Die Entwicklung erneuerbarer Energie + Profitmöglichkeiten

  • Ich hab keinen wirklich passenden Thread gefunden, daher mach ich mal einen neuen auf.
    Das ist die Fortsetzung einer Diskussion im Auto-Aktien-Thread.
    Es geht um die Frage, wie sich Erneuerbare Energien in Zukunft entwickeln werden.


    Und wenn wir schon dabei sind, würde ich das Ganze um den Aspekt "Wie kann man an der Börse davon profitieren?" ergänzen wollen.


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    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh



  • Die Erneuerbaren lagen auch schon 2000 vor Nuclear. Alleine die Wasserkraft.


    Dann präzisiere ich: "Other renewables". Umso beeindruckender.


    Ich sage ja nicht, das irgendwas von heute auf morgen passiert, ein Technologiewandel dieser Größenordnung braucht seine Zeit, ich denke das ist logisch.
    Ich bin nicht mal sicher, ob das E-Auto das Rennen machen wird, im Gegenteil habe ich diesbezüglich durchaus meine Zweifel, wie oben erwähnt.


    Aber es gibt z.B. auch andere Möglichkeit, wie z.B. Gas-Herstellung aus Stom, das würde das Speicherproblem lösen und die Infrastruktur wäre bereits vorhanden. VW zB fängt ja plötzlich auch an das Gas-Auto zu pushen, wer die Presse der letzten Tage verfolgt hat.
    Auch gibt es bereits Mega-Windräder mit integrieten Potentialspeichern. Und E-Autos würden eine enorme dezentrale Speicherkapazität darstellen (wenn sie denn kommen).
    Das alles ist zwar etwas ineffizienter als direkt mit Strom zu fahren, aber man umgeht das lästige Batterie-Thema und man hat bereits heute - wie Lando schreibt - zu Unzeiten Überfluss an Strom ohne Ende.
    Zudem fallen die Kosten für erneuerbaren Strom wie ein Stein...unglaublich wie billig Wind und Solar mittlerweile sind, soweit ich weiß sind bald keine Subventionen mehr nötig um Solarstrom wettbewerbsfähig zu machen.
    Was für ein Fortschritt, wenn man die Situation mit vor 10 Jahren vergleicht!


    Für mich hört sich dieses ewige Renewable-Gebashe eben an wie Kopf-in-den-Sand-stecken oder wie damals zu Zeiten Henry Fords, wo kein Mensch glaubte dass Autos je die Pferde verdrängen.
    Ihr seid doch sonst nicht so fortschrittsfeindlich! ;-)
    Und was soll der ständige Hinweis auf das Lieblingsfeindbild, die Grünen? Das ist doch Käse, das Thema ist doch längst kein Alleingut der Grünen mehr...
    ...oder stecken auch in China die Grünen hinter allem?!


    In 20-30 Jahren wird Strom weltweit saubillig sein. In 50 Jahren (oder 60 egal) wird man lächelnd auf fossile Energieträger zurück schauen. Und zwar nicht nur aus ökologischen sondern aus ökonomischen Gründen.
    Es wird dann schlicht viel billiger sein auf das Verbrennen zu verzichten, so wie es heute schon billiger ist auf Kernkraft zu verzichten.


    Da bin ich ziemlich sicher. Und überlege noch, wie man da aktienmäßig profitieren kann? Ideen?


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  • Als derzeitiges wesentliches Problem in Deutschland sehe ich nicht mehr die Stromerzeugung, sondern Stromtransport und Stromspeicherung. Ein wesentliches Problem ist, dass Energiedichten in Batterien zwar steigen, ob sie aber jemals die Energiedichte von chemischen Energieträgern erreichen werden, ist mir unklar. Außerdem ist es einfach schneller, seinen mobilen Untersatz mit Benzin zu betanken. Selbst mit einem Tesla-Supercharger dauert es mindestens 30 Minuten, bis man wieder 300 km fahren kann (Quelle).
    Grundsätzlich ist es auch kein Problem, chemische Energieträger mit Hilfe von Strom zu erzeugen, aber die Forschung steckt hier doch noch sehr in den Anfängen. Da könnten sich die RWEs & Co. doch mal profilieren.

