Russische Aktien - die neuen Griechen?

  • Hmm, wie es aussieht brauchen die Amis die Sberbank um weiter Ihre Geschäfte machen zu können.

    Die Sberbank ist vom Swift Embargo ausgenommen worden.

    D.h. Eigentlich sollte man schauen irgendwie an diese "wertlosen" Papiere an der Börse ranzukommen. Ich denke die Enkel der Enkel-Kinder werden sich freuen


    EU-Kommission: Neben der VTB-Bank werden sechs weitere russische Institute von Swift ausgeschlossen. Dies sind die Bank Otkritie, die Novikombank, die Staatsbank Promsvyazbank, die Bank Rossiya, die Sovcombank sowie die Staatsbank VEB. Die größte russische Bank Sberbank sowie die Gazprombank sind nicht betroffen.

    Quelle: https://news.guidants.com

  • Korrektur oben zur Überlegung mit den Schulden: das gilt nur bei Fix Price und war gedanklich vor allem auf die bezogen.

    Polymetal hat ja wie gesagt auch einen Teil der Assets in Kasachstan. Dann kann man überschlagen, wie die Bewertung ohne die russischen Assets aussehen würde. Laut der tollen neuen TIKR-Funktion, das nach (hier geografischen) Segmenten aufschlüsselt, leider nur für das Gesamtjahr 2020, kommt 635 von 1677 Mio. USD an EBITDA aus Kasachstan, beim EBIT sind es 565 von 1479. Zinsen haben TTM 59 Mio. USD betragen, dazu etliche "other items" mit wechselnden Vorzeichen (Summe 75). D.h. grob EBT 565 - 59 = ~500 Mio. USD.

    Steuerquote??? Vielleicht die 22,5% ergibt 387 Mio. USD, oder eher etwas weniger, 370. "General & Admin" könnte halt nur unterproportional sinken, also Vorsicht. Aktueller Börsenwert bei knapp 474 Mio. Stück und Kurs 2,6 GBP (1 Pfund = 1,333 USD): 1.643 Mio. USD. KGV also 4,4, allerdings bei dann höherer Schuldenlast als jetzt. Das sollte auch eine Goldmine in Kasachstan wert sein. D.h. Rußland ist eine kostenlose Option. Von den Assets sind laut Bilanz ein Drittel aus Kasachstan; die Explorationsprojekte sind in Rußland.

    Den EV gibt TIKR mit 2574 Mio. USD an. EV/EBIT also auch 4,55. Der bisherige Wert seit 2012 war meistens in der Spanne 10-15.

    Verkaufen muß man jetzt also nicht mehr.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Eigentlich müßte so eine Konstellation eher zu einem Short-Squeeze führen, oder? (Closing-only)

    Ich meine, die Leerverkäufer müssen ihre Positionen jetzt doch schließen. Ansonsten laufen die Gefahr, auf unabsehbar lange Zeit eine Shortposition in einem nicht mehr handelbaren Wertpapier zu haben. Da müßten ihnen die Broker auch Druck machen?

    Umgekehrt frage ich mich, wer verkauft jetzt zu wenigen Cent? Sberbank zu 1 Cent, nach vorher 10$, oder Gazprom bei 1% des vorherigen Preises. Die Stückzahlen sind durchaus nicht vernachlässigbar.

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  • Polymetal hat heute eine (reduzierte) Schlußdividende von 0,52$ angekündigt, zahlbar im Mai. Ob sie das tatsächlich zahlen können? Aber dann hätten sie sie nicht heute angekündigt. Falls sie die bereits auf einem Konto in Zypern haben, kann man das vom Kurs abziehen. Sie meinten im Conference Call, die SWIFT-Sanktionen würden sie nicht daran hindern, das mache die Zahlvorgänge nur teurer. Das Problem seien die russischen Kapitalverkehrskontrollen und die logistischen Probleme, die sich aus den Sanktionen ergeben. Dividenden aus Rußland dürften derzeit nicht gezahlt werden, aus Kasachstan aber schon. Denkbar wäre, daß man die kasachischen Minen abspaltet in eine eigene Gesellschaft. Das Risiko, daß sie als AG direkt von US-Sanktionen betroffen werden könnten (Delisting), sehen sie eher als gering an (kein Bezug zum Kreml).

    Polymetal könnte jetzt ein Kauf sein. Der Markt scheint aber nicht so überzeugt gewesen zu sein davon.


    Ich habe festgestellt, daß ich tatsächlich die in Deutschland gekauften Aktien nicht in London verkaufen könnte. Dazu wäre erst eine Verlagerung des Bestandes nötig. Allerdings würde die Arbitrage trotzdem noch funktionieren für diejenigen, die am teureren Börsenplatz Aktien halten. Die könnten sie dort verkaufen und am anderen kaufen. Aber vielleicht dürfen das einige institutionelle Anleger nicht, z.B. nicht außerhalb der USA oder so. Das Risiko des Leerverkaufs wird keiner eingehen wollen angesichts der Delistinggefahr.

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  • Also die Lage bei Sberbank ist wirklich unübersichtlich.


    (AWP) Die von Sanktionen betroffene Europa-Tochter der russischen Sberbank muss den Betrieb einstellen. Die in Wien ansässige Bank müsse alle Geschäfte mit sofortiger Wirkung beenden, teilte die österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) in der Nacht auf Mittwoch mit.

    Der Schritt erfolgte auf Anweisung der Europäischen Zentralbank (EZB), die am Sonntag festgestellt hatte, dass die Sberbank Europe AG wegen der russischen Invasion in die Ukraine und massiver Geldabflüsse möglicherweise vor der Zahlungsunfähigkeit steht.

    Eine Sanierung oder Abwicklung der Bank gemäss der Europäischen Bankensanierungs- und Abwicklungsrichtlinie sei nicht im öffentlichen Interesse, hiess es. Wegen der erwarteten wirtschaftlichen Schieflage hatte die FMA zuvor Überweisungen, Transaktionen und grössere Auszahlungen untersagt.


    andererseits:


    Die Sberbank etwa hat in Zürich eine Tochter namens Sberbank (Switzerland). Sie zählt laut eigenen Angaben etwa 250 Unternehmen zu ihren Kunden, die meisten mit Bezug zum Rohstoffsektor. 2020 erwirtschaftete die Bank mit rund 100 Angestellten einen Nettoertrag von 58 Mio. Fr.

    Die Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) erklärte derweil, dass sie die Situation vor dem Hintergrund der Ereignisse in der Ukraine und Russland sehr genau beobachte und über die direkten Risiken der von ihr beaufsichtigten Banken und Versicherungen im Bilde sei.


    Falls jemand Geld bei denen in D angelegt haben sollte:


    Nach der Pleite der Europa-Tochter der russischen Sberbank werden etwa 35’000 Kunden entschädigt – vor allem in Deutschland. Von deren Einlagen in Höhe von einer Milliarde Euro seien 913 Millionen Euro durch die Einlagensicherung Austria (ESA) gesichert, teilte der Bundesverband deutscher Banken (BdB) am Mittwoch mit.

    Da die Kunden fast ausschliesslich aus Deutschland stammen und über die deutsche Filiale der Sberbank Europe AG geführt werden, übernehme aufgrund internationaler Abkommen die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) im Auftrag und auf Rechnung der ESA die operative Abwicklung des Entschädigungsverfahrens. Je Kunde sind über diese gesetzliche Einlagensicherung bis zu 100’000 Euro geschützt.

  • Umgekehrt frage ich mich, wer verkauft jetzt zu wenigen Cent? Sberbank zu 1 Cent, nach vorher 10$, oder Gazprom bei 1% des vorherigen Preises. Die Stückzahlen sind durchaus nicht vernachlässigbar.

    Klingt so, als wären meine Warnungen einer Wiederholung von 90% Kursverlust noch viel zu optimistisch gewesen.

    Tja, Schwarzer Schwan.


    Ich kann gut verstehen, dass jemand diese Aktien auch zum Wert Quasi-Null verkauft.
    Bei einem Verkauf können die Verluste gegen andere Aktiengewinne angerechnet werden und Steuerzahlungen einsparen. Bei einer (eingesparten) Steuerquote von 25% wirken die "verschenkten" Aktien beim Verkäufer wie ein Verlust von "nur" 75% - vorausgesetzt er hat anderswo noch Aktiengewinne, mit denen er sie verrechnen kann.
    Bei einem Halten für die Erben sind die Verluste nicht realisiert und damit auch nicht anrechenbar. Also kurz- bis mittelfristig 100% Verlust.
    Ob die Firmen und damit die Aktien irgendwann, nach einer etwaigen Aufhebung der Sanktionen, jemals wieder auf 25% ihres früheren Wertes ansteigen weiß niemand.
    Spatz in der Hand versus Taube auf dem Dach.

    Ich hätte auch zu null verkauft.

    Aber gut, leichtes Reden, ich habe mich schon vor einiger Zeit von meinen russischen (und ukrainischen Aktien) getrennt.


    Zu den Risiken ukrainischer Agraraktien eine aktuelle Meldung von Ukrlandfarming, hier von Bekannten übersetzt (Quelle müsst ihr selber suchen):


    Wenn die Kanonen donnern kann es klug sein sich finanziell einfach fernzuhalten (jenseits von akuter Hilfe für die Überfallenen).
    Kriege zerstören Menschen, Städte, Länder, Unternehmen - einfach alles.
    Darum verdienen Kriegstreiber wie Putin keinerlei Bewunderung, sondern Verachtung, Ablehnung und Widerstand.

  • Russland stellt alle Zinszahlungen an ausländische Investoren ein


    https://twitter.com/Reuters/st…onflikt-t419732-2565.html

    Hier ist der Beweis: Putin ist nicht Hitler.

    Hitler: Stellt zuerst Zinszahlungen auf Staatsanleihen ein und überfällt dann die Nachbarn.

    Putin: Überfällt zuerst die Nachbarn und stellt dann die Zinszahlungen auf Staatsanleihen ein.


    Quod erat demonstrandum.

  • Börse Moskau voraussichtlich geschlossen bis 9.3.

    Der Handel mit den meisten russischen oder rußlandbezogenen Aktien scheint eingestellt, auch in London oder den USA, selbst wenn sie außerhalb Rußlands registriert sind.

    Bei Polymetal ist es ein Rauf und Runter. Gestern erst noch auf 3 GBP hoch, jetzt 2. Die Aktie wird aus dem FTSE-100 fliegen. Ich hab jetzt mal aufgestockt - auf dem Niveau ist die Enteignung der russischen Minen eingepreist (Dividende noch vom Kurs abziehen, die ist bereits knapp ein Viertel davon!).

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  • Polymetal heute mit völlig irren Kapriolen - von unter 2 auf über 14 Pfund hoch! Was zum Teufel war da los?! Ich hatte spaßeshalber eine Verkaufsorder drin, die jetzt bedient wurde, leider nur zu 3,30 Pfund. Gleich wieder zurückgekauft zu 1,95.


    design_big.chart.png


    Mit den 2021er Zahlen ergibt sich nichts viel anderes für Polymetal. Ich hatte nicht gesehen, daß das PDF zum preliminary result auch einen vorläufigen Jahresabschluß enthielt. Operating Profit für Kasachstan laut Mitteilung 549 Mio. USD, d.i. 45% des Konzern-EBITs. EBT 502, Nettogewinn ohne Rußland bei gleicher Steuerquote 392. Bei aktuellem Kurs also ein KGV von 2,4.

    Wenn Rußland tatsächlich auch bzgl. Öl sanktioniert wird, könnte es im Inland (und in Kasachstan) eher noch billiger zu haben sein? Schon jetzt notiert es mit deutlichem Abschlag zu Brent.


    Daß hier massiver Verkaufsdruck von institutioneller Seite herrscht, finde ich erklärbar. Das ist nicht gerade ESG und erklärungsbedürftig, dazu der Indexausschluß. Welche Fonds stehen da schon auf der Käuferseite? Und alle, die sich dafür interessieren, haben sich bereits die Finger verbrannt an russischen Aktien...

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  • Da hat vielleicht ein Deutscher geordert und GBP mit GBp verwechselt?


    Ich habe heute auch versucht zu Kaufen in Londn.

    Order wird aber direkt gestrichen. DKB.

    Über welchen Broker gehst du?

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Ein fat finger trade würde rückabgewickelt? Meiner dann vermutlich nicht, der muß danach ausgeführt worden sein, war auch nicht in London, sondern ChiXUK (einen Trade zu 3,30 gab es an der LSE nicht). Das ging urplötzlich.


    07.03.2022 09:52:55 AT 300,0000 1.398
    07.03.2022 09:52:55 UT 300,0000 2.904
    07.03.2022 09:47:52 AT 412,0000 559
    07.03.2022 09:47:52 AT 412,0000 1.000
    07.03.2022 09:47:52 AT 412,0000 1.000
    07.03.2022 09:47:52 AT 412,0000 1.000
    07.03.2022 09:47:52 AT 412,0000 1.000
    07.03.2022 09:47:52 AT 412,0000 1.000
    07.03.2022 09:47:52 AT 412,0000 1.000
    07.03.2022 09:47:52 AT 412,0000 1.000
    07.03.2022 09:47:52 AT 412,0000 1.000
    07.03.2022 09:47:52 AT 412,0000 180
    07.03.2022 09:47:52 AT 412,0000 180
    07.03.2022 09:47:52 AT 412,0000 1.081
    07.03.2022 09:47:52 AT 412,0000 1
    07.03.2022 09:47:51 UT 412,0000 14.934
    07.03.2022 09:41:59 UT 1.400,0000 92.238
    07.03.2022 09:34:39 OFF 214,8702 495
    07.03.2022 09:34:35 UT 200,0000 8.969
    07.03.2022 09:29:31 OFF 190,0000 5.437
    07.03.2022 09:29:30 AT 197,2500 1.000



    Interactive Brokers. Ordentlich Handel, sonst wäre es nicht so bemerkenswert. 3 Mio. Stück oder knapp 5 Mio. Pfund Handelsvolumen bisher. Ich hab jetzt mal wieder eine Verkaufsorder zu knapp 4 Pfund drin. Aber kein großes Volumen, Stückzahl aber doppelt so hoch wie die Ursprungsposition. Das ist so die normale Tagesvolatilität - andererseits auch schade, sowas dann zu solchen Kursen zu verkaufen.


    In den USA war der Kurs am Freitag zwischen 3 und 5 Dollar, also das Vielfache von London, allerdings bei geringerem Volumen, aber auch 800.000 USD ist nicht nix.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Meine Order war um 9:42 Uhr MEZ und ist noch nicht rückabgewickelt (CHIXUK). Ich hoffe mal, es bleibt dabei. Denn wenn man dann nochmals gekauft hat, ist man ja auch der Gekniffene. Das wird auch nur für die Big Boys gemacht; wenn unsereins sich vertippt und zum Briefkurs oder darüber hinaus kauft, passiert nichts.


    FINRA OTC heute wieder mit Kursen zwischen 2,65 und 4,74 USD mit Volumen von bis jetzt wieder über 800.000$.

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  • China will russische Energie Aktien kaufen.


    China Considers Buying Stakes in Russian Energy, Commodity Firms

    • Beijing’s talking with state-owned firms on opportunities
    • Any deal is to bolster energy, commodity imports: sources

    China is considering buying or increasing stakes in Russian energy and commodities companies, such as gas giant Gazprom PJSC and aluminum producer United Co. Rusal International PJSC, according to people familiar with the matter.

    Beijing is in talks with its state-owned firms, including China National Petroleum Corp., China Petrochemical Corp., Aluminum Corp. of China and China Minmetals Corp., on any opportunities for potential investments in Russian companies or assets, the people said. Any deal would be to bolster China’s imports as it intensifies its focus on energy and food security -- not as a show of support for Russia’s invasion in Ukraine -- the people said.



    https://www.bloomberg.com/news…an-energy-commodity-firms

  • Nun, es darf nicht weiter verwundern, dass dort versucht wird, an der Sache gewinnen. Offensichtlich hält man dort Russland den Rücken frei, auch wenn man nochsoviel Neutralität heuchelt und immer betont, man müsste den kalten Krieg überwinden. Als ob man in Europa den noch führen möchte..


    Interessant finde ich in diesem Zusammenhang, was ein chinesischer Geschäftspartner von mir gesagt hat. Er lebt schon seit Jahren in Japan, seit Großvater war in der Partei sehr weit oben und auch sein Vater war einer der ersten im Ausland, er hat aus Kinderzeiten ein Foto mit Coca Cola usw. Und seit Vater war da eben auch ein hohes Tier, hat für einen Staatsbetrieb selten Erden ins Ausland verkauft, usw. Bevor er das erste Mal ins Ausland durfte, gab es erstmal eine Schulung, dass der Westen gar nicht so schlimm ist, wie in der Propaganda dargestellt und man dürfte sich diesbezüglich nicht wundern, wenn man dort sei.


