• Locker bleiben! Wenn man nicht Haus und Hof auf die Aktie verwettet hat würde ich mir keine Sorgen machen. :) Ich bin nach wie vor der Meinung das Vivacon zum aktuellen Preis eine gute Wette auf Sicht von 12 Monaten ist.

    Ich könnte natürlich auch falsch liegen und in ein Paar Wochen kommt die Meldung, dass sie Pleite sind. Dieses Risiko bin ich jedoch bereit einzugehen!

    They did not know it was impossible, so they did it! --Mark Twain

  • nee Haus und Hof sind's natürlich nicht.

    Aber meine größte Depotposition... und da tut ein solcher Abverkauf natürlich "buchmäßig" ordentlich weh.

    An sich gehe ich auch damit konform, dass sie auf Sicht von 12-24 Monaten einen ansehnlichen Gewinn abwerfen sollten - auch wenn ich jetzt natürlich deutlich im Minus stehe.

    Ich verstehe aber einen solchen Abverkauf ohne irgendwelche fundamentalen Gründe überhaupt nicht.

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    Einmal editiert, zuletzt von Matze (27. Mai 2008 um 20:48)

  • Die Göttertrader sagen einen Kurs mit dann folgendem KBV von 0.45 und ein KGV07 von glatt 2 vorraus.

    http://www.godmode-trader.de/de/boerse-nach…%2Ca867495.html

    Angesichts der "gehaltvollen" Debatte auf W:O kann man sich echt überlegen wie weit der Mob geht ;-)

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    Einmal editiert, zuletzt von Matze (28. Mai 2008 um 15:52)

  • Dass der Chart mausetot ist, kann man ja nicht übersehen. Bei Aktien die von ATL zu ATL eilen ist mir eine Leifheit dann immer noch lieber als eine Vivacon, muß ich gestehen. Blöderweise habe ich beide...
    Ich habe erst kürzlich bei einem Ausflug in die Provinz Wäschespinnen bis zum Abwinken gesehen. Ich dachte die Biester stehen auf der roten Liste. Kann man mal sehen, wie einem die Börse den Blick schärft.

    Time is on our side (TFF)

  • Ja ich renn auch immer rum und entdecke einen Haufen K-Swiss Schuhe - oder Palfinger Kräne ^^

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  • Neulich hab ich in einem Vorgarten Baumaterialien von Sto entdeckt. Und in Frankreich gibt es in jedem Dorf Crocs-Läden. Und überall gut sortierte, gut besuchte, attraktive kettenfreie (Witz!) Modeschmuck-Läden, weshalb Bijoux Brigitte da kein Bein auf den Boden kriegen wird.
    Auch die Wurstschneidemaschinen von Mettler-Toledo bei allen Metzgern habe ich schon lange im Auge. Als die Alexanderwerk-Fleischwolf-Sammlung beim Hausgeräteeinzelhändler um die Ecke aus dem Schaufenster verschwand, schien mir das ein böses Zeichen.

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  • Ach Herakles in der Stadt musste ich direkt an dich denken.
    (Und ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass Crocs 45¤ mehr "wert" sind - oder der Nutzen um 45¤ größer ist)

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  • Zurück zum Thema:

    Das hat heute bisher fast keine Wellen geschlagen, obwohl ich es bemerkenswert finde:

    Die UBS AG, Zürich, Schweiz, hat uns nach § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Vivacon AG, Köln, Deutschland am 02. Juni 2008 die Meldeschwelle von 5% überschritten hat und nun 7,56% (1.500.116 Stimmrechtsaktien) beträgt. Davon sind 0,15% der Stimmrechte (30.439 Stimmrechtsaktien) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr.1 WpHG der UBS AG zuzurechnen.

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  • Achso ja,

    das sehe ich jetzt erst. Ich bin bisher davon ausgegangen, dass dies im Zusammenhang mit der Kapitalerhöhung ohne Bezugsrecht der Altaktionäre zu sehen war. Wie ich jetzt sehe war die jedoch von der Credit Suisse und nicht von UBS! Somit haben jetzt schon zwei schweizer Banken in Größenordnungen Geld angefasst um Vivacon zu kaufen obwohl sie bei Aktien (allgemein) derzeit aus Liquiditätsgründen eher auf der Verkäuferseite standen. Dies ist doch beachtenswert.

    Die hohen Eigenkapitalrenditen wurden in der Vergangenheit vor allem durch einen großen Kredithebel erreicht. Das Eigenkapital wurde dreifach gehebelt um ansprechende Renditen zu erzielen. Buffett will aber eher Firmen, die dies ohne hohe Schulden erreichen. In so fern ist die Aktie derzeit spekulativ weil gerade eine Zinserhöhung in den Märkten eingepreist wird.

    They did not know it was impossible, so they did it! --Mark Twain

  • Naja das schöne ist eigentlich, dass die Erbbaurechte an die Inflation gekoppelt sind - und - (ceteris paribus keiner weiteren Ereignisse) die Inflation für die Schuldner (Vivacon) läuft

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  • Frag mich nicht was die Schweizer machen:

    Angaben zum Emittenten: ----------------------- Name: Vivacon AG (News/Aktienkurs) Adresse: Bayenthalgürtel 4, 50968 Köln Sitz: Köln Staat: Deutschland

    13.06.2008

    Die UBS AG, Zürich, Schweiz, hat uns nach § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechtsanteil an der Vivacon AG, Köln, Deutschland am 04. Juni 2008 die Meldeschwellen von 5% und 3% unterschritten hat und nun 1,59% (315.845 Stimmrechte) beträgt. Davon sind 0,15% der Stimmrechte (30.439 Stimmrechte) nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr.1 WpHG der UBS AG zuzurechnen.

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  • Mich würde mal eine konservative Prognose interessieren - sozusagen der worst case. Angenommen Vivacon würde dieses Jahr keinen einzigen Immobilien-"Trade" machen sondern allein von den Erbbauzinsen abhängen. Wie sähe die Liquiditätssituation aus? Können alle laufenden Kosten (mal von der Dividende abgesehen) aus diesen Zinsen gedeckt werden. Wenn ja wie hoch ist dieser Gewinn je Aktie? Mit diesem Wert müsste man dann nur das aktuelle Anleihen-KGV multiplizieren (zur Zeit etwa 22) und erhält den konservativen Wert von Vivacon.

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  • Naja das Problem ist ja, dass die "Gewinne" über die Erstbewertung der Erbrecht-Anleihen eingefahren werden.

    Einfach gesagt wird der Cashflow mit rund 4% über 30 Jahre (ich glaube 30) abgezinst.

    Wenn jetzt Vivacon keine neuen Erbbaurechte verbrieft, dann mindert sich der Fair Value der "Anleihen", da ja nur noch über 29 Jahre abgezinst wird. Es entsteht ein Buchverlust.

    Daher entsteht auf den einmal verbrieften Erbbaurechten nur noch ein CashFlow - aber kein Gewinn mehr.

    Würde der Laden dicht gemacht werden, dann würde Vivacon die nächsten 99 Jahre im Grunde jedes Jahr einen kleinen Verlust machen - aber trotzdem einen positiven Cashflow haben. --> Das Ergebnis wäre, dass Vivacon sich (abgesehen von außerordentlichen Sachen) wenn es den Laden dicht machen würde im Grunde wie eine Inflationsgesicherte Anleihe verhalten müsste, da der Buchwert zum größten Teil genau daraus besteht.

    Ich bin wirklich gespannt was passiert, wenn die sich irgendwann mal zucken.

    Ich könnte mir vorstellen, dass der Kursrutsch einfach nur aus "Informationsmangel" geschehen ist. Kommt eine positive oder negative Nachricht wird es eine ordentliche Reaktion geben..

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  • Ich habe gerade mal in den Geschäftsbericht geschaut. In 2007 wurden 14,2 MEUR an Erbbauzinsen vereinnahmt. Um mit 4.5% Anleihen 14.2 MEUR zu verdienen bräuchte man ein Kapital von 316 MEUR. Dies bedeutet umgerechnet 15.9 EUR pro Aktie. Der Kurs notiert derzeit bei etwa 50% dieser Summe. Auf der anderen Seite musste Vivacon jedoch auch 15.3 MEUR an Zinszahlungen aufwenden. Somit würde ich bei gleichbleibendem Zinsniveau von einem worst case von einem Verlust von 1.1 MEUR oder 6 cent je Aktie erwarten (operativ). Da die Erbbauzinsen jedoch an die Inflation gekoppelt sind, kann man davon ausgehen, dass sich auch bei steigenden Zinsen Zinseinnahmen und Ausgaben in etwa die Waage halten.

    Aber: Wenn der Wert des Immobilienportfolios sinkt werden Abschreibungen fällig.

    Long Story Short. Der worst case für Vivacon aus eine rote Null für 2008 (operativ).

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  • Vivacon hat "fast" kein Immobilienvermögen;

    Alles was unter "Investment Properties" steht sind die (Ich nenne es mal so) Erbbaurechts-Anleihen; Also die hochgeschriebenen Erbbaurechte - und keine Immobilien;

    Außerdem hat Vivacon für einen Multiplitkator von 11,4 oder so eingekauft (Durchschnitt: 13 oder 14 --> Patrizia 20).

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  • Erbbauzinsen sind ziemlich einfach:

    Vivacon verkauf das Haus an einen Eigentümer; Der Grund und Boden bleibt bei Vivacon, dass sich für die Nutzung (Erbbaurecht) über 99 Jahre (danach fällt alles auf dem Grundstück wieder an Vivacon zurück) eine Gebühr erstatten lässt.
    Die Gebühr ist recht niedrig und liegt bei 3-5% des Kaufpreises. Der Ausfall der Zahlung ist (soweit ich das weiss) durch eine Eintragung ins Grundbuch gesichert.
    Da 1. die Zahlung recht gering und 2. die Sicherung sehr gut ist, haben Erbbaurechtszahlungen eine AAA-Rating;

    Vivacon verbucht das ganze so:

    Verkauf von Wohnung + Einbuchung von "Erbbaurecht"
    Wobei Einbuchung Erbbaurecht einen ordentlichen Batzen des Gewinns ausmachen.

