Selten gestellte Fragen (Diverse)

  • Nachtrag: Wenn es mehr als zehn Jahre sind, könnte es glaube ich problematisch werden, weil die Banken dann vielleicht keine Unterlagen mehr darüber haben. Aber so lange ist die Zwangsabfindung der Postbank ja noch nicht her. Ansonsten ist es gut, wenn man dann noch Belege hat. Wer bei IB ist, ist wohl gekniffen, dort kann man sich nur selbst Kontoauszüge zusammenstellen und bekommt keinerlei offizielle Abrechnungen. Vielleicht reicht das, aber für sowas ist man bei einer gescheiten deutschen Bank wahrscheinlich besser dran.


    Daß Du (rechtlich) den Anspruch hast, ohne selbst geklagt zu haben, ist das eine - ich weiß aber nicht sicher, ob die Nachzahlung auch automatisch kommt oder Du ggf. bei der Bank vorstellig werden mußt.


    Alles nur vom Hörensagen ohne eigene Erfahrung dazu. Siehe auch die aktuelle Diskussion bzgl. Altana vor mehr als zehn Jahren, Beiträge #5544 bis #5554:

    https://www.wallstreet-online.…enwerten#beitrag_75556909

    Auch ein neomarxistisches System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert.

  • Mal ne Frage in die Runde zum Thema Aktienrückkauf (ARK):


    ARK wird ja oft - auch in mechanischen Strategien wie Value Composite 2 von O'S - als mindestens gleichwertig zu Dividenden propagiert. Das mag ja auch theoretisch nachvollziehbar sein, falls die vom Markt zurückgekauften Aktien auch tatsächlich "vernichtet" werden.


    In der Praxis sehe ich aber öfters ARK-Programme, in denen die ARK-Aktien explizit für Mitarbeiter-Boni vorgesehen sind. Oft wird der Verwendungszweck explizit offen gehalten, z.B. als Akquisitions-Währung für Firmen-Übernahmen. Meist sehe ich keinerlei Hinweis zum Verwendungszweck, bzw. es ist recht selten, dass explizit eine "Vernichtung" der ARK-Aktien vorgesehen ist.


    Auf mich wirkt das ein bisschen wie ein ARK-Hype mit Rosstäuscher-Beigeschmack.


    Wie geht ihr mit der Problematik um? Oder gibt es kein Problem und ich bin zu misstrauisch?

  • Sehr gute Frage! Du hast m.E. theoretisch recht. Nur das Einziehen der Aktien ist m.E. gut oder zumindest besser. Der Rückkauf am offenen Markt, um sie dann anderweitig wieder auszugeben ist in der (finanzmechanischen) Wirkung ähnlich, wie wenn das Geld direkt dafür aufgewendet würde (nicht identisch in der Anreizstruktur natürlich, z.B. für Mitarbeiter). O'Shaughnessy schreibt leider meistens nicht, wie die Kennzahlen definiert sind, sondern tut so, als sei das allgemein bekannt und einheitlich definiert (z.B. für "accruals fand ich nirgends eine klare Definition). Bei den Aktienrückkäufen ist es mit am schlimmsten.


    Ich hatte mir das auch schon überlegt. Man müßte es eigentlich messen an dem Betrag, den die Firma dafür ausgegeben hat, relativ zum aktuellen Börsenwert - aber die Zahlen wird man meistens nicht genau haben, oder kommunizieren die Firmen das immer präzise? Eine andere Möglichkeit wäre, es an der Nettoverändernung der Zahl der ausstehenden Aktien zu messen. Und ich meine gelesen zu haben, daß es darauf ankommt (und O'S das auch berücksichtigt), also auf die Saldierung mit der Zahl der u.U. gleichzeitig neu ausgegebenen Aktien. Das schließt sich ja nicht aus, und kann auch nicht ausgeschlossen werden, man denke an Optionsprogramme. Problem: Selbst wenn ich die für Aktienrückkäufe aufgewandte Summe kenne, müßte ich die ja die neu ausgegebenen Aktien gegenrechnen, und das geht nicht so einfach: Eurobetrag vs. Anzahl an Aktien. Wenn man aber stattdessen nur auf die Veränderung der Anzahl abstellt, Beispiel:

    - Am Anfang des Jahres gibt es 100 Mio. ausstehende Aktien (cave: Stichtag, nicht Mittelwert über eine vorangegangene Periode).

