Netflix - boom or bust

  • Nochmal den Netflix Geschäftsbericht 2016 gelesen:
    https://www.sec.gov/Archives/e…017000496/nflx201610k.htm


    das ist schon eine Maschine... Mal schauen ob das gut geht...
    Die haben mittlerweile fast 100 Mio. Nutzer (nach 20 Mio. in 2011) und haben Content für 11 Mrd. USD in der Bilanz (2011: 1 Mrd.)
    D.h. die haben pro Nutzer ~120 USD in Content investiert. (2011: 44 USD /Nutzer und 2015: 96 USD /Nutzer)
    -> Dafür zahlt der Nutzer im Schnitt 104 USD pro Jahr.


    Spannend aber auch:
    Die Bruttomarge in den USA steigt weiter an.
    2012 war die Bruttomarge in den USA bei rund 28%, heute ist sie bei rund 44%
    Im Vergleich: International liegt bei 10% und der Gesamt-Konzern bei 30%


    Wenn sie es wirklich schaffen die Nutzerzahlen weiter steigen zu lassen und die internationale Bruttomarge auf US Niveau steigen zu lassen, dann könnte das Geschäft echt brutal profitabel werden.
    Dann reden wir schnell über eine ver-x-fachung im Ebit. (Das ist angesichts der Bewertung aber natürlich auch eingepreist...)


    Ich persönlich ertappe mich aber dabei regelmäßig "On- und Off" bei Netflix zu sein.
    Sprich ich schaue regelmäßig Amazon Prime und ab- und zu miete ich mir 1-2 Monate Netflix dazu.
    Echte Fernseh-Zeit (auf alten Sendern) lag mit großer Sicherheit unter 10 Stunden im letzten Jahr bei mir...

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman

  • Keine Ahnung ob das so kommt - aber meiner Meinung nach ist das aber nicht die Frage ob man Netflix long sein sollte - sondern eher die Frage warum man Sky, ProSieben oder RTL besitzt die noch auf Wachstum gepreist sind...
    Die sind nämlich ziemlich sicher in 20 Jahren Toast.


    Bei ProSieben regelt sich das vielleicht schneller als in 20 Jahren...
    Heute Gewinnwarnung und von 50€ auf 29€ in relativ kurzer Zeit.

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  • Jo.

    Das ist genau der Grund warum ich Netflix short bin: Sie haben letztlich keinen Moat. Und die Wechselkosten sind für die Kunden praktisch Null...fünf Klicks reichen und man ist rüber zu nem anderen Anbieter.


    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Jo.

    Das ist genau der Grund warum ich Netflix short bin: Sie haben letztlich keinen Moat. Und die Wechselkosten sind für die Kunden praktisch Null...fünf Klicks reichen und man ist rüber zu nem anderen Anbieter.


    sorry dann hast Du Netflix nicht verstanden. Ja es sind nur 5 clicks - aber das ist nicht das Problem...

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  • Jo.

    Das ist genau der Grund warum ich Netflix short bin: Sie haben letztlich keinen Moat. Und die Wechselkosten sind für die Kunden praktisch Null...fünf Klicks reichen und man ist rüber zu nem anderen Anbieter.


    Die Frage ist ja, ob jemand anderes ohne Probleme ein vergleichbares Produkt mit weniger Kosten anbietet.

    Ich für meinen Teil wechsele zwischen Netflix und Amazon Prime hin und her. Meistens hat aber Netflix meinen Stoff. ;)

    TV Konsum ist bei mir im Wesentlichen auf Fußball beschränkt.


    Die Hürde zu Netflix zu wechseln empfand ich als sehr gering.

    Bei Amazon Prime ist das Gefühl da schon ganz anders, wenn man den hypothetischen Kündigungstermin mal wieder verpasst hat und für ein Jahr im Voraus bezahlte.


    Im privaten Umfeld spricht man mittlerweile auch despektierlich von Linear-Fernsehen, wenn es um herkömmliches Fernsehen/TV geht!


    Der Kurs ist gerade knapp unter dem GD200 und dieser steht selbst waagerecht im Verlauf. Könnte bald weiter absinken.

    Überbewertung nach KUV, KBV und KGV auf jeden Fall deutlich - allerdings auch schon dauerhaft.



    Haben wir denn schon den Wachstums-Peak beim Streaming erreicht?

    3.) Gib nie mehr für einen Erwerb aus, als absolut nötig
    16.) Geschäft ist Geschäft (... bis sich ein besseres anbietet)
    218.) Kauf nie ohne zu wissen, was Du kaufst

  • Ich glaube Netflix ist gar nicht so unähnlich zu Apple.


    Diejenigen die das Produkt lieben (inklusive ich selber) könnten theoretisch zwar wechseln, werden das aber sicher nicht tun, selbst wenn es etwas teurer werden sollte.


    Die Inhalte sind gut und werden immer besser. ich denke mal es gibt auch Platz für weitere Player, die stärker im Filmsegment sind, aber bei den Serien hat Netflix schon einen "Moat". Wer einmal bestimmten Serien verfallen ist, kommt da kaum noch los.


    Ich schaue mittlerweile auch kaum noch "Linearfernsehen" mit der Ausnahme von Tatort und Sportschau.

  • Der moat existiert halt nur für die Eigenproduktion.

    Alle anderen Produkte können nach Ende der Lizenzzeit einfach neue Verträge mit Konkurrenten abschließen oder es direlt vermarkten wie ja im Artikel erwähnt.

    Ergo muss Netflix massiv die eigene Produktion pushen und sie werden mehr und mehr zu einem Kontentprovider... wie Disney oder andere Studios. Und da wird fast der ganze Gewinn für draufgehen.


    Ich wechsel auch immer hin und her. Sehe so alle Serien die mich bei Netflix interessieren „am Stück“ in zwei Monaten, bin dann wieder ein jahr weg bzw woanders, Maxdome, bbc etc., im Sommer garnix außer prime (da das jährlich läuft und sehr günstig ist).

    In die Richtung wird der Trend gehen. Ist ja nicht wie beim iPhone entweder oder.

    Und drei Abos fulltime nebeneinander...wozu wenn der Wechselaufwand quasi Null ist....

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  • Nein der Moat existiert nicht nur in der Eigenproduktion. Lies mal die ersten Beiträge hier im Treat. Die können besser als ProSieben und Co oder auch als Maxdome ihren Content bepreisen.


    Der grosse Lackmustest wird sein ob Disney wirklich einen Service auf die Strasse bringt, oder im Innovators Dilemma hängen bleibt.


    Habe keine Meinung - ausser dass ProSieben und Co „Toast“ sind. Das hilft Dir für Netflix aber nicht

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  • Wenn ihr Zeit habt kann ich euch nur die folgende Doku empfehlen: Generation wealth - wirklich hervorragend in meinen Augen

    "Three rules for a career: 1) Don't sell anything you wouldn't buy yourself; 2) Don't work for anyone you don't respect and admire; and 3) Work only with people you enjoy." Charlie Munger

  • ProSieben bei 14,95 typischer Cigar Butt?


    Dividende von 1,19. Ergibt Dividenden-Rendite von ca. 8% in 3 Monaten.


    Der neue CEO hat immerhin ca. 2,5 Mio. Euro bei 22-24 Euro investiert. So schnell wird er die Lichter nicht ausschalten wollen.

    First focus on risk, before focus on return! (Seth Klarman)

  • Der neue CEO hat immerhin ca. 2,5 Mio. Euro bei 22-24 Euro investiert. So schnell wird er die Lichter nicht ausschalten wollen.

    Das fällt ihm offenbar leicht:


    5,5 Millionen Euro Gehalt in sieben Monaten

    Der frühere Deutsche-Börse-Aufsichtsrat Johannes Witt sagte als Privataktionär von ProSiebenSat.1: Obwohl Gewinn, Dividende und Aktienkurs schrumpften, habe Conze in den ersten sieben Monaten 5,5 Millionen Euro erhalten.


    https://www.spiegel.de/wirtsch…t-wahnsinn-a-1272128.html


    =Leistungsloses Einkommen.

  • Da musst Du Dir den Compensation Bericht genau durchlesen. Es ist sehr üblich, dass der CEO einen Teil seines Einkommens in Aktien investieren muss. 2,5 Mio. bei 5,5 Mio. scheint mir da kein unüblicher Schnitt zu sein.


    Da muss man bei Insider-Käufen höllisch aufpassen "Noise" von "echten Kaufsignalen" zu unterscheiden.


    Ist nicht mehr so trivial durch die immer komplizierter werdenden Strukturen.

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  • die (spending) party ist in vollem gange:


    https://www.ft.com/content/03b…015d-94100c5277-140324345

    Den Artikel fand ich sehr interessant. Es war das erste Mal, dass ich ernsthaft über einen Netflix-Short nachdachte.
    Es passte zu einer persönlichen Wahrnehmung: Auch hierzulande sind die größten Produktionen derzeit Serien, die von US-Firmen bestellt werden. Da kommen die "normalen" Hollywood-Budgets nicht mit, von den Budgets deutscher Produktionen ganz zu schweigen.

    Die Ausgaben für US-Fernsehserien sind derzeit extrem hoch, da wird noch viel Geld abgeschrieben werden müssen.

    Alleine die Vorstellung, dass Marc-Uwe-Klings (Känguruh-Chroniken) Buch "Quality Land" von HBO für den US-Markt (wo er bislang unbekannt ist) verfilmt werden soll, und dann gleich als Serie - Holla die Waldfee!


  • Den Artikel fand ich sehr interessant. Es war das erste Mal, dass ich ernsthaft über einen Netflix-Short nachdachte.
    Es passte zu einer persönlichen Wahrnehmung: Auch hierzulande sind die größten Produktionen derzeit Serien, die von US-Firmen bestellt werden. Da kommen die "normalen" Hollywood-Budgets nicht mit, von den Budgets deutscher Produktionen ganz zu schweigen.

    Die Ausgaben für US-Fernsehserien sind derzeit extrem hoch, da wird noch viel Geld abgeschrieben werden müssen.

    Alleine die Vorstellung, dass Marc-Uwe-Klings (Känguruh-Chroniken) Buch "Quality Land" von HBO für den US-Markt (wo er bislang unbekannt ist) verfilmt werden soll, und dann gleich als Serie - Holla die Waldfee!


    völlig korrekt.

    Exakt diesen Gedankengang hatte ich hier vor ziemlich genau einem Jahr bereits (gab ordentlich Gegenwind).

    Hatte damals auch einen Short gekauft, aber bin damit böse auf die Nase gefallen ;)


    Ich bin nach wie vor überzeugt dass Netflix in 10 Jahren aussieht wie die Meisten dotcom Stars heute.

    Sie mögen die Ersten gewesen sein mit einer genialer Idee in ihrem Sektor, aber da ist schlicht kein moat und ohne dauerhaft riesigen Capex in neuen Content fallen sie schnell zurück.


    Aber das Timing hinzu bekommen ab wann der breite Markt das auch so sieht...seeehr schwierig.


    Andererseits hast du mit Einhorn short timings bisher ein deutlich besseres Händchen als ich ;)

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