Deutsche Post und andere Paketdienste

  • Ich habe gestern einen Beitrag über einen DHL-Fahrer gesehen, der sagte, die Auslieferung gehe jetzt wesentlich schneller. Zum einen, weil keine Unterschrift mehr benötigt wird, zum anderen, weil das Paket an/vor der Tür abgegeben/abgelegt wird. Diese gesundheitsschonenden Prozesse können also auch beschleunigend sein.

    Staus in den Großstädten dürften auch weniger geworden sein....

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Hi wp,


    sorry, das ist jetzt schon ein bißchen her, aber Du hast gefragt warum ich FedEx mag. Also sind ein paar Gründe, aber im Wesentlichen weil sie soweit ich das verstanden habe der größte Freight Express Dienstleister sind wenn ich das richtig verstanden habe. Dann weil der Gründer noch an Bord ist, was ich generell gut finde und auch weil sie gewissermaßen ein Pionier oder der Pionier der Branche sind bzw. waren (z.B. Tracking). Außerdem fand ich sie davor schon billig, weil sie abgestraft wurden nachdem sie die Geschäftsbeziehung zu Amazon beendet haben, was ich aber nicht schlecht finde. Und außerdem glaube ich dass sie generell vom Wachstum bei E-Commerce profitieren sollten, ohne gleichzeigt im Gegensatz zu den nationalen Post-Dienstleistern vom Niedergang bei Briefen betroffen zu sein. Und nachdem sie so international sind, sollten sie von einem irgendwann wieder anziehenden Welthandel profitieren dürfen, ist meine Einschätzung. Ich hab die ersten gekauft als grad China-USA Handelskrieg auf der Agenda war, das war schonmal ein Minus bei denen, dann die Amazon-Sache und gleichzeitig müssen sie noch in Europa TNT integrieren, die haben sie vor ein paar Jahren übernommen und dann gab's gleich mal ein riesen IT-Problem. Meine praktischen Erfahrungen mit FedEx sind gleichzeitig sehr gut und ich mag die Marke. Außerdem finde ich die Branche an sich spannend und diese Overnight-Megahubs faszinierend. Und, ich glaube FedEx (natürlich auch UPS) hat einen wesentlich höheren Netzwerk-Wert, also Wiederbeschaffungswert sozusagen. Ich mag da ehrlich gesagt einiges daran. Warum FedEx und nicht UPS ist aber eher Geschmackssache. Ich dachte aber mich zu erinnern dass FedEx internationaler ist. Also wie gesagt, setze auf wieder anziehenden Welthandel, gutes Geschäft auch ohne Amazon oder gerade auch mit Konkurrenten von Amazon und hoffentlich irgendwann auch besseres Geschäft in Europa.


    Übrigens, ich mag auch die Deutsche Post, aber vor allem auch die Österreichische Post. Da vor allem weil ich sie immer noch als gewisse Monopole sehe. Die Deutsche Post z.B. darf regelmäßig das Porto erhöhen etc. Und Österreich, die Dt. Post hat's z.B. einige Jahre lang versucht aber sich dann zurückgezogen. Ich glaub dass beide aber vor allem die Österreichische eine große Dominanz in ihren Märkten haben und auch bei der letzten Meile sozusagen.

    When a management with a reputation for brilliance tackles a business with a reputation for bad economics, it is the reputation of the business that remains intact.


    W. B.


    Investment is most intelligent when it is most businesslike.


    B. G.

  • Deutsch Post beantragt Kurzarbeit.

    Hmm, ich dachte da brummts ohne Ende und die kommen nicht hinterher.

    Können die denn das "überflüssige" Personal nicht dort einsetzen wo man dringend MA braucht? Oder sind das alle nur Projektmanager? Blöd wenn zu viele Manager versuchen wenige MA zu managen.

    Pakete ausliefern oder Briefe austragen ist doch etwas anstrengender ;-)


    https://www.wiwo.de/unternehme…te-anmelden/25724952.html

  • Was ist denn mit der belgischen Bpost? Die fällt immer weiter, während die Deutsche Post steigt.

    Anfang und Ende 2019 muß es sehr schlechte Nachrichten gegeben haben, wenn man sich den Kursverlauf anschaut. Der belgische Staat hält die Aktienmehrheit.