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

  • Mein Nachbar hat sich gerade einen neuen Hybriden Nissan SUV gekauft und sitzt seit paar Tagen immer in der Garage und studiert seine Betriebsanleitung bzw Neudeutsch "Manual".


    So wie er mir das erklärt hat, hat das Ding eine Batterie, die man an der Steckdose laden kann, einen Elektroantrieb und einen Benzinmotor der nur angeht, um die Batterie zu unterwegs zu laden, falls das mal notwendig ist. Für den Stadtbetrieb reicht es wohl. Abends, wenn er nach Hause kommt, steckt er halt einen Stecker in die Steckdose.

    Und irgendwann werden sie feststellen, dass man gendergerechte Sprache nicht essen kann (fefe).

  • Ich hatte mich vor Jahren auch mal an dem Thema mit Aktien versucht, allerdings nicht sonderlich ertragreich. Mein Eindruck ist seitdem, dass man sich dieser Branche nicht mit value-Ansätzen nähern sollte, sondern mit Growth-Ansätzen - und das ist zugegeben nicht meine Kernkompetenz. Wahrscheinlich auch kaum die Kernkompetenz dieses Forums. Mich erinnern diese Branchen relativ stark an andere technologiegetriebene Wachstumsbranchen wie z.B. die IT-Technik oder IT- Hardware-Hersteller.
    Wie komme ich darauf?
    - Die Geschäftsmöglichkeiten in dieser Branche sind großenteils neu und starken Schwankungen unterworfen.
    - Es werden regelmäßig, in relativ hoher Frequenz, neue Technologien entwickelt, die neue Geschäftsmodelle erschließen - aber auch bestehende Geschäftsmodelle zerlegen.
    - Die Innovationsgeschwindigkeit ist hoch, der Moat für erarbeitete Technologievorsprünge dementsprechend relativ gering.
    - Entsprechend geraten auch etablierte Marktführer zuweilen erschreckend schnell in existentielle Krisen, während neue Marktteilnehmer sich schnell zu Marktführern aufschwingen können.
    - Die Branche hat eine hohe Zyklizität: Manchmal sind die Margen einer Branche extrem hoch, manchmal schreibt eine komplette Branche rote Zahlen. Und manche Branchen verbrennen vielleicht immer mehr Geld als sie jemals verdienen.


    Um hier Erfolg zu haben, braucht man wahrscheinlich ein sehr feines Näschen, das die Entwicklungen der Zukunft gut prognostizieren kann, zukünftige Gewinner und Verlierer mit ausreichend hoher Trefferquote erkennt, aber auch die Stimmungen der Börse fein wahrnimmt und schnell darauf reagiert. Geübte Growth-Anleger halt.


    Ich mag eher unterbewertete Unternehmen mit halbwegs stabilem Geschäftsmodell, gerne auch antizyklische Werte und Zeiten in hochzyklischen Branchen. An Growth-Unternehmen wage ich mich nur langsam und eigentlich nur mit Beratung anderer fachkundiger Anleger, das Näschen dafür zu entwickeln ist für mich nicht ganz einfach.

  • Als derzeitiges wesentliches Problem in Deutschland sehe ich nicht mehr die Stromerzeugung, sondern Stromtransport und Stromspeicherung. Ein wesentliches Problem ist, dass Energiedichten in Batterien zwar steigen, ob sie aber jemals die Energiedichte von chemischen Energieträgern erreichen werden, ist mir unklar. Außerdem ist es einfach schneller, seinen mobilen Untersatz mit Benzin zu betanken. Selbst mit einem Tesla-Supercharger dauert es mindestens 30 Minuten, bis man wieder 300 km fahren kann (Quelle).
    Grundsätzlich ist es auch kein Problem, chemische Energieträger mit Hilfe von Strom zu erzeugen, aber die Forschung steckt hier doch noch sehr in den Anfängen. Da könnten sich die RWEs & Co. doch mal profilieren.


