Die Entwicklung erneuerbarer Energie + Profitmöglichkeiten

  • Laut Eidgenössischem Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation brauchte man für eine Enercon E-82 (2,3MW Nennleistung), Nabenhöhe 107m: 282.380kg Stahl/Gusseisen und 1.882.000kg Beton. S.33 (LCA-Studie aus 2011)

    Ich sprach von Anlagen mit mindestens 5 MW. Nabenhöhe über 130 m.


    https://www.wind-turbine-model…s/920-enercon-e-126-6.000


    http://bi-berken.de/resources/…nen+Windkraftanlagen_.pdf


    Letztere Seite ist von Kritikern, könnte also komplett gelogen sein.



    Wie gesagt, habe kein Interesse an endlosen Diskussionen, aber meine Zahlen sind reell.

    Auch unsere Gedanken sind wircksame Factoren des Universums. Novalis


    Everything will be allright!

  • Laut Eidgenössischem Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation brauchte man für eine Enercon E-82 (2,3MW Nennleistung), Nabenhöhe 107m: 282.380kg Stahl/Gusseisen und 1.882.000kg Beton. S.33 (LCA-Studie aus 2011)

    https://www.zhaw.ch/storage/ls…5-lca-windenergie-bfe.pdf

    Danke. Das ist nur ein Bruchteil von Landos Zahlen.

    Ich sprach von Anlagen mit mindestens 5 MW. Nabenhöhe über 130 m.

    Ja, stimmt, sorry.

    Passt im Verhältnis eigentlich ganz gut. Die 6 MW Anlage Enercon 126 wiegt insgesamt etwa 7000t (https://www.wind-turbine-model…s/920-enercon-e-126-6.000), die 2,3 MW Anlage Enercon 82 ca. 2150. Soo schlecht scheint die Schätzung bzgl. Beton/Stahlverbrauch nicht zu sein.


    Edit: bei 6 MW statt 5 MW braucht es 16,7% weniger Anlagen bei gleicher Leistung. Lando hatte mit Beton+Stahl = knapp 7000t je Anlage gerechnet. Ein paar Prozent sonstige Materialien sind auch noch dabei. D.h. Lando liegt hier bzgl. Stahl/Beton Verbrauch vielleicht 20% zu hoch. Zufahrtwege sind aber auch noch nicht drin. Die Größenordnung sollte passen.


    Was gibt es an börsennotierten Betonherstellern? HeidelCement. Andere?

  • J D.h. Lando liegt hier bzgl. Stahl/Beton Verbrauch vielleicht 20% zu hoch. Zufahrtwege sind aber auch noch nicht drin. Die Größenordnung sollte passen.

    Nun lasst mal die Kirche im Dorf.


    7000t Beton genügen gerade so für die Tragschicht einer 500m langen vierspurigen Autobahn..


    Zudem werden die Anlagen ja nicht alle in einem einzigen Jahr gebaut und viele stehen bereits.


    Der Einfluss auf die Zementindustrie scheint marginal, trotz Abdeckung von bereits 40% des Energieverbrauchs durch 'Erneuerbare' scheinen die Aktienkurse von Heidelberg Zement in den vergangen 5 Jahren nicht ansatzweise davon beeinflusst zu sein.



    Ist 'Betonbedarf' das einzigste, das Windkraftgegnern noch einfällt? Da bin ich ja beruhigt.


  • Zudem werden die Anlagen ja nicht alle in einem einzigen Jahr gebaut und viele stehen bereits.

    Es geht um neu zu bauende Anlagen, nicht um "viele stehen bereits".

    82 Mio t Zement bis zum Zieljahr 2030 also in 10 Jahren sind 8,2 Mio im Jahr. Bei Jahreskapazität 34 Mio ist das durchaus eine Ansage.

  • Bei Jahreskapazität 34 Mio ist das durchaus eine Ansage.

    Ich frage mich, warum Du uns hier immer wieder völlig falsche Zahlen präsentierst. Das ist Desinformation erster Klasse.