    An sich fragt man sich - warum es Idioten gibt, die ein Haus im Erbbaurecht kaufen, weil es "an sich" für den Käufer nur Nachteile bringt. (Kein Besitz; insgesamt auf 99 Jahre gesehen eine hohe Belastung, da 99 Jahre genutzt aber nach 25 Jahren (1/0.04) rentiert. (Zumal das ganze an die Inflation angepasst wird).
    Aber solange Vivacon irgendwelche Deppen findet die die Wohnungen so kaufen ist das i.O. --> Zumal das Argument: "Sie müssen für die Wohnung im Erbbaurecht VIEEEEEL weniger berappen" wohl ganz gut zieht.


    Wie kann und muss das Erbbaurecht nach IFRS bewertet werden?
    Antwort:
    Wie eine Anleihe einfach die Cashflows auf heute abdiskontieren

    (GB07 = Zins 10 Jährige Hypo 5.2% (normal)
    Inflationsabschlag -2.4% (sehr gut weil zu gering)
    "Risikozuschlag" 1,25% (ok)
    Discount = 4,05%

    Wenn die Inflation größer angenommen würde wie sie im Durchschnitt ja auch war - würde der Discount kleiner sein --> Bewertung in der Bilanz höher.

    Problem bei der ganzen Sache: Mit dem Risikozuschlag kann Vivacon rumspielen. Das haben sie auch fleißig getan. Denn der "Mehrgewinn von 2007 ggü 2006 beruht im Grunde darauf, dass der Risikozuschlag um 0.1% auf 1.25 reduziert wurde...

    Das ist auch der Grund, warum sie 2008 (wahrscheinlich) wieder einen Rekordgewinn hinlegen werden. --> Sie werden wieder am Risikozuschlag (der meiner Meinung nach recht willkürlich ist) rumspielen. Wenn schon eine Reduktion um 0.1% eine Größenordung von 5-9 Mio.¤ bewegt, dann kannst Du dir vorstellen was bei einem "noch größeren" Portfolio mit einer fetten Reduktion passiert.

    Alleine bei 0% Risikozuschlag ist schluss ;-)

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    2 Mal editiert, zuletzt von Matze (17. Juni 2008 um 13:18)

  • Zitat

    Original von Matze

    Problem bei der ganzen Sache: Mit dem Risikozuschlag kann Vivacon rumspielen. Das haben sie auch fleißig getan. Denn der "Mehrgewinn von 2007 ggü 2006 beruht im Grunde darauf, dass der Risikozuschlag um 0.1% auf 1.25 reduziert wurde...

    Das ist auch der Grund, warum sie 2008 (wahrscheinlich) wieder einen Rekordgewinn hinlegen werden. --> Sie werden wieder am Risikozuschlag (der meiner Meinung nach recht willkürlich ist) rumspielen. Wenn schon eine Reduktion um 0.1% eine Größenordung von 5-9 Mio.¤ bewegt, dann kannst Du dir vorstellen was bei einem "noch größeren" Portfolio mit einer fetten Reduktion passiert.

    Alleine bei 0% Risikozuschlag ist schluss ;-)

    Könnte nicht schon vorher Schluss sein, wenn die Geldgeber von Vivacon den Hahn zudrehen? Die werden darauf achten, dass die Risiken nicht zu niedrig bewertet werden, insbesondere nach den Beispielen aus den USA.

    "Hey Du, möchtest Du ein A kaufen?" Standard & Poor's (zitiert aus: Marc-Uwe-Kling: Der falsche Kalender - 365 falsch zugeordnete Zitate)

  • Das ist eine gute Frage;

    Bis letztes Jahr war es so, dass Vivacon die Anleihen einfach an den Kapitalmarkt weitergereicht hat.

    Leider ist das (glaube ich) im Moment nicht so wirklich einfach und der Markt der Verbriefungen etwas ausgetrocknet.

    Allerdings sind die Risiken (AAA-Bonität) soweit ich das übersehen kann - wirklich AAA Qualität und nicht irgendwelche syndizierten Ramschanleihen.

    Allerdings hat Vivacon eine Liquidität von 130 Mio¤ in der Bilanz stehen. (Market Cap 150 Mio¤) Das ist schon ein ziemlich großer Batzen und sollte - an sich - relativ lange halten;
    (Drum rege ich mich so über die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen zur Unzeit auf)

    Ich hoffe allerdings nicht, dass sie den Risikoabschlag weiter senken, sondern dass sie ein vernünftiges Ergebnis auch "ganz normal" hinbekommen.

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    3 Mal editiert, zuletzt von Matze (17. Juni 2008 um 14:12)

  • Also heute wieder -6% ich verstehe die Welt nicht so richtig;

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