Autoaktien

  • Nö. Amis reizen mich derzeit irgendwie gar nicht.
    BMW habe ich bereits, ebenso VW, während ich bei Daimler nach der vierten Gewinnwarnung binnen 13Monaten das Handtuch geschmissen habe.
    Also wenn überhaupt, dann Peugeot. Aber dafür würde ich gerne zuvor besser verstehen, wie sie aus Opel Gewinne herausholen und wie sie mit Klein- bis Mittelklassewagen so eine Marge erzielen. (Wenn ich das verstehe, kann ich vielleicht besser einschätzen, ob es ein Einmalerfolg oder wiederholbar ist.)

  • Marketscreener ist nicht dafür geeignet, die Schulden/Cash z uanalysieren. Bei US Werten meist korrekt, aber bei europäischen sehr oft nur kurzfristige Verbindlichkeiten und Cash statt inkl. langfr. FK ausgewiesen. Guck da mal bei VW und Daimler. Bei Daimler kannte ich die Bilanz und konnt bei VW die Abweichung nicht glauben.

    Für oberflächliche Bilanzanalyse ist simplywall.st sehr gut.

    VW hat mehrere 100 Mrd FK, bei MS 20-30 Mrd. Nettocash ausgewiesen


    Renault halte ich übrigens für sehr attraktiv, weit bei Elektroautos, starke Bilanz, Märkte vor allem auch in EM. Alleine die Beteiligung an Nissan ist so viel Asche wert, am liebsten würde ich den Laden als HF übernehmen

    Das "Problem" bei der Bilanzanalyse der Autos sind meist die internen Leasinggesellschaften/Banken. Diese erhöhen die Schulden, aber ihnen stehen fast gleich hohe Aktiva gegenüber die aber meist unberücksichtigt bleiben. Daher sind die Zahlen unbrauchbar sobald die Firmen eine angeschlossene Bank haben.


    Die meisten OEMs weisen die Finanzierungssparte separat aus oder liefern eine "Industrial Net cash/debt". Macht halt ein bisschen Arbeit das rauszusuchen und zu adjustieren.

  • Wobei der "industrial Net debt" bei Autofiremn m.E. in der Regel stark adjustiert werden muss. Schaut man sich die Bilanzen genauer an, sieht man dass der Industrial Teil meist kaum Inventar und Forderungen hat. Das wird elagent in die Finanzierungsparte gebucht. Diese Zahlen bei den Autofirmen sollte man eigentlich nicht ernst nehmen.


  • Also wenn überhaupt, dann Peugeot. Aber dafür würde ich gerne zuvor besser verstehen, wie sie aus Opel Gewinne herausholen und wie sie mit Klein- bis Mittelklassewagen so eine Marge erzielen. (Wenn ich das verstehe, kann ich vielleicht besser einschätzen, ob es ein Einmalerfolg oder wiederholbar ist.)


    Opel hat so gerade eben einen Gewinn gemacht. Die Marge ist aber gering. Nur bei der Mutter ist sie hoch.

    Opel hat bei den Kosten gespart (Werbung, Personal) hat alle vertriebsleiter ausgestauscht und hat eine steigerung des durchschnittlichen Verkaufspreises erreicht. hat wohl doch nicht mehr so ganz Opa Charakter sondern mehr Livestyle.

    Wahrscheinlich sparen sie auch bei der Entwicklung, z.B. autonomes Fahren, elektromobilität (bekommen sie von der Mutter)

  • Ich bin gespannt wie lange das "opel Wunder" anhält. Bei einer Übernahme bestehen ja immer diverse Möglichkeiten die Braut aufzuhübschen, z.B. das Inventar abzuschreiben etc. was dann natürlich erstmal auch zu schönen (Papier) Gewinnen führt.


    PSA hat damals 1,3 Mrd EUR für Opel gezahlt aber ungefähr 3 Mrd Intangibles und Goodwill nach PGAP aktiviert. Das legt nahe dass man etwas Kosmetik betrieben hat. Wie viel ist schwierig zu sagen, dazu müsste man die Opel Bilanz vor Anwendung von PGAP kennen. So transparent ist PSA aber nicht.

  • naja, goodwill und intangibel assets sind schon nicht niedrig. 14 von ca. 68 Mrd. € Bilanzsumme bzw. 20,8 Mrd. Eigenkapital.


    Der Ergebnisanstieg mag an der Umsatzverlagerung liegen: Absatz in Europa stieg, die Rückgänge waren in der 2. und 3. Welt. Wahrscheinlich verdient man an einem in Europa verkauften Auto mehr.


    Allerdings ging der Ertragssteueraufwand zurück bei steigendem Gewinn - dass ist ein Punkt, der mich immer etwas skeptisch macht.

  • Das "Problem" bei der Bilanzanalyse der Autos sind meist die internen Leasinggesellschaften/Banken. Diese erhöhen die Schulden, aber ihnen stehen fast gleich hohe Aktiva gegenüber die aber meist unberücksichtigt bleiben. Daher sind die Zahlen unbrauchbar sobald die Firmen eine angeschlossene Bank haben.


    Die meisten OEMs weisen die Finanzierungssparte separat aus oder liefern eine "Industrial Net cash/debt". Macht halt ein bisschen Arbeit das rauszusuchen und zu adjustieren.

    Danke, daran hab ich echt nicht gedacht. Bei Banken und Versicherungen ist mir das permanent bewusst. Bei gewissen Konzernen wie GE auch, und obwohl ich die Autobanken kenne, hab ich s bei der Bilanzanalyse vergessen. Shame on me :sleeping:<X

  • Ich tue es mal jier rein, obwohl es wohl nicht ganz passt:


    Hab gestern mal zum Spass einen E-Scooter von Lime ausprobiert.


