Die Entwicklung erneuerbarer Energie + Profitmöglichkeiten

  • Und der allerletzte der 2029 noch nen Verbrenner kauf will man vermutlich auch nicht sein wenn man weiß dass es bald immer weniger Werkstätten gibt die sich damit auskennen.

    Ich gehe eher vom Gegenteil aus. Ich glaube, dass nach 2030 Gebrauchtwagen mit herkömmlichem Antrieb sehr gefragt sein werden und dass wir noch viel länger Autos mit Verbrennungsmotor sehen werden als es die aktuellen Meldungen aus Kalifornien oder GB suggerieren.

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

  • Ich gehe eher vom Gegenteil aus. Ich glaube, dass nach 2030 Gebrauchtwagen mit herkömmlichem Antrieb sehr gefragt sein werden und dass wir noch viel länger Autos mit Verbrennungsmotor sehen werden als es die aktuellen Meldungen aus Kalifornien oder GB suggerieren.

    Ich gehe davon aus, dass man mit Verbrennern relativ bald nicht mehr in den größeren Ortschaften fahren darf. Das senkt die Attraktivität dann plötzlich gewaltig. Für ein paar Jahre können die Kisten dann noch in Osteuropa rumgondeln, dann nochmal Afrika und dann vorbei.

  • Irgendwo habe ich mal zwei Bilder von Manhatten gesehen. Angeblich im Abstand weniger Jaher aufgenommen. Das eine voller Pfederkutschen, das andere nur Autos.


    Ich weiß leider nicht mehr die details und ob da stimmt. Aber ich denke schon das so eine Transformation, wenn sie denn mal stattfindet, sehr schnell gehen kann.

    Für die Pferdezüchter, Stallbetreiber und was weiß ich wen, klam das vermutlich überraschend und war vernichtend.

  • Für die Pferdezüchter, Stallbetreiber und was weiß ich wen, klam das vermutlich überraschend und war vernichtend.

    Nö.

    Der höchste Bestand an Pferden soll im 2. Weltkrieg bestanden haben, Pferde wurden massenweise im Militär eingesetzt. Alleine auf deutscher Seite 2,8 Mio Pferde.

    Ich finde die Quelle auf Anhieb nicht mehr, aber darum ging es genau daru, dass die Pferde mit der Einführung des Automobils nicht direkt obsolet wurden.
    So wie die Bücher mit Aufkommen des Internets nicht obsolet wurden etc.

  • da geht es um Neuzulassungen Verbrenner werden durchschnittlich 10 Jahre genutzt dauert also noch etwas

    Knapp zehn Jahre ist das durchschnittliche Alter der Autos auf deutschen Straßen - die mittlere maximale Nutzungsdauer ist folglich viel höher, wenn diese auch nicht unbedingt vollständig in Deutschland erfolgen muß.

    PS. Autos halten übrigens immer länger.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Bei so einer kompetenten Antwort frage ich gleich anschließend: Hast du Favoriten, was den europäischen Bau von Batteriezellen angeht?

    Nein.


    Und ich habe für mich beschlossen, in dem Bereich nicht zu investieren. Geliebäugelt habe ich mal mit BYD, weil die LFP - Batterien bauen - für den stationären Bereich halte ich diese für interessanter. Nun habe ich zu lange gezögert, und nun sind sie mir schon zu gut gelaufen.


    Warum ich von Zellherstellern die Finger lassen will:

    Die ersten Computerhersteller gibt es nicht mehr (Atari, Commodore)

    Die ersten Herstelle von PV-Modulen, Zellen etc. gibt es auch nicht mehr oder wurden aus der Insolvenz übernommen.


    Grund zumindest bei PV: Die ersten Hersteller haben zuviel in Maschinen investiert, die dann schneller veralteten als abgeschrieben wurden. Die Unternehmen haben also zuerst Scheingewinne ausgewiesen, die aufgrund zu niedriger Abschreibungen (ex-post) nicht existierten. Ein Beispiel dafür ist Solarworld: Die Anlagen wurden nun von Meyer-Burger für einen Bruchteil übernommen, Teile der Modulfertigung werden genutz. Die alte Zellfertigung und Waferproduktion wird wohl nicht genutzt. Oder Astronergy in Frankfurt Oder - die haben das Werk von conergy übernommen und konnten sich auch nicht halten. Der Insolvenzverwalter hatte Probleme, die Anlagen zu verkaufen.


    Ich glaube bei den Zellen noch an einen raschen technischen Fortschritt, und wenn der kommt, dann können sich viele der derzeitigen Investitionen als Fehlinvestitionen herausstellen. (Parallele zu PV: die Investitionen in Dünnschichttechnik wurden teilweise nicht einmal aus der 1. Insolvenz übernommen)


    PS: Zu Meyer-Burger Plan:

    REC will eine 4 Gigawatt Heterojunction Fabrik in Frankreich bauen. Da erhoffen sie sich beim Absatz Chancen, weil ein geringer CO2-Abdruck begünstigt wird und es nicht wie in Deutschland brutal über den Preis geht.

    Meyer-Burger hat da kein technisches Monopol.

  • Irgendwo habe ich mal zwei Bilder von Manhatten gesehen. Angeblich im Abstand weniger Jaher aufgenommen. Das eine voller Pfederkutschen, das andere nur Autos.

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    »In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.«
    »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.«
    »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.«
    Buffett

  • weißt du wie hoch der Anteil an Elektroautos damals in den USA war?


    https://www.spiegel.de/geschic…-100-jahren-a-947600.html

    Ich hab was gefunden: https://de.wikipedia.org/wiki/…oautos_(1896%E2%80%931912)

    Zitat

    Um 1900 waren in den USA 40 % der Automobile Dampfwagen, 38 % Elektrowagen und 22 % Benzinwagen. In New York gab es 1901 sogar 50 % Elektroautos und 30 % Dampfwagen; die restlichen waren Naphtha-, Acetylen- und Pressluftwagen. Der Höhepunkt der Elektroautowelle wurde 1912 erreicht: 20 Hersteller bauten 33.842 Elektroautos[27]; allerdings waren das nun bei insgesamt 356.000 Automobilen und 22.000 Nutzfahrzeugen insgesamt weniger als 10 % Anteil am Markt mit sinkender Tendenz. Allein Ford baute mehr Autos als alle Elektroautohersteller zusammen und kam mit 78.440 auf 22 %.[28]

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  • Coole Bilder.


    Das eigentlich Abgefahrene finde ich aber die Menschentrauben auf den Gehwegen, zieht euch das mal rein! (Und überlegt wieviel Platz die brauchen würden wenn sie auch noch alle ein Auto / Pferdewagen hätten)

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Hat sich irgendwie nicht viel geändert:

    "Zu kämpfen hatten Dampfwagen auch mit oft hohen administrativen Hürden und unterschiedlicher Gesetzeslage: Wer einen Dampfkessel betreibt, braucht eine Genehmigung. In Deutschland war dazu bereits 1866 die Gesellschaft zur Ueberwachung und Versicherung von Dampfkesseln gegründet worden, aus der der TÜV hervorging;"

  • Ich hab noch weiter über den Move vom GB nachgedacht, Verbrennerzulassung verbieten schon 2030.


    Das ist echt gewaltiger als man auf den ersten Blick denkt .


    Man muss bedenken: Jetzt kommen ggf 1-2 Jahre Rezession, mit zunehmender Nähe zum Verbot werden Verbrenner auch zunehmend unsexy werden, d.h. man hat vielleicht noch 5-6 Jahre wo man schön verdienen kann, bzw. leidlich verdienen kann.

    Das ist nicht viel, wer würde denn in so einem Umfeld noch groß langfristig investieren, in Motorentwicklung, Fabriken, Tankstellen, Werkstätten, Zulieferer. Aber auch auf der Arbeitskräfteseite: Wer da grad im Ingenieurstudium steckt wäre doch doof sich nun auf PKW-Motoren zu spezialisieren oder bei nem Getriebezuliefer anfangen der einen ziemlich sicher in einigen Jahren rauswirft.


    Und wie sieht das mit den Bilanzen aus?

    Investitionen müssen abgeschrieben / impaired werden, und bei entsprechenden Assets müsste dass doch nun bei 2030 gekapt sein (nicht ganz natürlich, Export ist ja weiter möglich).

    Und dennoch meldet BMW heute dass sie ihre Verbrennerfertigung in DE auflösen und nach UK und Österreich verlegen. Hm. Vielleicht weil denen klar ist dass man wenigstens am Zentralstandort gefeit sein möchte gegen derlei Einschläge?


    Also ich finde das echt mutig und denke die Auswirkungen wird man unmittelbar spüren im GB.

    OK, sie haben ja kaum noch OEMs, aber man stelle sich derlei in Deutschland vor, das wäre schon ne Nummer.


    Meine Meinung dass man legacy OEMs selbst mit der Kneifzange nicht anpacken sollte verfestigt sich.


    wp

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  • Ich hab noch weiter über den Move vom GB nachgedacht, Verbrennerzulassung verbieten schon 2030.

    Naja...

    10 Jahre sind lang und Papier ist geduldig.
    10-15 Jahre sind die perfekte Zeit für billige, gut meinende Versprechen: Nah genug, dass die Zuhörer zu beeindrucken sind, aber fern genug, dass man selber nicht für das Scheitern der nicht durchgesetzten Pläne haftbar gemacht werden kann. Aber wenn die Technik und die ökonomischen Bedingungen passen und es gelingt, war man der große Visionär.

    Naja, meistens jedenfalls.
    Söder 2007: "CSU-Generalsekretär Söder fordert Verbot von Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2020"

    https://www.spiegel.de/spiegel/vorab/a-469671.html


    Söder 2020: "Aus für Verbrenner in 2035"
    https://www.tagesschau.de/inla…erbrennungsmotor-101.html


    Disclaimer: Im Vergleich zu Boris Johnson halte ich Söder für einen extrem seriösen und glaubhaften Mensch. Wären beide die einzigen Gebrauchtwagenverkäufer, würde ich zu Söder rennen.

    Johnson scheitert gerade auf ganzer Linie:
    - Coronavorsorge war von Beginn an ein spektakuläres Scheitern
    - Mit Keir Starmer als Labour-Chef haben diese in 6 Monate einen ca. 20-Prozent-Rückstand in einen 5-Prozent-Vorsprung gedreht.
    - Die Regierung fliegt gerade auseinander, Dominic Cummings & Co sind gerade gegangen/flogen
    - Mit Trumps Wahlniederlage wird die Haltung des "großen Bruders" USA zu Nordirland/Karfreitagsabkommen und anderen Themen deutlich unbequemer. Biden wird kaum vergessen, dass Johnson auf Trumps Wahlsieg setzte, Obama einen Halb-Kenianer nannte etc.
    - Der Brexit droht zur unerfreulichen Wirklichkeit zu werden, deren Resultate Johnson nicht anderen in die Schuhe schieben kann.

    - Mit seinen jüngsten Attacken gegen die Devolution (Größere Selbstbestimmung der Regionen) stärkt er Schottlands "Los von London"-Bewegung nur weiter (https://www.theguardian.com/po…-adds-devolution-problems)

    Die Stimmung bei den Tories als "the old and nasty party" ist im Eimer, und Johnson muss einen Motivationsjoker hervorzaubern. Da bietet sich für einen Luftikus wie ihn ein kostenlos-windiges "In 10 Jahren machen wir was Gutes und Mutiges" geradezu an. Ich glaube keinen Meter, dass er bereit ist, dafür politisches Kapital zu investieren, wenn es schwer wird.

  • Das eine ist was Regierungen wie BoJo wollen die voraus. in 10 Jahren nicht mehr da sind.


    Das andere ist was Firmen tatsächlich strategisch machen.


    Diese Nachricht von BMW ist sehr interessant:


    https://www.manager-magazin.de…8e-46e2-9678-caaa0c7436ed




    Wer BMW ein wenig kennt weiß, dass die das nicht zum Spaß machen und dass alles was das Stammwerk angeht SEHR sensitiv ist. Ich glaube da wurde der Schalter auf EV endgültig umgelegt.


    Vom Timing her finde ich es fast lustig, dass BoJo die Verbrenner abschafft, aber dann bei ihm die Verbrenner Motoren gebaut werden.

  • Jo, so sehe ich den BMW move auch.

    Die haben den Schuss gehört.

    Obs ihnen hilft? Vielleicht, aber es ist noch ein langer Weg.


    Was GB betrifft, ich mag den BoJo auch nicht, aber mein Verständnis ist das wurde bereits beschlossen, nicht nur gefordert wie hierzulande.

    Das macht schon einen Unterschied.

    Fordern ist billig aber den Schritt zu beschließen traut sich in Deutschland die Politik noch nicht. Auch kein Wunder bei der Macht der Autolobby hierzulande.

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  • Motorenfertigung geht nach England? Trotz Brexit und offener Zollfragen? Und dann so eine Bemerkung von BJ?


    Mich dünkt, die EU sagt: "Wenn ihr das Zollabkommen unterschreibt, hat BMW zugesagt, die Motorenfertigung nach England zu bringen"

    BJ: "Ich bin doch nicht doof, euer Angebot ist nichts wert"


    Oder so rum:

    BJ: "Ab 2030 keine Verbrenner mehr in UK"

    BMW: "Bist du sicher? Auch wenn ihr selber Motoren baut?"

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • m.E: sind das unwahrscheinliche Szenarien.


    Occam's Razor würde sagen: BMW sieht keine Zukunft im Verbrenner und schiebt das in eine Region ab, wo es dann wenig Widerstand gibt wenn man das dann ausbluten lässt.

  • Die EU Kommission legt nach.


    Zitat

    Green Deal Verfünffachung bis 2030: EU-Kommission will Offshore-Windkraft stark ausbauen

    Bis 2050 sollen 800 Milliarden Euro in den Ausbau von Windstromanlagen vor Europas Küsten fließen. Das Investorengeld dafür wäre da.

    https://www.handelsblatt.com/p…-05Qce4LnqRDeZrgh0seU-ap2


    Langsam nimmt das Thema echt erfreulich Fahrt auf :)

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