Französische Aktien

  • Amiral Gestion PME Fonds hat AKWEL (ex MGI Coutier) im Deport und im aktuellen Dezember Bericht vorgestellt.

    Was ich bisher gesehen habe gefällt mit gut. Ich muss mir noch ansehen, was sie genau herstellen.
    Wenn man der Meinung ist, dass die Kfz-Teile für Verbrenner auch zukünftig gebraucht werden, ist die Aktie auf einem sehr günstigen Niveau zu haben ( Kurs -50% auf Jahresfrist).


    Akwel (previously MGI Courtier) was also added to the portfolio in Q4. The

    share price of car-parts company based in eastern France has tumbled over

    60% from its peak in a market that is difficult for the sector (global economic

    slowdown, changing motorisations, difficulty with vehicle approvals due to

    new norms in Europe etc.). Here too, the valuation – which was probably a

    little excessive in early 2018 – has sunk to levels that reflect extreme

    pessimism. The company, which is performing well (18% return on equity

    on average over the past 10 years) is trading at 1x shareholders’ equity.

    That looks an attractive entry point to us, even allowing for potential bad

    news concerning the sector. The company’s balance sheet is sound, which

    should allow it to ride out a possible recession in the sector, and even take

    advantage of competitors’ difficulties to strengthen its hand in some

    activities. Lastly, management of the company – which is family owned and

    run – is particularly solid.

    “Investment is most intelligent when it is most businesslike.” -Benjamin Graham

  • zu Akwel:

    Heißt es nicht man solle Zykliker kaufen bei hohem KGV?!

    Akwel hat ein KGV von 5,5....

    Nur so ein Gedanke...

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Hi Woody,


    richtig, zyklische Werte sollte man im Tief eines Zyklus kaufen, wenn Gewinne nidrig sind oder Verluste anfallen. Ist aber auch eine idealtypische antizyklische Vorstellung, da ja die anderen prozyklisch verkaufen. Aktuell ist aber bei Zulieferern viel Pessimismus - bezüglich Verbrennern. Insofern würde auch be greedy when others are fearful zumindest bedingt passen. Ist halt eine komplexere Gemengelage. In solchen Fällen werde/würde ich eine kleine Position kaufen und dann abwarten Ich muss aber der Meinung sein, dass das Management zu den Guten gehört.

    “Investment is most intelligent when it is most businesslike.” -Benjamin Graham

  • Mittlerweile wird Trilogiq zu 3€ gehandelt, und damit als solider Grahamscher Net-Net.


    Anzahl Aktien: 3,738 Mio (Laut dem letzten Jahresbericht, Stand März 2018

    Aktueller Aktienkurs: 3 €

    Marktkapitalisierung 11,2 Mio€

    Cashreserven: 14,5 Mio€

    Konsolidierter Buchwert: 40,6 Mio€

    (Cash und Buchwert dem letzten Halbjahresbericht entnommen, Stand September 2018)

    Auf dem Niveau habe ich mich gerne auf eine Turn-Around-Spekulation eingelassen.


    Achtung, der Gründer hält 77%, ein weiterer Fonds etwa 10%, der FreeFloat liegt also nur knapp über 1 Mio €.


    Hier sind ein paar Gedanken von mir zu Trilogiq: http://www.stw-boerse.de/forum…html?1561590562#POST51475

    By the way, Idee entnahm ich der Kommentarliste des Blogs von memyselfandi007

  • Ich habe trilogiq in der Tat aus den Augen verloren.


    Umsatz war bis Dezember 2018 nach wie vor rückläufig, aber es wird davon gesprochen, insgesamt EBITDA und Cash flow positiv zu werden:


    « Notre objectif est de dégager un EBITDA et un flux de trésorerie consolidés positifs au 31 mars 2019 et d’avoir achevé les restructurations à cette date. Si le premier semestre a été impacté négativement par la restructuration profonde de GRAPHIT SYSTEM Limited et la réorganisation des filiales européennes en perte, le second semestre semble s’annoncer sous de bien meilleurs auspices, notamment aux Etats-Unis et au Mexique, voire au Brésil » conclut Eric Courtin.


    Schon Wahnsinn wie es denn Kurs zerhauen hat.


    MMI


    Edit: Wenn ich mich richtig erinnere war die Automobielindustrie einer der wichtigsten Kunden.....

  • Ich hab mir die gestern dann auch ein bißchen angeschaut. Viel Informationen findet man nicht, wir bräuchten wirklich einen Franzosen im Forum :).


    Also was mich skeptisch macht:


    - Das Produkt wirkt mir absolut wie eine Commodity. Ich sehe nicht wie man da dauerhaft Über-Renditen erzielen will.

    - Das Gerede über Lean etc. Grade da hab ich immer das Gefühl man will überteuert Material verkaufen. Mag manchmal funktionieren dass man das irgendwelchen Beratern vertickt, aber wohl nicht immer (klingt vielleicht etwas hart, ich meine einfach dass es etwas abgehoben wirkt).

    - Dann vor allem auch, warum hat der Gründer bzw. der ca. 85 %-Eigentümer den Laden nicht längst über- und von der Börse genommen? Bzw. warum werden keine Aktien zurückgekauft?

    - Warum war der überhaupt raus? Es hieß irgendwo er käme jetzt zurück. Außerdem hat er ja angeblich Zahlungen für seine Patente oder so bekommen, oder? Wirkt so, als seien da einfach zu viele Kosten entstanden. Zudem, die Aktie geht seit Jahren in die Knie, und jetzt kommt der Mann zurück? Wenn einer 85 % Anteil an einer Firma hat würde ich mir schon wünschen dass er da immer voll dabei ist (also ich meine jetzt bei so einer kleinen bis mittelgroßen Firma, wo der Gründer die Strukturen und das Geschäft wie kein anderer kennen sollten und in meinem Idealfall der erste und beste Verkäufer ist).


    Naja, es wirkt mir einfach nicht sehr Klein-Aktionärs-freundlich, net-net hin oder her. Ist dadurch wohl etwas spekulativ, oder? Ich nehme an man kann wenig machen wenn der Haupt-Aktionär in Eigeninteresse handelt? Und inwiefern der Fonds da was machen kann?

    When a management with a reputation for brilliance tackles a business with a reputation for bad economics, it is the reputation of the business that remains intact.


    W. B.


    Investment is most intelligent when it is most businesslike.


    B. G.

  • Die geforderten (und 2013 noch locker erzielten) Übermargen wunderten mich auch. In seiner Analyse anno 2013 schrieb MMI:

    Zitat

    Now comes the interesting part: Trilogiq itself does not only provide the tools, but is offering the full consulting service as well. So a company calls Trilogiq and they start with simulating the production process on a computer (CAD) and then optimize it using their various tools. They will then go on site and then implement the stuff including full project management etc.

    So in essence, Trilogiq rather seems to be a specialised consulting company with a physical product than your typical car parts supplier. This in my opinion also could explain the rather high margins which are quite unusual in the automobile industry.
    https://valueandopportunity.co…champions/#comment-134746

    Der Gründer muss über viele Jahre einen Weg gefunden zu haben, auch die nicht für ihre Verschwendung gegenüber Zulieferern bekannte Autobranche über lange Zeit davon zu überzeugen, ihm hohe Margen zu gönnen. Dafür sollte es überzeugende Gründe gegeben haben.

    Zum heutigen Kurs (1/6 des Kurses anno 2013) würden mir ja schon knappere, einfach nur für schwarze Zahlen sorgende Margen genügen, um aus der Net-Net-Bewertung herauszukommen.

    Alles andere ist Bonusfantasie, über deren Wahrscheinlichkeit man nach Erreichen dieses Mindestzieles reden kann.


    Zitat

    - Dann vor allem auch, warum hat der Gründer bzw. der ca. 85 %-Eigentümer den Laden nicht längst über- und von der Börse genommen? Bzw. warum werden keine Aktien zurückgekauft?

    Keine Ahnung, ich stecke nicht im Kopf des Gründers.

    Schon 2012 bezeichnete der Gründer Eric Courtin ein going private als Überlegung (Link aus MMIs Analyse):

    Zitat

    Néanmoins, Eric Courtin admet que la sortie de la Bourse « est un sujet de réflexion. » Pour l'heure, « on y voit plus d'avantages que d'inconvénients malgré un cours bas. »

    https://www.sicavonline.fr/ind…productivite-industrielle

    Aber wenn der Gründer den Laden von der Börse nehmen sollte - müsste er den Kleinaktionären dafür nicht den inneren Wert zahlen?

