Die Entwicklung erneuerbarer Energie + Profitmöglichkeiten

  • Machen wir mal hier weiter um den Covid-19 Thread nicht voll zu müllen:


    Zitat

    Wer wie wo wann Steuern bekommt ?

    Was in Summe in vielen Jahren als "besser" wahrgenommen wird?

    Kommt drauf an worauf die Politik grade guckt / gucken will, somit pure Spekulation.


    Erstmal wird der Gas-Konsum davon unbenommen kräftig steigen.


    Das Thema lautet Carbon Border Adjustment Mechanism und wurde schon 2019 von der EU aufs Gleis gesetzt:


    https://www.europarl.europa.eu…rder-adjustment-mechanism


    https://www.euractiv.com/secti…aping-up-as-notional-ets/


    usw.


    Ich betätige mich auch mal als Nostradamus und sage: Das wird kommen und zwar bald und "gewaltig".


    Warum ?


    Wir sind uns einig dass insgesamt der Protektionismus zunehmen wird. Die Alternative zu einer CO2 Steuer an den Grenzen wären massive direkte Subventionen. Zudem bekommt man damit einen schönen Hebel gegenüber allen möglichen Ländern wo man das gut einsetzen kann (Russland, China USA) mit dem eleganten Verweis auf das Klima.


    Die EU selber hat einen sehr speziellen Incentive dafür:


    Zitat

    Adopted by ENVI on 5 February 2021, the report called for the introduction of a CBAM as part of a broader EU industrial strategy, with a view to reducing the risk of carbon leakage. In addition, it analysed aspects relating to the design and scope of a CBAM, and its possible contribution to the financing of the EU budget. On 10 March 2021, Parliament adopted the resolution on a WTO-compatible CBAM with 444 votes for, 70 against and 181 abstentions.


    Klar gibt es Interessensgruppen in der EU die dagegen sind. Z.B. diejenigen die 70 jährige Lieferverträge mit Russland abgeschlossen haben order die gerade Gaspipelines nach Russland bauen ;-)


    Das einzige was m.E. in der Hinsicht unsicher ist wie schnell und für welche Sektoren das kommt. Mein Tipp ist aber dass das für Öl,Gas sowie Stahl und Chemieprodukte sehr schnell und heftig kommt. Die Defizite müssen finanziert werden.


    MMI

  • Was wäre deines Erachtens die Konsequenz? (Kurz/Mittelfristig)

    Werden in Berlin die Kohleöfen entmottet?

    Wird das Kohlekraftwerk in München wieter betrieben und Garzweiler wieder hochgefahren?

    Wird der Gasimport komplett via LNG durch Frackinggas ersetzt (das auch übel Methan freisetzt und lt. America First jederzeit ausfallen kann wenn die Amis mehr Gas für einen Wintereinbruch in Texas brauchen)?


    Ernstgemeinte Frage.


    Mein Tipp ist nämlich dass sich in dem Fall für Gazprom wenig ändern und halt nur die Verbraucher mehr zahlen müssen.

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Fracking Gas ist genauso (oder mehr) belastet und wird ähnliche Steuern abbekommen.


    Die Norweger und Holländer dagegen können Ihre Restbestände vermutlich zu deutlich höheren Preisen absetzen. Qatar hat auch schon relativ früh darfauf reagiert:


    https://m.gulf-times.com/story…tiyah-Foundation-official


    Durch die mittlerweile aufgebaute LNG Infrastruktur ist Europa defacto ohnhin nicht mehr abhängig von Russischem Gas. Meine Vermutung ist, dass die Russen Probleme haben die Gas Infrastruktur zu modernisieren weil die Einnahmen für andere Zwecke verwendet werden. Die müssen m.E. echt aufpassen dass das nicht in Richtung Venezuela oder Petrobras/Pemex geht.


    Mir persönlich ist das aber ziemlich egal weil für mich der Öl und Gas Sektor nicht mehr wirklich investierbar ist. "Cigar Butts" ist nicht mher so meins. Aber klar, ein paar "Puffs" könenn noch drin sein.

  • Die Norweger und Holländer dagegen können Ihre Restbestände vermutlich zu deutlich höheren Preisen absetzen.

    Die Niederlande steigen selbst aus der Erdgasproduktion aus, da es zu viele Erdbeben in Groningen gab.

    Deshalb ist Gas hier in NL inzwischen auch deutich teurer als in D und Strom wurde günstiger besteuert und Kostet ca 2/3 des deutschen Preises.

  • Langfristig sind wir bzgl Russland derselben Meinung mmi.

    Hab ich ja bereits geschrieben, wobei es nicht Richtung Venezuela geht (die Armen haben ja nichtmal Atomwaffen und sitzen den Amis direkt vor der Flinte) eher Richtung Nordkorea (mit Atomwaffen vor der Haustür Chinas). Aber das ist wohl nicht unbedingt besser ;-)


    So gesehen ja, Gazprom ist ein Cigar-Butt.

    M.E. aber ein verdammt dicker verdammt wohlschmeckender Butt zu enorm niedrigem Preis.

    Die Puffs sollte ohne weiteres reichen um 10-20 Jahre eine recht sichere, konjunkturunabhängige Rendite einzufahren.

    Das Hauptstörfeuer sind (wie zunehmend wenn man außerhalb unseres aktuelln Blocks investieren will) nicht die Russen, sondern unsere Freunde und Beschützer auf der anderen Seite des Atlantik.

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  • Zurück zu erneuerbaren Energien. Ich habe mir mal ganz kurz Aker Clean Hydrogen angeschaut.


    Vom Konzept her ist das für mich die momentan "sinnvollste" Wasserstoff Aktie. Ist zwar alles Entwicklungsphase, aber die Konzentration auf industrielle Produktion (Dünger, Schiffstreibstoff etc.) macht extrem viel Sinn. Zudem planen sie das mit Wasserkraft zu betreiben was derzeit wirtschaftlich am meisten Sinn macht.


    Mit einer 1% Zockerposition bin ich da jetzt dabei. Die Kursentwicklung nach dem Spin-off/IPO war ähnlich wie damals bei Aker Carbon Capture und Aker Offshore zunächst enttäuschend.


    MMI

  • Werd die mir auch mal ansehen.


    Wobei ich es echt schwierig finde.


    Ich war ja vor ca 12 Jahren bei Windkraft, und noch länger davor bei Solar, auch dabei.
    Die stand damals da wo heute H2 steht.

    Und die Idee Strom so herzustellen war ein sensationeller Erfolg! Sie bildet heute das Rückgrat der Energiewende.

    Lief für mich persönlich gut weil ich es kurzfristig betrieben habe und großteils rechtzeitig raus kam.

    Denn trotz des Erfolgs der Technik sind fast alle AGs von damals abgesoffen.

    Klar, mag auch Unterschied zu heute geben, aber was ich sagen will: Selbst wenn H2 ein riesen Ding wird, es ist viel Glück dabei die richtige Aktie zu erwischen.


    Mal sehen.

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  • Ja klar, das ist schon ein Thema und deswegen muss man da auch streuen. Ich würde deswegen auch nicht unbedingt bei einem Elekrolyseur Hersteller investieren. Bei einem Betreiber aber schon eher.


    Ich versuche über die nächste Zeit einen "basket" von interessanten Aktien aufzubauen die hoffentlich etwas abseits des Hypes kangfristig profitieren können.

  • Diesen Ansatz finde ich gut.

    Leg doch mal nen Fonds auf.

    Den würd ich glatt kaufen!


    Mir selber fehlt leider die Muse mich da so tief reinzudrillen dass ich Spreu von Weizen unterscheiden kann...

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  • Aus dem China-US Faden.

    M-B hat einige Problem. Wie andernorts besprochen planen sie aber einen "Pivot" vom Anlagenbauer zum Solarzellenhersteller. Ursprünglicher Beitrag war hier:


    Die Entwicklung erneuerbarer Energie + Profitmöglichkeiten


    Seitdem gut +50%....

    Ah danke, habs jetzt gelesen.


    Hm, der Gedanken "Politisch gewollte Repatriierung Solarproduktion nach Europa" plus "massiv beschleunigter Ausbau der Solarenergie" hat schon einiges an Potential. Kann man halt leider mit Kennzahlen kaum erfassen.


    Wie schätzt du denn Qualität des Ladens, Management etc ein bei M-B?

    (Dafür hast du vermutlich ein besseres Auge als ich ;-) )

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  • Ich kopier es mal vom Uran-Thread hier hinein.


    Vielleicht sollten wir mal zusammentragen, was sich derzeit bei Geothermie abzeichnet:


    Ich sehe da eine Entwicklung, die noch keiner eingepreist hat. Ich rechne in absehbarer Zeit mit Geothermie zur Energiegewinnung in großem Stil. Bei größeren Bohrtiefen als heute kann man damit große Mengen Energie zu mutmaßlich niedrigen Preisen bereitstellen, und das konstant. Damit wäre das Problem der Grundlastabdeckung erledigt. Ich habe dazu vor einiger Zeit mal einen langen Artikel zu gelesen (weiß leider nicht mehr wo). An der Verbesserung der Bohrtechnik (und da schien nicht mehr allzu viel zu fehlen) sind schon eine Reihe von Firmen aus den USA dran.


    MMI hat im Uran-Thread auch einen Link dazu gepostet, dass nicht nur in den USA dazu schon einiges passiert:


    https://www.ieg.fraunhofer.de/…hspannungspulse%20erfolgt.


    Das könnte eine ziemlich disruptive Entwicklung werden: Energie zu niedrigen Preisen, konstant verfügbar und praktisch in jedem Land. Wenn sich da abzeichnet, welche Firmen davon profitieren, wäre ich gerne dabei...