    „Lasst uns doch die Quadratur des Kreises probieren.“Robert Habeck über sein Politikverständnis

  • Es gerüchtelt hier, dass Otto die Hälfte von Hermes an FedEx oder Alibaba abgeben wird...


    Finanzchefin Petra Scharner- Wolff gestern bei der Vorlage der Jahresbilanz:


    „Wir planen noch im laufenden Geschäftsjahr20/21 eine konkrete Vereinbarung....sogar eine Mehrheitsverkauf sei denkbar“.

    Und dann kam ganz viel Marketingsprech, wie: Qualität des Dienstleisters erhalten etc.


    Sprich: das ganze Geschäft ist zu personalintensiv und sie können nicht wie Amazon und co ihre Gewinne im Ausland nicht, oder niedrig versteuern.


    Link fehlte:

    https://www.logistik-watchblog…iesen-fedex-verkauft.html

  • Ich habe mal bei PostNL - der niederlaendischen Post geguckt.

    Derzeit bei 1,38 Euro.


    Der Umsatz ist stark geschrumpft ueber viele Jahre hinweg:

    Price Umsatz EBITDA ebitda% Gewinn Marge% op_cashflow op% op-investing cf op-invest cf% op+capex op+capex% bookvalue Dividende Mitarbeiter EPS

    2003 18.12 11,785,000,000 1,295,000,000 11.0% 300,000,000 2.5% 0.0% 0.0% 0.0% 5.84 0.47 163028 0.62
    2004 16.41 12,585,000,000 1,714,000,000 13.6% 667,000,000 5.3% 958,000,000 7.6% 668,000,000 5.3% 0.0% 5.13 0.47 130262 1.16
    2005 21.69 10,050,000,000 1,527,000,000 15.2% 770,000,000 7.7% 1,012,000,000 10.1% 728,000,000 7.2% 0.0% 4.86 0.52 128307 1.39
    2006 26.77 9,948,000,000 1,705,000,000 17.1% 827,000,000 8.3% 794,000,000 8.0% 1,832,000,000 18.4% 0.0% 6 0.6 139222 1.62
    2007 23.21 10,885,000,000 1,627,000,000 14.9% 780,000,000 7.2% 624,000,000 5.7% 620,000,000 5.7% 255000000 2.3% 4.15 0.7 161582 1.67
    2008 11.3 6,926,000,000 1,362,000,000 19.7% 556,000,000 8.0% 525,000,000 7.6% 326,000,000 4.7% 271000000 3.9% 4.28 0.28 154085 1.26
    2009 18.11 6,208,000,000 969,000,000 15.6% 281,000,000 4.5% 316,000,000 5.1% 131,000,000 2.1% 160000000 2.6% 3.97 0.45 159663 0.65
    2010 16.63 7,053,000,000 601,000,000 8.5% 66,000,000 0.9% 241,000,000 3.4% 91,000,000 1.3% 70000000 1.0% 4.68 0.48 77155 0.78
    2011 2.19 7,246,000,000 -127,000,000 -1.8% -270,000,000 -3.7% 191,000,000 2.6% 33,000,000 0.5% 2000000 0.0% 5.75 0.18 65508 0.81
    2012 2.92 4,330,000,000 969,000,000 22.4% 656,000,000 15.2% -56,000,000 -1.3% -212,000,000 -4.9% -260000000 -6.0% 0.91 0 66411 1.54
    2013 4.15 4,163,000,000 157,000,000 3.8% -170,000,000 -4.1% 75,000,000 1.8% 492,000,000 11.8% -40000000 -1.0% 2.43 0 59280 -0.39
    2014 3.1 3,465,000,000 487,000,000 14.1% 225,000,000 6.5% 202,000,000 5.8% 141,000,000 4.1% 119000000 3.4% -1.54 0 56221 0.51
    2015 3.5 3,461,000,000 437,000,000 12.6% 149,000,000 4.3% 214,000,000 6.2% 135,000,000 3.9% 123000000 3.6% -1.35 0 49174 0.34
    2016 4.09 3,413,000,000 487,000,000 14.3% 279,000,000 8.2% 110,000,000 3.2% 653,000,000 19.1% 15000000 0.4% -0.51 0.12 46456 0.63
    2017 4.08 2,725,000,000 343,000,000 12.6% 148,000,000 5.4% 122,000,000 4.5% 11,000,000 0.4% 21000000 0.8% -0.18 0.23 44263 0.33
    2018 2 2,772,000,000 266,000,000 9.6% 33,000,000 1.2% 29,000,000 1.0% -19,000,000 -0.7% -66000000 -2.4% 0.07 0.24 37785 0.2
    2019 2.01 2,844,000,000 297,000,000 10.4% 4,000,000 0.1% 210,000,000 7.4% 104,000,000 3.7% 144000000 5.1% 0.1 0.08 46303 0.01
    2020 1.37 -0.04 2020 0.08 -0.03

    Wie man sieht, seit 2004 ein "Terminal Decliner"?