    - Im Laufe des Jahres werden 1 Mio. Aktien neu ausgegeben und 5 Mio. zurückgekauft. Am Ende des Jahres gibt es also 96 Mio. Aktien.

    Folglich wäre die buyback yield 4%. Aber das ist unabhängig ist vom Kurs! Das ist aber unsinnig, denn wenn der Kurs am Jahresende doppelt so hoch steht als während der unterjährigen Rückkäufe, dann wird suggeriert, die Firma könnte zu diesem Kurs weiterhin 4% der Aktien zurückkaufen. Selbst ohne weitere Verwässerung kann sie aber max. 2,5% zurückkaufen.


    Das wird mir alles erst beim Schreiben so richtig bewußt - danke daher für Deine Frage! ;)

    In der Praxis ist es aber eh unmöglich, die buyback yield (und damit auch die shareholder yield) zu berechnen - oder bekommst Du das irgendwo angezeigt oder kannst gar danach screenen? Ich kann es allenfalls berechnen, wenn ich im Einzelfall darauf aufmerksam werde. Dann nehme ich die für das ARP aufgewendete Summe. Die ggf. gleichzeitig neu ausgegebenen Aktien ignoriere ich, so wie man das sonst auch ignoriert. Das ist ein weiteres Problem: Die Verwässerung der Vergangenheit wäre mir egal, sofern sie nicht fortlaufend weitergeht. Das KPV etc. berechnet man ja mit der aktuellen Aktienzahl. Ich versuche lediglich, Firmen zu vermeiden, die ständig verwässern - das ist ganz klar negativ (negative buyback yield). Freilich, die Situation mit ARP und gleichzeitiger Neuausgabe ist so schwer zu fassen, man sieht das nicht auf den ersten Blick z.B. in TIKR, weil ja die Aktienzahl netto schrumpft.


    Also schon die richtige Berechnung ist alles andere als trivial. Aber zurück zu Deiner Frage nach der Verwendung der Aktien:

    Es ist vielleicht ein wenig wie mit außerordentlichen Gewinnen: Da könnte man auch sagen, die empirischen Studien haben auf das geschaut, was unter dem Strich stand und nicht danach gefragt, wie es zustandegekommen ist, und daher ist mir das egal und nehme es wie ausgewiesen. Aber man kann mutmaßen, daß ein dadurch zustandegekommenes niedriges KGV weniger gut ist wie ein reguläres. (Schweizer Elektronik hat übrigens m.W. deshalb ein KGV < 1).


    PS. Die Abkürzung ist mir neu. Ich kenne ARP für Aktienrückkaufprogramm.

    Auch ein neomarxistisches System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert.

  • witchdream hat das Entscheidende unterstrichen. Die Befürworter von Rückkäufen ignorieren das regelmäßig. Nur wenn die Aktien vernichtet werden, wäre der Rückkauf sachlich einer Dividendenzahlung gleichgestellt.

    Auch unsere Gedanken sind wircksame Factoren des Universums. Novalis


    Everything will be allright!

  • Winter   Lando : Danke für euere Einschätzung. Das bestätigt mein Bauchgefühl, dass man beim "Total Shareholder Return" TSR (= Divi + ARP) genau hinschauen muss. Peinlicherweise bestätigt das so uralte Opa-Sprüche wie: "Nur Bares ist Wahres".


    Naja, irgendwoher müssen die "ineffizienten Märkte" ja ihre Nahrung beziehen. Also zurück zu Value Composite 1 (nur Divi, nix ARP), es sei denn man fischt im US-Markt - was m.E. momentan kein Thema ist. *)


    *) edit: Ich gehe davon aus, dass in den USA eine gewisse TSR-Kultur herrscht, welche hier nur als Slogan bemüht wird.

