Ukraine - wenn die Kanonen donnern

  • Gut, der Unterschied zwischen Trump und Biden ist eben auch der, dass der Trump überall verstreut auf der Welt ein Hotel oder einen Golfplatz hat. Da kommt bombardieren nicht so gut. Ist schlecht fürs Geschäft.


    Mit dem Biden kommt eben die kriegerische Politik der Obama/Clinton-Zeit zurück. Hatte ich im Trump Thread auch so angekündigt und bin dort von den Gutmenschen hier auch gleich schief angeguckt worden. Es geht aber nicht um Moral. Und es ist unabhängig davon, ob der Trump ein Kotzbrocken ist oder nicht. Das beschäftigt bloß die Presse und lenkt von dem großen Schachspiel ab.


    Was nun? Die USA werden versuchen, Russland zu einem Einmarsch in die Ost-Ukraine zu provozieren. Das könnte klappen. Einfach, indem man NATO-Truppen in der Ukraine in Aussicht stellt, dann muss Putin vorher reagieren, weil er hinterher nicht mehr könnte. Putin darf sich aber nicht in x Konflikte hineinziehen lassen, weil er sich sonst verzettelt und geschwächt endet. Also braucht er Allianzen. Hat er offenbar.


    Das war damals mit der Krim genauso. Putsch in der Ukraine und dann droht die neue Regierung, den Stationierungsvertrag für die russische Schwarzmeerflotte vorzeitig zu kündigen. Dann muss Russland eben die Krim rechtzeitig wegschnappen. War vorhersehbar. Für beide Seiten.


    An dieser Stelle kommt übrigens Nord Stream 2 ins Spiel. Solange Westeuropa durch die Pipelines in der Ukraine mit Gas versorgt wird, wird Russland nicht den Hahn zudrehen. Zu viel Ärger und Kollateralschäden und unzuverlässiger Partner und so. Sobald NS2 läuft, kann Russland den Hahn absperren, und die Ukraine hängt an der Fliegenklatsche. Kalter Winter ist Sch**.. Da NS2 mglw schon Ende des Jahres läuft, schließt sich das Zeitfenster für die USA.


    Die USA haben den Putsch gegen Janukowitsch fett gesponsort. Aussage von Victoria "Fuck the EU" Nuland. Und was macht Merkel? Sie sagt nichts, organisiert NS2 und tut den Amis fast das Messer in den Rücken. Was ist die ganze Ukraine-Geschichte wert, wenn es NS2 gibt? Nix. Alles für die Katz.


    Interessant fand ich bei NS2 folgendes. Die Rohre wurden schon mit der Bahn Richtung Mukran gefahren, als es noch gar keine Baugenehmigung gab. Und welcher Anschluss wurde zuerst fertiggestellt? Als das Verlegen von NS2 noch gar nicht begonnen hatte? Die OPAL-Access Pipeline, von der Landungsstelle bei Greifswald nach Süden (Baustelle konnte man von der A20 aus sehen) Richtung Tschechische Republik und Ungarn. Damit die beiden auch unabhängig von der Ukraine werden. (Polen hat einen direkten Anschluss über Weißrussland nach Sibirien, aber von der Kapazität nur für Polen ausreichend).

  • wp,

    ich kann mir tatsächlich einen Einmarsch Russlands in den Osten der Ukraine vorstellen. Bevor die NATO dort irgendwen stationiert. Und es macht auch Sinn, dass es hier noch nicht in der Presse ist, denn es soll ja als Aggression des unberechenbaren Putin verkauft werden. Genau wie damals die Krim.


    mmi,

    immerhin hast Du den Text ganz gelesen. Danke dafür. Der Rest kommt auch noch mit der Zeit.

  • Wie denkt ihr werden sich diese Ereignisse wenn sie denn kommen auf die Börse auswirken?

    Theoretisch werden die russ. Aktien vorübergehend billiger.


    Praktisch sind die Börsianer in gewissen Umfang lernfähig und vor allem gierig. ;-)

    Wie lange "vorübergehend" dauert, das liegt aber auch an sonstigen Begleitumständen (z.B. irgendeine finanz/wirtschaftpolitische Schweinerei der USA).


    Ergo: nix Genaues weiss man nicht.


  • Grund für diese Annahme: In den Deutschen Medien findet sich praktisch nix. Man muss richtig suchen.

    Mehr zu Erdogans Sofa als zur Ukraine, aber selbst zum Sofa nicht soviel.

    Wenn man auf Eskalation aus wäre würde das langsam mal medial vorbereitet.

    Wie integriert man diese Theorie in das Bild des unabhängigen Journalismus -zumindest des öffentlich rechtlichen? Provokant gefragt: Hat die AFD etwa recht mit den gesteuerten Systemmedien?

  • Provokant gefragt: Hat die AFD etwa recht mit den gesteuerten Systemmedien?

    In der Analyse der Probleme liegt die AfD oft richtig, bzw. sie legt die Finger in der offenen Wunden. Das erklärt auch ihren Erfolg. Das heißt aber nicht, das sie über vernünftige Lösungsvorschläge verfügen würde. Das verwechseln leider (zu) viele Leute.


    Zudem kannst du davon ausgehen, dass die Rechten 3 mal verstärkt genau das machen werden, was sie den anderen jetzt vorwerfen. Die Ausrede ist bei dann immer "die anderen haben das auch getan". Und wenn das nicht passt auch gerne "die anderen würden das auch so machen, wenn sie könnten". Typischerweise erden bei denen erst die Journalisten und die Justiz gleichgeschaltet, und dann geht es zu Sache. Kannst du so in Polen, Ungarn oder auch der Türkei sehen wie das laufen würde.

    Und irgendwann werden sie feststellen, dass man gendergerechte Sprache nicht essen kann (fefe).

  • Wer gehört denn alles zu diesen ominösen Systemmedien?

    Und wer sind denn konket diejenigen, die steuern?


    Wer auf diese Fragen keine Antwort geben kann, verbreitet nur billige Polemik.

    Reden wir mal über den ÖR. Da gibt es schon eine Monokultur von Meinungen bzw schon bei der Wortwahl zu Meldungen wenig Neutralität. Das Problem liegt da eindeutig dadrin, dass sich die Journalisten dort oft nicht als Überwacher des politischen Systems sehen, sonder quasi als Teil dessen sich darum bemüht "richtige" Sichtweise zu vermitteln. Schon die Existenz des Begriffs "Political Correctness" zeigt, dass es politisch "unkorrekte" Meinungen gibt, die "gecanceled" werden müssen. Oder nimm zu Beispiel die "gendergerechte" Sprache, die jetzt dort gesprochen wird. Neusprech war schon immer ein Mittel der politischen Indoktrination.


    Wie wird gesteuert? Durch die Personalauswahl. Wenn du nicht die "richtige" politische Meinung hast, dann machst du keine Karriere bzw. fliegst bei Zeiten raus. Wenn ich den Fall Eva Herman richtig in Erinnerung habe (ich habe das nicht im Detail verfolgt), hat die damals nur gesagt, das sie für sich persönlich das traditionelle Familienbild, das sie sich als Frau um Haus und Kinder kümmert, gut findet. Und das die 68er das deshalb verteufeln würden, weil die Nazis das propagiert hätten, und sie deshalb so nicht mehr leben kann. Zack raus war sie. Später Privatinsolvenz.


    (Das sie sich dann später vermutlich aus Verbitterung über die Gesellschaft ein paar Querdenkern angeschlossen hat steht auf einem anderen Blatt. Sollte uns aber zu denken geben, welche Prozesse die Menschen dorthin treiben).

    Und irgendwann werden sie feststellen, dass man gendergerechte Sprache nicht essen kann (fefe).

    Einmal editiert, zuletzt von nixda ()

  • bigA : bitte am Leseverständnis feilen. nixda sprach von einer "Monokultur von Meinungen" und dem Problem der political correctness. Kleine Anektode zu letzterem: meine Frau hat einen Artikel im lokalen Käseblatt über ein lokales Ereignis untergebracht. Der zuständige Redakteur, vielleicht war es auch eine Redakteuse, ersetzte eigenmächtig das Wort "Mitarbeiterinnen" durch "Mitarbeiter*innen", obwohl an dem entsprechenden Ereignis nur Frauen beteiligt waren, soweit wir das beurteilen können.

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

  • Mich würde interessieren, wie das im Detail abläuft. Kommt da die Weisung aus dem Kanzleramt, das Ukraine-Thema unter dem Deckel zu halten? Sagt der Söder dem BR, dass er jetzt alarmierende Bilder aus den ITS braucht? Oder reicht da vorauseilender Gehorsam bei den Redaktionen? Und eigentlich macht ja die Bild die Meinung im Lande. Wie kommen da die Ansagen zur opportunen Berichterstattung?

    Das Problem ist auch, dass die Leute immer weniger bereit sind für unabhängigen Journalismus zu zahlen.

  • Also ich war mal Zeuge, wie man mit ein bisschen Geld und viel Kontakten einen langen Artikel über eine Person in der FAZ plaziert hat, der da ohne Schieben so nie hineingekommen wäre.


    Wie das geht, die Einflussnahme? Indem Du die relevanten Redaktionmitglieder auf internationale Kongresse einlädtst und sie selektiv in Kontakt zu bekannten Persönlichkeiten bringst, die sie ohne deine Hilfe so nicht persönlich treffen könnten. Bei den Treffen wird dann ganz vertraulich ein heißes, kommendes Thema besprochen, zu dem Du ihnen exklusiv den vollen Hintergrund lieferst... und schon hast Du als erster dem Thema den entscheidenden Spin gegeben, bevor es dann ein paar Monate später in den Nachrichten ist.


    Das kostet viel Zeit und viel Personaleinsatz und nicht ganz so viel Geld für Reisen, Spesen und Nebenkosten.

  • Also ich war mal Zeuge, wie man mit ein bisschen Geld und viel Kontakten einen langen Artikel über eine Person in der FAZ plaziert hat, der da ohne Schieben so nie hineingekommen wäre.

    piratpilot geht es wohl eher um das systematische, regelmäßige einen Großteil der Themen abdeckende Vorgehen. Nicht um den klitzekleinen Einzelfall wirecard.

  • Das kostet viel Zeit und viel Personaleinsatz und nicht ganz so viel Geld für Reisen, Spesen und Nebenkosten.

    Problem erkannt.
    Das hilft beim Lancieren einzelner Artikel.
    Aber für das zetralisierte Lenken einer ganzen Medienlandschaft ist das denkbar ineffizient. Da könnte sich die Merkel-Diktatur von den lupenreinen Demokraten in Russland, der Türkei und Ungarn noch einiges abschauen, wie es schnell, preiswert und direkt geht.

  • Mich würde interessieren, wie das im Detail abläuft. Kommt da die Weisung aus dem Kanzleramt, das Ukraine-Thema unter dem Deckel zu halten? Sagt der Söder dem BR, dass er jetzt alarmierende Bilder aus den ITS braucht? Oder reicht da vorauseilender Gehorsam bei den Redaktionen? Und eigentlich macht ja die Bild die Meinung im Lande. Wie kommen da die Ansagen zur opportunen Berichterstattung?

    Das Problem ist auch, dass die Leute immer weniger bereit sind für unabhängigen Journalismus zu zahlen.

    Der Rundfunk in D war vor einigen Jahren schon 8 Mrd schwer und die Intendanten und sonstige Funktionäre und welche weiteren Personalbezeichnungen es da auch sonst noch so gibt bemängel(te)n in D ständig, dieses Budget sei noch zu klein. In Griechenland waren es 800 oder 400 Mio € (ich mein letzteres) und der Rundfunk galt als total überbesetzt und korrupt. Die Gebühren wurden anschließend glaub ich gekürzt, bin mir aber nicht mehr ganz sicher.

    Die Gehälter/Kosten allgemein mögen hier höher sein, manche sagen auch die Qualität wäre besser, kann ich nicht beurteilen, aber anstatt eines Multipel von 20 sollte doch 2-3, evtl. auch 4 dann reichen? Da wäre die Korruption dann sogar immer noch drinnen im Budget.

    Es gibt diverses Personal bei den Anstalten, deren Gehälter nicht veröffentlicht werden, und es gibt die Rundfunkträte, wo meist (Ex-) Politiker sitzen, man spricht auch gern von abgeschoben (bei missliebigen Personen bzw. beim Wegloben) oder versorgt werden. Alle diese Personen bilden einen riesigen Wasserkopf, der sehr viel Geld frisst, aber so gut wie keinerlei (der offiziellen Aufgabe nach) sinnvolle Arbeit verrichtet.

    Gerade im Ukraine Konflikt, aber auch vorher und nachher wurde bzw. wird von ein paar gebildeten Personen, die sich einen besseren Rundfunk wünschen, die Inhalte und Irreführung insbesondere der Tagesschau vor Gerichte gezerrt, welche oftmals Rügen aussprachen. Dann wird nach Monaten gezwungenermaßen meist mal eine aus dem Inhalt herausgerissene Korrektur am Ende der Nachrichten verlesen, die niemand versteht, da kontextlos. Aber die Meinung diverser Personen, wenn nicht aller Zuschauer, den Nachrichtenzuschauer des ÖRR (nicht das die privaten besser wären) kann ich leider nicht für sonderlich intelligent erklären, konnte man für eine/die relevante Zeit, oder auch ewig, beeinflussen.


    Viele Personen sind durchaus bereit für guten unabhängigen Journalismus zu bezahlen.

    Ich kenne in Deutschland leider mehr keine überregionale Tageszeitung, die einen kompetenten Wirtschafts- und/oder Finanzteil hat, welche guten und unabhängigen Journalismus anbietet. Vor 10 Jahren konnte man die FAZ noch sehr gut lesen. Spätestens 2014/2015 Ukraine/Einwanderungswelle war dies vorbei. Beim Handelsblatt ist die gesellschaftliche und politische Indoktrination nicht auszuhalten. Viele Leser haben aufgrund von solchen Vorkommnissen ihre Abos gekündigt. Wesentlich erschwerend kommt hinzu, dass selbst die großen, früher mal mehr oder weniger qualitativen Zeitungen SZ, FAZ, Welt, HB oftmals nur noch dpa o.Ä. Texte per copy and paste verbreiten. Dann braucht man sie auch wirklich nicht mehr, wenn lediglich das Layout auf der Webseite den einzigen Unterschied aufweist.


    Andere europäische Länder haben da einen Journalismus, der das Wort noch verdient, z.B. NZZ und Finanz und Wirtschaft in der Schweiz.

    In Deutschland ist man leider dazu gezwungen, sich die Nachrichten/Informationen selbst zu suchen, ansonsten erfährt man es erst, wenn es zu spät ist. Ausser man ist ein Schaf, dann reicht auch die Tagesschau.


    PS: Falls nicht klargeworden, der Wasserkopf ist für die Zensierung zuständig und hat entweder das richtige Parteibuch oder die entsprechende Gesinnung als notwendiges Qualifizierungsmerkmal. Die Intransparenz des RF ist natürlich gewollt, und die Moderatoren bekommen alles vorgesetzt, die dürfen nur in die Kamera gucken und ablesen. Denken tun andere

  • Ich würde vermuten, dass man mit entsprechendem Budget (z.B. über Agenturen) oder Einfluss (Hintergrundgespräche, Einberufung einer Pressenkonferenz und Ausmalen der Dringlichkeit der Thematik) Artikel oder Themen setzen kann.

    Es ist aber deutlich schwerer bei uns, Themen unter dem Deckel zu halten, wenn sie aufgekommen sind.


    Als gelenkte Presselandschaft würde ich das nicht bezeichnen.