    Vielleicht ist die Liberalisierung des Postgeschaeftes ein Problem, das von Anlegern immer noch skeptisch beaeugt wird?

    Es gibt ja jede Menge Konkurenz bei der Paketzustellung.

    Auch Amazon will mitmischen, und gibt es da nicht die Zukunfts-Visonaere Idee, dass Quadrokopter Dronen die Post von Amazon liefern?

    Noch haben die Staatlichen Postdienstleister das Monopol bei Briefen.

    Mit Briefen gibt es auch grosse Din A4 Briefe, und da werden gerne Buecher oder Kleinzeug geschickt.

    Es macht bei der deutschen Post 2/3 des Geschaeftes aus, die Briefzustellung.


    Nun ist nicht jeder Ex-staatlicher Postdienstleister gleich betroffen. Man erkennt ja am Umsatz wie es fuer den jeweiligen Dienstleister lief.

    Die deutsche Post zum Beispiel hatte Umsatz-Zuwachs:

    Price Umsatz EBITDA ebitda% Gewinn Marge% op_cashflow op% op-investing cf op-invest cf% op+capex op+capex% bookvalue Dividende Mitarbeiter EPS
    2003 16.32 40,017,000,000 3,902,000,000 9.8% 1,309,000,000 3.3% 0.0% 0.0% 0.0% 4.58 0.44 348781 1.18
    2004 16.86 43,168,000,000 4,473,000,000 10.4% 1,588,000,000 3.7% 2,382,000,000 5.5% 1,997,000,000 4.6% 0.0% 5.49 0.5 346410 1.43
    2005 20.52 44,594,000,000 4,660,000,000 10.4% 2,235,000,000 5.0% 3,624,000,000 8.1% -1,428,000,000 -3.2% 0.0% 6.49 0.7 502545 1.99
    2006 22.9 60,545,000,000 4,905,000,000 8.1% 1,916,000,000 3.2% 3,907,000,000 6.5% 1,210,000,000 2.0% 0.0% 8.98 0.75 520112 1.6
    2007 23.31 54,043,000,000 4,267,000,000 7.9% 1,389,000,000 2.6% 5,178,000,000 9.6% 4,125,000,000 7.6% 3248000000 6.0% 9.33 0.9 536350 1.15
    2008 11.81 54,474,000,000 1,147,000,000 2.1% -1,688,000,000 -3.1% 1,941,000,000 3.6% 1,500,000,000 2.8% 281000000 0.5% 9.16 0.6 512536 1.4
    2009 13.55 46,201,000,000 2,116,000,000 4.6% 644,000,000 1.4% -584,000,000 -1.3% -3,294,000,000 -7.1% -1758000000 -3.8% 6.47 0.6 451515 0.53
    2010 12.7 51,388,000,000 4,411,000,000 8.6% 2,541,000,000 4.9% 1,927,000,000 3.7% 1,935,000,000 3.8% 753000000 1.5% 6.76 0.65 418946 2.1
    2011 11.88 52,829,000,000 3,245,000,000 6.1% 1,163,000,000 2.2% 2,371,000,000 4.5% 1,242,000,000 2.4% 655000000 1.2% 8.69 0.7 423502 0.96
    2012 16.6 55,512,000,000 4,273,000,000 7.7% 1,640,000,000 3.0% -203,000,000 -0.4% -1,900,000,000 -3.4% -1842000000 -3.3% 9.11 0.7 473626 1.37
    2013 26.5 54,912,000,000 ? ? 2,091,000,000 3.8% 2,989,000,000 5.4% 1,224,000,000 2.2% 1608000000 2.9% 9.88 0.8 480006 1.73
    2014 27.05 56,630,000,000 ? ? 2,071,000,000 3.7% 3,040,000,000 5.4% 1,953,000,000 3.4% 1290000000 2.3% 8.15 0.85 488824 1.71
    2015 25.95 59,230,000,000 4,057,000,000 6.8% 1,540,000,000 2.6% 3,444,000,000 5.8% 1,982,000,000 3.3% 1340000000 2.3% 7.76 0.85 497745 1.27
    2016 31.24 57,334,000,000 4,811,000,000 8.4% 2,639,000,000 4.6% 2,439,000,000 4.3% 796,000,000 1.4% 473000000 0.8% 9.11 1.05 508036 2.19
    2017 39.75 60,444,000,000 5,083,000,000 8.4% 2,713,000,000 4.5% 3,297,000,000 5.5% 1,206,000,000 2.0% 1094000000 1.8% 9.15 1.15 519544 2.24
    2018 23.91 61,550,000,000 6,507,000,000 10.6% 2,075,000,000 3.4% 5,796,000,000 9.4% 3,019,000,000 4.9% 3147000000 5.1% 10.32 1.15 547459 1.69
    2019 34.01 63,341,000,000 7,859,000,000 12.4% 2,623,000,000 4.1% 6,049,000,000 9.5% 3,909,000,000 6.2% 2437000000 3.8% 11.02 1.25 546924 2.13
    2020 26.78 11.43 2020 1.25 1.77