    Recht wackelige Angelegenheit aufgrund der kleinen Räder, besonders wenn man über Bordsteinkanten fährt. Bedienung und App sind sehr einfach. Die Bremse war aber sehr schwer gängig und 1 Kilometer fahren (7 Minuten) hat mich 4 EUR gekostet. Immerhin kommt man ziemlcih fix auf 20 Km/h, kann mir aber vorstellen dass es recht unfallträchtig sein könnte.


    Für mich ehrlich gesagt keine dauerhafte Alternative zu irgendwas.


    MMI

  • Leoni, ElringKlinger, Schaeffler, andere auch, die Charts sind schon brutal. Die haben sich ja teilweise schon fast gezehntelt.


    Ich mach mal eine ganz spekulative These. "Das Ausland" will eh schon länger das Deutschland die Staatsschuldenquote erhöht um die Konjunktur anzuschieben. Gleichzeitig wirkt das doch langsam wie eine etwas massivere Krise im Automobilbereich. Da könnte doch mal wieder was Richtung Abwrackprämie oder in der Art kommen.


    Infrastrukturausgaben fände ich generell teilweise sinnvoll, aber die Baubranche boomt wohl schon/noch.


    Insofern dürfte das eine Subvention für hauptsächlich deutsche Unternehmen sein bei der nicht mit allzu viel Widerstand zu rechnen wäre.


    Macht das Sinn?

    When a management with a reputation for brilliance tackles a business with a reputation for bad economics, it is the reputation of the business that remains intact.


    W. B.


    Investment is most intelligent when it is most businesslike.


    B. G.

  • Staatlich geförderte Kurzarbeit wurde in ketzter Zeit politisch wieder häufiger angesprochen.

    "Etwas in Richtung Abwrackprämie" kann ich mir derzeit nur im Zusammenhamg mit E-Autos vorstellen, beuspielsweise um den Marktdurchbruch anzustossen. Autozulieferer mit Schwerpunkt Verbrennungsmotor und Antriebsstrang sollten davon m.E. nicht viel erwarten.

  • Trotzdem habe auch ich Unternehmen wie Salzgitter und Hella scharf im Blick. Derzeit fallen sie deutlich stärker als der Markt. Aber wenn die Verkäufer ihr Teug los sind, bin ich gerne dabei.

  • Hi Al,


    ich erwarte es eher in die andere Richtung. Nämlich dass man den Herstellern unter die Arme greifen wird damit sie überhaupt noch in Richtung E-Mobilität entwickeln können (diesen momentanen Fokus auf E sehe ich aber eh skeptisch).


    Gleichzeitig glaube ich dass der Großteil des Marktes, also zumindest noch mittelfristig, herkömmliche Verbrennungstechnologie sein wird.

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    W. B.


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    B. G.

  • Dem ganzen E-Hype zum trotz glaube ich das auch. Man hat weder die Infrastruktur noch die Rohstoffe für die Batterien. Eher rechne ich noch mit Wasserstoff und/oder Brennstoffzellen als Technologie.


    Allerdings werden die Städte den Autoverkehrsinfarkt nicht weiter mitmachen, egal ob mit Verbrenner oder E-Antrieb.

    Und irgendwann werden sie feststellen, dass man gendergerechte Sprache nicht essen kann (fefe).

  • Hi Al,


    ich erwarte es eher in die andere Richtung. Nämlich dass man den Herstellern unter die Arme greifen wird damit sie überhaupt noch in Richtung E-Mobilität entwickeln können (diesen momentanen Fokus auf E sehe ich aber eh skeptisch).


    Gleichzeitig glaube ich dass der Großteil des Marktes, also zumindest noch mittelfristig, herkömmliche Verbrennungstechnologie sein wird.

    Ich sehe zwei zentrale Änderungen gegenüber 2008:

    1. Der Dieselbetrug der Automobilwirtschaft hat viel Goodwill zerstört, sowohl in der politischen Szene als auch in der Öffentlichkeit.
    2. Dazu kommt, dass sich die politischen Parteien derzeit im "Wer ist grüner"-Wettbewerb geradezu überbieten, mit seinen aktuellen Forderungen könnte selbst ein Söder als Grüner durchgehen.

    --> In diesm Gemengelage kann ich mir eine Subvention von Verbrennungsmotoren derzeit nicht vorstellen. Wenn jemand der Automobilwirtschaft helfen will und dafür auch öffentliche Rückendeckung sucht, muss es über eine Subventionierung der Elektrmobilität machen.
    Egal ob für das E-Autos selber, die Batterietechnik oder das Ladenetz, Hauptsache es passt in diese Schublade.


    Diese Einschätzung ist völlig losgelöst von meiner Einschätzung der zukünftigen Vermarktbarkeit der verschiedenen Antriebssysteme, hier geht es mir nur um die "Subventionierbarkeit" und die dafür benötigte öffentliche Unterstützungsfähigkeit.

  • Indian automakers slash jobs and showrooms as slump deepens

    Zitat

    MUMBAI/NEW DELHI -- Indian automakers have cut about 345,000 jobs in recent months as showrooms have closed and passenger car production has been slashed amid the industry's worst slump in nearly two decades.

    Sales of passenger vehicles sank 31% on the year in July to 200,790 units, marking the ninth straight month of declines, data issued Tuesday by the Society of Indian Automobile Manufacturers showed.

    https://asia.nikkei.com/Busine…howrooms-as-slump-deepens

    31%, das ist mal eine Hausnummer!


  • Die Grafik scheint schon älter zu sein. Marchionne ist schon über ein Jahr nicht mehr CEO und auch Zetsche und Krüger sind Geschichte....