfte).


    Fazit:
    ==========
    Risiko:
    ----------
    - Dortmund hat kein einfaches Restprogramm und befindet sich im unteren mittleren Drittel bzw. oberen unteren Drittel in der Restprogramm-Tabelle (Platz 12) ==> schlecht
    - alle Mannschaften, dessen Restprogramm schlechter ist, als das von Dortmund, befinden sich auch in der Tabelle hinter Dortmund ==> gut
    - die 40-Punkte-Regel (eher statistische Feststellung als Regel) besagt, das eine Mannschaft mit 40 Punkten nicht mehr absteigen kann, also noch 12 Punkte bzw. 4 Siege aus 12 Spielen ==> einfach ==> gut
    - auffällig ist, das viele Mannschaften in der unteren Tabellenhälfte von den Punkten her relativ dicht beieinander sind ==> schlecht
    - vom Restprogramm her haben es zwei Mannschaften besonders schwer, welche auch schon weit unten in der Tabelle angesiedelt sind (Cottbus und Gladbach) ==> zwei potentielle Absteiger sind damit "fast klar" ==> gut


    Chancen:
    ----------
    - der WERTVOLLE-UEFA-Cup-Platz ist 8 Punkte entfernt und damit weiter als der nächste Abstiegsplatz (6 Punkte) ==> Niemandsland ==> schlecht
    - von 6 Mannschaften (die noch um Platz 5 (UEFA-Cup) kämpfen hat Dortmund die schlechteste Ausgangsbasis (Punkte) und das schwierigste Restprogramm



    Legende:
    ---------
    GRÜN = Mannschaften unter Dortmund in der aktuellen Tabelle mit einem schwierigeren Restprogramm (6 von 9)
    ORANGE = Mannschaften unter Dortmund in der aktuellen Tabelle mit einem leichteren Restprogramm (3 von 9)




    Nur mal so nebenbei:
    - Auffällig ist übrigens, das die ersten 3 (Schalke, Stuttgart und Bremen) ein sehr einfaches Restprogramm haben





    MfG
    Zek :)



    Edit: Typo.

  • Zitat

    Original von Herakles
    Abramowitsch hat übrigens bei Chelsea in den letzten 3 Jahren 750 Mio. EUR versenkt, nur mal als Größenvergleich...


    Jup, das wundert mich nicht Herakles...


    Chelsea gehoert auch einer Person, die nicht weiss was sie mit Geld noch anfangen kann, ausser eben genau dieses zu verbrennen und damit Spass zu haben. Hobbies sollte man schon haben... ;)

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  • Datum: 05.03.2007
    Person: Bernd Geske
    Funktion: Verwaltungs- oder Aufsichtsorgan
    Typ: Kauf
    Kurs: 1,95 ¤
    Stücke: 129440
    Gesamtvolumen: 252.408 ¤
    Ort: Frankfurt

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    Einmal editiert, zuletzt von Zek ()

  • Bernd Geske besaß am 20. Januar bereits 6,02% bzw. ~3.697.785 der Aktien (siehe Zwischenbericht Juli 2006 - Dezember 2006).
    Nun sind es mit den letzten beiden Käufen ~3.927.785 Stücke, also ~6,39%

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  • Dann hat Geske zwischenzeitlich welche verkauft oder ich habe mich oben beim Abschreiben vertippt oder er hat an irgendeiner Kapitalerhöhung nicht teilgenommen (GB2005 gibt Geske-Anteil mit 7,66% an, ZB nur noch 6,02%). Die letzte Kapitalerhöhung war, wenn ich mich recht erinnere, für 2 EUR/Aktie.

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  • Zitat

    Original von cktest
    Dann hat Geske zwischenzeitlich welche verkauft oder ich habe mich oben beim Abschreiben vertippt...


    Er hat nicht in vollem Umfang an der KE teilgenommen, würde ich sagen.


    Heute wieder ADHOC mit Kauf von Bernd Geske


    Datum: 06.03.2007
    Person: Bernd Geske
    Funktion: Verwaltungs- oder Aufsichtsorgan
    Typ: Kauf
    Kurs: 1,95 ¤
    Stücke: 26260
    Gesamtvolumen: 51.207 ¤
    Ort: Frankfurt

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  • Suche nach einem neuen Trainer. Der alte, Jürgen Röber, sagt über sein ehemaliges Team:
    "Ich hatte auf dem Trainingplatz oft ein Scheißgefühl. Es hat mir gesagt, schick diesen oder jenen Spieler sofort in die Kabine. Er soll sich umziehen, wenn er keine Lust hat zu arbeiten. Ich hätte zudem den einen oder anderen aus dem Kader streichen sollen", kritisierte Röber in einem Interview mit den "Ruhr Nachrichten".
    http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,471281,00.html

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  • 12. März 2007



    TRAINERWECHSEL
    Doll wird Trainer in Dortmund


    Thomas Doll wird laut einem Zeitungsbericht Nachfolger des zurückgetretenen Jürgen Röber beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund. Mehr dazu in Kürze bei Spiegel Online



    müsste es nicht "laut eines Zeitungsberichts" heißen?


    wahrscheinlich die Aufregung....