Kraft Heinz

  • scheint aber kein neues Tief machen zu wollen. Das Kurslevel hatten wir ja schon Ende Mai.

    Insgesamt macht das alles keinen tollen Eindruck, kann aber auch eine Gelegenheit sein.

    Unter 'normalen' Bedingungen dürften sie ein EPS von ~$2.30 schaffen. Ein Super-Schnäppchen sind sie damit bei ~$28 noch nicht wirklich.

  • https://www.cnbc.com/2019/09/1…an-25-million-shares.html


    Zitat

    3G Capital Partners, the Brazilian private equity giant founded by Jorge Paulo Lemann, disclosed that it sold 25.1 million shares at a price of $28.44 per share, bring its stake down about 9% to 245 million shares.

    (...)

    However, in a separate filing on Monday, Lemann increased his personal holding of Kraft Heinz stock by approximately $100 million. The 3G sale was also sparked by periodic liquidity windows by 3G investors in the fund that holds Kraft Heinz stock and the private equity fund has no current intention to sell any additional shares

  • Während des updatens meiner Kaufliste wieder auf Kraftheinz gestossen.


    Ich hab das im ganzen Trubel gar nicht mitbekommen, aber deren Bonds wurden auf Ramsch runtergestuft:

    https://www.reuters.com/articl…nk-by-fitch-idUSKBN20823O


    Oha.

    Das klingt nicht mehr nach dem langweiligen, aber dafür stabilen Tanker der es einst mal war.


    Meinungen?

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Meinungen?


    Es gibt mindestens zwei große Problemfelder für Heinz und anderer Premiumhersteller.


    Zum einen die sehr große Marktdominanz der Handelsketten, die mittlerweile mit Einkaufsallianzen den Herstellern entgegentreten:


    Zitat

    Hersteller geben an, Kostensteigerungen für Rohstoffe und Produktentwicklung weitergeben zu müssen; gleichzeitig ärgern sie sich über die Einkaufsallianzen, mit denen Handelsketten aus unterschiedlichen europäischen Ländern gemeinsam bessere Konditionen durchsetzen wollen, etwa für das Aktionsgeschäft.


    Edeka verhandelt im Bündnis AgeCore zusammen mit Coop (Schweiz), Intermarché (Frankreich), Colruyt (Belgien), Conad (Italien) und Eroski (Spanien). Rewe hat sich bei Coopernic mit E. Leclerc (Frankreich), Ahold Delhaize (Belgien, Niederlande) und Coop Italia zusammengetan. Der Markenverband wittert darin einen „Machtmissbrauch“. Die Händler entgegnen, über die Bündnisse lediglich gleiche Verhältnisse mit Handelskonzern wie der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) herstellen zu wollen, die länderübergreifend aktiv sind und international einkaufen.


    Quelle: https://www.supermarktblog.com…kampf-um-die-preishoheit/



    Dann gibt es noch das Problem das Preiskriege mit Produktkopien ganz gut durchgestanden werden:


    Zitat

    Offensichtlich rechnet Edeka aber damit, dass eine Einigung länger dauern könnte, und hat deshalb einen eigenen Ketchup entwickelt, der dem von Heinz (zumindest verpackungstechnisch) sehr nahe kommt. In den ersten Edeka-Märkten steht das Produkt seit kurzem im Regal, und zwar unter dem Namen „Papa Joe’s“.


    Quelle: https://www.supermarktblog.com…n-ketchup-krieg-mit-aldi/

  • Ich frage mich allgemein ob die Zeit der großen Lebensmittel-Marken nicht zu Ende geht.

    Die Eigenmarken sind schon echt ein Thema. Und die gibt es ja mittlerweile für alle Preisgruppen, von Billigprodukten bis zu Edelmarken.

    Klar, Coca-Cola hat noch keiner ordentlich kopieren können. Und ich kaufe auch brav weiter Heinz Ketchup. Aber wie lange noch?


    Wenn es so ist - wer profitiert dann von diesem Trend?

    Also der Verbraucher sicherlich, aber gibt es auch Firmen die Whitelabelprodukte für die Lebensmittelkonzerne herstellen?

    Das fände ich ganz interessant.

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    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Wenn es so ist - wer profitiert dann von diesem Trend?

    Also der Verbraucher sicherlich, aber gibt es auch Firmen die Whitelabelprodukte für die Lebensmittelkonzerne herstellen?

    Ich bin mir nicht sicher, ob der Verbraucher tatsächlich profitiert. Zumindest zu Aspekten der Qualität sind mir persönlich Markenprodukte bei Lebensmitteln schon so viel wert, dass ich jegliche Eigenmarken und seien sie noch so 'billig' vermeide.
    Eine der vielen 'Eigenmarken' ist schnell umbenannt aber die echten Marken haben einen Ruf zu gewinnen oder zu verlieren und daher rechne ich dort mit höheren Qualitätsstandards. Geht das nur mir so?

    Trotzdem sehe ich natürlich, dass die Masse der Käufer oft zu den Eigenmarken greift und teurere Markenprodukte besonders im Wurst-/Kühlbereich oft zum Ladenhüter werden, sichtbar am nahenden Verfallsdatum.


    Daher ist die Frage welche Unternehmen davon profitieren völlig berechtigt.

  • aber gibt es auch Firmen die Whitelabelprodukte für die Lebensmittelkonzerne herstellen?

    Ja, oft sind die Premiumhersteller mit im Spiel, allerdings ohne dabei den Premiumaufschlag zu verdienen. Ansonsten sind das eher kleine Mittelständler ohne Börsennotierung.

    Vom Prinzip her ist das vergleichbar mit dem Zuliefergeschäft für die deutschen Automobilhersteller. Schafft zwar Arbeitsplätze, aber keinen Burggraben.


    Ein schönes Beispiel ist dafür die (ehemalige) Traditionsmarke Schneekoppe, die nur noch als Markenlabel existiert. Die Produktion machen verschiedene kleine Zulieferbetriebe und der Vertrieb wird komplett von Aldi umgesetzt.


    Zitat

    Veröffentlichung von Insiderinformationen nach Artikel 17 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 Schneekoppe GmbH: Kooperation mit ALDI


    Buchholz i.d. Nordheide, 7.März 2019. Die Schneekoppe GmbH hat heute mit den Unternehmensgruppen ALDI Nord und ALDI SÜD eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. Im Rahmen der Kooperation sind ALDI Nord und ALDI SÜD berechtigt, Produkte unter „Schneekoppe“-Marken sowie Produkte aus dem Sortiment der Schneekoppe GmbH in Deutschland zu handeln. Die Schneekoppe GmbH gewährt hierzu ALDI Nord und ALDI SÜD eine Lizenz zur Nutzung der „Schneekoppe“-Marke. Unter Berücksichtigung der Lizenzeinnahmen aus der Kooperationsvereinbarung erwartet die Gesellschaft für den Zeitraum vom 1. November 2018 bis einschließlich 31. Oktober 2019 einen operativen Gewinn vor Steuern und Abschreibungen in der Größenordnung von EUR 0 bis EUR 200.000. Der operative Gewinn vor Steuern und Abschreibungen im genannten Zeitraum ist Bemessungsgrundlage für den Besserungsschein, der mit der von der Gesellschaft begebenen Anleihe (ISIN: DE000A1EWHX9) verbunden ist.


    Quelle: [link]https://www.schneekoppe.de/wp-…_Kooperation_mit_ALDI.pdf[/link]


    Bei der (ehemaligen) Traditionsmarke Moser Roth läuft das ähnlich.



    Eine der vielen 'Eigenmarken' ist schnell umbenannt aber die echten Marken haben einen Ruf zu gewinnen oder zu verlieren und daher rechne ich dort mit höheren Qualitätsstandards. Geht das nur mir so?

    Nach meiner Erfahrung wird bei den Eigenmarken dann der Discounter zum Qualitätslabel. Da heißt es dann eher der Earl Grey von Aldi statt von Windsor Castle.

  • Den Markennamen hat dann Aldi oder Lidl... zu verlieren, wenn ihre Produkte schlecht sind.

    Nach meiner Wahrnehmung hat gerade Aldi schon seit Jahrzehnten bei seinen Eigennamen sehr rabiat auf Qualitätsprobleme oder schlechte Bewertung bei Stiftung Warentest etc. reagiert. Das ist Teil ihres Geschäftsmodells.

  • Kraft Heinz jetzt zu 23 EUR.


    Langfrist hin oder her, aber zu dem Preis interessant. Sehe keinen Grund warum der Absatz stark einbrechen sollte.

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh