Autoaktien

  • Zitat

    BMW will Absatz von Luxusautos verdoppeln

    Do, 10.10.19 13:07 · Quelle: dpa-AFX

    News drucken

    MÜNCHEN (dpa-AFX) -

    BMW plant nächstes Jahr mehr als doppelt so viele Luxusautos zu verkaufen wie im vergangenen Jahr. Die Nachfrage in dieser Klasse steige weltweit, und BMW habe sein Angebot mit dem SUV X7 und der neuen 8er-Baureihe stark ausgeweitet, sagte Finanzchef Nicolas Peter am Donnerstag in München. Im vergangenen Jahr habe BMW gut 65 000 Luxusautos verkauft, im laufenden Jahr dürften es über 110 000 werden und nächstes Jahr 135 000 bis 140 000.

    BMW sucht sein heil also in den Monster-SUVs.

    Öknonomisch kurzfristig nachvollziehbar. Aber ob das mittel/lang-fristig eine gute Strategie ist ?!

    Wo doch schon in kürze die CO2-Flottengrenzwerte aktiv werden und BMW auf dem besten Weg ist diese heftig zu reißen.

    Und der Statuswert solcher Karren sich ggf zukünftig verringern mag bei ggf stark steigender Besteuerung. Und die Bereitschaft der Gesellschaft sinken wird, BMW "rauszuhauen", wenn dann - Überraschung! - fette Strafzahlungen drohen.


    Die Belegschaft muss sich derweil auf massive Gehaltsverluste einstellen - dank einer BMW-Spezialität, nämlich der bezahlten Ausweitung der Verträge von 35 auf 40 Stunden die sie jetzt teilweise zurückrollen. Das wird zusätzlich für Unruhe und entsprechenden internen Kämpfen führen.


    Ich weiß nicht.

    So sehr ich die Aktie eigentlich gerne mal hätte - ich würde mir wirklich mehr Einfallsreichtum wünschen von BMW.

    Keine Eile also einzusteigen imho.


    wp

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Monster SUVs sind in D und sicherlich Teilen von Europa nicht mehr besonders gerne gesehen. Aber da es BMW um Absatzmärkte geht (gehen muss): in Asien und auch Afrika gehört es zum guten Ton zu zeigen was man hat. Und hier korreliert eben groß und möglichst lang mit entsprechenden kulturellen Prägungen. Man muss zeigen was man hat.

    Wie ich zB hörte, läuft es in China und Asien für VW zB finanziell ganz hervorragend. Der dt. Markt interessiert schon gar nicht mehr so richtig.

    Ansonsten stimme ich Dir natürlich zu.

  • VW Vz. heute zeitweilig über 170€. Seit August bewegt sich etwas in der relativen Stärke der Sektoren. Die Gewinner der letzten 18 Monate, Pharma und Nahrungsmittel, sind eher mau. Und die schwachen Sektoren Automobile und Banken können sich verbessern. Ist das jetzt bereits der Wendepunkt für diese Sektoren?

  • Der Chart von VW sieht in der Tat ausgesprochen vielversprechend aus, seit heute ist die RS 6mon positiv.

    Das können BMW und Daimler (noch) nicht bieten.

    Kommt direkt auf die Watchlist.

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Interessant ist, daß VW (blau) trotz des starken Rückgangs in 2015 durch die Betrugsaffäre, in den letzten 5 Jahren besser gelaufen ist als BMW (grün)

    und Daimler (schwarz).


  • Ich finde BMW Vz sehr interessant zur Zeit. Glaub die sind Produkt-seitig grad recht gut aufgestellt.


    Was VW betrifft, nur eine Anmerkung, ich würde da immer die Porsche Holding empfehlen. Is ja nochmal günstiger.


    Edit:

    Das Produkt-seitig gut aufgestellt sein bezieht sich unter anderem auf SUVs, die ich ökologisch sehr ablehne. Dazu passenderweise der untenstehende Link. Ist wieder so ein Beispiel, bei dem es extrem einfach wäre etwas zu ändern wenn man es politisch nur möchte. Entweder über höhere Sprit-Kosten (das Thema hatten wir eh gerade) oder über Besteuerung der Autos z.B. anhand des Durchschnitts-Verbrauches, also z.B. eine entsprechende Luxus oder ich nenne es besser mal Dekadenz-Steuer. Aber natürlich etwas nennenswertes, also schon einige tausend €. Natürlich könnte man es auch einfach verbieten, denn wer braucht wirklich solche Dinger. Aber gut, politisch schwierig.

    Bezeichnend finde ich dass dieses absolut vermeidbare (wenn das in dem Artikel stimmt) die Anstrengungen auf der anderen Seite (Elektroautos, sparsamere Motoren, etc.) nicht nur zunichte macht sondern sogar "überkompensiert".

