Der Tidenhub für Suez. Wenn die Ever Given nicht die nächsten Tage flott gemacht wird, könnte das noch sehr viel länger ein Problem sein.
Charterfirmen und Reeder antizyklisch
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Der Tidenhub für Suez. Wenn die Ever Given nicht die nächsten Tage flott gemacht wird, könnte das noch sehr viel länger ein Problem sein.
Der schwarze Schwan könnte das auseinanderbrechen oder kentern werden. Dann ist der Kanals Monate dicht.
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das letzte Mal war der Kanal von 1967 - 75 geschlossen. Waren allerdings geopolitische Gründe.
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Im Sechs-Tage-Krieg 1967 rückte Israel bis an den Kanal vor - die Front gegen Ägypten war ab dann genau der Kanal. Zu Beginn des Yom-Kippur-Krieges 1973 hatte Ägypten dann neue sovietische Pontonbrücken und hat den größten Teil des Kanals zurückerobert. Dann ging es bis zum Waffenstillstand 1975 hin und her. 1975 zog sich Israel dann mit zur Mitte der Sinai-Halbinsel zurück, und Ägypten hat den Kanal wiedereröffnet.
Die ganze Zeit über saßen einige Frachter in einer Wartezone in den Seen fest und konnten erst nach 8 Jahren in 1975 weiterfahren.
Balkenchart
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Die ganze Zeit über saßen einige Frachter in einer Wartezone in den Seen fest und konnten erst nach 8 Jahren in 1975 weiterfahren.
Augenzeugenbericht, aktuell im Spiegel
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Die ganze Zeit über saßen einige Frachter in einer Wartezone in den Seen fest und konnten erst nach 8 Jahren in 1975 weiterfahren.
Balkenchart
Und ein schöner Podcast dazu: https://www.geschichte.fm/podcast/zs180/
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Das Schiff ist jetzt übrigens frei. Ob man an dieser Stelle passieren kann, oder ob die Ever Given noch weggeschleppt werden muss, kann ich nicht sagen - es sollte jedenfalls jetzt weitergehen.
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Vermutlich lag es doch nicht alleine am Sandsturm sondern auch an der Größe des Schiffs.
Die Fahrrinne ist wie man sieht sehr schmal und U oder V-Förmig ausgebaggert. Wenn ein Containerschiff dem Ufer zu nahe kommt, dann ist an der Uferseite wenig Platz für das Wasser und das Wasser muss schneller am Schiff entlang. Das wiederum führt zu einem Unterdruck das das Schiff wird quasi zur Seite gezogen, und wenn es sich nur leicht querstellt ensteht auf der anderen Seite Unterdurck, der es dann komplett zur Seite zieht.
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Hierzu ein Artikel aus dem Tagesspiegel. Anscheinend hat sich das Schiff schon kurz nach der Einfahrt dem westlichen Ufer genähert.
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Ist das ein Witz? Es gibt nur 2 chinesische Firmen, die Container herstellen? Oder soll das heißen, neben 2 japanischen, 3 russischen, 2 koreanischen, 4 US-amerikanischen.....?
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Nach dieser Quelle (Datum 2017-11-24) werden 90% der Seecontainer in China hergestellt.
The ten largest shipping container manufacturers. Tatsächlich ist CIMC (China International Marine Container Group Co. Ltd. 中集集团, ISIN CNE100001NN9, WKN A1KANQ) in Shenzhen mit Abstand der größte Hersteller mit einer Kapazität von 2 Millionen TEUs.
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Zu den Kosten für die Suezkanalblockade im Handelsblatt. Es zählt als grosse Haverie:
"Die Kosten würden anteilig auf die Eigentümer der Fracht aufgeteilt, je nach Anzahl ihrer Container. Die Speditionen selbst seien davon finanziell nicht betroffen, zudem könnten versicherte Verlader die Kosten an ihre Assekuranzen weiterreichen."
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Das wird noch spannend.
Hatte zufällig geschäftlich mal mit der Regulierung von "havarie grosse" zu tun.
Man muss sich das so vorstellen dass jeder Container mithaftet. Habt ihr also euren Umzugscontainer auf der Ever Given drauf gehabt kommt demnächst ne Rechnung über 50.000 USD bei euch reingeflattert.
Typischerweise wird als Collateral vom Reeder die Ware (die Container) festgesetzt bis die Verlader ihren Anteil am Schaden beglichen haben.
In den meisten Fällen überwiegt der Wert der Ware den Schadenanteil, somit haben die Kunden einen Anreiz zeitnah zu zahlen.
In diesem Fall aber? Wo der Schaden pro Container ca 50k USD ist?
Da werden etliche Kunden (das könne pro Containerschiff Tausende sein) auf Tauchstation gehen bzw. eben nicht zahlen grade weil normal nicht jeder (ausreichend) versichert ist.
In diesem Fall könnte der Reeder also doch übel bluten müssen, weil er üblicherweise für die Einbringung der Anteile haftet.
Ausserdem haftet er (je nach Chartervertrag) typischerweise mit dem Anteil des Schiffswertes am Gesamtwert des beladenen Schiffes (also Schiffswert + Ladungswert).
Da werden einige Leute grade ziemlich schwitzen schätze ich...
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Vorletzter Satz im Handelsblattartikel:
"Zudem gebe es für Reedereikunden Obergrenzen beim Schadensersatz, hieß es beim VDR."
Leider verraten sie uns nicht, was das jetzt pro Container bzw. für die Reederei in Zahlen bedeutet.
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Zu Containerschiffen:
- Die Ever Given soll demnächst frei gelassen werden. Offenbar haben sich Suezkanal-Behörde und Reederei auf eine Summe verständigt. Um welche Summe es sich handelt, darüber wird geschwiegen.
- Zwei Großaktionäre der in Oslo gelisteten Containerschiff-Firma MPCC haben vergangene Woche per Übernacht-Bookbuilding versucht, ein Aktienpaket von 25 Mio Aktien (von knapp 400 Mio ausgegebenen) zu verkaufen. Zum Zeitpunkt der Bekanntgabe stand der Kurs bei 28 NOK. Das Aktienpaket wechselte tags drauf zum Kurs von 22 NOK die Besitzer. Besitzer von Containerschiff-Aktien könnten sich vielleicht überlegen, ob sie nicht auch einige Chips vom Tisch nehmen wollen.
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Meine Öltanker habe ich ja verkauft, aber bei Costamare tue ich mich bei dem Chart noch schwer:
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Meine Öltanker habe ich ja verkauft, aber bei Costamare tue ich mich bei dem Chart noch schwer:
Stop-Loss einstellen? Du entscheidest im Voraus, wann du die Party verlässt, und machst nicht in letzter Sekunde einen Rückzieher.
Bin momentan nur in Dry Bulk, da sind weniger neue Schiffe in Bau als bei den Containern.
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Stop-Loss einstellen?
oder Teilverkauf?
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Mentalen SL habe ich schon, aber die Biester sind so volatil, auch intraday, dass ich da nix automatisiere. Die Container sind ja schon eine ganze Zeit totgesagt worden, aber irgendwie laufen sie bisher noch. Wenn der Gesamtmarkt korrigiert, sind die natürlich vorne mit dabei (bei den Verlusten).