Wie bewertet man eigentlich Banken?
Da es keinen Umsatz gibt, und ich mir unter EBIT (Ergebnis vor Zinsen?! ) ebensowenig vorstellen kann wie unter dem Cashflow, auch wenn das sicherlich nach IFRS alles "irgendwie" definiert sein wird, und der Gewinn auch sehr stark von den Buchhaltungsregeln abhängt, wann etwas wertberichtigt werden muß und wann nicht, schlage ich vor:
- Die Dividendenrendite an erster Stelle, denn die muß verdient werden, ohne Wenn und Aber. Im 19. Jahrhundert hatte sie glaube ich auch diese Bedeutung: die weit entfernten Anleger, die eine Firma nicht einschätzen konnten und kein Vertrauen in die Bilanzierung hatten (damals gab es sicherlich noch weniger regulatorische Standards als heute), konnten so erkennen, daß der Gewinn "echt" ist.
- Das KBV. Auch wenn der Buchwert ebenso von Bewertungen abhängt, z.B. wann muß ein Kredit abgeschrieben werden, oder die Bilanzierung von Anleihen als held-to-maturity, dürfte er in dieser Branche die relativ größte Bedeutung haben.
- Statt des Gewinns könnte man zumindest für eine Mehrjahresbetrachtung die Gesamtergebnisrechnung heranziehen, d.h. die Veränderung des Buchwertes zuzüglich Dividenden, sofern es keine Kapitalerhöhung oder Aktienrückkäufe gab.
Seit der GFC bin ich gut damit gefahren, Banken einfach komplett zu meiden (zumindest die Aktien, nicht die Anleihen) - obwohl sie damals antizyklisch aussahen.