    Alleine an reinem Zement werden in Deutschland 29 Mio t pro Jahr verbraucht,
    der daraus hergestellte Beton wiegt ein vielfaches (bei 1:4 rund 150 Mio t/Jahr)



    Unterlegt wird das durch folgende Zahlen

    An Transportbeton werden pro Jahr 52,7 Mio m^3 =ca. 126 Mio t hergestellt (das 4-fache Deiner Angaben)

    Quelle: Statista, Produktion von Transportbeton in Deutschland in den Jahren 2003 bis 2018


    Hinzu kommt der Beton für die Baustoffindustrie Produktion von

    - Rohren,

    - Fertighauswänden,

    - Beton-Pflastersteine ( in Österreich werden davon rund 0,7 Mio t / Jahr hergestellt..)

    - Betonsteine

    - Porenbeton

    - Eisenbahnschwellen (0,68 Mio t/a)


    ich will de Einfluss von Beton auf die Umwelt nicht schönreden, aber in Windkraft ist er gut angelegt und der in den nächsten Jahren benötigte Anteil am Gesamtverbrauch ist deutlich geringer als von Dir dargestellt, nämlich 5% statt 24%.



    Edit:

    schön, dass du als Zieljahr für die Windkraft nun auch 2030 bezifferst.

    Wir kommen so langsam zusammen und ich hoffe, deine Bedenken etwas mehr ausräumen zu können.

  • Über 25 Jahre ist der Betonanteil dann aber wirklich fast verschwindend gering - dafür dass er hier von Lando so hochgeredet wird.


    Und ja, es muss auch aus meiner Sicht nicht in 10 Jahren alles umgebaut sein. Wenn der Umbau jedoch wirtschaftlich ist, dann wird er sich schon auf diesem Wege durchsetzen. Und ich hoffe, es profitieren dann auch einige Inländische Unternehmen davon und haben sich nicht durch weiteres zuwarten vom internationalen Markt abhängen lassen.


    Früher war Deutschland einmal Spitze im Vorangehen bei neuen Technologien.

    Zum Beispiel bei der Entwicklung des Siedewasserreaktors waren AEG und der Kraftwerk Union/Siemens ganz vorne mit dabei. Als Querverweis zum Klimawandel-Thread: Und schon damals ging der Kohleverbrauch um ein vielfaches zurück. Am Untergang der Kohle sind nicht die erneuerbaren Energien schuld. Überhaupt wurde ja auch ein Großteil der Kohle importiert und somit ohne große Arbeitsplatzgewinne hierzulande verfeuert.


    Heute scheinen sich die deutschen Erfolge vergangener Tage bei einigen so manifestiert zu haben, dass sie nicht mehr offen für neue Innovationen sind. Dabei beruhten auch diese damaligen Erfolge ausschließlich auf Innovationen. Und genau diese erfolgreiche Wirtschaftswunder Generation hat uns doch gelehrt, dass wir uns stetig verbessern müssen. Und jetzt stecken die im Beton fest und trauen sich nicht mehr heraus.

  • Ich hatte nicht den Eindruck, dass Lando im Beton feststeckt...


    Wenn er sagt, hey, das mit der Windkraft ist nicht so einfach skalierbar, wie mache es darstellen, dann ist er ja deswegen nicht gleich ein Winkraft-**Gegner** oder ein Innovationsfeind. Ich mag religiösen Eifer in der Diskussion sowieso nicht. Es gibt immer verschiedene Fragen, die man diskutieren kann. Z.B.


    "Was würde ich machen, wenn man Naturgesetze manchmal umgehen könnte?"

    "Was würde ich machen, wenn ich der Diktator von Deutschland wäre?"

    "Wie schätze ich, wird die Energieversorgung in 20 Jahren tatsächlich aussehen?"


    Ich habe Lando ganz klar so verstanden, dass er auf die letztere der Fragen geantwortet hat.


    Und nochmal, dass wir den größten Teil der Kohle importieren und trotzdem noch Kohle nutzen, ist völlig richtig, denn so halten wir die Technik im Land und schonen gleichzeitig unsere Ressourcen. Dass wir hier in Deutschland nur Uran und Kohle im Boden haben, nicht aber nennenswerte Mengen an Öl und Gas, hat auch nichts mit Innovationsfeindlichkeit zu tun, sondern ist nun einmal gelologische Tatsache.


