Bayer kassiert jetzt i.S. Milzbrand in den USA ab

  • Wenn jemand wissen möchte warum der Kurs von Bayer wieder Richtung Süden abdriftet:


    "Law360 (February 18, 2021, 11:33 PM EST) -- A California federal judge Thursday denied approval of a $650 million preliminary settlement agreement between Bayer AG and various local governments over Monsanto's alleged contamination of waterways,..."


    https://www.law360.com/environ…g-over-extra-funds-window


    Ich denke Bayer wird die nächsten Jahre der EC-Automat der Amis werden. Jedesmal wenn Geld gebraucht wird, wird geklagt.

    Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass die Amis bei politischen Verhandlungen die deutsche Regierung mit Bayer unter Druck setzen wird.


    Somit denke ich, ist Bayer für die nächsten Jahre zum Spielball der Amis geworden.


    Nicht unbedingt vergleichbar, aber die Türkei hat bekanntlich das Problem Halkbank, dass auch von den Amis verklagt wird.

    Unterschied zu Bayer ist, dass der Gegner auch gut Poker spielen kann


    https://www.focus.de/politik/a…m-trumps_id_12602047.html

  • Ich denke Bayer wird die nächsten Jahre der EC-Automat der Amis werden. Jedesmal wenn Geld gebraucht wird, wird geklagt.

    Klar, es war sowas von abzusehen, da ist Bayer nicht der Erste, die werden jetzt richtig ordentlich abgemolken.


    Mein mental model ist mittlerweile:
    Wenn eine große, traditionelle deutsche Firma mit tiefen Taschen ne Fusion mit USA anstrebt, dann nichts wie raus.

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Bayer hat aber auch echt darum gebettelt.
    Das war so etwas von absehbar, dass Monsanto brutal endet.
    Der Widerstand gegen die Übernahme im Vorfeld war nicht zufällig sehr groß.


    Insofern: Jeder taugt zu irgend etwas, Und wenn es das warnende Beispiel für die Umwelt ist.

  • Nun ja, ich denke dass so eine Nachricht aus der heutigen Bilanzpressekonferenz auch nicht unbedingt zu einem Kurssprung führt:


    https://media.bayer.de/baynews…rch-de&ccm=001&presskit=1

    Zitat


    Das EBIT lag bei minus 16,169 (Vorjahr: plus 4,162) Milliarden Euro. Darin enthalten sind Sonderaufwendungen von saldiert 23,264 (Vorjahr: 2,813) Milliarden Euro. Diese standen insbesondere in Verbindung mit Rückstellungen für die getroffenen Vereinbarungen in Bezug auf die Rechtskomplexe Glyphosat, Dicamba, PCB und Essure™. Darüber hinaus wurden vor allem Wertberichtigungen bei Crop Science als Sondereinflüsse berücksichtigt. Das Konzernergebnis belief sich auf minus 10,495 (Vorjahr: plus 4,091) Milliarden Euro. Das bereinigte Konzernergebnis je Aktie aus fortzuführendem Geschäft erreichte mit 6,39 Euro Vorjahresniveau (plus 0,2 Prozent). „Ohne den negativen Währungseffekt läge der Wert bei etwas unter 7 Euro und damit fast auf dem Niveau, das wir uns vor Ausbreitung der Pandemie als Ziel gesetzt hatten“, sagte Baumann.

    Das erstaunliche ist natürlich dass Baumann weiter machen darf trotz 24 Mrd Sonderaufwendungen. Soviel hat nichtmal der Rauter bei Daimler geschafft.


    MMI

  • 24 Milliarden? Wow!
    Wieviel davon ist CF-relevant (Strafzahlungen) und wieviel "nur" buchhalterisch (Abschreibungen)?


    Hatte Baumann nicht auf der HV ein Misstrauensvotum erhalten und darf trotzdem weiterdilettieren?

  • Und weiter gehts mit der Cashcow Bayer melken.

    Wahnsinn das keine Reaktion aus deutscher Sicht kommt.


    Ich denke woodpecker hat das hier mal sehr gut beschrieben, Bayer als ein ripped game (oder so ähnlich) beschrieben.



    "Bayer’s plan for settling future Roundup cancer claims faces broad opposition

    Dozens of U.S. law firms have formed a coalition to fight a new $2 billion settlement proposal by Monsanto owner Bayer AG that aims to contain the company’s ongoing liability related to claims that Roundup herbicides cause a type of cancer known as non-Hodgkin lymphoma (NHL)."


    https://usrtk.org/monsanto-roundup-trial-tracker-index/

  • Warum rechnest du mit einer Bayer verteidigenden Reaktion aus Deutschland?


    Dass Bayer Monsanto (Roundup) gekauft hat, fand hierzulande sehr viele Kritiker. Dass sich Bayer mit diesem Zukauf übel auf die Nase legt, bestätigt diese Kritiker nur.
    Ich denke, die Verbotsforderungen für Roundup finden in Deutschland eher breitere Unterstützung als in den USA.

  • Das könnte die Diskussion um Roundup killen: https://www.spiegel.de/wissens…15-4170-9d6b-52f58602fcb6


    Und Bayer gleich mit?

    Danke für den Link!
    Das ist eine interessante Anregung zum Thema Automatisierung der Landwirtschaft.


    Erster, spontaner Gedanke: Unfug, viel zu teuer und anfällig, das funktioniert nie.


    Zweiter Gedanke: Naja, die bisherige Technik für die Landwirtschaft ist auf schon richtig teuer.


    Dritter Gedanke: Hey, das hat ja richtig Potential für die Zukunft der Landwirtschaft!

    Um mal loszuträumen: Wenn diese Technik erst einmal den Praxistest geschafft hat, sehe ich ein Pontential zum Durchbruch für die ökologische Landwirtschaft. Autonome Feldpfegeroboter, die punktgenau Schadpflanzen definieren und "rupfen" und dafür kein flächendeckendes Ackergift benötigen, hingegen sowohl die nützlichen als auch die nicht schädlichen Pflanzen und Feldtiere schonen können.
    Mit der richtigen Programmierung ließe sich damit vielleicht auch Anpflanzen, Pflegen und Ernten verschiedener, sich gegenseitig im Wachtum unterstützender Nutzpflanzen erleichtern, Stichwort "Drei Schwestern" https://de.wikipedia.org/wiki/Drei_Schwestern_(Ackerbau) .
    Und es könnte den Anbau und die Pflege kleinerer Ackerflächen erleichtern und damit einen Gegentrend zur Landwirtschaft auf zunehmend größeren Feldern setzen.

  • Nachtrag: Weiß jemand, wie der Stand der Wissenschaft und Technik beim Thema kleinteilige autonome Feldroboter ist?

    Ich sehe sonst nur panzerartige Riesenmaschinen.


    Ist das noch Zukunftsmusik mit ersten Prototypen, oder kennt ihr börsennotierte Anlagenbauer, die an der Entwicklung autonomer Feldroboter arbeiten und diese in absehbarer Zeit in Stückzahlen auf den Markt bringen wollen bzw. können?


    Edith nutzt Google und sagt: Es ist schon so einiges in Entwicklung bei kleinen, autonomen Feldroboterplattformen.
    Z.B. hier: https://www.die-pflanzenschuet…enschutz-leisten-koennen/


    FH Westküste, hHier wurde schon 2015 von einem Laser zum Unkrautverbrennen geträumt:



    Forschungen und Träume bei Fendt:

  • In der c'T waren in den letzten beiden Ausgaben Artikel über einen Roboterbausatz "FarmBot" für ein Hochbeet, der ähnliches tut. Wird dort im Praxiseinsatz getestet, vermutlich kommen über die Gartensaison noch Updates. Der Spaß kostet aber etwa 3000 Euro und funktioniert so la-la.


    Zitat

    Zum Jäten macht der FarmBot Fotos vom ganzen Beet. In denen sucht er nach grünen Pflanzen und versucht mit Messern aus Kunststoff alles Grün unter die Erde zu drücken, was nicht dort wächst, wo die geplanten Pflanzen sitzen. Vom Blumenkohl und den Kopfsalaten hält er Sicherheitsabstand, weshalb bei einem eng bepflanzten Beet der größte Teil des automatisch erkannten Unkrauts von Hand gejätet werden muss. Fast immer markiert die Automatik jedoch fälsch­licherweise Stöckchen oder Nusschalen als Unkraut.


    https://www.heise.de/suche/?q=FarmBot&sort_by=date&rm=search


    Und irgendwann werden sie feststellen, dass man gendergerechte Sprache nicht essen kann (fefe).

    Einmal editiert, zuletzt von nixda ()

  • "Zum Jäten macht der FarmBot Fotos vom ganzen Beet. In denen sucht er nach grünen Pflanzen und versucht mit Messern aus Kunststoff alles Grün unter die Erde zu drücken, was nicht dort wächst, wo die geplanten Pflanzen sitzen."


    Damit ist er deutlich schlauer, als eine der Gartenhilfen, die wir in den letzten Jahren zum Unkrautjäten hatten. Da ging das Rausrupfen mehr nach Zufallsprinzip.

    :-(

  • Cooler Hinweis, danke!
    3.000 € ist jetzt echt kein limitierender Preis!
    Und die Fortschritte in der Qualität der Robotertechnik können ja erfahrungsgemäß echt schnell sein, insofern: Die Zukunft ist absehbar.


    Ach ja, wir hatten bei Autos über die durchbrüche beim autonomen Fahren diskutiert. Wenn ich das richtig sehe, könnte der großtechnische Einsatz und Durchbruch in der Landwirtschaft(und anderen Nutzfahrzeuganwendungen) wesentlich früher kommen.
    Und dort dürfte es, ähnlich wie bei Drohnen im Flugzeugbau, auch zu deutlichen Auswirkungen auf die Fahrzeugkonstruktion kommen, da weder Platz noch Sicherheitspuffer noch Gewichtspufferung für die menschlichen Fahrer mehr benötigt werden.


    Ach ja: Ob wir hier auch mal mit so einen Hype wie beim 3D-Drucker rechnen können? Kennt ihr börsennotierte Unternehmen, die davon profitieren oder aber verlieren dürften?

  • Ich denke das kommt recht bald. Die zugrundeliegeden Technologien sind weitgehends da: Autonomes Fahren, Sensorik (Kameras) , Mustererkennung durch Computer, Robotik (Greifarme) und Laser, und müssen nur noch auf den Anwendungsfall hin entwickelt und optimiert werden.


    Es könnte tatsächlich passieren, dass in 20 Jahren der Landwirt aus seinem Wohnhaus das Feld bestellt.

    Und irgendwann werden sie feststellen, dass man gendergerechte Sprache nicht essen kann (fefe).