    Die Firma wird heute deutlich niedriger bewertet, wäre für mich also kein Angstszenario.

    Zitat

    - Warum war der überhaupt raus? Es hieß irgendwo er käme jetzt zurück. Außerdem hat er ja angeblich Zahlungen für seine Patente oder so bekommen, oder? Wirkt so, als seien da einfach zu viele Kosten entstanden. Zudem, die Aktie geht seit Jahren in die Knie, und jetzt kommt der Mann zurück? Wenn einer 85 % Anteil an einer Firma hat würde ich mir schon wünschen dass er da immer voll dabei ist (also ich meine jetzt bei so einer kleinen bis mittelgroßen Firma, wo der Gründer die Strukturen und das Geschäft wie kein anderer kennen sollten und in meinem Idealfall der erste und beste Verkäufer ist).

    Persönliche Lebensplanungen von Menschen haben viele Gründe. Ich kenne seine Gründe nicht.

    Er war auch nicht völlig weg, "nur" Aufsichtsrat, und jetzt ist er wieder ins operative Geschäft eingestiegen, um aufzuräumen. Zeithorizont 18 Monate.

    Zitat

    Face à cette situation et aux pertes massives de l'exercice 2017-2018, le fondateur Eric Courtin a décidé de reprendre les commandes opérationnelles du Groupe TRILOGIQ avec un plan de transformations et de simplifications très profondes : « TRILOGIQ a trois problèmes majeurs aujourd'hui : son plan produit, sa stratégie de communication et ses coûts de fonctionnement. J'estime qu'ils peuvent être résolus en dix-huit mois » déclare Eric Courtin.

    https://www.actusnews.com/fr/T…vite-au-30-septembre-2018

    Für mich ist dieses aktivere Eingreifen ein Trigger für eine absehbare Veränderung: Erfolgreiche Sanierung oder aber Verkauf/Schließung in absehbarer Zeit. Angesichts einer Bewertung unter Cashwert bereitet mir keine dieser Optionen Sorge, alle zeigen Kurssteigerungspotential. Lediglich vor einem "Weiter so mit den Verlusten, bis der Buchwert aufgezehrt ist" hätte ich Sorgen, das würde für mich die Gefahr einer value trap verstärken.


    Zitat

    Naja, es wirkt mir einfach nicht sehr Klein-Aktionärs-freundlich, net-net hin oder her. Ist dadurch wohl etwas spekulativ, oder? Ich nehme an man kann wenig machen wenn der Haupt-Aktionär in Eigeninteresse handelt? Und inwiefern der Fonds da was machen kann?

    Ich kenne kein Net-net ohne Kröten. Dann wird es in aller Regel kein net-net.

    Natürlich ist es spekulativ, eine Spekulation auf eine Veränderung der Zustände. Denn fast alles außer einem "Weiter so" sollte den Kurs heben.


    Der Fonds wurde schon 2013 von MMI als qualitativ hochwertiger, aktionistischer Fonds bezeichnet, der die Situation verändern will. Wenn er das in den letzten 6 Jahren bei Kurssechstelung nicht hinbekam, erwarte ich mir heute davon auch nicht viel, sofern der Gründer nicht mitzieht.


    Aber der Gründer ist ja (endlich) wieder aktiv geworden, ist wieder ins operative Geschäft eingestiegen. Darin sehe ich den Veränderungstrigger, den zweiten starken Pluspunkt neben der net-net-Bewertung.

  • Banner83 hat ein eigenes Blog, und darin hat er in den letzten Tagen den Liquidationswert von Trilogiq abgeschätzt.
    Spannende Analyse, herzlichen Dank von meiner Seite!

    https://www.behindtheshares.co…ird-but-true-trilogiq-sa/


    Das Blog ist eh lesenswert!Nach seinem Beitrag zu Majestic Wine wäre ich wieder fast schwach geworden. (Aber bis zum vollzogenen Brexit habe ich mir eine UK-Sperre verordnet.)

  • Vorerst letzter Nachschlag zu Trilogiq: Die Firma hat heute die Jahreszahlen veröffentlicht, Stand 31.03.2019. Hier die Presseerklärung: http://live.euronext.com/sites…us_59665_FR0010397901.pdf


    Mein Eindruck in wenigen Worten: Die Sanierung schreitet solide voran, Kurse unter dem um Langfristschulden bereinigten Nettocashwert werden wir nicht mehr lange sehen. Angesichts der aktuellen Kurse für mich ein starker Jahresbericht!