  • Es war auch eine alte Frage von mir, wie damit umgegangen werden soll, wenn die Firma eigene Aktien hält. Für den Börsenwert zählt die Anzahl der extern ausstehenden Aktien, d.h. die eigenen sind davon bereits abgezogen. Das ist wohl die sinnvollste Herangehensweise. Die eigenen Aktien sind aber doch irgendwie potentiell vorhanden, sie können leicht wieder ausgegeben werden. Wobei das auch so passieren kann, durch ein genehmigtes Kapital, was man ja normalerweise auch nicht auf dem Schirm hat, ohne sich sehr genau mit einer Aktie befasst zu haben und sämtliche HV-Beschlüsse gelesen zu haben. Eindeutig schlimmer finde ich es, wenn bereits vorgesehen ist, die Aktien an Mitarbeiter auszugeben oder wenn das laufend praktiziert wird. Bei einer Übernahme bekommt man wenigstens einen Gegenwert - mehr Vermögenswerte verteilen sich auf mehr Aktien; da hängt es davon ab, ob das Management sinnvoll damit umgeht oder ob shareholder value ein Fremdwort ist und Aktien unabhängig vom Kurs weit unter Wert als Akquisitionswährung eingesetzt werden. Genau davon muß man aber ausgehen, wenn wir eine Aktie kaufen: wir kaufen schließlich nur unterbewertete Aktien, und daher ist es tendenziell keine gute Idee, Aktien auszugeben.


    Wenn man es sich genau überlegt, ist sogar die Dividendenrendite gar nicht so einfach zu bestimmen. Abgesehen davon, daß es für alle Kennzahlen darauf ankommt, ob der Kurs cum oder ex Dividende zu verstehen ist für den Vergleich, was bei hohen Dividendenrenditen schon was ausmachen kann: wie hoch ist die Dividendenrendite, wenn zuletzt 5€ gezahlt wurden bei Kurs 100€, wenn aber seither eine 10% Verwässerung stattgefunden hat? Eigentlich müßte man dann 5/110 rechnen. Gut, in aller Regel gibt es keine so große Verwässerung und wenn doch, dann sind das Spezialfälle, auf die man auch so aufmerksam wird. Aber für einen mechanischen Backtest wäre das schon relevant zu berücksichtigen.


    Ah, irgend einer Deiner Screener hat das VC2 im Angebot, nicht wahr? Da wäre auch interessant, wie sie das berechnen und woher sie die Daten nehmen und ob sie diese für Europa denn auch haben.


    An Aktien mit nennenswerten Rückkaufprogrammen, die ich halte, fällt mir z.B. Origin Enterprises ein, CTT Correios oder auch Imperial Brands. Bei BAT ist es noch gering, ebenso bei Petrobras (~10% der Dividendensumme).

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  • Ah, irgend einer Deiner Screener hat das VC2 im Angebot, nicht wahr? Da wäre auch interessant, wie sie das berechnen und woher sie die Daten nehmen und ob sie diese für Europa denn auch haben.

    Jep, da nutze ich seit ein paar Wochen ww.quant-investing.com. Die bieten als "Fertigscreen" sowohl VC1 als auch VC2. Die Verfügbarkeit erstreckt sich auf deren gesamtes Daten-Universum, also inklusive Europa, und die Datenbasis scheint (meine Beobachtung) identisch zu sein mit der von https://de.finance.yahoo.com/


    Für detailliertere Fragen würde ich an deiner Stelle ruhig den Betreiber kontaktieren - er präsentiert sich zumindest so, als wäre er an einem regen Gedankenaustausch interessiert. Ich hoffe, meine Formulierung kommt jetzt nicht negativ rüber.

  • Als einfach zu konfigurierender Screener ist QuantInvesting im Augenblick wohl der Beste. Nicht nur für O’Shaughnessy, Greenblatt oder Tortoriello Freunde. Der Betreiber antwortet auf Fragen sofort und ist auch an Diskussionen interessiert. Bis jetzt kann ich nur positives berichten. Für mich wesentlich waren historische "point in time" Daten.

    Für aktuelle Daten ist mein Liebling Simply Wall Street. Leider gibt es da keine Möglichkeit Daten herunterzuladen.

    Seeking Alpha ist imho zur Bühne für Selbstdarsteller verkommen und TradingView gefällt mir seit Umstellung des Screeners nicht mehr.

    Koyfin hat einen sehr guten screener. Leider muß man die Daten in Blöcken zu 2000 Aktien herunterladen, dafür gibt es alles was man testen möchte :-).


    p.s. der Blog von QuantInvesting ist auch interessant zu lesen.

    "If it sounds too good to be true, it probably is."


    "Theoretisch gibt es keinen Unterschied zwischen der Theorie und der Praxis. Praktisch stimmt das aber nicht."


    "Erfahrung ist das was man bekommt, wenn man nicht bekommt was man möchte."

  • Bei gleich vier Screener ist man mindestens mit über 1300 Euro pro Jahr dabei ... Schade auch, daß man meistens nicht vor dem Kauf sieht, was man bekommt. Mich würde z.B. der Excel-Export von historischen Daten (mind. 10J) interessieren für eigene Screens (z.B. KPV10).


    Auch bei Centrotec gibt es unregelmäßig Aktienrückkäufe, bisher in Form von Angeboten an alle Aktionäre (aktuell übrigens mit KGV 1 und auf Höhe Nettocash), und auch die beiden kolumbianischen Ölförderer Geopark (8% alleine durch die tender offer in Q1, dazu laufendes ARP) und Parex (4% TTM) haben viel Aktien zurückgekauft, zuzuglich zur Dividende.

    Man könnte einen eigenen Thread für Aktien mit signifikanten Aktienrückkäufen machen, in Europa ist das ja viel seltener als in Amerika.

    Auch ein neomarxistisches System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert.

  • Bei gleich vier Screener ist man mindestens mit über 1300 Euro pro Jahr dabei ... Schade auch, daß man meistens nicht vor dem Kauf sieht, was man bekommt. Mich würde z.B. der Excel-Export von historischen Daten (mind. 10J) interessieren für eigene Screens (z.B. KPV10).


    Stimmt. Es ist ein teures Hobby. Historische Daten mit der Möglichkeit des Excel-Exportes gibt es unter den von mir bisher getesteten Screenern nur zwei. Bei beiden kann man (QS - 1 Monat und Koyfin - 1Woche) gratis testen. Bei beiden geht es nicht ohne Tricks um auf volle 10 Jahre zu kommen und nur QS hat die Möglichkeit point in time Daten (Daten seit Dezember 2015) herunterzuladen. Man kann aber immer die Webseiten pro Aktie auslesen e.g. https://petrawolff.blog/levermann-tool/ . Webseitenbetreiber ändern aber immer wieder die Seiten um automatisches Auslesen zu verhindern. Gute Anbieter gibt es genug https://finchat.io/blog/best-s…sites-for-financial-data/ wenn man gerne programmiert.

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  • Mich würde z.B. der Excel-Export von historischen Daten (mind. 10J) interessieren für eigene Screens (z.B. KPV10).

    Winter : Bei https://de.finance.yahoo.com/ kannst du historische Kursdaten als cvs-Datei für mehrere Jahrzehnte runterladen, inklusive der Dividendenzahlungen. Allerdings halt immer nur für eine Aktie - dort dann im Bereich 'historische Daten'. Wahlweise täglich, wöchentlich oder monatlich.


    Das ist zwar etwas mühsam, weil man das Aktie für Aktie machen muss. Aber wenn du einmal die Basisdatei erstellt hast, kannst du alle Aktien z.B. monatlich aktualisieren, indem du dir ein Musterdepot anlegst. So habe ich vor Urzeiten meine deutsche Datenbank aktualisiert.

  • Da wir keinen eigenen Thread dafür haben: es gint ein Urteil hinsichtlich der Postbank, welches auch für zukünftige Abfindungssituationen bedeutsam ist! Urteil ist noch nicht rechtskräftig, aber es wird so kommen. Ich habe die Kopierfehler nicht bereinigt, aber der Inhalt kommt rüber.


    „1. Die Beklagte erlangte am 12. September 2008 ... die Kontrolle über die Post-bank.

    Von der Kontrollerlangung hatte die Beklagte am 12. September 2008 Kenntnis.

    Nach Kenntniserlangung vom Kontrollerwerb mit Abschluss der Ursprungsvereinbarung am 12. September 2008... hätte die Beklagte die Erlangung der Kontrolle über die Zielgesellschaft.. spätestens am 19. September 2008 veröffentlichen müssen. Die Angebotsunterlage hätte sie .... am 31. Oktober 2008 veröffentlichen müssen.

    Die in der Ursprungsvereinbarung vom

    12. September 2008 vereinbarte Gegenleistung in Höhe von 57,25 €/Aktie ist daher für die Bestimmung der angemessenen Gegenleistung maßgeblich."

    (3. OLG-Urteil vom 23.10.2024)

    Doch woher kommt der späte Sinneswandel des Senats, der dieses Mal auch nicht die Revision zugelassen hat? Es

    dieselben zu prüfenden Tatsachen. Und seit der Beweisaufnahme (2015-2019) sind auch keine neuen Unterlagen aufgetaucht oder Zeugen gehört worden.

    Die Richter gaben der Düsseldorfei

    Verlagsgesellschaft Recht

    BGH entscheidet für Kleinanlege

    Postbank-Aktionären winkt kräftiger Nachschlag (FAZ)

    ES gewinnt vor dem BGH

    Das ist der eigentliche Skandal, dass es für die aktuelle Entscheidung 14 Jahre brauchte! Dieses Urteil wäre spätestens nach der ersten BGH-Rückverweisung und nach Abschluss der Beweisaufnahme fällig gewesen.

    Zwar ist das OLG-Urteil noch nicht rechtskräftig, da die Deutsche Bank noch Nichtzulassungsbeschwerde einlegen kann, doch das anhängigen Spruchverfahren im Squeeze-out wird auf jeden Fall davon profitieren. Die damals verbliebenen Minderheitsaktionäre waren mit Beschluss vom 28.08.2015 aus der Postbank AG ausgeschlossen worden.

    Als Gegenwert erhielten sie eine Barabfindung in Höhe von 35,05 € je Postbank-Aktie, ausgezahlt am 30.12.2015. Eine gerichtliche Überprüfung der Angemessenheit des Gegenwertes wurde von mehreren Aktionären danach eingeklagt.

    Dieses sog. Spruchverfahren wird außerdem flankiert von Schadensersatzansprüchen gegen die Deutsche Bank wegen Unterlassung eines Pflichtangebots zum Preis von 57,25 € je Aktie.

    Das Spruchverfahren zum Squeeze-out ist beim LG Köln anhängig, das auch in dieser Sache zuständig ist. Es müsste nun in konsequenter Fortführung der aktuellen OLG-Entscheidung den herausgedrängten Aktionären einen Nachschlag von 22,20 € auf die bereits gezahlten 35,05 € zusprechen. Dazu kommen Zinsen seit 2015. Sollte das Gericht im Spruchverfahren aber sogar - wie im aktuellen Urteil vom 23.10.2024 bereits angedeutet - das „Wissenselement eines bedingten Vorsatzes" zur Kenntnis über die Kontrollerlangung schon zum 12.09.2008 zugrunde legen, dann könnte für die Zinszahlungen schon dieses Datum gelten - und zwar auf den vollen Betrag von 57,25 € bis zur Andienung der Aktien 2015.

    Wie dem auch sei, alle Aktionäre, die 2015 ihre Postbank-Aktien noch hatten und im Zuge des Squeeze-outs aus der Gesellschaft geflogen sind, werden einen Nachschlag bekommen, auch wenn sie nicht selbst geklagt haben - im Gegensatz zu den jetzt abgeschlossenen Zivilklagen.



    "Die Effecten-Spiegel AG hat neben ihrem wirtschaftlichen und juristischen Erfolg für die eigene Gesellschaft auch Rechtsgeschichte im Sinne der Kleinaktionäre gegen das Großkapital geschrieben und Pionierarbeit für die Aktienkultur in Deutschland geleistet. Kein Großaktionär wird
    künftig ein Pflichtangebot mittels freiwilligem Angebot umgehen können, denn jetzt haben die Aktionäre auch hier das Recht, den Gegenwert auf seine Angemessenheit gerichtlich überprüfen zu lassen. Das Aktenzeichen Postbank ist gelöst – nach 14 langen und beschwerlichen Prozessjahren!"

  • Oh! Da bekomme ich auch was. Ich hatte die Postbankaktien ein paar Tage vor der Zwangsabfindung gekauft, da handelten die (soweit ich erinnere) gerade ziemlich genau um den Abfindungspreis, genau wegen der Spekulation ohne Kapitaleinsatz am Spruchverfahren beteiligt zu sein. Unterlagen habe ich da aber auch nicht ausgedruckt, aber sollte da nicht Clearstream noch Belege haben?

    „Sei vorsichtig Glaukon, dein Streben nach Ruhm könnte sonst ins Gegenteil umschlagen! Merkst du nicht wie leichtsinnig es ist, etwas zu tun oder zu reden, wovon man nichts versteht? […] Wenn du im Staate Hochachtung und Ruhm genießen möchtest, dann erarbeite dir zuallererst die Kenntnisse, welche du für die Aufgaben brauchst, die du lösen willst!“


    (Sokrates)

  • Bist Du noch bei der gleichen Bank? Dann würde ich mal abwarten. Ich bin mir nicht mehr sicher, aber Clearstream dürfte es noch gespeichert haben, die Frage ist bloß, ob da Dein Name drin steht oder nur der Deiner Bank. Hängt wohl auch von der Aktiengattung ab.