    (Natuerlich gab es EBITDA Zahlen fuer 2013/2014, ist halt mal wieder ein Datenbank-Problem bei der Anzeige.....

    Eine Datenbank zu pflegen ist schlimmer als einen Sack Floehe zu hueten.)


    Das Jahr 2011 ist mir bei anderen Post Aktien aufgefallen, man sieht auch bei der deutschen Post ist 2011 nicht so gut,

    Da lief es irgendwie schlecht fuer Post Geschaeft, obwohl das ja gar nicht die Krisenjahre 2008/2009 waren.


    Ich habe ein interessantes Dokument von der niederlaendischen PostNL gefunden, es beinhalten einen Europaeischen Laendervergleich.

    BPost ist auch darin, die deutsche Post auch.

    Dort wird in Stichpunkten Unterschiede erklaert.


    Hier ist etwas interessantes gleich im Foreword:

    "We notice overall higher mail volume decline and strong parcel volume growth in all markets. Also,

    substantial financial support is given to many postal operators. I hope the perspective offered is helpful."

    Hier das Dokument:

    https://www.postnl.nl/Images/E…view-2019_tcm10-22110.pdf

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

    4 Mal editiert, zuletzt von Joe ()

  • Hab meine EXOR-Order gestrichen und dafür Österreichische Post eingegeben. Finde EXOR eigentlich generell schon noch interessant, aber ob man die grad kaufen muss obwohl es gerade Razzien bei Fiat und Iveco gab (gestern glaub ich, wegen Diesel..) und der Kurs sicht kaum bewegt hat, ich weiß ja nicht.

    Die Österreichische Post finde ich ja schon länger interessant, gerade das Paket-Geschäft sollte nicht sonderlich unter der aktuellen Situation leiden, eher profitieren. Ob diese bank99 was wird, weiß ich nicht. Vielleicht profitieren die auch, sollten im Wesentlichen noch keine Kredite vergeben haben und somit auf Angriff schalten können wenn anderen Banken jetzt defensiver sind. Andererseits weiß ich nicht ob man zur Zeit generell in's Bankgeschäft einsteigen muss..

    Meinungen immer gerne, obwohl die jetzt schon gekauft sind.

    When a management with a reputation for brilliance tackles a business with a reputation for bad economics, it is the reputation of the business that remains intact.


    W. B.


    Investment is most intelligent when it is most businesslike.


    B. G.

  • Oh, ich sehe grade die sind ja wieder auf ihr März-Tief zurück gekommen.

    Muss ich mal ins Tool stecken.


    Aber was ist der Grund für den neuerlichen Absturz? 0% seit März, das ist ja mehr als grauenhafte RS...

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  • Eine kleine, aber feine Auswahl an europ. Postunternehmen ist mein Lieblings-Short auf struktureller Basis.

    Warum? Gut, dass Du fragst!


    Hier sieht man "die Experten", die es seit Jahrzehnten nicht geschafft haben sich vom Briefgeschäft unabhängiger zu machen. (Deutschland hier mal Klassenprimus. Die haben DHL (amerikanisch) für 2Mrd. gekauft - liefert heute 2-3Mrd. EBIT p.a. - so viel zum "Volks-Bashing" dass dt. Unternehmen nur Geld in den USA versenken... )

    pasted-from-clipboard.png


    Die Anzahl an Briefen pro Kopf fällt jedes Jahr (glaube knapp 10% in 2018, bitte nicht auf die Zahl festnageln). Das meiste ist Werbung, die jeder von uns gleich wegschmeißt (nicht schade drum und gut für die Umwelt). Ja klar, die erhöhen die Preise regelmäßig, aber das beschleunigt nur den Wechsel zu Email (Schönen Gruß an die Tabakbranche).


    Hier eine Übersicht wer wie viele Briefe bekommt. Die Ösis haben noch schön Platz nach unten zum Schnitt (der auch weiter fällt).

    pasted-from-clipboard.png


    Zu guter Letzt sollte man sich den operating leverage im Briefgeschäft verdeutlichen. Was passiert mit den Kosten, wenn die Anzahl an Briefen zurückgeht? Genau, nichts. Ich kann den Briefträger nicht feuern solange er einen einzigen Brief zustellen muss. --> Brutal: Umsätze knicken weg und die Kosten geben nicht (oder kaum) nach.


    M.M. nach bleiben die Postler (nicht alle!) für Short Seller "the gift that keeps on giving".

  • Wunderbarer Post von Dir, Cauteinvest !


    Also das mit dem schrumpfenden Briefmarkt habe ich grundsaetzlich verstanden, aber was mich wundert ist:

    Warum steigt die deutsche Post so stark (top 10% der steigenden Aktien), und die Oesterreichische Post ist ganz am Boden?

    Ich sehe zwar, dass die Deutsche post mehr Pakete per capita hat, aber ein hohes Briefvolumen hat die deutsche Post ja auch, und diese Kosten verschwinden fuer die deutsche Post doch genausowenig wie fuer die Oesterreichische?

    Dann noch die Niederlaendische Post steigt stark (top 10% der steigenden Aktien), aber die belgische Post liegt am Boden wie die Oesterreichische. Royal Mail Chart eher durchwachsen, eher schlecht als Marktkonform, aber Royal mail steht beim Paketvolumen aehnlich da wie die deutsche Post und hat niedrigeres mail volumen (ist niedriger besser? Nun, hoeher bedeutet mehr Gewinn, aber hoeher bedeutet auch: es kann noch schoen tief nach unten gehen, die Verluste komen erst noch)


    Es sollte doch ueberall das gleiche strukturelle Problem vorherrschen: Brieftraeger braucht man so oder so, egal wie hoch das Briefvolumen ist.


    Sind es staatliche Regulierungen, die z.B. der deutschen Post mehr Porto-erhoehungen erlauben als der Oesterreichischen? Oder ist es einfach nur hoechst irrational von der Boerse? Oesterreichische Post ist etwas schlechter als die deutsche Post, aber so ein extremer Unterschied beim Chart - komisch, findest Du nicht?

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

    2 Mal editiert, zuletzt von Joe ()

  • Wobei ich einige Fintech Startups kenne, die auf "echte" Briefe zur Kundengewinnung schwören weil das aktuell deutlcih effektiver ist als z.B. EMail Kampagnen....

  • Kleine Anekdote am Rande, habe heute das erste Mal die Briefverfolgung eines Einschreibens mit Rückschein ausprobiert. Demnach wurde die am 15.7. aufgegebene Sendung erst heute, 9 Tage später, dem Empfänger ins Postfach gelegt. Sonntagsleerung von Briefkästen gibt es nicht mehr und Montags sieht man hier auf dem Land eigentlich kaum noch Postboten ...

    Auch unsere Gedanken sind wircksame Factoren des Universums. Novalis


    Everything will be allright!

  • Das geht in der Stadt flotter, Mi 7:xx ein TAN-Gerät online bestellt, Do Mittag im Briefkasten :thumbsup:

    »In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.«
    »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.«
    »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.«
    Buffett

  • Wobei ich einige Fintech Startups kenne, die auf "echte" Briefe zur Kundengewinnung schwören weil das aktuell deutlcih effektiver ist als z.B. EMail Kampagnen....

    Meines Wissens liegt das am Preis. Die Plattformen (Facebook, Alphabet, Linkedin, etc.) haben in den letzten Jahren die organische Reichweite stark eingeschränkt und die Werbepreise ordentlich erhöht. E-Mail SPAM ist wegen der sehr kleinen Conversion Rate nur bei Produkten mit sehr hoher Marge rentabel. Folglich ist Briefwerbung nun die günstige Alternative.

  • Zu guter Letzt sollte man sich den operating leverage im Briefgeschäft verdeutlichen. Was passiert mit den Kosten, wenn die Anzahl an Briefen zurückgeht? Genau, nichts. Ich kann den Briefträger nicht feuern solange er einen einzigen Brief zustellen muss. --> Brutal: Umsätze knicken weg und die Kosten geben nicht (oder kaum) nach.


    Aus meiner Erfahrung ist der Gesetzgeber in Deutschland dabei recht flexibel. Die Post darf durchaus an weniger Tagen zustellen wenn die Nachfrage gesunken ist und kann so Bezirke zusammenlegen und damit wiederum Personal einsparen.

  • Aus meiner Erfahrung ist der Gesetzgeber in Deutschland dabei recht flexibel. Die Post darf durchaus an weniger Tagen zustellen wenn die Nachfrage gesunken ist und kann so Bezirke zusammenlegen und damit wiederum Personal einsparen.

    Eigentlich hat er da keine Flexibiltät. Lt. Grundgesetz ist der Bund zur Sicherstellung "gleicher Lebensverhältnisse" im Bund verpflichtet. Da zum Beispiel einige Gewerbe von der täglichen Postzustellung abhängig sind, würde ich das einmal darunter subsumieren.

    Und irgendwann werden sie feststellen, dass man gendergerechte Sprache nicht essen kann (fefe).

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  • Ich nehme an, irgendwann wird man keine Briefe mehr so ohne weiteres bekommen koennen.

    In der dominikanischen Republik wollte ich mal vor ein paar Jahren einen Brief abschicken, war etwas wichtiges wo meine Unterschrift drauf sein musste, und eingescannt wurde nicht akzeptiert.

    Weit und breit kein Postamt in der Kleinstadt, mit vielleicht 50.000 Einwohnern, und es wusste auch niemand wie ich den Brief abschicken kann. Mir wurde immer wieder vorgeschlagen, den Brief doch einzuscannen, das kommt garantiert an ("no te preocupes").

    Ich glaube schon, dass es in Santo Domingo durchaus noch moeglich ist einen Brief abzuschicken, aber schon vor 10 Jahren war im Postamt von Barahona (= Hauptstadt des Suedens) gaehnende Leere (Ich musste den Postbeamten mal aufwecken). Wer schreibt schon Briefe oder Postkarten? (Allenfalls Touristen, die geben sowas an der Rezeption im Hotel ab, und keine Ahnung was das Hotel dann damit macht. Das ist genauso ein ungeloestes geheimnisvolles Raetsel wie die ganzen verschwundenen Nuckel, welche die Babies ausspucken und die dann verloren gehen. Wenn jedes Baby durchschnittlich 10 Nuckel verliert (Jede Mutter kann das bestaetigen) und diese biologisch kaum abbaubar sind, muessten die Strassen doch voller Nuckel sein? Und niemals wird auch nur ein einziger Nuckel irgendwo gesehen. Nichts davon macht Sinn).

    Letztlich hatte ich den Brief jemanden anvertraut, der nach Deutschland flog, und der hat ihn dann fuer mich in Deutschland eingeworfen.

    Jedenfalls, die Postzustellung ist in der dom.Rep. wohl zumindest teilweise ausgestorben - und es geht auch.


    Wichtig ist dann nur noch, dass die Regierungen oder Banken oder sonstige Behoerden den eingescannten Brief (e-mail) oft akzeptieren als "zugestellt".

    Vielleicht gibt es dann dennoch die Moeglichkeit per kurier etwas zuzustellen, mit entsprechenden kosten. Vielleicht bei Gerichtssachen, oder Kuendigungen, also wirklich scharfen Mitteilungen, die es auch wert sind mitgeteilt zu werden.


    Dieses "Irgendwann" kann allerdings noch eine Weile auf sich warten lassen, und in der Zwischenzeit wird es wohl so sein wie Cauteinvest es darstellt.

    Jedenfalls ist dieses "irgendwann" in der Dom.Rep. laengst angekommen, und Gesetze die im Weg waren, die waren dort noch nie ein Problem.

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

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