    Positive Highlights:

    - Rückkehr zum positiven operativen Betriebsergebnis: Gesamtjahr + 141.000 €

    (-395.000 in HJ1, + 536.000 in HJ2)

    - Positiver Free Cashflow

    - Netcash (Cashreserven abzüglich kurzfristige Schulden) steigt um 0,7 Mio auf 16,3 Mio €.

    - Langfristige Verschuldung sinkt um 1,7 Mio auf 2,1 Mio € zum 31.03.2019 (Stand 30.07.2019: 1,7 Mio €, nochmals 0,4 Mio € weniger.)

    --> Cash abzüglich Schulden: 14,2 Mio €.


    Ungewöhnlich deutliche Kritik am Kurs der Vorjahre, bevor sich der Gründer Eric Courtin wieder ins operative Geschäft einmischte:

    „Entre 2012 et 2017, TRILOGIQ a opéré des mauvais choix en termes d'investissements dans trois domaines„

    (Die folgende deutsche Übersetzung entstand mit Unterstützung von Google Translate, wurde aber teils nachgebessert):

    Zwischen 2012 und 2017 hat TRILOGIQ in Bezug auf Investitionen in drei Bereichen schlechte Entscheidungen getroffen:

    1. Zum Umstieg von Aluprofilen auf Graphit : „Wenn dieses Projekt eine echte Chance darstellte, haben wir zu viel in die Produktionskapazität dieses Sortiments investiert, und unsere Werkzeugkapazität ist heute weitgehend überdimensioniert. Die überschüssige Produktionskapazität wird verkauft und wir hoffen, im Geschäftsjahr 2019-2020 mit den Verkäufen 2 Mio. EUR in bar zu erwirtschaften“

    (Meine Interpretation: Die Kapazitäten werden reduziert, der Cashflow wird durch die Verkäufe verbessert, die laufenden Kosten sinken –> Gefällt mir!)

    2. „Immobilien: Obwohl wir anfingen, einen Teil unserer Geschäftsimmobilien aufzugeben, haben wir heute noch viel zu viele Gebäude in Westeuropa“

    (Meine Interpretation: Der Immobilienbestand wird weiter reduziert, ich rechne mit weiteren Kostensenkungen und weiteren einmalige FCF-Einnahmen)

    3. „Zur englischen Tochtergesellschaft für Marketing und Digitales: Der Start der digitalen Transformation des Konzerns in England bot ein inakzeptables Preis-Leistungs-Verhältnis. Dies ist der Grund, warum wir den größten Teil der digitalen Aktivitäten nach Frankreich mit viel geringeren Entwicklungskosten übertragen haben."

    (Meine Interpretation: Die englische Digital-Tochtergesellschaft wurde geschlossen, die Franzosen können das günstiger – auch wenn daraus gewisse (unprofitable) Umsatzverluste resultieren dürften.)


    Dazu kommt:

    - Die laut letztem Halbjahresbericht wegen Unwirtschaftlichkeit geschlossene marokkanische Tochterfirma dürfte für einen relevanten Teil der deutlichen Umsatzverluste in AfrikaAsien (von 2,5 Mio€ auf 1,0 Mio€) verantwortlich sein.

    - Der Personalbestand sank im letzten Jahr von von 297 auf 239 Mitarbeiter (-19,6%), die Personalkosten sanken um 12%.

    (Meine Interpretation: 20% Personalabbau in nur einem Jahr, ohne von den daraus resultierenden einmaligen Kosten erschlagen zu werden, das ist eine beeindruckende Leistung! Die Personalkosten könnten zukünftig noch über die bereits eingeparten 12% hinaus sinken)

    - Positive Überraschung: Eine im Vorjahr vorgenommene Abschreibung von 1 Mio€ für Spritzgussmaschinen wurde zurückgenommen (und in diesem Jahr positiv gebucht), weil sich hier doch ein wirtschaftlicher Betrieb erreichen ließ. „Im Rahmen des Jahresabschlusses zum 31. März 2019 führte die Gesellschaft einen neuen Bewertungstest durch, der zur Anerkennung dieser außergewöhnlichen Erholung führte.“

    (Meine Interpretation: Die Abschreibungen auf überschüssige Kapazitäten waren ehrlich, ja zuweilen, wie dieses Beispiel zeigt, sogar übermäßig agressiv. Das stärkt mein Vertrauen in den Wert des restlichen Buchwertes)



    Umsatz: 32 Mio (33,5 Mio im Vorjahr; -4,5%)

    Der Umsatzrückgang war besonders deutlich in Afrika/Asien (von 2,5 Mio € auf 1 Mio €), was ich der Schließung der unprofitablen Vertriebsgesellschaft in Marokko anlaste und unter dem Strich positiv sehe. Beim Umsatzrückgang in Europa (von 19,3 Mio auf 17,6 Mio) habe ich die geschlossene britische Tochtergesellschaft im Hinterkopf und begrüße ebenfalls den Verlust wahrscheinlich unprofitabler Umsätze. („la filiale anglaise dédiée au marketing et au digital : le lancement de la transformation digitale du Groupe en Angleterre a présenté un rapport prix – performances inacceptable. C'est la raison pour laquelle nous avons transféré la majeure partie de l'activité digitale en France avec des coûts de développement bien moindres.“)

    In Amerika (insbesondere USA und Brasilien) stieg der Umsatz von 11,7 Mio€ auf 13,1 Mio€.

    (Meine Interpretation: Die Umsatzrückgänge passen für mich zu den berichteten Rückbauten bei unprofitablen Umsätzen und Produktionskapazitäten)

    Bruttomarge: Ist im Jahresvergleich von 60,9% auf 59,0% gefallen.

    (Meine Interpretation: Auf dem Level kann ich mit kleinen Rückgangen der Bruttomarge gut leben – die Herausforderungen liegen in ganz anderen Bereichen.)


    Negative Aspekte:

    - Die Abschreibungen von etwa 3 Mio € pro Jahr werden noch nicht verdient, daher unter dem Strich rote Zahlen.

    - Nach wie vor ist die (globale) Automobilindustrie der Hauptauftraggeber für Trilogiq. Die Herausforderungen und Umbrüche dieser Branche erleichtern diese Sanierung nicht gerade *hüstel*.

    - Trilogiq klagt, dass der Markt für Lean Management praktisch versiegt sei. („« Le marché du Lean Manufacturing a pratiquement disparu de l'industrie automobile qui reste encore aujourd'hui notre principal marché, malgré nos efforts de diversification. Et les projets restants dans l'automobile, parfois significatifs en termes de taille, sont à des marges sacrifiées » estime Eric Courtin. )

    Nach meinem Verständnis lag ein margenträchtiger Wettbewerbsvorteil von Trilogiq in der Verknüpfung der Fabrikausrüstung mit der Beratung für Lean Management in der Produktion. Die Klage klingt für mich nach einer Schwächung dieses klassischen Geschäftsmodells und damit für absehbar niedrigere zukünftig erzielbare Margen.

    (Meine Interpretation: damit kann ich leben. Ich muss ja nicht die früheren Margen erreichen. Mir genügt es ja, wenn die operativen Gewinne zukünftig oberhalb der Abschreibungen liegt und die Firma unter dem Strich überhaupt wieder stetig sowohl Nettogewinne als auch positive Free Cashflows erzielt.)


    Ausblick (übersetzt mit Google Translate):

    „Zwischen 2012 und 2018 hat TRILOGIQ ständig in neue Produktionsstrukturen investiert und infolgedessen die Betriebskosten so weit erhöht, dass sie im Verhältnis zu seiner Tätigkeit völlig überdimensioniert wurden. Dies ist insbesondere in Westeuropa der Fall, wo die finanziellen Verluste am größten waren. Seit mehr als achtzehn Monaten haben wir drastische Maßnahmen ergriffen, um die Größe des Konzerns gewinnbringend zu verändern, und wir beabsichtigen, diesen Weg fortzusetzen.

    Wir können mit dieser Situation nicht zufrieden sein und wir wissen, dass der Weg noch lange nicht zu einer nachhaltigen Rentabilität führt.

