Ich halte es für eine gewagte These, einfach so zu unterstellen, dass der Goodwill im Zeitablauf im Verhältnis zum "harten Kapital im Profitpool" relativ immer weiter zunimmt. Wieso sollte das so sein? Wenn und solange die Wirtschaft wächst, wäre zu erwarten, dass dann auch die Summe allen Goodwills mitwächst, aber warum sollte sie das schneller als die Wirtschaft insgesamt tun?
Weil sich die Zusammensetzung der Wirtschaft in den lezten 150 Jahren nun einmal geändert hat und es die Tendenz in Richtung mehr IT und Dienstleistung in der Gesamtwirtschaft gegeben hat. Ich sehe nicht, dass diese Tendenz abnimmt.
Wenn man davon ausgeht, dass sich 1) die Zusammensetzung sozusagen die ökonomische "Durchschnittsbilanz" der Unternehmen und 2) das faktisch angewandte Accounting (was ist Buchwert nach IFRS vs. HGV) dieser Bilanz in den letzten 150 Jahren nicht verändert hat, dann ist Tobins Q richtig - weil im Zeitablauf konsistent.
Wenn man aber davon ausgeht, dass sich die Zusammensetzung und auch die faktisch angewandten Accounting-Prinzipien verändert haben, dann bekommt man kein richtiges Bild.
@ Balkenchart:
Du argumentierst immer wieder damit, dass die Firma "Werte" geschaffen hat, die zum Gewinn beitragen, die aber nicht aktiviert werden. Darum geht es bei dem Argument von Smithers und Wright explizit nicht. Woher der Gewinn kommt und wir hoch die bilanzierten Assets sind, die dem gegenüberstehen, d.h. welche Gesamtkapitalrendite erreicht wird, ist für das Argument unerheblich. Es geht beim Buchwert ausdrücklich nicht
darum, einen "Ertragswert" zu beschreiben.
Naja implizit geht es schon darum - denn es soll ja mit der ganzen Übung eine Aussage über die zukünftige Rentabilität einer Einheit Buchwert getroffen werden wenn ich Sie zu einem bestimmten Faktor kaufe.
Und wenn eine Verschiebung innerhalb des Buchwerts stattfindet, dann müsste die Gesamtkapitalrendite im Laufe der Zeit steigen. (Nicht weil Firmen im Schnitt profitabler werden - sondern weil Profit mit weniger anteiligem Kapital erzielt werden kann) Damit wäre Dir als Anleger aber eine Einheit Buchwert heute "mehr" wert als vor 50 Jahren - weil die inhärente Rendite darauf höher ist. Bspw. wenn der durchschnittliche USD Eigenkapital in 1960 10% Rendite erbracht hat und heute im Schnitt (natürlich nur wenn das langfristig so bleibt) 11% bringt, dann ist ein USD Eigenkapital heute wertvoller als vor 50 Jahren. (Vorausgesetzt natürlich der Hebel ist heute der gleiche wie 1960) Dann dürftest Du - wenn Du 10% erzielen willst eben auch mehr bezahlen als 1960 und zwar 1,1x Buchwert.