    Ein anderer Gedanke zu dem Thema ist die Mineralölsteuer auf Benzin und Diesel. Extrem hoch. Viel höher als z.B. in den USA. Warum? Weil unsere Regierungen notorisch knapp bei Kasse sind und sie alles herauspressen? Nein. Es ist ein Steuerungsmechanismus. Und er hat zwei Effekte:

    1. NIcht-mineralölsteuer-belastete Energiequellen haben einen Vorteil am Markt.

    2. Im Falle einer erneuten Ölkrise kann man einfach die Mineralölsteuer senken und so die wirtschaftlichen Folgen abmildern.


    Ich finde die deutsche Energiepolitik insgesamt bei den langfristigen Entscheidungen gar nocht so schlecht. Und da gehört Nord Stream 2 ausdrücklich dazu. Denn wir werden noch zig Jahre lang von günstigem russischem Erdgas profitieren, das wir denen in unserer eigenen Währung bezahlen können und dessen Lieferung von den Seewegen weitgehend unabhängig ist.


    Wenn Russland in die EU aufgenommen wird und den EUR einführt, dann würden wir wahrscheinlich die Kohle für immer zu machen.


    Balkenchart

  • Ich frage mich, warum Du uns hier immer wieder völlig falsche Zahlen präsentierst. Das ist Desinformation erster Klasse.


    Alleine an reinem Zement werden in Deutschland 29 Mio t pro Jahr verbraucht,

    Du schlägst den falschen Esel. Korrigiere bitte: Zahlen zitiere, nicht präsentiere.


    edit:

    Das ganze müsste bis 2030, also in zehn Jahren bewältigt sein, denn dann gibt es keine Kohle- oder Atomgroßkraftwerke mehr am Netz.

    Donglengcha - Und warum braucht es die Windkraftwerke jetzt nicht mehr bis 2030?

  • An Transportbeton werden pro Jahr 52,7 Mio m^3 =ca. 126 Mio t hergestellt

    Danke. Ich mag ZDF mit Quellenangaben. Viel besserer Stil als "Humbug"-Behauptungen ohne Belege.


    Damit wären wir bei ca. 8 Mio t pro Jahr Zementverbrauch für Windkraftwerke bei einem Zeithorizont von 10 Jahren (falls der stimmt - Lando schreibt von 2030, Donglencha will das irgendwie anders lösen). Immerhin 15% der Jahresproduktion. Realiter wird sich das vermutlich dann doch noch über ein paar Jährchen mehr verteilen - oder auch gar nicht umgesetzt werden.

  • Ich tippe im übrigen auf "anders überlegen".


    Balkenchart

    Da bin ich mir auch ziemlich sicher. Vermutlich wird die Laufzeit der bei uns betriebenen AKW‘s -vernünftigerweise- verlängert werden (Zitate aus Steingart von heute):


    ...

    Im Gegenteil: Die globale Skepsis gegenüber der nuklearen Technologie scheint sich mit dem zeitlichen Abstand der großen, symbolträchtigen Störfälle verflüchtigt zu haben. Die Kernenergie erlebt weltweit ihre Renaissance.


    ► Die Fraktion der Atomkraftbefürworter wird angeführt von China, wo innerhalb der nächsten acht bis zehn Jahre 44 Atomreaktoren in Betrieb gehen sollen. Auf das Reich der Mitte entfällt damit der größte Teil der Reaktoren, die sich weltweit im Bau oder in Planung befinden.


    ► In Japan will man bis zum Jahr 2030 114 der 140 Kohlekraftwerke vom Netz nehmen, derweil der Anteil des Atomstroms am Strommix von heute sechs auf 22 Prozent bis 2050 steigen soll. Viele der 54 alten Atommeiler werden wieder hochfahren, die nach Fukushima zur Sicherheitsüberprüfung abgeschaltet wurden.


    ► Im Nahen Osten bricht das Zeitalter der Atomenergie eben erst an. Die Vereinigten Arabischen Emirate haben als erstes arabisches Land ein AKW in Betrieb genommen.

    ► Dass der Atomstrom auch in Europa nicht abgeschrieben ist, zeigt das Beispiel Großbritannien. Boris Johnson lässt Mini-Reaktoren bauen, regional hergestellt in den Werken von Rolls Royce. 15 dieser sogenannten „Small Nuclear Reactors“ sollen in den kommenden neun Jahren ans Netz gehen.


    ► In Frankreich, und somit in unmittelbarer Nähe zu Deutschland, befinden sich in Relation zur Einwohnerzahl so viele betriebsfähige Reaktoren wie in keinem anderen Land auf der Welt.

    In Deutschland gibt es zwar ein Grummeln der Industrie angesichts der explodierenden Strompreise. Und es gibt eine Klimaschutzbewegung, die als Ziel die Decarbonisierung der Industriegesellschaft anstrebt. Aber eine wirkliche Debatte über die Rückkehr zur Kernenergie gibt es nicht.


    Was es gibt, ist die Ein-Frau Opposition der Historikerin Dr. Anna Veronika Wendland. Sie ist eine ehemalige Anti-AKW Aktivistin, die im Zuge der Klimadebatte und nach jahrelangen Forschungsarbeiten in verschiedenen russischen und westeuropäischen Kernkraftwerken ihren Standpunkt radikal verändert hat. Konsequenter Klimaschutz bedeutet für sie die Entdämonisierung der Kernenergie. Im Morning Briefing Podcast

    schildert sie die Motive ihrer Kurskorrektur und fordert, die Energiewende neu zu denken:



    Ich habe selbst in AKWs gearbeitet und hatte so die Möglichkeit, gründlich zu beobachten, wie die Praktiken der Versicherheitlichung ablaufen. Mir ist aufgefallen, dass diese Systeme im Vergleich zu anderen Industrien oder zu anderen technosozialen Systemen wie dem Luftverkehr, der Hochleistungsmedizin oder der Automobilität, das höchst versicherheitlichte System ist, das wir in unserer Industriewelt kennen.“


    Wir hatten vor dem Ausstiegsbeschluss knapp 30 Prozent Atomstrom im Netz. Das war eine nahezu CO2-freie Stromerzeugung. Der Ausstieg bedeutete die Renaissance von Stein- und Braunkohle. Deshalb kommen wir bei den CO2-Zielen nicht voran. Der Ausstieg aus der Atomenergie ist daher die Lebenslüge der deutschen Klimapolitik.“


    Mit Sonne und Wind hat man nicht gesicherte Energieleistungen ins Netz geholt. Während man mit der Kernenergie die gesicherte CO2-arme Leistung rausgeschmissen hat. Das war die Sternstunde unserer Braunkohle.“


    Meine Empfehlung wäre, die Energiewende neu aufzustellen und die falsche Reihenfolge umzukehren. Das heißt, wir sollten zuerst aus der Kohle aussteigen und dann erst aus der Kernenergie, wenn wir sehen, dass wir großindustrielle Speicherlösungen für die alternativen Energien haben. Das ist absehbar.“

    Fazit: Diese streitbare Frau repräsentiert eine Meinung, die in Deutschland zur Minderheitenmeinung zählt. Ich wollte Sie Ihnen dennoch nicht vorenthalten. Zuweilen ist ja die Minderheit von heute die Mehrheit für morgen.“


    PS.: warum es keine Endlagerlösungen oder andere Wege gibt, ist mir nach all den Jahren schleierhaft.


    PPS: er setzt sich heute auch mit VW auseinander und warum sie keine Chance gg Toyota haben.

  • Zur Kernenergie. Das eine von zwei großen Problemen in Fukushima waren die Abklingbecken. Ich könnte wohl sogar ungefähr ausrechnen, wie man einen Reaktor oder eine Atombombe baut, aber die Sache mit den Abklingbecken hatte ich mir vor Fukushima nicht bewusst gemacht.


    Du musst die alten Brennstäbe nach ihrer Nutzung noch lange Zeit aktiv kühlen (Wasser). Falls diese Kühlung ausfällt, verdampft das Wasser, die Zirkonium-Hülle der Brennstäbe kommt an die Luft, reagiert, bildet Knallgas, und Du hast ein Riesenproblem. Bisher gehören die Abklingbecken deswegen zum Sicherheitsbereich der Kernkarftwerke (verständlich), aber das bedeutet auch, dass Du, wenn Du einmal ein Problem mit dem Kraftwerk hast, dann hast Du gleich noch eins mit den Abklingbecken und das Risiko, dass Knallgas entsteht. In Fukushima hatte es offenbar wegen des Erdbebens Leckagen in den Becken gegeben, so dass sie auch ohne Überhitzung schon Wasser verloren haben. Die resultierenden Explosionen haben dann die Gebäude so beschädigt, dass man auch an die Reaktoren nicht mehr vernünftig herankam.