    Sofern elektrische Energie wirklich mal so billig wird wie einige Forenteilnehmer erwarten, halte ich "Power to Gas" ebenfalls für eine sehr erfolgversprechende Entwicklungsrichtung. Die Energiedichte zu diesen Kosten ist einfach unerreicht.
    Damit meine ich beispielsweise die Methangaserzeugung mittels Wasserhydrolyse und Methanisierung: https://de.wikipedia.org/wiki/Power-to-Gas

  • Mit einer Flotte von Elektroautos hättest Du natürlich auch eine Unmenge an Speicherkapazität. Die könnte man versuchen möglichst effizient in Form von Smartgrids zu nutzen inkl. dem SMS Angebot am Morgen, das man €10 verdienen kann, wenn man heute nicht Auto fährt, sondern den Strom in der Batterie wieder ins Netz speist, und der Garantie, das man Nachts wieder vollgeladen wird.

    Und irgendwann werden sie feststellen, dass man gendergerechte Sprache nicht essen kann (fefe).

  • Ich hatte mich vor Jahren auch mal an dem Thema mit Aktien versucht, allerdings nicht sonderlich ertragreich. Mein Eindruck ist seitdem, dass man sich dieser Branche nicht mit value-Ansätzen nähern sollte, sondern mit Growth-Ansätzen - und das ist zugegeben nicht meine Kernkompetenz. Wahrscheinlich auch kaum die Kernkompetenz dieses Forums. Mich erinnern diese Branchen relativ stark an andere technologiegetriebene Wachstumsbranchen wie z.B. die IT-Technik oder IT- Hardware-Hersteller.


    ...


    So hab ich das noch gar nicht gesehen, aber du hast wohl Recht!
    Denn mir geht es ja genauso, ich habe kein Gefühl für "Growth".
    Von dem her gut möglich dass dieser Zug an mir vorrübergeht, und ich - trotz Verfechter der Erneuerbaren - am Ende mehr mit O&G Aktien verdient haben werde ;-)
    Der einzige Volltreffer den ich mal hatte war Gamesa, mein erster 5-Bagger. Aber das war eine Sondersituation...Finanzkrise + Windenergiecrash damals.


    nixda, du bist doch chemisch/technisch bewandert.
    Rein interessehalber, wie siehst du denn "Power to Gas"?


    wp

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  • Mit einer Flotte von Elektroautos hättest Du natürlich auch eine Unmenge an Speicherkapazität.


    Definitiv. Aber diese Speicherkapazität kostet richtig Geld, was nebenbei auch mit hohem ökologischen Kosten korrespondiert, ich verweise auf den vor kurzem diskutierten TAZ-Artikel.
    Dazu ist die Lebensdauer (Entladezyklen) auch nicht ewig groß, die Ladezeit im Vergleich zum Tanken von Benzin oder Erdgas sehr hoch und das Gewicht der mit den Autos herumzufahrenden Batterien auch sehr hoch (geringer Energiegehalt je Gewicht des Energieträgers). Auf allen diesen Feldern punkten chemische Energieträger.


    @Woody: Ja, einzelne Treffer hatte ich auch, 2009 150% mit Verbio, 2010-11 90% mit 2G Bio-Energietechnik. Aber letztlich waren das eher Zufallstreffer, denen einige Nieten und viele relative Nullnummern gegenüberstanden. In anderen Branchen kam ich auf bessere Resultate, beispielsweise in der gerade erst komplett verkauften Ölwirtschaft.

  • Autos nachts laden geht aber mit Sonnenenergie definitiv nicht, es sei denn, man wolle sie doppelt speichern.