    Das bestätigt für mich zwei Thesen die ich seit längerem hege:

    1. Umweltschutz ist nennenswert politisch nicht gewollt, weil das - ebenfalls nennenswert - nur über Wirtschafts-Beschränkungen funktionieren würde. Nahezu alle Politiker wollen aber Wirtschaftswachstum. Ich sehe das kritisch und die Lösung, wenn es überhaupt eine gibt, müsste wohl sein, dass man die Wirtschaft konsequent auf nachhaltig auslegt, also Wachstum in anderen Bereichen erzeugt, die von umwelt-freundlicher Regulierung entweder profitieren oder weniger betroffen sind. Nachdem das aber langfristige Strategien erfordert ist es für Politiker leider schwierig. Man bräuchte also zumindest einen ausgeprägten gesellschaftlichen Konsens als Grundlage und dann ist noch nicht sicher ob die Politik es umsetzen wird.

    2. Aus diesen und anderen Gründen geht der globale Ölverbrauch nach wie vor stetig nach oben. Ich bin deshalb nach wie vor bullish für Öl (Übrigens nicht weil ich es gern bin, ich hätte viel lieber einen geringeren Ölverbrauch, aber als Investor muss ich die Realität beurteilen, nicht was ich gern hätte).


    Man könnte auch sagen die Elektro-Autos dienen den Autokonzernen nur für die Flottenquoten, damit sie ordentlich SUVs verkaufen können.


    https://www.manager-magazin.de…gieagentur-a-1291983.html

    When a management with a reputation for brilliance tackles a business with a reputation for bad economics, it is the reputation of the business that remains intact.


    W. B.


    Investment is most intelligent when it is most businesslike.


    B. G.

    2 Mal editiert, zuletzt von buccaneer ()

  • 1. Umweltschutz ist nennenswert politisch nicht gewollt, weil das - ebenfalls nennenswert - nur über Wirtschafts-Beschränkungen funktionieren würde. Nahezu alle Politiker wollen aber Wirtschaftswachstum. Ich sehe das kritisch und die Lösung, wenn es überhaupt eine gibt, müsste wohl sein, dass man die Wirtschaft konsequent auf nachhaltig auslegt, also Wachstum in anderen Bereichen erzeugt, die von umwelt-freundlicher Regulierung entweder profitieren oder weniger betroffen sind. Nachdem das aber langfristige Strategien erfordert ist es für Politiker leider schwierig. Man bräuchte also zumindest einen ausgeprägten gesellschaftlichen Konsens als Grundlage und dann ist noch nicht sicher ob die Politik es umsetzen wird.

    2. Aus diesen und anderen Gründen geht der globale Ölverbrauch nach wie vor stetig nach oben. Ich bin deshalb nach wie vor bullish für Öl (Übrigens nicht weil ich es gern bin, ich hätte viel lieber einen geringeren Ölverbrauch, aber als Investor muss ich die Realität beurteilen, nicht was ich gern hätte).


    Man könnte auch sagen die Elektro-Autos dienen den Autokonzernen nur für die Flottenquoten, damit sie ordentlich SUVs verkaufen können.

    Du hast in allen Drei Punkten den Nagel exakt auf den Kopf getroffen m.E.

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Ganz interessant: Dyson zieht siich aus dem Elektroauto rennen zurück:


    https://www.theverge.com/2019/…n-electric-car-ev-project


    https://www.wired.co.uk/articl…ar-cancelled-inside-story


    Zitat

    The economics never added up. “What Dyson underestimated is the difficulty of getting into the car industry,” says Bailey. “There are significant sunk costs and very high capital costs.”

    While the company reportedly set aside some £2.5 billion for the electric vehicle project, that pales into comparison with the £50 billion-plus Volkswagen is spending on producing its own electric vehicle – and it has pre-existing experience designing and manufacturing cars. Volkswagen has even recognised that amount isn’t enough, partnering with Ford to share costs and collaborate on ideas. “I think Dyson hugely underestimated what it costs,” Bailey adds.


    Nicht dass das die Autoaktien jetzt attraktiv macht, aber man sollte Tesla dennoch Respekt zollen wie weit die gekommen sind.


    MMI

  • Ich finde schon, dass es Autoaktien interessant macht: Die Branche zeigt, dass sie mit Klauen und Krallen um ihre Zukunft kämpft und sowohl die Kapazitäten (hohe Cashflows, überschaubare Schulden) als auch die Schmerzbereitschaft zum Risikoeinsatz dieser Kapazitäten hat. Damit bieten sie die wichtigsten Eigenschaften, um aus dieser Schlacht siegreich hervorzugehen.

    (Und wenn dieser Sieg absehbar wird, dürfte sich das in deutlich höheren Gewinnmultiplikatoren als aktuell wiederspiegeln.)


    Dyson versteht das schon jetzt, Tesla und Uber werden es noch schmerzhaft spüren, lediglich Google (Waymo)und einer möglichen Apple/Tesla-Kooperation traue ich es zu, sich in dieser Arena als Neueindringling zu behaupten.

  • Ganz interessant: Dyson zieht siich aus dem Elektroauto rennen zurück:

    Im Moat ersoffen würde ich sagen ;-)


    Insofern bin ich in diesem Punkt bei Al.

    Wobei die Hybris und die Gefahr von Fehlallokationen in einem sich aktuell schnell wandelnden Markt dennoch ein hohes Risiko darstellen.

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Ich kenn weder Continental genauer noch habe ich Infos über den Powertrain-Bereich.

    Für die wenigen, die ein Weiterleben von Diesel und Benziners für möglich halten, könnte der Spin Off interessant sein.
    (ich bleib bei Linamar)


    DGAP-Adhoc: Continental AG: Vorstand der Continental AG beschließt den vollständigen Spin-Off (d.h. 100 Prozent) von Vitesco Technologies (jetzige Division Powertrain) mit Börsennotierung als alleiniger Option.
    https://www.finanznachrichten.…ogies-jetzige-div-016.htm


    “Investment is most intelligent when it is most businesslike.” -Benjamin Graham

  • Angenommen, die abgespaltene Firma macht in 5 Jahren die Grätsche, und diverse Schulden und Pensionsforderungen können dann nicht gedeckt werden. Ist Continental fein raus oder sind sie dann in Teilhaftung?

    Stichwort Bad Bank und so.

  • Die Idee ist vermutlich, dann keine Haftung mehr zu haben...

    Die ursprüngliche Idee war ein IPO der Powertrainsparte. Da lehnt man sich nicht weit aus dem Fenster, wenn man sagt, dass diese z.Z. "unverkäuflich" ist (nicht mal mit viel Schminke auf dem Schweinchen). Das musste der CEO selbst eingestehen:


    "As the capital market environment gets more difficult, it's harder to do an IPO at a reasonable price for us and for our investors."https://www.autonews.com/suppl…inesses-gains-flexibility



    Jetzt drehen sie es halt an die Aktionäre raus. Mal sehen was die Arbeitnehmervertreter da fordern (müssen dem ja zustimmen). Die Strategie ist ja relative durchsichtig...

  • Moin.


    Hat sich von euch mal jemand Goodyear angesehen?

    Ist m.E. eine interessante Alternative im Auto-Sektor.

    Sie sind unabhängig vom Erfolg/Misserfolg der jeweiligen Antriebssysteme, wurden aber dennoch brutal runter geprügelt seit 2017.

    Kennzahlen sind erfreulich, teils nochmal deutlich besser als zB den dtsch. Autobauern:


    KUV 0,25

    KBV 0,8

    KGV5 6,30

    EKQ 30%

    Divi 3,5%


    Würde mich interessieren, was die Nicht-Mechaniker dazu sagen.


    wp


    pasted-from-clipboard.png

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Wie stark ist der Nicht-Reifen-Anteil?
    Vom Reifenhersteller Continental würde ich wegen der anderen Zweige derzeit die Finger lassen.

  • ca 85% der Sales sind Reifen, 5% chemical products.

    Von den Reifen 70% replacement, 30% direkt an Hersteller.

    70/60/30mio Reifen in USA/Europa/Asien.

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Goodyear hat ja vor einigen Jahren seine Kautschuk-Plantagen verkauft, während Michelin sich SIPH einverleibt hat (siehe unsere Diskussion zu SIPH vor einiger Zeit). Bei Michelin scheint es ganz ordentlich zu laufen (ohne die Details zu kennen), auch bei Bridgestone. Goodyear hat wohl seine eigenen hausgemachten Probleme, wahrscheinlich auch zu hohe Schulden.

  • Das Risiko Rohstoffpreise sehe ich bei Goodyear auch, meine mich zu erinnern dass SIPH immer behauptete der Kautschukmarkt sei eng und die Produktion nicht ohne weiteres schnell auszuweiten.

    Kann das aber letztlich nicht beurteilen...

    Die Schulden. Hm, sie machen ja Gewinn und scheinen an Kapital zu kommen. Solange kein deutlicher Abschwung kommt (und damit rechne ich nicht) scheint mir das tragbar.


    Michelin muss ich mir aber mal ansehen.

    Ist definitiv stabiler, aber wohl auch weniger upside?!

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh