Schiffe zum Schnäppchenpreis? Zweitmarkt für Fonds antizyklisch?

  • Was momentan auch komplett ausgebombt wird, sind geschlossene Fonds, insbesondere Schifffonds, aber auch Immobilienfonds oder Lebensversicherungen.



    Für geschlossene Fonds gibt es verschiedene Agenturen die zwischen abgabewilligen Investoren und Käufern vermitteln. Mittlerweile bekommt man einige Beteiligungen mit Abschlägen zu 50%.



    http://www.htbschiffsfonds.de/…/bewertungsuebersicht.php
    http://www.zweitmarkt.de/kaeufermail.pdf
    https://handel.deutsche-zweitmarkt.de/handel_aktuell.php


    Zwei kleine Warnungen am Rande:


    Erstens:

    Zitat

    Original vom Managermagazin:
    Schiffsfonds-Anlegern droht Milliardenfiasko


    http://www.manager-magazin.de/…28,868014,00.html#ref=rss


    Zweitens: Bei diesen Fonds hat man u.U. sogar eine Nachschusspflicht.

    Und irgendwann werden sie feststellen, dass man gendergerechte Sprache nicht essen kann (fefe).

    2 Mal editiert, zuletzt von nixda ()

  • hmm, da wäre mir eine börsnenotierte Gesellschaft zu 30% vom NAV ohne Nachzahlungsverpflichtung deutlich lieber.


    mmi

  • Zitat

    Original von memyselfandi007
    hmm, da wäre mir eine börsnenotierte Gesellschaft zu 30% vom NAV ohne Nachzahlungsverpflichtung deutlich lieber.


    mmi


    Und die gibts wie Sand am Meer...


    Übrigens hat u.a. Maersk seine Investitionen in Schiffe aktuell komplett eingestellt (heute FTD), Neubauten aus Schiffsfonds dürfe bei Null sein, es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis hier der Aufwärtsteil des Schweinezyklus beginnt.


    Weiß leider nicht mehr wo ich das gelesen habe, aber angeblich zuerst im Spezialtransporter Bereich (wo die Kapazitäten offenbar gering sind), zuletzt im Crude-Tanker Bereich (dort wohl substanzielle Überkapazitäten).


    Lohnt denke ich zunehmend, sich den Sektor genauer anzusehen.


    wp

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


    Einmal editiert, zuletzt von woodpecker ()

  • Von der Renk HV Ende April wurde folgendes berichtet:


    Zitat

    Im Bereich der Standardgetriebe haben die Auftragseingänge insbesondere dank der starken Nachfrage nach Schiffsgetrieben auf 137 (75) Mio. Euro massiv angezogen. Nach dem Reaktorunfall in Fukushima ergab sich eine unerwartet hohe Nachfrage nach Transportkapazitäten für verflüssigtes Erdgas (LNG). Auch Turbogetriebe konnten weitere Erfolge verbuchen.


    Da gäbe es aber auch die börsennotierte Golar, die zu dem Imperium von John Frederiksen gehört (der mit den Ölbohrplattformen). Und der sieht ein wenig aus wie JR Ewing:


    Und irgendwann werden sie feststellen, dass man gendergerechte Sprache nicht essen kann (fefe).

    Einmal editiert, zuletzt von nixda ()

  • 1. woher weisst du, dass es schnäppchenpreise sind?


    2. bezieht sich der norminalwert doch auf das am anfang getätigte investment, oder? . Dann müssten man ja auch getätigte rückflüsse abziehen

  • Zitat

    Original von woodpecker
    es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis hier der Aufwärtsteil des Schweinezyklus beginnt.


    Eine Frage der Zeit ist es doch irgendwie immer. Die Frage ist doch, über welchen Zeitraum wir reden und ob der Abwärtsteil überhaupt schon beendet ist.

  • Zitat

    Original von caedmon


    Eine Frage der Zeit ist es doch irgendwie immer. Die Frage ist doch, über welchen Zeitraum wir reden und ob der Abwärtsteil überhaupt schon beendet ist.


    M.E. ja, das wollte ich damit gesagt haben.


    Über die Frage wann dann der nächste Aufwärtsschwung folgt, bin ich allerdings auch unsicher.

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  • Dass Maersk seine Investitionen in die Schifffahrtssparte stoppt, heißt doch zunächst nur, dass keine neuen Schiffe bestellt werden. Die in den letzten Jahren bestellten Schiffe laufen in den nächsten Monaten trotzdem vom Stapel (z.B. die Triple-E Klasse von Maersk mit 18.000 TEU). Die Überkapazitäten werden vmtl. eher weiter steigen. Meiner Meinung nach ist die aktuelle Krise in der Containerschifffahrt noch gar nichts im Vergleich zu dem, was noch kommen wird.

  • Würde auch in den Verbrecherthread passen. Offenbar fordern manche Fonds auch bereits ausgeschüttete Gelder zurück, weil sie folgende Bedingungen im Prospekt hatten:


    Zitat

    Ausschüttungen von Liquiditätsüberschüssen werden den Kommanditisten als unverzinsliche Darlehen gewährt, sofern die Ausschüttungen nicht durch ein Guthaben auf den Gesellschaftskonten gedeckt sind.


    Es gibt zwar ein Urteil das diese Klausel für nichtig hält, die Rechtslage scheint aber weiter unklar.

    Und irgendwann werden sie feststellen, dass man gendergerechte Sprache nicht essen kann (fefe).

  • Verstehe ich da was falsch?


    Es ist doch normal, dass ich als Kommanditist bis zum eingezahlten EK hafte?


    War doch das Problem vieler Schifffonds, dass die planmässig ab dem ersten Jahr "Dividende" bezahlen sollen und das natürlich am Anfang ohne Gewinne und Rücklangen aus dem EK gemacht haben. Diese Zahlungen sind natürlich zu leisten wenn das Schiff letztendlich pleite geht.

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman

  • Ja, als Kommanditist haftest Du bis zum eingezahlten Kapital. Wenn Du Ausschüttungen (=Dividenden) bekommst kannst Du diese aber behalten.


    Die Bedingung hier sagt aber, dass die Ausschüttung in Wahrheit keine Ausschüttung ist, sondern nur ein "zinsfreies Darlehen" an den Kommanditisten, d.h von der Gesellschaft jederzeit wieder eingesammelt werden kann.

    Und irgendwann werden sie feststellen, dass man gendergerechte Sprache nicht essen kann (fefe).

  • hmm müsste man mal genau aufdröseln was wirklich gemeint ist. Man muss ja zwischen Ausschüttungen unterscheiden die durch Gewinne gedeckt sind und Ausschüttungen die durch einzezahltes Kapital gezahlt werden. Wenn Dein Fall natürlich bedeutet, dass alle Zahlungen (auch die aus Gewinnen) im Falle einer Insolvenz wieder zurückgezahlt werden müssten, dann wäre das natürlich echt ultra-fies.


    Ich kenne zahlreiche Konstrukte und Personen die solche Schiffe, bzw. Immobilien volle Kanne mit Schulden finanziert haben. (Middelhoff ;D) Da tut es dann natürlich doppelt weh, wenn das Konstrukt explodiert.


    Hast Du mal ein Prospekt, bzw. ein Beispiel wo das so war?

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    2 Mal editiert, zuletzt von Matze ()

  • Wenn überhaupt ich jemals in Schiffsfonds investieren würde, würd ich wahrscheinlich zu Oltmann gehen:


    http://www.oltmanngruppe.de/


    Hab da ein paar Mal was gelesen, das macht mir einen ganz guten Eindruck. Haben 1. (m.M. nach sehr wichtig) einen Ruf zu verlieren, 2. keine hohen Ausgabeaufschläge etc., 3. eine vollständige Ergebnisübersicht der bisher aufgelegten Fonds. Wirkt für die Branche doch recht seriös denk ich.



    Allerdings, ob man zur Zeit mit "bankenfrei" und 8 % werben sollte sei dahingestellt ;):


    http://www.oltmanngruppe.de/_pdf/EK2_Prospekt.pdf

    When a management with a reputation for brilliance tackles a business with a reputation for bad economics, it is the reputation of the business that remains intact.


    W. B.


    Investment is most intelligent when it is most businesslike.


    B. G.

  • Hat jemand über die Zweitmarktbörse inzwischen gehandelt?
    Erfahrungen? Probleme? Erfolge?

    beati pauperes spiritu


    "we shall fight on the landing grounds, we shall fight in the fields and in the streets, we shall fight in the hills; we shall never surrender.“ W.C.


    “Facts do not cease to exist because they are ignored.” – Aldous Huxley



  • Wenn Du dich für Schiffe interessierst, schau Dir mal diesen Wert an.
    Ist ein Spin Off von Teekay. Soweit ich weiss haben Sie sich darauf spezialisiert, jetzt wo der Schiffsmarkt am Boden ist, gebrauchte Schiffe günstig zu kaufen um später dann den Profit einzufahren. Sehr illiquide. Bin nicht investiert.
    Hört sich ziemlich antizyklisch an.


    Tanker Investment


    http://www.comdirect.de/inf/ak…tml?ID_NOTATION=102243438


    http://media.wix.com/ugd/5953f…14c75b81471469a63576b.pdf


    http://www.tankerinvestments.com/


    http://www.platts.com/latest-n…-ltd-sees-pickup-26852876

  • Ich stell es mal hier rein. Immer wieder bin ich überrascht, was es alles so gibt und mit was die Leute so alles Geld machen können:


    Ende November gab es das IPO der Firma Hunter Maritime Aquisition Corp an der Nasdaq. Es ist eine Blankoscheck-Firma, sammelt also Geld, in diesem Fall 150 MUSD, ein, um eventuell sich eröffnende Gelegenheiten im Schifffahrtsbereich zur Gründung einer neuen belgischen Aktiengesellschaft zu nutzen. Es ist ein Unternehmen der Familie Saverys: Vater Marc ist Chairman, die Söhne Alexander und Ludovic sind CEO und CFO. Die Familie besitzt die Gesellschaft CMB group (verchartert u.a. Schüttgutfrachter in der Tochter Bocimar, Containerschiffe in der Tochter Delphis, sowie Frachtflugzeuge in der Tochter ASL Aviation) und kontrolliert die börsennotierten Firmen Euronav (Öltanker) and Exmar (Gastanker und Offshore). Euronav gilt als die solideste unter den börsennotierten Öltankergesellschaften. Die Familie versteht also was vom Geschäft.
    Die ausgegebenen Units firmieren vorläufig unter dem Kürzel HUNTU. Im Laufe der nächsten Monate werden die Units gesplittet in je eine Aktie unter dem Kürzel HUNT, sowie je einen halben Optionsschein unter dem Kürzel HUNTW. Ein solcher Optionsschein erlaubt den Erwerb einer Aktie zum Preis von 11.50 USD, sofern tatsächlich ein Geschäftsplan realisiert wird.
    Falls innerhalb von 2 Jahren kein Geschäftsplan realisiert wird, geht das auf einem Sperrkonto gelagerte Kapital, abzüglich Spesen, zurück an die Aktionäre. Weitere Details finden sich im Prospekt.

    Einmal editiert, zuletzt von monopole ()

  • Ich fand es ein wenig befremdlich dass Saverys zunächst einen Squeeze-Out bei CMB durchzieht, und jetzt wieder Geld einsammeln möchte... soll der Hunter-Mantel jetzt etwa Schiffe von CMB kaufen (oder anderen Vehikeln der Familie?).

  • Der Artikel zu SPACs aus der Tradewinds von letztem Freitag (hinter einer paywall, daher hereinkopiert):


  • Zitat

    Ich fand es ein wenig befremdlich dass Saverys zunächst einen Squeeze-Out bei CMB durchzieht, und jetzt wieder Geld einsammeln möchte... soll der Hunter-Mantel jetzt etwa Schiffe von CMB kaufen (oder anderen Vehikeln der Familie?).

    Genau das ging mir dabei auch durch den Kopf. Das Vehikel eignet sich hervorragend als Mülleimer oder Bad Bank des familieneigenen Konzerns. Allerdings steht den Aktionären die Option offen, sich das Kapital, abzüglich Spesen, wieder auszahlen zu lassen, falls ihnen das präsentierte Geschäftsmodell nicht zusagt. Ganz so offensichtlich kann sich die Familie das Geld dann doch nicht in die eigene Tasche transferieren. Bislang kann sich das nur Georgios Ikonomou erlauben.