Wieso noch selbst mechanisch investieren?

  • Das einzige was dieser "Moderator" kann
    (zur Erinnerung fuers Forumsarchiv: er nannte sich DAQel)
    ist Andersdenkende aus Norbert's ehemals tollem Forum zu ekeln.
    Unser "Moderator" ist ein Troll
    und das finden wir ganz toll!

  • @ tt:
    Nein, grundsätzlich betrachtet hast du da recht. Eigentlich könnte ich das Thema Anlageregeln komplett abhaken und die Regeln mit minimalem Aufwand umsetzen. Aber es gibt immer wieder neue, spannende Themen, um eine Strategie auf den Prüfstand zu stellen. Zum Beispiel, ob es für eine Baisse besonders geeignete Strategie-Varianten gibt. Oder was die beste Antwort auf die Abgeltungssteuer ist. Oder wie sich ein risikoloser "Verzehr" des Depots gestalten läßt. Oder methodische Fragen. Dazu kommen diverse Börsenthemen, mit denen man sich als Mechaniker nicht zwingend beschäftigen muss, aber beschäftigen kann, solange man Spaß daran hat.


    Wie gesagt, für mich ist es ein Hobby, und keine Last.


    Gruß, witchdream

  • Laut winter aendert sich meine Mechanik jeden Monat, soll man dann monatlich die ETFs austauschen?


    Spass beiseite: bei meinen Aktien weiss ich genau warum ich sie gekauft habe. 100% Mechanik ist fuer mich ein Ziel, dass ich noch nicht erreicht habe, und ich auch nicht weiss, ob dieses Ziel erreichbar ist. Es waere doch dumm, neue wissenschaftliche Erkenntnisse nicht zu beruecksichtigen. Sicher, im Prinzip ist z.B. meine derzeitige Mechanik genauso value-orientiert wie vor 3 Jahren. Aber die Stellschrauben werden je nach Boersenlage feinjustiert. Auch Witch ist da nicht anders, schaltet er den RS-Turbo doch zuweilen an, und zuweilen auch wieder aus.


    Mal abgesehen davon dass es mehr als nur eine erfolgreiche Strategie gibt (An "DIE" eine einzige "richtige" Strategie glaube ich sowieso nicht):
    Die optimale "Einstellung" fuer ein mechanisches System ist ein hoechst iterativer Prozess. Hier halte ich es letztlich mit dem Prinzip von Ockhams Messer:
    Wenn ein Sachverhalt mit einer Theorie erklaert werden kann, welcher 3 Axiome zugrunde liegen; oder der gleiche Sachverhalt aber auch mit einer anderen Theorie erklaert werden kann, die nur 2 Axiome benoetigt, dann ist die Theorie zu bevorzugen, der es mit weniger Axiomen gelingt den Sachverhalt zu erklaeren.
    Mit anderen Worten: eine simple Theorie ist besser als eine komplizierten Theorie, vorrausgesetzt keine der beiden hat einen Vorteil gegenueber der anderen bei der Vorhersagekraft eines Ereignisses.


    Zur Praxis beim Aktien finden: zuviele Filter sind nicht besser als wenige Filter, vorausgesetzt dass mir das System der wenigen Filter die gleichen Aktien filtert, wie jenes das mehr Filter benoetigt, ohne dabei bessere Aktien anzuzeigen.


    Jetzt noch den Gedanklichen Bogen zurueck zu den ETFs: Wer ein mechanisches System hat, das mit ETFs abgebildet werden kann, und dieser jemand sein system nicht mehr iterativ anpassen moechte, der faehrt vom Aufwand her mit ETFs bestimmt besser.
    Ich fuer meinen Teil habe die Forschung nach besseren Systemen nicht abgeschlossen. Um aber diversifiziert zu bleiben habe ich mir natuerlich schon ueberlegt, solche ETFs in Depot zu liegen, sofern es einer meiner Strategien sehr nahe kommt.
    Ausserdem: auf der Suche nach guenstigen Investments ist eigentlich auch ein ETF ein solches Investment. Auch der Inhalt von Norberts Fond hat ein durchschnittliches KUV, KBV, KCV, KGV.
    Ist es nicht egal, ob eine Siemensaktie mehrere Geschaeftszweige hat, oder ein Fond mehrere Aktien, deren summe recht viele Geschaeftszweige hat?
    Ein ETF kann genauso im Screening haengenbleiben.
    Eigene Mechanik und ETF-mechanik schliesst sich also nicht aus.


    Gruss, Joe

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar