Deutsche Euroshop

  • Das ist praktisch genau der Höchstkurs vom letzten Sommer, aber noch unter den 25 Euro vor Corona.

    Am Bieterkonsortium ist mit Oaktree die Firma von Howard Marks beteiligt.

    Was macht ihr damit? Wenn das Angebot abgelaufen ist, droht die Aktie wieder zu fallen. Squeeze-Out oder BuG sei nicht geplant. 50% Annahmequote ist derzeit Bedingung, d.h. so daß das Bieterkonsortium eine Mehrheit hat, aber auch das kann glaube ich noch aufgeweicht werden (wenn man daran Zweifel hat, müßte man ggf. jetzt verkaufen, Kurs um 22€). Ich schätze mal, daß sie so viel bekommen, aber lange nicht genug, als daß man auf weitere Strukturmaßnahmen spekulieren könnte.

    1€ Dividende ist bei Ex-Kurs von 21,50€ noch 4,65% Rendite. Falls es einmal wieder 1,55€ werden würden, wären das stolze 7,2%.

    Langfristig hätte ich mir mehr erhofft, aber das wäre m.E. gerade so das Minimum, ab dem man annehmen kann oder nicht. Ist auch die Frage, worin dann tauschen.


    Immobilienaktien sind allgemein im starken Sinkflug (siehe Immobilien-Thread), also Wohnimmobilien, aber auch Gewerbeimmobilien. Die Einkaufszentrenbetreiber notieren ja ohnehin in der Regel schon weit unter NAV. Andere haben besser abgeschnitten als Euroshop. Das wundert vom Tief aus nicht, da Euroshop konservativer unterwegs ist, aber teils leider auch, was den Vergleich zu den Prä-Corona-Kursen angeht, z.B. Eurocommerial, Wereldhave oder Hammerson, seufz. Die steigen heute auch mit. Insofern haben die Bieter die Kursschwäche bei Euroshop gut ausgenutzt.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Vielleicht kein Fehler. Ich ahne auch, daß in den nächsten Tagen der Abschlag eher wieder größer werden wird. So war es jedenfalls oft. Vielleicht auch wegen der Leerverkäufer (Euroshop war einmal eine der am meisten leerverkauften Aktien), die sich jetzt ihre Position schließen werden. Die Wahrscheinlichkeit, daß das Angebot erfolgreich sein wird, schätze ich als hoch ein. 20% hält Alexander Otto bereits, also benötigt man nur 30%/80% = 37,5% der restlichen Aktionäre.


    Man müßte mal einen Bewertungsvergleich anstellen mit anderen Shopping-Center-Aktien, was Kurs/FFO, Dividendenrendite und Abschlag zum NAV angeht. Letzterer ist bei Euroshop immer noch extrem hoch mit 41,5%, und das trotz niedriger Verschuldung. (Anmerkung: ausgewiesener Buchwert und EPRA-NTA unterscheiden sich erstaunlicherweise durchaus). Man könnte auch als Dividendenwert mit anderen seit Anfang des Jahres abverkauften Immobilienwerten vergleichen, wobei ich nur welche nehmen würde ohne hohe Verschuldung, wegen der Belastung durch künftige Refinanzierung zu steigenden Zinsen.


    Vielleicht kann man auch wieder einsteigen nach Ablauf des Angebots.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • ...

    Der Vorstand der Deutsche EuroShop AG, Hamburg („Gesellschaft“), plant, auf der kommenden ordentlichen Hauptversammlung, die im August 2023 stattfinden soll, eine Dividende in Höhe von 2,50 € je Aktie (+150 % gegenüber der im Vorjahr gezahlten Dividende) vorzuschlagen, um den Aktionären Teile der während der Corona-Pandemie aus Vorsichtsgründen einbehaltenen Gewinne auszuschütten. Darauf haben sich Vorstand und die Mitglieder des Aufsichtsratspräsidiums heute verständigt. Beruhend auf der Zahl der 76.464.319 ausgegebenen Aktien entspricht dies einem aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2022 auszuschüttenden Betrag von 191.160.797,50 €.

    ...

    Kurs: 18,64 Euro auf Xetra am 05.04.2023

    Dividende: 2,50 Euro

    Dividendenrendite: 13,4%


    Die Meldung ist vom 31.03.2023.


    Es muss um den Immobiliensektor wirklich schlimm aussehen, wenn es den Kurs kaum nach oben hieft...

    3.) Gib nie mehr für einen Erwerb aus, als absolut nötig
    16.) Geschäft ist Geschäft (... bis sich ein besseres anbietet)
    218.) Kauf nie ohne zu wissen, was Du kaufst

  • Schon gesehen - jedoch ist das auch als Nachzahlung zu verstehen. Vor Corona gab es 1,50€ und mehr wird der nachhaltig zu erwartende Betrag auch nicht sein. Vielleicht ist es in der internen Planung auch nur der eine Euro vom letzten Jahr und die 1,50€ sind die kumulierte Nachzahlung für 2019(!) und 2020. Denn 2019 waren bereits 1,55€ vorgesehen gewesen, bevor die Dividende gestrichen wurde. Dieses Geld ist nicht verschwunden, DES hatte nie negativen Cashflow. Die Mieten liefen ja weiter, vielleicht mit ein paar Monaten mit niedrigerer Eintreibrate.

    Die gestiegenen Zinsen treffen eben auch DES, trotz der relativ niedrigen Verschuldung, und dafür wird das Geld wohl benötigt werden? Anders kann ich es mir nicht erklären. Dementsprechend wäre die Dividendenrendite nicht so berauschend. Oder wurde klar kommuniziert, was als Basisdividende zu verstehen ist?

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • also ich kann von einem ECE Objekt in Heilbronn berichten. Viele Läden leer und hauptsächlich Nagelstudios oder null acht fünfzehn Läden.

    Viele leere Läden wurden zu Wlan chill Zone umgebaut und jetzt ist sogar eine Ladenfläche mit Spielautomaten (Box-Dings bums) befüllt.

  • ...Oder wurde klar kommuniziert, was als Basisdividende zu verstehen ist?

    ...um den Aktionären Teile der während der Corona-Pandemie aus Vorsichtsgründen einbehaltenen Gewinne auszuschütten...

    Also Nachzahlung im Prinzip.


    Manchmal hilft lesen und damit meine ich mich selbst. In der Meldung steht auch noch:

    ...

    Die Gesellschaft prüft darüber hinaus Möglichkeiten, ihre Ausschüttungsfähigkeit weiter zu steigern, sofern ihre Liquiditätslage dies zum gegebenen Zeitpunkt zulässt. Zu diesem Zweck plant die Gesellschaft, im Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022 Gewinnrücklagen in Höhe von 669,9 Mio. € aufzulösen. Um sicherzustellen, dass der Gesellschaft für den fortlaufenden Betrieb des operativen Geschäfts, zur Erfüllung von Anforderungen aus Kreditverträgen mit finanzierenden Banken sowie für die Umsetzung geplanter Investitionen im Einklang mit der jeweils aktuellen Unternehmensplanung eine angemessene Liquiditätsreserve (Mindestliquidität) von derzeit 100 Mio. € zur Verfügung steht, hat die Gesellschaft mit der Großaktionärin Hercules BidCo GmbH, Hamburg, und damit einer nahestehenden Person im Sinne von § 111a AktG, einen Darlehensvertrag abgeschlossen. Danach gewährt die Hercules BidCo GmbH der Gesellschaft ein zinsloses Darlehen, sofern ein mit ihrer Stimmenmehrheit gefasster Gewinnverwendungsbeschluss auf der kommenden oder zukünftigen Hauptversammlungen der Gesellschaft zu einem Unterschreiten der jeweils geltenden Mindestliquidität führen sollte. Die aus Sicht des Vorstands und des Aufsichtsrats angemessene Mindestliquidität wird anhand der Unternehmensplanung regelmäßig neu bewertet. Die entsprechende Darlehensfazilität umfasst anfänglich 500,0 Mio. € und ist grundsätzlich auf unbestimmte Zeit geschlossen. Der Betrag der Fazilität reduziert sich über die Laufzeit um 50 % der Jahresüberschüsse der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2023 oder zukünftige Geschäftsjahre, Dividendenausschüttungen, die von der Hauptversammlung im Einvernehmen mit Vorschlägen der Verwaltung beschlossen werden sowie Beträge, die aufgrund von Beschlüssen der Hauptversammlung wieder den Gewinnrücklagen zugeführt werden. Der Darlehensvertrag steht noch unter Vorbehalt der Zustimmung des Aufsichtsrats der Gesellschaft (unter Beachtung etwaiger Interessenkonflikte einzelner Aufsichtsratsmitglieder). Es ist derzeit vorgesehen, die Zustimmung des Aufsichtsrats zu dem Vertragsschluss spätestens in der nächsten regulären Aufsichtsratssitzung einzuholen, die für den 25. April 2023 geplant ist und in der auch über die Billigung des Jahresabschlusses entschieden werden soll.

    Also eigentlich reden wir bei 669,9 Mio Euro von 10,84 Euro je Aktie.
    Jetzt kann ich nicht erkennen, ob ich da jetzt die 2,5 Euro einrechnen muss oder abziehen soll.

    Aber rechnen wir mal mit 10,84 Euro. Das macht dann eine Dividendenrendite von 57,7% bei Kurs 18,80 Euro am 06.05.2023.


    Hört sich natürlich wieder mal geil an aber die Frage ist, was übrig bleibt:

    Das operative Geschäfts von DES natürlich zzgl. dem zinslosen Kredit-Joker, den die Gesellschaft ziehen könnte, falls ihnen Geld fehlt. Dieser reduziert sich aber über die Zeit aber nimmt ein gefühltes Risiko raus. Die Großaktionärin ist sich also relativ sicher, dass es weiterhin gut läuft bei DES.
    Die Pandemie ist erst einmal aus und bekommen wir vermutlich nicht mehr so schnell wieder rein. ;-)
    Dieses Risiko würde ich nicht noch einmal betrachten wollen.


    Aktueller Referenzkurs 18,80 Euro:

    Es verbleiben dann ca. 27,94 Euro EK, falls die 669,9 Mio Euro komplett ausgeschüttet werden.

    Daraus folgt ein KBV von 0,28 bei Kurs 7,96 Euro, falls jetzt ausgeschüttet würde.
    Bei aktuellem Kurs ist das KBV bei 0,48


    Gegenargument: Immobilienaktien sind aktuell Teufelszeug :evil:


    Wo ist mein Denkfehler? :/

    3.) Gib nie mehr für einen Erwerb aus, als absolut nötig
    16.) Geschäft ist Geschäft (... bis sich ein besseres anbietet)
    218.) Kauf nie ohne zu wissen, was Du kaufst

  • Korrektur:


    Es gab im Februar 2023 eine Kapitalerhöhung auf 76.464.319 Stückaktien (vorher 61.783.594).


    Referenzkurs am 06.04.2023: 18,72 Euro

    Damit sind die 669,9 Mio Euro nur noch 8,76 Euro pro Aktie und damit eine potentielle Dividendenrendite von 49,4%.


    Aktuelles KBV: 0,60

    KBV nach Ausschüttung: 0,44

    3.) Gib nie mehr für einen Erwerb aus, als absolut nötig
    16.) Geschäft ist Geschäft (... bis sich ein besseres anbietet)
    218.) Kauf nie ohne zu wissen, was Du kaufst

  • Du warst schneller mit der Aktienzahl. Aber warum haben sie denn überhaupt eine Kapitalerhöhung gemacht? Das ergibt doch keinen Sinn, erst KE und dann eine riesige Dividende. Wie so vieles nicht:

    Kapitalerhöhung bei niedrigem Börsenkurs, um Beteiligungen auszubauen. Da wird shareholder value vernichtet?

    Künftig hohe Verschuldung bei stark gestiegenen Zinsen? Das ganze bei problematischen Einzelhandelsimmobilien, für die es in Zukunft nicht leichter wird als bereits zuvor.


    Der GB 2022 wird erst Ende April veröffentlicht, daher kann man noch gar nicht sagen, wie die aktuelle Bilanz aussieht.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin