Hier soll es um steuerliche Optimierung gehen, und zwar nicht im Nachhinein bei der Steuererklärung, sondern bereits vorbeugend beim Anlageverhalten.
Auch wenn ich im allgemeinen nicht so viel davon halte, das Anlageverhalten primär nach steuerlichen Gesichtspunkten zu steuern, gibt es doch ein paar Dinge, auf die man ggf. Rücksicht nehmen kann. Da auf die Spekulationsfrist keine Rücksicht mehr genommen werden muß, fällt mir folgendes ein:
- Nicht zu viele Verkäufe von spekulationssteuerrelevanten Positionen, die im Plus liegen, in einem Kalenderjahr vornehmen. Aufgrund der Progression sind möglichst gleichmäßige Einkünfte vorteilhafter.
- Aktien nach Möglichkeit länger halten und den Austausch vermeiden, wo es nicht offenkundig geboten ist.
Durch die erst später beim Verkauf anfallende Steuer genießt man den Vorteil des Zinseszinseffektes - beim früheren Verkauf mit Versteuerung kommt die Basis dafür abhanden. - Ausländische (Dividenden-)werte meiden, da die Doppelbesteuerung zumindest Schwierigkeiten/Aufwand macht - ich muß sagen, daß ich nicht wirklch im Bilde bin darüber - ich kenne kein komplexeres Steuerthema als das. Selbst wenn es möglich ist, die Doppelbesteuerung zu vermeiden, ist es ein Aufwand, sich für jedes Land darüber zu informieren, ob nun ein DBA vorliegt, ob man die Anrechnungs- oder Abzugsmethode optionieren kann oder muß usw., und ggf. die nötigen Bescheinigungen zu besorgen.
- Aktien mit steuerfreien Dividenden bevorzugen, nicht bloß gegenüber anderen Dividendenpapieren, sondern gegenüber allen Aktien. Ist vermutlich ein kleinerer Effekt als die ersten beiden, kann aber auch ein paar Prozent ausmachen.
Natürlich gibt es immer Punkte, die dagegen sprechen können - z.B. ist es besser, im Börsenboom Gewinne zu versteuern, als selbige hinterher abschmelzen zu sehen. Bei der Einzelauswahl kann es größere Chancen im Ausland oder bei nicht steuerfreien oder überhaupt anderen Aktien geben usw.