    Davon abgesehen verfügt TRILOGIQ nun über ein erneuertes Produktangebot und zwei digitale Plattformen: http://www.trilogiq.com und http://www.graphit.com, die im September 2019 zu http://www.trilogiq3d.com werden Investitionen wurden bereits getätigt und jetzt müssen wir den Ruf beschleunigen ", schließt Eric Courtin.“

    (Meine Interpretation: Der Firmenumbau mit dem Schwerpunkt auf Kostensenkungen geht weiter, der Gründer Eric Courtin ist mit den bisherigen Fortschritten noch lange nicht zufrieden. Angesichts der Fortschritte der letzten 18 Monaten bis ich sehr optimistisch, dass auch diesen Worten Taten folgen werden. Und dann wird der Markt die Firma Trilogiq nicht mehr unterhalb, sondern deutlich oberhalb der Nettocashreserven bewerten. Ich sehe ein Kurspotential von 50% bis weit über 100% und fühle mich mit meinem Investment bei Trilogiq sehr wohl!)

  • Trilogiq:

    Achtung, der Gründer hält 77%, ein weiterer Fonds etwa 10%, der FreeFloat liegt also nur knapp über 1 Mio €.

    Heute sind knapp 250 000 Aktien, also eine gute Hälfte des Free-Float, über den Tisch gegangen.

  • Ah. Trotzdem krass.
    Mich hätte sowohl ein derartig großes Angebot als auch eine derart große Nachfrage überrascht, das ist beides weit über dem normalen Umsatz.

    Klingt für mich so, als würde einer der beiden Großaktionäre seinen Anteil reduzieren.


    Edit: Habe gerade in den Jahresberichten geschaut:

    Amiral Gestion baut seine Beteiligung ab. Das würde auch den andauernden Kursdruck und die stete Verkaufsbereitschaft zu diesen Kursen erklären.

    Aktueller Stand (Unterschrift 18. Juli):

    - Eric Courtin: 76,77% (unverändert)

    - Amiral Gestion: 8,34%, entspricht 312.000 Aktien

    (Vorjahr 2018, Amiral Gestion: 10,85%, entspricht 405.573 Aktien, in den Jahren 2017 und 2016 jeweils 12,98%)

    245.000 Aktien wurden als Paket veräußert. Dazu wurden seit den Jahreszahlen am 31.07 etwa 60.000 Aktien gehandelt, seit dem 18.07. sogar etwa 72.000 Stück. Sollte der überwiegende Anteil dieser Aktien von Amiral Gestion stammen, könnte deren Paket schon jetzt oder aber in den nächsten Tagen komplett verkauft sein.


    Aktueller Bericht (https://trilogiq.fr/app/upload…GIQ-S.A.-31.03.2019.pdf):

    Trilogiq.JPG

    Quelle:

    Zum Vergleich aus dem Vorjahresbericht (https://trilogiq.fr/app/upload…GIQ-S.A.-31.03.2018.pdf):
    Trilogiq Vorjahr.JPG

  • Erneuter Nachtrag: Bei der heutigen Auktion 11:30 wurde erstmals seit langem kein großer Verkaufsposten direkt zur Auktion lanciert. Es besteht eine gute Chance, dass Amiral Gestion seine Position verkauft hat und zukünftig nicht mehr als Verkäufer auftritt.


    Als Resultat sprang der Kurs direkt von 3,00€ auf 3,36€.


    Ein paar Hausnummern, zur Erinnerung:

    Der Cashwert von Trilogiq liegt bei etwa 3,80€/Aktie.

    Den angepassten Liquidationswert bei Verkauf unter Druck hat Banner83 auf 4,80€/Aktie berechnet (Leseempfehlung: https://www.behindtheshares.co…ird-but-true-trilogiq-sa/)
    Den "unangepassten" Liquidationswert wird sowohl von Banner83 als auch in französischen Foren auf 6,50€/Aktie geschätzt. https://www.boursorama.com/bou…EPALTRI/detail/452591635/

    Der Buchwert liegt grob geschätzt bei 10€/Aktie
    Zugegeben, das sind alles eher hypothetische Angaben, da ich nicht von einem Verkauf des Mehrheitseigentümers ausgehe. Aber sie zeigen das Kurspotential selbst im unvollendeten Sanierungsmodus.


    Je nachdem, wer der gestrige Paketkäufer über 245.000 Aktien = 6,5% ist und was er mit dem Paket zu tun beabsichtigt, dürfte der Free Float zukünftig zwischen 16,7 % und 23,2% liegen, deutlich über dem biherigen FF von knapp 10%. Für mich vorstellbar:

    1. Courtin kaufte das Paket und stockte sein Portfolio auf --> Er hält 83,3%, Free Float 16,7%

    2. Trilogiq kaufte das Paket und wird die Aktien einziehen. --> Courtin hält anschließend 82,1%, der Freefloat beträgt 17,8%

    3. Ein anderer Anleger kaufte das Paket und hält es --> Courtin hält 76,8%, der andere Großanleger hält 6,5%, Freefloat beträgt 16,7%

    4. Ein anderer Anleger kaufte das Paket, um es langsam im Markt weiterzuverkaufen --> Courtin hält 76,8%, der Freefloat beträgt 23,2%


    Ich würde mir Option 2 wünschen (falls das laut den Beschlüssen zulässig ist), bei Kursen unter Nettocashwert werde auch ich ein starker Anhänger von Aktienrückkäufen

    Einmal editiert, zuletzt von Al Sting ()

  • Was sind die gegenwärtigen Squeeze-Out Hürden in F? Kürzlich las ich, dass die französische Regierung ein Senken der Hürde von 95% auf 90% plant(e).

    Dreht es sich bei diesen Hürden um Stimmrechte? Dann wäre Coutin möglicherweise über den 90%.

  • Was sind die gegenwärtigen Squeeze-Out Hürden in F? Kürzlich las ich, dass die französische Regierung ein Senken der Hürde von 95% auf 90% plant(e).

    Dreht es sich bei diesen Hürden um Stimmrechte? Dann wäre Coutin möglicherweise über den 90%.

    Kapital UND Stimmrechte von mindestens 90%.

    http://www.mondaq.com/france/x…re+du+retrait+obligatoire

  • Update Trilogiq


    Mit dem aktuellen Kurs von 3,88€ wurde der Cashwert von 3,80€ heute erstmals wieder überboten, damit ist Trilogiq vorerst kein Grahamscher Net-net mehr.

    Angesichts der allgemeinen Börsenschwäche ist dieser schnelle Anstieg um fast 30% umso beeindruckender.


    Allerdings fand der Kursanstieg unter sehr geringen Umsätzen statt. Ob der Kurs auch einen stärkeren panischen Verkäufer abfangen könnte, vermag ich nicht abzuschätzen.


  • Danke für den Tipp.
    Hast du noch andere Net-Nets auf deiner Watchlist?


    Passat SA ist ebenfalls ein französischer Net-Net-Stock, sowie Richardson Electronics, einer von wenigen amerikanischen Net-Nets. Bei beiden gibt es Familien als Haupteigner. Bei Richardson Electronics hält Herr Richardson 99% der B-Shares, was ca. 65% der Stimmrechte entspricht. Scheinbar verstärken solche familiären Verstrickungen diese Unterbewertungen...

  • Interessante Sondersituation in Frankreich: Bigben Interactive hat das Gaming Segment unter dem Namen Nacon an die Börse gebracht. Trotz Panik an den Börsen war das IPO letzte Woche 4-fach überzeichnet und wurde am oberen Ende der Preisspanne zugeteilt. Ab heute handelt Nacon in Paris. BigBen hält 78% der Nacon Aktien und deren Wert übersteigt den Marktwert von BigBen. Die verbleibenden zwei Segmente Audio und Mobile sind profitabel und verdienen sicherlich keinen negativen Wert. Die Verschuldung von BigBen wurde vor dem IPO an Nacon übertragen. Da Nacon im IPO neue Aktien ausgegeben hat, hat Nacon nach dem IPO Net Cash, womit das Wachstum finanziert werden soll. BigBen hat ebenfalls Net Cash. Wie die Aussichten für Wachstum und Margen für die Computerspiele von Nacon sind, muss jeder selber entscheiden, aber der Markt ist aktuell heiss auf solche Werte. In der Vergangenheit hatte der CEO Alain Falc einen guten Riecher um mit wenig Kapitaleinsatz das Geschäft zu entwickeln. Da beide Werte klein und recht illiquide sind, gibt es wahrscheinlich keine Möglichkeit für echte long BigBen/short Nacon Arbitrage, aber der Discount von BigBen ist so groß, dass ein einfaches long BigBen Investment attraktiv erscheint.