  • Wer sind denn die Player? Ich war vor Jahren, vermutlich eher mal vor Jahrzehnten, in Daldrup & Söhne investiert, die ziemlich erfolglos waren. Insofern wäre die Frage wer und wann?

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • Falls es dich interessiert, hier eine ausführlichere Meinung zu Mincon vom 31.03.21



    https://maynardpaton.com/2021/…s-further-moat-questions/

    Danke. Die Kommentare von Maynard hatten mich auf die Idee gebracht. Da ich nicht einschätzen kann, ob - wann - wie Geothermie in den USA im großen Stiel relevant wird, bleibe ich an der Seitenlinie.

    “Investment is most intelligent when it is most businesslike.” -Benjamin Graham

  • Hier eine Einschätzung zur LAge bei Meyer-Burger:


    https://www.cash.ch/news/polit…ab-sofort-liefern-1760002


    Zitat

    Zu viele Unsicherheiten für eine klare Kaufempfehlung

    Es ist unbestritten, dass Meyer Burger mit seiner Heterojunction-Technologie aktuell einen Wettbewerbsvorteil hat. Doch es würde nicht gross erstaunen, wenn auch asiatische Unternehmen Produkte auf der Basis dieser Technologie am Entwickeln sind. Kann Meyer Burger seine Solarmodule nachhaltig zum gewünschten Preis verkaufen?

    Rückenwind und Unterstützung erfahren die Aktien von Meyer Burger dadurch, dass die Solarindustrie in den kommenden Jahren dank des politischen Drucks zur Dekarbonisierung stark wachsen wird. Zudem besteht weiterhin die Möglichkeit, dass die Europäische Union Einfuhrzölle auf chinesische Solarmodule erheben wird. Wird letztere Realität, sähe sich Meyer Burger über Nacht in einer sehr komfortablen Lage.

    Einen Kauf der hoch volatilen Meyer-Burger-Aktien ist nur risikonehmenden Anlegerinnen und Anlegern zu empfehlen. Zu viele Unsicherheiten bleiben bestehen. Eher defensive Gemüter warten lieber ab, inwiefern sich das Unternehmen am Markt behaupten kann. Vermutlich wird die Präsentation der Halbjahreszahlen am 18. August erste Hinweise darauf geben.

  • Danke.


    Die sehen also ebenfalls als entscheidenden Hebel die Einfuhrzölle (= Trennung der Märkte).

    Das Dumme: Wenn es ggf soweit ist und öffentlich confirmed wird, werden Aktien wie M-B schon längst durch die Decke sein, dann ist das fait accompli.


    Und wenn es nicht kommt, nun dann braucht man M-B auch nicht wirklich im Depot.


    Wäre also ein ziemlich klarer Zock auf das Hochziehen des Vorhangs.

    Hm.

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  • Auch ganz interessant, kannte ich noch gar nicht diese TEchnologie:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Redox-Flow-Batterie


    https://www.windkraft-journal.…chtung-massenmarkt/161785


    Zitat


    Sonne und Wind orientieren sich nicht an unserem Strombedarf – regenerative Energie muss daher bis zum Verbrauch gespeichert werden, zum Beispiel in Redox-Flow-Batterien. Diese sind sowohl zyklenstabil – ihre Kapazität nimmt also auch nach tausenden Zyklen nicht merklich ab – als auch nicht brennbar und lassen sich in puncto Leistung und Kapazität auf den Bedarf auslegen. Zudem brauchen sie keine kritischen Materialien, und ihre Elektrolyte können vollständig zurückgewonnen werden. Aber: Bis dato waren sie schlichtweg zu teuer für den Massenmarkt.


    und:


    Zitat


    In der Volterion GmbH & Co. KG bis zur Batterie umgesetzt

    Der zweite entscheidende, weil kostensenkende, Schritt war die Entwicklung eines kontinuierlichen Produktionsverfahrens: das Pulver-zu-Rolle-Verfahren, in dem sich die Bipolarplatten als Endlos-Rolle fertigen lassen. Auf diese Weise lassen sich sehr dünne Platten herstellen. Ist die Plattendicke beim Spritzgießen produktionsbedingt auf mehrere Millimeter begrenzt, kann sie beim Pulver-zu-Rolle-Verfahren zwischen 0,1 und 0,4 Millimeter dünn werden. Es ist also deutlich weniger Material notwendig, was den Preis wiederum senkt sowie leichtere kompaktere Stacks ermöglicht. »All dies verschafft ganz neue Möglichkeiten in der Konstruktion, die wir in der Volterion GmbH & Co. KG bis hin zur ganzen Batterie umgesetzt haben«, sagt Thorsten Seipp. Mittlerweile hat Volterion bereits über tausend Stacks gebaut und verkauft.


    Interessant.