    Irgendwie ist noch nicht mal Mutter Natur auf eine Lösung gekommen und stellt daher auf der Nordhalbkugel im Winterdritteljahr den Umsatz auf absolute Sparflamme um. Der Rasen überlebt zwar, wächst aber von Oktober bis Mai null, Laubbäume fallen in Totenstarre, usw.


    Das müssten wir auch machen, damit kann man aber niemand begeistern und schon gar nicht gewählt werden.


    Aber die Imagination hat sich durch die Physik noch nie bremsen lassen (nur die Realisation ;-) ).


    Mein Fazit: ohne einen an die natürlichen Gegebenheiten angepassten Verbrauch kann das mit 100 echten Prozent "Erneuerbaren" nix werden.

    Auch unsere Gedanken sind wircksame Factoren des Universums. Novalis


    Everything will be allright!

  • Mein Fazit: ohne einen an die natürlichen Gegebenheiten angepassten Verbrauch kann das mit 100 echten Prozent "Erneuerbaren" nix werden.


    Noch ein Vorteil von "Power to Gas": Wenn Wind und Sonne arbeiten, kann aus der überschuüssigen Energie Erdgas erzeugt werden, das zu Zeiten geringer Produktion, aber hohen Bedarfs abgerufen werden kann. Große Speicher in Form eines ausgebauten Erdgasnetzes und großer Gaskavernen bestehen bereits.


  • @Woody: Ja, einzelne Treffer hatte ich auch, 2009 150% mit Verbio, 2010-11 90% mit 2G Bio-Energietechnik. Aber letztlich waren das eher Zufallstreffer, denen einige Nieten und viele relative Nullnummern gegenüberstanden. In anderen Branchen kam ich auf bessere Resultate, beispielsweise in der gerade erst komplett verkauften Ölwirtschaft.


    Offtopic, aber warum bist du eigentl. aus Öl raus?

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  • Offtopic, aber warum bist du eigentl. aus Öl raus?


    Sehr OT, meine Antwort solltest du danach "umhängen", falls du diesen Thread pflegen willst. ;-)
    Sind eigentlich viele Einzelgründe. Ich zitiere mal aus meiner bald kommenden Quartalsbewertung:

  • Power-to-Gas könnte ein Renner werden, falls die Kosten drastisch sänken - genauso wie Air Berlin den Emissionspreis wieder erreichen würde, falls die Aktie kräftig steigen sollte - (Aussagenlogik ist leider nicht alles).


    Dann wäre es aber immer günstiger, das Gas als Brennstoff zu nutzen, statt es wieder zu verstromen, also das wäre dann ein Plus für die Verbrenner.

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  • Ich schreib jetzt hier auch mal meinen Senf dazu, hatte ich schon länger vor. Ich arbeite in der Solar-Branche, insofern mein Thema.


    Allzu viel gibt's aber nicht zu sagen denk ich. Dass hier noch nicht viel Geld zu verdienen war ist kein Geheimnis. Allerdings würde ich sagen mit einer großen Ausnahme, die Investoren, also die Käufer oder Projektentwickler und dann Anlagen im Eigenbestand haltenden Firmen. Das liegt daran dass das über die Einspeisevergütungen ein sehr sicheres Geschäft ist, solange die Anlage in einem soliden Land ist (wichtig!) und man keinen Pfusch hat (schlechte Komponenten, etc.). Beispiel: Wir machen Solar-Montagesysteme, das ist so ziemlich das wichtigste, obwohl das keiner weiß. Und das sag ich ganz neutral. Wenn die Anlage wegfliegt oder es Sturmschäden gibt, etc. wird's teuer. Außerdem geht jetzt vieles Richtung Tracker, also Systeme die nachgeführt werden, da sollte der auch funktionieren und nicht stehen bleiben.


    Ich würde sagen (bzw. ich sage immer) von den Komponenten-Herstellern hat noch keiner wirklich Geld verdient. Module sowieso nicht, Überkapazitäten, Preisdruck, etc. Klassisches Commodity-Geschäft. Wechselrichter ist auch ganz böse, das ist ähnlich aber zumindest kann man sich ein bißchen unterscheiden. SMA lebt zumindest noch. Und dann gibt es eben die Montagesysteme, auch böse. Ist zwar wie erwähnt sehr wichtig, aber eben auch ein Geschäft so ziemlich komplett ohne Eintrittsbarrieren. Stahl- bzw. Aluminium-Komponenten kann so ziemlich jeder herstellen. Es geht dann eher um Sachen wie Standfestigkeit (Statik), Materialbeständidkeit (Korrosion) und Montage-Geschwindigkeit (Marktabhängig; Lohnkosten). Aber nichtsdestotrotz sehr preis-intenstiv.
    Wer eher Geld verdient sind noch Firmen die vergelagerte Produkte anbieten, die ein bißchen spezieller sind. Z.B. Heraeus bei Silberpasten, braucht man in der Modulproduktion. Oder die Maschinenbauer früher, die die Produktionsanlagen gebaut haben. Oder TÜV, die die Module zertifizieren.


    Und dann ist eine ganz allgemeine Thematik in dem Bereich natürlich, dass es ein hochpolitischer Markt ist, bzw. hochpolitische Märkte sind. Bisher war es immer so dass es ein paar Jahre geboomt hat und dann war's vorbei. Zuerst in Deutschland, Europa, dann mehr in USA, Südafrika mal, dann Asien. Im Moment läuft Japan extrem gut und Asien nicht schlecht, Australien auch und USA läuft normal. Europa so naja. Immer von politischen Vorgaben bzw. Ausbauzielen bedingt. Insofern denk ich das einzig interessante sind Yield Co's, also die Firmen die Anlagen im Bestand haben und halten. Da bin ich bei 3 Firmen beteiligt und recht zufrieden bisher. Aber das sind natürlich keine pot. Vervielfacher, sondern eher anleihen-mäßig zu sehende. Außerdem muss man natürlich vorsichtig sein, denn die schütten gewissermaßen aus der Substanz aus, aus dem Cash Flow, nicht aus dem Nettogewinn. Andererseits sind gewissermaßen stille Reserven da, denn wenn die Einspeisevergütungen enden, sind ja trotzdem noch die Anlagen da und erzeugen immer noch Strom. Den kann man also dann sicher weiterhin absetzen, zu natürlich deutlich niedrigeren Konditionen. Aber auch quasi ohne Kosten. Außer man macht dann einmal ein Re-Powering, z.B. neue Module etc. Das wird sich zeigen müssen. Da hab ich Transalta Renewables (Canada, hauptsächlich Wind, aber auch Gas in Australien), 8point3 Energy (USA, Solar) und Capital Stage (Deutschland, Solar + Wind).


    Ansonsten, das beste wäre wohl eine eigene Anlage. In Deutschland ist es im Moment gar nicht so uninteressant, auch wenn der frühere Boom vorbei ist. Wenn man ein Dach hat ist das sehr interessant, Freifläche auch, z.B. Konversionsfläche oder neben Autobahnen. Bis 750 kWp darf man ohne Ausschreibung bauen. Bei günstigen Dächern, z.B. Blechdach, kann man da durchaus noch auf knapp 10 % Rendite kommen.

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    W. B.


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    B. G.

  • Da macht sich jemand daran, großtechnisch Kraftstoff klimaneutral aus Wasser und CO2 zu gewinnen. Bin gespannt, ob die das wirtschaftlich hin bekommen.


    PS
    na ja, großtechnisch: Investition in einen Produktionsstandort lt. Artikel ca. 70-80 Mio. Das scheint mir noch recht übersichtlich zu sein.

  • Der Einstieg in Anlagen kann mit der Prokonanleihe gelingen. Diese ist mit Windparks in Deutschland besichert. Im Vergleich zu Staatsanleihen finde ich sie sehr attraktiv.


    Bei PV finde ich zwei Hersteller interessant:
    1. Fist Solar - die stellen auf viel größere Module um, sie vollziehen gerade einen extremen Produktionswechsel
    2. Hanwha - die investiern in neue Technikansätze im Bereich der Waferherstellung


    Lotterie ist Enphase Energy (Mikrowechselrichter, Moduloptimierung). Wahrscheinlich gehen sie pleite, möglicherweise klappt die Sanierung mit einer neuen Technikplattform


    Insgesamt sehe ich bei PV-Produzenten große Risiken: Neue Techniken stehen möglicherweise vor der Tür (organische PV wie Heliatek, Perovskit...) Einen Hersteller mit großem technischen Vorsprung oder einer wertvollen Marke wie bei Autos gibt es nicht, die Markteintrittsbarierren sind sehr gering, sobald die Margen wieder gut sind, werden die Kapazitäten erweitert, das dauert dann max. ein Jahr bis die nächsten Überkapazitäten entstanden sind. Allerdings entwickeln sich nun viele Märkte neu, aber dort wird oft local content gefordert und es entstehen neue Werke/Kapazitäten, z.B. PV in Algerine, Wind in Ägypten und Marokko.


    Aus den Gründen bin ich - mit Ausnahme der Prokonanleihe - nicht bei den Erneuerbaren investiert, trotz großen Interesses (und gewisser Anhängerschaft)

  • 7C Solarparken AG (vorm. COLEXON Energy AG (vorm. Reinecke & Pohl)) kaufen systematisch ein Portfolio von Solarparks in Deutschland zusammen und betreiben die Kraftwerke. Das Ebitda betrug in 2016 27,9 Mio bei einem Umsatz von 30,3 Mio. Man erzeugt natürlich sehr hohe Cash Flows aus den existierenden Anlagen, da der Betrieb fast nichts kostet. Nächstes Jahr will man anfangen Dividenden zu zahlen.


    Das Ding ist natürlich wegen der Einspeisevergütung ziemlich langweilig aber auch grundsolide.


    http://www.smc-research.com/un…nergien/7c-solarparken-ag

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  • Das Ding ist natürlich wegen der Einspeisevergütung ziemlich langweilig aber auch grundsolide.


    Das ist meiner Meinung nach ein Trugschluss. Bei EV/EBITDA = 10 muss man sich die Laufzeiten der hohen Einspeisevergütungen für alle Parks ansehen. Da die hohe Einspeisevergütung nur für 20 Jahre gilt und anschließend der Strom zu Marktpreisen verkauft werden muss. Da viertelt sich der Umsatz schon mal für einen Solarpark. Außerdem halte ich es für unseriös einen Park über 25 Jahre abzuschreiben, wenn die hohe Einspeisevergütung nur 20 Jahre gezahlt wird. Das Modell beruht(e) auch auf der Refinanzierung zu niedrigen Zinsen. Den Effekt gibt es aber nur einmal pro Park.

    First focus on risk, before focus on return! (Seth Klarman)

  • Hier ist die Studie des schwedischen Umweltministeriums (pdf) zum Thema "CO2-Emission bei der Produktion von Litiumakkus für Elektroautos", über die in der Presse diverse Male berichtet wurde. Demnach hat ein Tesla Model S erst nach 8 Jahren eine bessere CO2-Bilanz als ein konventionelles Fahrzeug, ein Nissan Leaf nach 3 Jahren. Die CO2-Bilanz wird allerdings maßgeblich durch die Elektrizitätsquelle beeinflusst, so dass eine Umstellung der Stromproduktion auf CO2-freie Methoden auch die CO2-Bilanz der Elektroautos deutlich aufhübschen würde. Will sagen: baut Akkus in Norwegen ;)

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