Die Entwicklung erneuerbarer Energie + Profitmöglichkeiten

  • Wenn Gazprom nicht schon meine größte Position im Portfolio wäre, würde ich eventuell aufstocken. Eigentlich fühle mich gerade sehr wohl damit.

    Hätte nicht gedacht, dass die Nachbarländer auch so auf Gas setzen.

    Ich wundere mich auch immer mehr über unsere Politik. Gestern das Triell verfolgt . Klar kann Baerbock damit Punkten, indem sie sagt, es muss mehr für den Klimaschutz gemacht werden. In der Debatte anschließend fragte Spahn (und dem stimme ich selten zu), welche große Industrienation denn mehr mache als Deutschland in Bezug auf klimaneutrale Energieerzeugung. Wir schalten AKWs ab um die Umwelt nicht mit Müll zu belasten, wir steigen, wenn auch erst 2038 aus der Kohle aus und wir sind beim Ausbau der Erneuerbaren weit vorne. Andere Länder bauen Akws, Kohle und betreiben keine Förderung von Solar, Wind und Wasser. Die haben nämlich auch ihre Schattenseiten, die man den Bürgerinnen und Bürgern vermitteln muss. Wenn wir komplett auf SWW umstellen brauchen wir riesige Speicherkapazitäten für windstille, dunkle Tage, insbesondere wenn es bald noch mehr E-Autos geben sollte. Ansonsten wird es schwierig .

  • brauchen wir riesige Speicherkapazitäten für windstille, dunkle Tage, insbesondere wenn es bald noch mehr E-Autos geben sollte. Ansonsten wird es schwierig .

    Hier verschläft die Politik derzeit, die E-Autos als Speicherquelle zu nutzen und zur Auflage zu machen, dass jede Ladestation auch als Energiepuffer dienen muss.


    In der Automobilindustrie sieht neben BMW auch Volkswagen das Vehicle-to-Grid durchaus als Geschäftsmodell: „Bidirektionales Laden“: So will Volkswagen am Speichern von Strom verdienen.


    Es ist sicherlich effizienter, in den Fahrzeugen ohnehin vorhandene Batteriespeicher der Fahrzeuge zu nutzen, als neue Kraftwerksreserven oder separate Batteriepuffer großteils ungenutzt vorzuhalten.

  • Es ist sicherlich effizienter, in den Fahrzeugen ohnehin vorhandene Batteriespeicher der Fahrzeuge zu nutzen, als neue Kraftwerksreserven oder separate Batteriepuffer großteils ungenutzt vorzuhalten.

    Das Argument kenn ich aus einem anderen Zusammenhang. Vor dreißig Jahren wurde mit einem ähnlichen Argument sämtliche Rechenkapazitäten des Instituts, an dem ich damals arbeitete, in einem "Rechen-Pool" zusammengefaßt, um auf diese Weise umfangreiche Rechenprogramme parallel im Hintergrund laufen lassen zu können.


    Das Resultat war verheerend: Jeder Rechner, an den man sich setzte, war anfangs minutenlang eingefroren, bis die eigentlich in den Hintergrund verbannten Rechenprogramme tatsächlich in den Hintergrund traten. Und wenn man nicht permanent auf den Bildschirm starrte, dann bekam man es am Ende nicht mit, wenn der Rechner wieder zur Verfügung stand. Diese Unaufmerksamkeit nutzten dann die Hintergrundprogramme, um sich wieder in den Vordergrund zu drängen, und der Bildschirm war wieder minutenlang eingefroren.


    Das Problem löste sich schließlich von selbst, als sich herumsprach, dass es genügte, einmal den Stecker eines der betroffenen PCs zu ziehen. Das brachte natürlich den einen PC zum Absturz, aber auch die darauf laufenden Hintergrundprogramme. Der PC war nach 5 Minuten wieder betriebsbereit, aber für das Wiederanlaufen der Hintergrundprogramme brauchten die Verantwortlichen jeweils mehrere Stunden. Den Rest des Tages konnte man also wieder normal arbeiten.


    Ein Auto kaufe ich mir, um es jederzeit zur Verfügung zu haben.

  • Das Agorameter zeigt, dass nicht so viel Strom aus regenerativen Energien im Überschuss produziert wird, um damit die durch die Energiewende entstehenden Lücken aufzufüllen. Selbst wenn es gelungen wäre, die Überschussproduktion komplett zu speichern und wieder zum richtigen Zeitpunkt ins Netz einzuspeisen, hätte im 1. HJ 2021 dadurch nur ein kleiner Teil der durch Kohle produzierten Strombedarfs gedeckt werden können.

    (Interessanterweise sind die längsten Zeiten des Stromimports dieses Jahr im Mai zu sehen, also nix "Dunkelflaute".)

    agora.jpg

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

  • Schöne real-life-Geschichte, danke!
    Und du hast recht, die "Reservebatterie-Zeiten" und die Nutzungszeiten sollten sich nicht überschneiden.


    Aber, angenommen ich hätte eines Tages ein E-Auto und eine Ladestation im Haus: Ich könnte mir vorstellen, mittels App gegen Ertragsbeteiligung Zeiten vorab einzustellen, in denen ich mein Auto ganz sicher nicht nutze (Schlaf, Urlaub, anderes) und in denen ich sie problemlos ein Stück weit (50% minimaler Ladestatus?) als Batterie für das Stromnetz bereitstellen könnte.
    Bedingung: ICH entscheide, wann es als Bonusbatterie ans Netz geht und wann nicht.

    Zentrale Frage: Übersteiigt der Verlust durch erhöhten Verschleiß den Gewinn der Zusatzeinnahmen?

  • Bedingung: ICH entscheide, wann es als Bonusbatterie ans Netz geht und wann nicht.

    Aber Du entscheidest nicht, ob, wann oder in welchem Umfang Dein künftiges E-Auto als Bonusbatterie im Netz tatsächlich genutzt wird. Nachts, wenn Du schläfts und Du mit dem Auto als Bonusbatterie gerne im Schlaf Geld verdienen würdest, ist der Strombedarf des Netzes am geringsten. Der Strombedarf ist typischerweise gerade dann am höchsten, wenn in den Straßen Stoßverkehr ist.

  • Zugleich sind aber Sonne und auch Wind tagsüber stärker. Mehr Nachfrage, aber auch mehr Produktion.

    Ja, da hast Du natürlich recht. Aber, wenn die Sonne scheint und der Wind weht, wird Deine Bonusbatterie nicht benötigt.

    Windstille, Nieselregen, Regen, Nebel. Dann wird Deine Bonusbatterie benötigt. Ich will dann mein Auto benutzen und nicht meine schöne neue Lastenriksha.

  • Das ist alles spannend, aber eben auch alles ziemlich Zukunftsmusik.


    HEUTE, und wohl auch die nächsten Jahre sieht es so aus, dass Gas deutlich (und leider, und mir absolut unverständlicherweise) Kohle wahrscheinlich sogar auch hochgefahren werden wird, nur um die verbleibenden AKWs rechtzeitig abzuschalten.

    Schade dass dazu keine Debatte möglich ist in Deutschland.

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Das ist alles spannend, aber eben auch alles ziemlich Zukunftsmusik.


    HEUTE, und wohl auch die nächsten Jahre sieht es so aus, dass Gas deutlich (und leider, und mir absolut unverständlicherweise) Kohle wahrscheinlich sogar auch hochgefahren werden wird, nur um die verbleibenden AKWs rechtzeitig abzuschalten.

    Schade dass dazu keine Debatte möglich ist in Deutschland.

    Die Kohle wird aktuell verfeuert, weil das Gas so teuer geworden ist. Mal bei Putin anfragen, ob er nicht im Sinne des Kimaschutzes den Gaspreis senken könne. Jetzt, wo die Nato schon einseitig aus Afghanistan abgezogen ist.

  • Zentrale Frage: Übersteiigt der Verlust durch erhöhten Verschleiß den Gewinn der Zusatzeinnahmen?

    Genau das ist des Pudels Kern 8)


    Erhöhter Verschleiß und viel wichtiger, Verlust an Flexibilität.

    "Man könnte, wenn man wollte" ist viel mehr wert als man denkt. Das man es wirklich braucht ist fast unwichtig.

    Fast alle eAuto Gegner die ich kenne kommen mit dem Argument, dass sie damit ja keine >1.000km am Stück in den Urlaub fahren könn(t)en. Fast alle Haushalte die ich kenne sind überheizt und überleuchtet (ob nun led oder old school, wenn Raum leer ist brauchts eigentlich kein Licht). Fast alle Autos, sind übermotorisiert und fahren nur mit einem Insassen.....

    Ich glaube mein Punkt ist klar geworden. Dieses ganze E und Natur Geseier ist nur Show.


    Ich halte das mit dem Puffern für den völlig falschen Ansatz. Ich würde lieber Anreize setzen, weniger und zu den "richtigen" Zeiten zu verbrauchen.

    Strompreis direkt mal verdoppeln, weil dann weniger verschwendet wird. Und Wäsche waschen/trockenen kostet nur 10ct/kwh wenn ohnehin Überlast auf dem Netz ist, weil zu viel eingespeist wird.

    Just meine 68 Pfennig zu dem Thema....

  • Das Agorameter zeigt, dass nicht so viel Strom aus regenerativen Energien im Überschuss produziert wird, um damit die durch die Energiewende entstehenden Lücken aufzufüllen. Selbst wenn es gelungen wäre, die Überschussproduktion komplett zu speichern und wieder zum richtigen Zeitpunkt ins Netz einzuspeisen, hätte im 1. HJ 2021 dadurch nur ein kleiner Teil der durch Kohle produzierten Strombedarfs gedeckt werden können.

    Kunststück. Warum sollte Mr. Market auch Überschussstrom produzieren, der nicht gebraucht wird?

  • Und wie du sagst: Die Speicher sind relativ leer. UND der Strombedarf steigt ja Jahr um Jahr, Stichwort E-Autos und Wärmepumpen.

    Ich weiß, ich wiederhole mich: Aber Gazprom wird verdienen wie verrückt die nächsten Jahre.

    Das die Speicher leer sind, ist ja die politische Entscheidung von Gazprom. Das solltest du als Gazprom-Fanboy doch wissen.

  • - Selbes Argument für das Ersetzen von zB Gasthermen zum Heizen durch irgendwas das viel strom verbraucht. At the margin sollte man m.E. so rechnen dass dieser strom komplett aus Kohle kommt.(ich weiß auch hier gibts noch andere Aspekte, langfristig etc)

    Du solltest dir mal anschauen und verstehen wie Wärmepumpen funktionieren. Die machen aus 1KW Strom im Schnitt 3-4KW Wärme.

    Wärmepumpen mit Kohlestrom zu betreiben ist vermutlich sogar effizienter als mit der Kohle zu Hause direkt zu heizen. Und das obwohl sicher die Hälfte des Heizwertes der Kohle im Kühlturm landet.



    Insgesamt würde es dem Thread gut tun, wenn es mehr um Fakten statt um gefühlte Wahrheiten und persönlichen Meinungen gehen würde. 'Vielleicht schaut der eine oder andere mal auf den Titel des Threads.

  • Falls das in meine Richtung ging :saint:

    das Fakten bei der eher politischen Diskussion (von Euch an dieser Stelle) wohl eher ungewünscht sind.

    Ganz genau darauf wollte ich hinaus.

    Förderungen, etc pp sind reine Politik.

    Das ist für mich völlig Intransparent ("Lieberalisiering am Strommarkt" ich lach mich kaputt, Ausstieg vom Ausstieg :D).


    Meine "einfache Wahrheit":

    - Kohle ist unsere Energiequelle Nummer eins

    - es gibt (noch?) keine "saubere" Energie

    - Unsere Netze / Infrastruktur ist am Limit

    - Wir verbrauchen / verschwenden jedes Jahr mehr und schwadronieren nebenbei über Nachhaltigkeit


    Kläre mich gerne auf, wenn du das Spiel verstehst / in deiner Glaskugel sehen kannst welche Seite(n) sich in den nächsten 20 Jahren die Taschen voll machen werden.

  • Aber sich jetzt zu wundern, dass es keinen Überschuss, ist doch etwas befremdlich, denn es sollte doch hier selbstverständlich sein, dass der Markt so gut es geht Produktion und Verbrauch zu matchen. Und sei es, indem eine Gaskraftwerk an- oder abgeschaltet wird, oder Windräder stillgelegt werden.

    Das ist doch genau der Punkt aus deinem gelöschten Post :)

    Es geht nicht um Fakten und Logik die sich auf Natur- oder Marktgesetze stürzen. Es geht um Politik, um Emotionen und Luftschlößer in den Köpfen.

    Es brauch einfach einen schuldigen oder eine Ablenkung, damit das weiter gehen kann.

    Und auch hier sind wir davon nicht gefeit. Der eine hat Aktienanteile von Firma xy und ist deswegen gebiast, der andere arbeitet direkt für "saubere Energie", der nächste indirekt (ich zum Beispiel :D).

    Technisch hat so eine Diskussion keinen Wert, denn die Fakten / Naturgesetze diskutiert man nicht einfach weg > Stromerzeugung ist genau so eine Sauerei wie dee Transport und der Verbrauch.


    (Sarkasmus!!)

    Die Sache ist doch ganz einfach,

    "den Überschuss an sauberer Energie speichern wir im Bitcoin"