Klöckner & Co

  • Da es noch keinen einen eigenen Thread zu Klöckner & Co. (WKN: KC0100 ISIN: DE000KC01000) gibt, mach ich einfach mal einen auf, da das in den Nickelthread dann doch nicht mehr passt.


    Aus dem Nickel-Thread:

    Zitat

    Original von witchdream
    Outokumpu hat die Analysten schon einige Monate früher als Klöckner darauf hingewiesen, dass der Nickel-Preisrückgang zu Abschreibungen auf den Lagerwert führen wird. Outokumpu hat auch einen entsprechenden Kursrückgang hinnehmen müssen, rechnet aber für das 4. Quartal wieder mit einer Verbesserung.


    Könnte das eine Chance für einen Einstieg bei Klöckner sein?


    Wenn es bei den "Rohstoffen" (wie im aktuellen Fall Nickel) für die verschiedenen Stähle zu weiteren Preisrückgängen kommt und sich die Nachfrage nach Stahl abschwächt (was ich für so unwahrscheinlich nicht halte), könnte sich die Bewertung von Klöckner ziemlich schnell relativieren.
    Keine Ahnung ob die Martteilnehmer, die ein Ende bzw. eine Abschwächung des Stahlbooms erwarten, jetzt verkauft haben, oder ob die aktuelle Kursentwicklung nur ein Vorgeschmack darauf ist, was passiert, wenn sich der Stahlmarkt tatsächlich abkühlt.


    Ich bin eher skeptisch, aber was heißt das schon? ;)

  • Bei Klöckner+Co. kaufen die Insider ja derzeit wie blöd die eigene Wandelanleihe DE000A0N0J03. Damit kann man, wenn Klöckner nicht pleite geht, für 3,5 Jahre so 15% pro Jahr verdienen, wenn ich recht erinnere. Soweit so gut.


    Ein Insider (Rühl) hat jetzt aber nach über 80% Kursverlust Klöckner-Aktien in diese Anleihe getauscht. Das ist ja irgendwie kein Zutrauen in die künftige Kursentwicklung, zumal er zumindest nach den bei insiderdaten.de nachvollziehbaren Geschäften jetzt 2/3 in der Wandelanleihe und nur noch 1/3 in Aktien hat.


    Leider (?) kann man die Anleihe nur in Brocken zu 25.000 EUR kaufen...


    Die Anleihe selbst ist auch ziemlich auf Tauchkurs, scheint aber die Insider nicht abzuschrecken:
    http://www.ariva.de/quote/profile.m?secu=100268833

  • Klöckner aktuell mit 22% im Minus. Die Aussagen zur Stahlnachfrage sollten im Hinblick auf die Konjunktur vielleicht generell zu denken geben...



    Quelle: http://de.reuters.com/article/…ews/idDEBEE77902U20110810

  • aber leider immer noch rund 10% über dem -22%-Tag, als ich mir sie schon kaufen wollte


    Zitat

    Klöckner & Co sieht keine Chancen für Dividendenzahlung DUISBURG (dpa-AFX) - Der Stahlhandelskonzern Klöckner & Co streicht angesichts des heftigen Geschäftseinbruchs seit dem Frühsommer seine Dividendenpläne. Für dieses Jahr sei eine Ausschüttung kaum darstellbar, sagte Vorstandschef Gisbert Rühl am Mittwoch in einer Telefonkonferenz. Für das vergangene Jahr hatte Klöckner noch 30 Cent je Aktie an die Anteilseigner ausgezahlt. Es war die erste Ausschüttung seit dem Ausbruch der Wirtschaftskrise 2008. Ursprünglich hatte die im MDax notierte Gesellschaft in diesem Jahr die Dividende erhöhen wollen, dieses Ziel stammte aber noch aus dem Frühjahr, als von einer Eintrübung der Konjunktur noch nichts zu sehen war. Für das Gesamtjahr rechnet Rühl unter dem Strich nun noch maximal mit einer 'schwarzen Null'. Im dritten Quartal war das Unternehmen überraschend stark in die roten Zahlen gerutscht./enl/tw


    Zitat

    Klöckner & Co muss Gewinnrückgang ausweisen Duisburg (aktiencheck.de AG) - Der Metalldistributeur Klöckner & Co SE (ISIN DE000KC01000/ WKN KC0100) meldete am Mittwoch die Geschäftszahlen für das dritte Quartal. Demnach verbesserte sich der Umsatz im Berichtszeitraum auf 1,89 Mrd. Euro, nach 1,40 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wurde ein Rückgang auf 37 Mio. Euro verzeichnet, nach 61 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Das EBIT verringerte sich auf 8 Mio. Euro, nach 39 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Die rückläufige Ergebnisentwicklung lag zum einen an der üblichen saisonalen Abschwächung der Nachfrage während der Sommermonate, zum anderen aber auch an der konjunkturellen Eintrübung, die nach dem Sommer nicht für die übliche Erholung sorgte. Zudem blieben Vorstöße zur Preisstabilisierung seitens der Hersteller weitgehend ergebnislos, was sich negativ auf die Marge auswirkte. Unter dem Strich wurde beim Nettoergebnis ein Verlust von 12 Mio. Euro ausgewiesen, nachdem man im Vorjahreszeitraum einen Nettogewinn von 15 Mio. Euro verbucht hatte. "Wir bewegen uns wie erwartet in einem zunehmend schwierigeren konjunkturellen Fahrwasser. Die Risiken nehmen zu, die Kunden agieren vorsichtig. Das hinterlässt deutliche Spuren in unserer Ergebnisentwicklung", kommentierte der Vorstandsvorsitzende Gisbert Rühl. Für das Geschäftsjahr 2011 erwartet Klöckner & Co trotz der Abschwächung der Nachfrage weiterhin vor allem durch die Beiträge der Akquisitionen einen Anstieg des Absatzes um mehr als 25 Prozent und des Umsatzes um mehr als 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Aufgrund der schwachen Nachfrageentwicklung und des anhaltenden Preisdrucks erwartet das Unternehmen für das vierte Quartal ein unterhalb des dritten Quartals liegendes operatives Ergebnis (EBITDA). Zudem werden Restrukturierungskosten im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich das Ergebnis belasten.

  • Dieser Faden ist schon lange, lange nicht mehr aufgenommen worden. Im Moment rauscht die Aktie auf 4,39 Euro herab, ein KUV von 0,07 bzw. 0,08 finde ich sehr verlockend. Was sagt die Antizykliker-Gemeinde zu Stahl, Stahlhandel und Klöckner?

    "Hey Du, möchtest Du ein A kaufen?" Standard & Poor's (zitiert aus: Marc-Uwe-Kling: Der falsche Kalender - 365 falsch zugeordnete Zitate)

  • Ich habe bei 5 begonnen zu kaufen. Wie immer zu früh. Alle für mich wichtigen Kennzahlen sagen mir kaufen (KGV 8.9 KUV 0.09, KBV 0.47, EKQ 42%). Die diversen Renditezahlen werden sich wohl noch ändern, wobei ich für die Zukunft sogar eine ungekürzte Dividende annehme.


    Aber ich will ja auch erst in ein paar Jahren eine Kursverdoppelung. Die kann ja dann auch weiter unten starten :).

    "If it sounds too good to be true, it probably is."


    "Theoretisch gibt es keinen Unterschied zwischen der Theorie und der Praxis. Praktisch stimmt das aber nicht."


    "Erfahrung ist das was man bekommt, wenn man nicht bekommt was man möchte."

  • Geht mir ähnlich mit Salzgitter, 13-Jahre-Tief, sehr attraktiv. Aber der Verkaufsdruck ist mir noch zu stark

  • Ohne mir Klöckner genauer angeschaut zu haben ein paar Beobachtungen:


    - Ergebnis in Q1 -10 Mio EUR nach +20 Mio im Vorjahr

    - Comprehensive income -23 Mio nach +25 Mio trotz positiver Währungseffekte

    - deutlich verschlechterter OP CF aufgrund gestiegener Preise

    - signifikanter Anstieg der Nettoverschuldung (nur ein Teil davon saisonal)


    Bei einer EV Berechnung sollte man auch die Pensionen nicht unterschätzen (ca. 300 Mo auf der Bilanz)


    Das Ergebnis ist schon erstaunlich, da sowohl die abgesetzte Menge wie auch die Preise gestiegen sind.


    Mir scheint dass Klöckner ein relativ hohes Exposure zu den Stahlpreisen hat, also nicht einfach nur "durchhandelt" bzw. als Logistiker fungiert.


    Ich denek mal dass das KGV in 2019 relativ sicher negativ sein wird. Von daher durchaus verständlich dass der ein oder andere mal verkauft.


    Interessant ist auch dass die Firma (am Aktienkurs gemessen) die letzten 10 Jahre keinen Wert generiert hat. Wäre mal interessant zu verstehen warum die nicht am 10 jährigen Wirtschaftsboom partizipieren konnten.

  • Einerseits: Thyssenkrupp spricht mit Klöckner über einen möglichen Kauf, die Prognose für 2019 wurde bestätigt und der Wert des Lagers übersteigt angeblich den Marktwert von Klöckner deutlich.


    Andererseits: Die unmittelbare Zukunft für Stahlwerte ist nicht rosig, der Kurs kann schon noch eine Weile brauchen um einen möglichen Boden auszubilden und wer hat schon den genauen Überblick über den Wert des Lagers.


    Aber: Risikolose Gewinne gibt es nicht und Stahlwerte sind zur Zeit imho schon etwas für Antizykliker und auch für Turnaroundspekulationen.

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  • Wenn der Kohleausstieg keine Lüge ist wird es mittelfristig keine Stahlproduktion in Deutschland mehr geben können. Insofern short Stahlproduktion, long Stahlhandel ;-)

    Auch unsere Gedanken sind wircksame Factoren des Universums. Novalis


    Everything will be allright!

  • Zitat

    Mir scheint dass Klöckner ein relativ hohes Exposure zu den Stahlpreisen hat, also nicht einfach nur "durchhandelt" bzw. als Logistiker fungiert.

    So wie ich es verstehe schieben sie einen hohen Lagerbestand, der mit auf/abgewertet wird. Ob da irgendwo ein hedge drin ist, weiß ich nicht, kann mir auch schwer vorstellen wie der funktionieren soll. Es sind ja "finished products" in allen erdenklichen Formen/Längen.

    Aus meiner Sicht interessant:

    * Friedhelm Loh mit knapp unter 30% investiert, könnte mit wenigen Zukäufen ein Pflichtangebot auslösen, was aktuell "billig" wäre

    * XOM Materials ist eine interessante Geschichte, _wenn_ sie denn Beine kriegt und anfängt zu laufen https://xom-materials.com/marketplace/de/ Immerhin haben sie schon einige Lieferanten im Angebot.

    * Die Gerüchte um ThyssenKrupp, die jetzt in neuer Form dahergekommen sind (Thyssen an KlöCo interessiert, vor einiger Zeit ging das Gerücht ja noch anders herum, das Thyssen den Stahlhandel loswerden wollte und KlöCo interessiert wäre)


    Die "Kröten":

    * Dem CEO traue ich nicht viel zu. Die "Opa macht Silicon Valley" Nummer ist für micht nicht überzeugend. Hier ist zu hoffen dass der Großaktionär bald Ergebnisse sehen will.

    * Die miserablen Ergebnisse der letzten Jahre, die sicher irgendwo auch mir dem vorigen Punkt zu tun haben.


    Was ich derzeit nicht so recht verstehe, ist warum Eisenerz gerade boomt aber gleichzeitig im Stahlgeschäft alles mies sein soll - das passt irgendwie nicht zusammen bzw muss sich in die eine oder andere Richtung auflösen (Abkühlung der Eisenerzpreise oder Anstieg der Stahlpreise)

  • Wie seiht bei Kloeckner eigentlich die Konzentration auf der Lieferanten und Kundenseite aus ?


    Bei einem Händler ist es ja immer von Vorteil wenn es keine "großen Brocken" im Kundenportfolio gibt, sowohl auf der Kauf wie auch auf der Verkaufsseite. Hat einer der Aktionäre Infos darüber ?


    Meine Vermutung wäre dass es auf beiden Seiten eine verstärkte Konzentration gibt und deswegen für Klöckner nicht viel Marge übrig bleibt.

  • Bin kein Aktionär (und werde es wohl nie sein), aber erlaube mir mal zu antworten.

    Auf Lieferantenseite hast Du Recht, gibt ja nicht beliebig viele Stahlkocher. Kundenstruktur ist sehr fragmentiert, der durchschnittliche Kunde macht weniger als 100k Umsatz/Jahr. Warum sollten die "Großen" auch über die Distributoren gehen?


    Meine (leicht abschätzige) Investment-Sichtweise: Klöckner Aktien kaufen ist wie ins Casino gehen, langfristig verliert man, was aber nicht heißt, dass man kurzfristig mal eine Glückssträhne hat, also steigende Kurse sieht. Aber das Timing überlasse ich gern anderen.

  • Was ich derzeit nicht so recht verstehe, ist warum Eisenerz gerade boomt aber gleichzeitig im Stahlgeschäft alles mies sein soll - das passt irgendwie nicht zusammen bzw muss sich in die eine oder andere Richtung auflösen (Abkühlung der Eisenerzpreise oder Anstieg der Stahlpreise)

    Kann das was mit dem Brumadinho-Dammbruch vom Januar dieses Jahres und den darauf folgenden, gerichtlich verfügten Produktionsstopps in vielen brasilianischen Minen zu tun haben? Brasilien ist immerhin der drittgrößte Eisenerzproduzent.

    Seit einigen Wochen wird aus Brasilien wieder exportiert. Deshalb der Anstieg des Baltic Dry Index. Die Reeder wurden auf dem falschen Fuss erwischt, sie hatten nicht genügend Ladekapazität im Atlantik. China hat im vergangenen halben Jahr offenbar seine Lager abgebaut, um den Eisenerzpreis nicht allzusehr anzuheizen. Jetzt gibt es dort Nachholbedarf.

    China ist zwar mit Abstand größter Eisenerzproduzent, das dort geförderte Erz ist allerdings minderwertig. Der Eisengehalt des chinesischen Erzes ist nur etwa ein Drittel. Australisches und brasilianisches Erz enthält zu zwei Dritteln Eisen.


    Link zu einem Bloomberg-Artikel

    Einmal editiert, zuletzt von monopole () aus folgendem Grund: Link zu einem Bloomberg-Artikel hinzugefügt

  • Bin mir nicht sicher ob Loh nicht auch Aktienkredite aufgenommen hat. Hat bei ca. 8-10€ gekauft, ob er sich die komplette Übernahme leisten kann, weiss ich nicht.

    Generell wird die Konjunktur den Ausschlag geben, und da sehe ich eher eine weitere Abschwächung. Kann mich aber natürlich auch irren und es geht jetzt/demnächst aufwärts. Zudem werden oder sind die Zölle in EU für Stahl aus China/Asien wohl abgeschafft worden, welche eine Umlenkung der Exporte nach EU statt USA verhindern sollten. Solange die Amis nicht den Kram der Asiaten abnehmen, und der zu uns kommt, sieht das nicht so prächtig aus.

    Halte aber sowohl ThyssenKrupp als auch Klöckner für kaufenswert, denke aber es geht erst noch weiter bergab mit dem Kurs