    Deswegen müsste man die Abklingbecken (und auch die Lagerung von alten Brennstäben) räumlich vom eigentlichen Kraftwerk trennen. Die existierenden Kraftwerke sind jedoch alle nicht dementsprechend geplant worden.


    Balkenchart

  • Deswegen müsste man die Abklingbecken (und auch die Lagerung von alten Brennstäben) räumlich vom eigentlichen Kraftwerk trennen. Die existierenden Kraftwerke sind jedoch alle nicht dementsprechend geplant worden.

    Das wäre eine Maßnahme, die jedoch nicht umgesetzt ist. Und ja, der Betrieb deutscher Atomkraftwerke ist im Gegensatz zum Umgang mit dem Atommüll auch so sehr sicher, sicherer als in vielen anderen Ländern.


    Wie sicher genau die Regelwerke das vorsehen, das hatte ich an anderer Stelle dargestellt:

    25.538.088 Jahre / SUPER-GAU nach deutschen Anforderungen

    25,5 Jahre / SUPER-GAU nach internationalen Anforderungen (Tschernoby, Fukushima,...)


    Allerdings wird bei der Handhabung des Atommülls nicht nach diesen Bestimmungen gelebt. Und genau deshalb ist die Atomkraft ganz zurecht beendet worden. Nicht wegen einer etwaigen Unsicherheit im Betrieb, sondern wegen dem Müll.

  • Ich verfolge die Diskussion hier mit einigem Befremden.


    Was soll diese Atom-Diskussion? Das soll kein Debatteneinstieg meinerseits werden, sondern nur mein Gefühl ausdrücken. Der Worst Case eines Unfalls, die damit zusammenhängenden Verstrahlung, etc. macht aus meiner Sicht alle potentiellen Vorteile zunichte. Deshalb versichert es auch keiner, das alleine sollte bei wirtschaftlich denkenden Menschen Klarheit bezüglich der echten Kalkulation schaffen.

    Wenn jetzt jemand sagt das ist sicher und beherrschbar, obwohl die Erfahrung das Gegenteil zeigt, ist das doch geradezu abstrus. Aber sicher, bei jedem weiteren Vorfall kann man dazulernen, das ist ja das Schöne, oder?

    Wie gesagt, das ist meine persönliche Einstellung dazu. Der pot. Worst Case rechtfertigt den Nutzen nicht, denn es ist einfach nicht notwendig. Meine Einstellung ist, das will man nicht, also muss man alternative Lösungen finden, etc. Möglich ist das jetzt schon, mag vor 50 Jahren anders ausgesehen haben. Es aber ständig wieder in's Spiel zu bringen, z.B. eine erneute Verlängerung der Laufzeiten, bringt ja eher von diesem Ziel ab und sendet ein verheerendes Signal an alle, die an alternativen Lösungen und Systemen arbeiten.

    Es sei denn man hätte tatsächlich gleichzeitig einen kohärenten Übergangsplan. Ist aber eher nicht so, sondern "anders geht nicht, weiter so".


    Aber gut, nur meine Meinung. Ich weiß dass es da sehr unterschiedliche Einstellungen gibt, leider sind die einen Vertreter oft so extrem wie die der Gegenseite. Neulich hab ich mich mit einer Physikerin ausgetauscht, die wollte nicht mehr mit mir reden weil ich obige Einstellung hatte. Für sie war Atomstrom das tollste und man würde so viele Nebenprodukte für die Medizin gewinnen, etc. Und ich würde ja nur der Solar-Branche das Wort reden weil ich dort arbeite. Was vollkommen lächerlich ist, weil ich da total nüchtern und objektiv bin. Ich bin auch sehr stark in Öl investiert, eben weil ich immer sage man wird das noch lange brauchen, erst mal sollen Kohle und Atom raus, es geht nicht alles auf einmal. Hatte ich schonmal - ich glaube im Öl-Faden - erwähnt, gerade der massive Ausbau von Erneuerbaren Energien wird m.E. nach auch den Ölverbrauch ankurbeln, denn wie fast jede wirtschaftliche Aktivität und insbesondere in der für die Umsetzung notwendigen Baubranche braucht man dazu Energie. Und das über viele, viele Jahre.


    Das also zu dieser Beton-Diskussion. Ich verstehe nicht warum Ihr Euch da so in Details ergeht. Tatsache ist doch, dass ein Umbau der Energiebranche selbstverständlich große Bau-Maßnahmen mit sich bringt. Aber es scheint als suchen manche geradezu pot. Streitpunkte. Ob jetzt da so- oder soviel Beton verbraucht wird, wichtiger ist doch dass generell das was gemacht wird relativ nachhaltig ist. Und ich finde die Strom-Gewinnung ist gar nicht mehr das Thema. Ich hatte ja schonmal früher im Faden geschrieben, man könnte auch alles mit Freiflächen-PV machen, also was die Erzeugung betrifft. Dafür wäre extrem wenig Beton nötig.


    Es geht einzig um die Speicherung. Warum soll man sich nicht darauf konzentrieren dieses möglichst gut hinzubekommen anstatt Scheindebatten zu führen?


    Und ja, im Moment ist das nicht von heute auf morgen möglich, das ist klar. Da denke ich muss man dann sagen was man möchte, einen Tod muss man ja sterben. Meine bevorzugte Übergangstechnologie sind entsprechend Gaskraftwerke (die dann möglichst bald mit grünem Wasserstoff laufen sollten). Wenn jemand sagt er will das nicht, ihm wäre Atomstrom lieber, ok, das muss ich anerkennen. Nicht zustimmen, aber anerkennen. Das sollte dann wohl eine demokratische Willensbildung sein.


    Gleichzeitig bin ich der Meinung dass z.B. im Verkehr das völlig falsch läuft. Hybrid-Autos sowieso, aber auch Stromer sind nicht die Lösung solange die obige Thematik nicht besser gelöst ist. Ich wäre vielmehr für sparsamere Autos, Stichwort SUVs, etc. Die Technologie ist immer besser - im Sinne von sparsamer - geworden, aber der Trend zu mehr PS und schwereren Autos hat das alles zunichte gemacht. Die Elektroautos werden dann soweit ich weiß mit 0! CO²-Ausstoß für die Flotten-Durchschnittsverbrauchs-Berechnung herangezogen, obwohl das natürlich völliger Humbug sein muss.


    Nun ja, eigentlich wollte ich mich gar nicht einmischen, irgendeinem tritt man ja dann leider fast immer auf die Zehen. Das möcht ich ausdrücklich nicht, nur meine persönliche Meinung. Ich meine außerdem - nochmal - dass die Erzeugung des Erneuerbaren Stroms nicht das Problem ist, sondern einzig die Speicherung die große Thematik ist. Eine Debatte über Beton-Verbrauch bei Wind-Anlagen halt ich vor diesem Hintergrund für wenig zielführend, insbesondere nachdem bei PV wie erwähnt extrem wenig Beton anfällt. Und wenn man gute Standorte für Windräder ausmacht, diese über lange Zeit benutzt, also dort verschiedene Generationen von Windrädern aufstellt und die Fundamente lange benutzt, halte ich das auch für in Ordnung.

    When a management with a reputation for brilliance tackles a business with a reputation for bad economics, it is the reputation of the business that remains intact.


    W. B.


    Investment is most intelligent when it is most businesslike.


    B. G.

  • Ich würde bei der Kernenergie im übrigen nicht an Fusion als Weiterentwicklung denken, sondern an diese Idee hier. Hat den Charme, dass man damit auch Atommüll noch verheizen kann. Irgendwie liegt die Idee allerdings seit 15 Jahren in der Schublade. Das kann technische, aber mglw auch nur politische Gründe haben.


    Balkenchart

  • Was soll diese Atom-Diskussion? Das soll kein Debatteneinstieg meinerseits werden, sondern nur mein Gefühl ausdrücken. Der Worst Case eines Unfalls, die damit zusammenhängenden Verstrahlung, etc. macht aus meiner Sicht alle potentiellen Vorteile zunichte.

    Überlege bitte einmal, was von diesem "worst case" tatsächlich Fakten wären und was "Gefühl" (also der ganze mentale Ballast von Jahrzehntelangem medialem Trommelfeuer gegen Kernenergie in Deutschland). Wenn ein Kernkraftwerk explodieren würde (die extrem geringe Wahrscheinlichkeit dafür bitte auch mal in Relation zu anderen Risiken setzen), was würde dann tatsächlich passieren?