    Nun, jedenfalls, mit dem hatte ich schon diverse Diskussionen, obwohl er, wie die meisten Chinesen, äußerst diplomatisch ist. Zum Taiwan-Thema sagte er z.B., er sei "so erzogen, dass es zu China gehört". Kein Urteil, einfach eine diplomatische Aussage. Er sagte auch immer gern, er lebt natürlich sehr gerne im Ausland, aber den chinesischen Pass möchte er behalten, wenn China mal die Weltherrschaft übernimmt.


    Nun, interessant ist, jetzt sagte er (ich war ganz überrascht):

    Für diese chinesische Regierung wird er sicher nicht in den Krieg ziehen. Da will er lieber die deutsche Staatsbürgerschaft und auf der richtigen Seite kämpfen.


    Die mit mehr Einblick auf der entsprechenden Seite haben glaub ich mehr Durchblick. Wir erleben momentan ein gewaltiges Kräftmessen zwischen den liberalen Staaten und den illiberalen, autoritären Regimes dieser Welt. Wenn die russische Regierung ihr Land an China ausverkaufen will, offensichtlich zur Machtsicherung und ich würde annehmen gegen den Willen der Bevölkerung (subjektive Einschätzung), ok, aber man sollte erkennen was los ist. Dass der das sagte, da war ich echt baff. Der hat noch nie was kritisches über China gesagt. Da sieht man einmal mehr, was in kurzer Zeit passiert ist und dass das auch erkannt wird.


    Wer weiß, wenn sich nicht genug finden, die aufstehen und dagegen was unternehmen, bekommen wir ja vielleicht hierzulande wirklich noch irgendwann die oftmals beschworenen chinesischen Verhältnisse. Ich glaube, man würde sich dann die aktuelle "Unfreiheit" zurückwünschen..

    When a management with a reputation for brilliance tackles a business with a reputation for bad economics, it is the reputation of the business that remains intact.


    W. B.


    Investment is most intelligent when it is most businesslike.


    B. G.

  • Auch bei IB kann Polymetal jetzt nicht mehr gekauft werden. Meine Verkaufsorder ist noch drin, also wohl closing-only.

    1,17 Pfund - völlig absurde Kurse, die dann wohl auch keine Bedeutung mehr haben, wenn es von den Börsen ausgeht.

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  • Klar heucheln die Chinesen wie die Weltmeister.


    Irgendwo las ich einen schlauen Typen (ich glaube es war Fukuyama, bin aber nicht sicher), der der Ansicht ist dass das was wir grade sehen bereits der erste Stellvertreterkrieg des neuen kalten Krieges IST.

    Russland würde als Stellvertreter Chinas gegen den Westen vorgehen. Sei von China hintenraus gestärkt, würde für seinen Einsatz von China hinreichend kompensiert.

    Wenn man von diesen Deals oben liest, und das Timing nach Olympia sieht, dann klingt das nicht unplausibel.


    China ist ja DER große Gewinner dieser Schose. Europa DER große Verlierer.

    In diesem Fall wären die USA straks in eine Falle gerannt.

    Statt zu versuchen Russland auf die westliche Seite zu ziehen, wie ich das seit Jahren fordere, hilft man nun ein östliches Bündnis zusammenzuschweißen.


    Es wäre ein meisterlicher Schachzug von Chinas Strategen.

    Und es ist nicht unplausibel dass sie zu so einem Zug in der Lage sind, exakt so machen sie ja ihre Außenpolitik.


    -


    Zu deinem Geschäftspartner: Das ist ja ansich was Gutes zu sehen dass es auch in China Leute gibt die die Machenschaften ihres Regimes kritisieren. Da wird der ja hoffentlich nicht alleine sein!

    Aus meiner Sicht braucht es mehr Kritik an den Leadern weltweit.

    Die Völker auf "Normalo"-Level ansich sind doch echt meist ok, friedliche und vernünftig. Ich denke die meisten einfachen Chinesen wollen ihre Ruhe und haben Null Interesse daran Europa zu unterjochen. Andersrum doch auch nicht.


    Es sind meist Regierungen und irgendwelche durchgeknallten mächtigen Interessen die diese Süppchen auf allen Seiten kochen und dauernd dieses wir-gegen-die schüren! Oder etwa nicht?

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  • Kann ich dann meine Anteile an China verkaufen? :/

    Ich nehm auch Renminbi oder chinesische Aktien im Gegenzug.

    Weil mit Rubel, mit denen kann ich grad bissl wenig anfangen...

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