• der Kurz ist inzwischen ziemlich antizyklisch.
    Bisher hatte der Laden auch einen ausreichenden Würgfaktor. Interessant finde ich die Kommunikation des neuen Chefs, der - wohl zum Dokumentieren des Kulturwandels und zur Verringerung von Strafen - Anweisung an die Mitarbeiter per Brief schreibt und dies auch auf der Homepage veröffentlich. Z.B. nun: Geschäfte werden mit Kunden erst gemacht, wenn man sie kennt, und nicht schon parallel beim "Kennenlernen".
    Den aktuellen Absturz finde ich völlig überzogen - womöglich ist da das angeblich übliche Window-Dressing zum Jahresende dran, bei dem die Verlierer aus dem Depot fliegen.
    Gibt es andere Meinungen (außer das Bankbilanzen sowieso immer eine Black-Box sind)?

  • Im Vergleich zur Commerzbank ist die Deutsche Bank schon eine Klasse besser was das "Produkt" angeht. International besteht aber die Gefahr in die 2te Klasse abzurutschen.


    Wenn ich jetzt dauerhaft in eine internationale (Investment)Bank investieren müsste, würde ich persönlich eher Goldman oder eine HSBC nehmen. Die sehen optisch nicht ganz so günstig aus, haben aber m.E. auf Ihrem Gebiet jeweils dauerhafte Wettbewerbsvorteile.


    Wenn man auf einen kurzfristigen Rebound setzen möchte, könnte die DBK aber durchaus interessant sein, ich glaube das "Window Dressing" ist durchaus ein Faktor auf den man spekulieren kann. Der neue CEO hat sich zudem mit den Abschreibungen glaube ich auch ein kleines Polster verschafft, damit die nächsten Quartale etwas "hübscher" aussehen.


    Ich persönlich bevorzuge aber kleinere Banken mit einfachen Geschäftsmodellen. also eher klassisches Kreditgeschäft etc.

  • Du kannst Dich doch nicht ernsthaft in ein Flugzeug reinsetzen wo Du weißt, dass innerhalb der nächsten Jahre die Flügel abfallen?
    Oder anders gesagt: es würde keinen wundern wenn die Flügel abfallen...

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman

  • Spekulieren ist nicht investieren. Ich würde es persönlich nicht machen, hätte ich vielleicht dazu sagen sollen.


    Wenn man allerdings unbedingt spekulieren möchte, wäre es eine Möglichkeit.


    Ich glaube auch nicht dass bei der Deutschen Bank demnächst die "Flügel abfallen". Der Flug könnte allerdings holprig werden um bei der Bildsprache zu bleiben. Man sollte sich auch gut anschnallen, sonst kracht man mit dem Kopf gegen die Decke wenn es mal absackt ;-)

  • Diese Kursschwankungen sind bestimmter der "effiziente Kapitalmarkt".
    Wenn man an diese nicht mehr glaubt, kann man sich auch der Charttechnik hingeben (habe ich kaum Ahnung von): - ist das nicht dank Freitag der Ausbruch aus dem Abwärtstrend und eine schöne W-Formation (wenn der gewählte Zeitraum nicht zulange ist :))?


    Für mich bleibt die Deutsch Bank eine Wette darauf, dass der Weltuntergang nicht kommt. Und falls er kommt sind einem negativ verzinsliche Staatsanleihen wohl auch kaum hilfreich.


    PS: Früher fand ich vieles von Monty Python absurd...

  • Interessanter Vergleich von Größenordnungen: https://twitter.com/erikwesselius/status/698436221337518080


    GDP Deutschlands: 3,9 Billionen $
    GDP der Eurozone: 13,2 Billionen $
    Total Derivate Exposure der Deutschen Bank: 64 Billionen $


    Wenn da etwas böse schief geht, dürfte kein Staat per bail out helfen können, selbst wenn sie es wollten. Und schon das Wollen hielte ich für extrem falsch.


    EDIT: Währung korrigiert nach freundlichem Hinweis

    Einmal editiert, zuletzt von Al Sting ()

  • Sind nicht mit dem Derivate-Exposure die gesamten Kontraktgrößen gemeint, von denen die Halter nur einen Bruchteil aufbringen müssten, um ihre Positionen glattzustellen?

    "I am not buying anything right now. I am mainly looking out the window." (Jim Rogers, Feb. 2012)

  • Ich packe es mal hier herein: Wir klagen ja gerne, dass amerikanische Behörden und Gerichte bevorzugt ausländische (z.B. deutsche) Unternehmen bestrafen.
    Laut diesem Artikel kann man zumindest für die Bankenbranche sagen, dass einheimische Unternehmen ebenfalls solide zur Rechenschaft gezogen werden. Für mich sieht es nach einer Gleichbehandlung bei Fehlverhalten aus, nur sind die Strafen eben deutlich höher als in Deutschland, was deutsche Firmen und Aktionäre schmerzhaft zu spüren bekommen.


    https://www.faz.net/aktuell/fi…-am-meisten-17492462.html

    Strafzahlungen: Amerikas Banken zahlen am meisten

    Dass die Deutsche Bank und die beiden schweizerischen Großbanken prominent in dieser Liste auftauchen, erscheint mir angesichts der dortigen Firmenkultur wenig überraschend.

    Einmal editiert, zuletzt von Al Sting ()