Wenn man die Entwicklung einer nicht näher spezifizierten Dividendenstrategie im japanischen Aktienmarkt seit Platzen der Blase 1990 betrachtet (siehe Schaubild), insbesondere seit ungefähr Anfang 2001, also seitdem die japanische Wirtschaft so richtig in die Deflation rutschte, hingegen weniger während der asset deflation im ersten Jahrzehnt, dann könnten Dividendenaktien in so einem Umfeld eine gute Wahl sein. Kein Wunder: Wenn ordentlich Dividenden ausgeschüttet werden, sagen wir mindestens 5% auf den Anfangskurs (in Japan sicher unwahrscheinlich angesichts der größten Blase aller Zeiten), und dann über 20 Jahre hinweg aufrechterhalten werden, dann kann die Entwicklung gar nicht negativ sein. Die Strategie hier hat sich fast verdoppelt, der Markt dagegen fast 75% verloren (je nach Messung, im Schaubild nicht so viel). Der Text bei der WiWo paßt wie so oft nicht zur Grafik, überschreiben sie sie doch ohne Beleg mit: "Dividendentitel schneiden im inflationären, aber auch im deflationären Umfeld besonders gut ab, wie das Beispiel Japans zeigt."
Seit dem letzten Hoch 2007/08 underperformte der DivDAX jedoch den DAX, jedoch weder während der Baisse 2000-2003, noch während der folgenden Hausse. Meine Dividendenaktien haben auch in den letzten 1-2 Jahren stark verloren, siehe die ganzen Versorger und Telekoms.
Gemäß WWOWS hatte das Dezil mit der höchsten Dividenrendite während der gesamten Großen Depression hindurch deutlich schlechtere rollierende 5-Jahreszeiträume gegenüber dem Markt, hat also während dieser klassischen Deflation auch überhaupt nicht funktioniert. Das gleich gilt dann wieder für den Einbruch 2007-2009. Hingegen entwickelte es sich während der Einbrüche in den 70er Jahren besser.