    Auch ein neomarxistisches System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert.

  • Ja, ich war damals wie heute bei Flatex.

    „Sei vorsichtig Glaukon, dein Streben nach Ruhm könnte sonst ins Gegenteil umschlagen! Merkst du nicht wie leichtsinnig es ist, etwas zu tun oder zu reden, wovon man nichts versteht? […] Wenn du im Staate Hochachtung und Ruhm genießen möchtest, dann erarbeite dir zuallererst die Kenntnisse, welche du für die Aufgaben brauchst, die du lösen willst!“


    (Sokrates)

  • Ich hab's oben nur überflogen: wenn die Zwangsabfindung erst 2015 vollzogen würde, dann sind es weniger als zehn Jahre und damit dürften die Chancen gut stehen, dass flatex die Unterlagen noch hat. Kannst dir ja eine Erinnerung setzen in etlichen Wochen oder wenigen Monaten. Wenn dann noch nichts da ist, nachfragen.


    Mit flatex bist Du zufrieden?

    Auch ein neomarxistisches System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert.

  • Nein, ich bin mit Flatex nicht zufrieden und hatte hin und wieder auch Ärger mit denen. Ich würde die nicht weiterempfehlen. Ich bin eigentlich nur noch bei denen, weil sie günstig sind, und ich vermute, dass es bei den anderen Brokern auch nicht viel besser sondern nur anders ist.

    „Sei vorsichtig Glaukon, dein Streben nach Ruhm könnte sonst ins Gegenteil umschlagen! Merkst du nicht wie leichtsinnig es ist, etwas zu tun oder zu reden, wovon man nichts versteht? […] Wenn du im Staate Hochachtung und Ruhm genießen möchtest, dann erarbeite dir zuallererst die Kenntnisse, welche du für die Aufgaben brauchst, die du lösen willst!“


    (Sokrates)

    Edited once, last by nixda ().

  • Hatte mich heute mal nach neuen Depots umgeschaut, weil ich wegen der Schließung von OnVista wechseln muss.


    Hat hier jemand Erfahrung mit Smartbroker?


    Die Vergleichsdaten sind sehr attraktiv, d.h.

    - günstig

    - viele Marktplätze / Börsen

    - deutsche Steuererklärung wird unterstützt


    Flatex liegt bzgl. Kosten im Mittelfeld. Ich bin da damals weggewechselt als Flatex Gebühren auf das gesamte Depotvolumen erheben wollte. Das machen Sie mittlerweile wohl nicht mehr.

  • Smartbroker ist derzeit eine GUI für Bader-Bank.

    keine Erfahrungen meinerseits aber schon so einiges gelesen in Foren, z.B. wertpapier-forum.de. Bader hat wohl spezielle Probleme (?gehabt)


    Smartbroker als GUI für DAB hatte ich anfangs Corona. Erfahrungen:

    - Transfer von Aktien vom Depot meiner Frau auswärts hat in mehreren Anläufen nicht funktioniert - Versuchsdauer über 1a, bis ich die entnervt verkauft habe. Betreuung seitens Smartbroker damals nahezu nichtexistent. Keinerlei Reaktionen auf Reklamationen.

    - Wollte damals auch mal selbst ein Depot dort aufmachen. Das haben sie 6 Monate lang nicht hinbekommen. Na dann nicht.


    Andererseits: die Billigen haben alle ihre Haken. Routine klappt meist, aber wehe es ist mal nicht Routine oder die geht mal schief.


    Derzeit bin ich mit DKB auch recht unglücklich. Kontoauszüge bekommen sie bei mir im neuen Banking elektronisch nicht mehr hin - bestenfalls sporadisch. Bei meiner Frau funktioniert das -seltsamerweise. Immerhin schicken sie die Auszüge auf einzelne Aufforderung per Post zu - sie schaffen es aber nicht, die elektronisch nachzubuchen. Wertpapierkosten wurden in Rechnung gestellt ohne Abrechnung dazu. Die Kosten waren unberechtigt und wurden nach Meckern storniert. Immerhin. Anfragen werden typisch nicht oder mit meist irrelevanten Textbausteinen beantwortet. Ok, mit Fristsetzung klappt es dann meist.