Dalata Hotel Group

  • Dalata Hotel Group aus Irland scheint derzeit die günstigste Hotel-Aktie zu sein. Die haben 3-4 Sterne Stadthotels in Irland und im UK.

    KBV 0,56

    TTM-KGV 7,75

    Dividende 3,4%

    KUV 1,40

    Die Aktie ist die letzten Tage wie viele andere nach oben geschossen (diese Woche von 2,79 auf jetzt 3,26 Euro)

    2019 wurde eine Marge von 18,2% verdient; schon in den beiden Vorjahren ein Rekordwert von 19,1% und 19,2% - wohlgemerkt netto. Scheint sehr viel, oder ist das in der Hotelbranche üblich? Es war nämlich nur 9-11% Eigenkapitalrendite, scheint also keine Überrendite zu sein und könnte nachhaltig erzielbar sein. Die sind erst 2014 an die Börse gegangen, anfänglich haben sie noch Verluste gemacht.

    „Lasst uns doch die Quadratur des Kreises probieren.“Robert Habeck über sein Politikverständnis

  • Sieht bei mir im Tool ok aus, aber auch nicht wirklich berauschend.

    Allerdings habe ich auch eine Reihe Abschläge angesetzt um der zu erwartenden Eintrübung gerecht zu werden.


    WIrd die Divi denn gehalten?

    Vermutlich nicht oder?

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • In deren Fonds finden sich einige Bekannte, u.a. KSB und Bayer. Dalata war Ende April sogar Top-Position mit 4,3%, Ende Mai nur noch 3,0%. Sie haben den Kurssturz auf unter 2€ also zum Aufbau genutzt genutzt und schon wieder reduziert. Die größte Position Costain fanden sie schon im Oktober 17 günstig, seither -84% und Kapitalerhöhung, welche die Aktienzahl um das 2,5fache erhöhte (heute +8%), SES auch (Juli 18), seither -63%.


    Interessante Alternativen im Hotelsektor wären neben der hier bekannten IFA Hotel noch die Compagnie des Alpes (halb Skiresorts, halb Freizeitparks), mit KGV unter 10 bzw. 7,0 ohne das bereits corona-beeinflußte letzte Halbjahr, das Ende März endete. Ich hatte mir das aufgehoben für eine Watchlist für die zweite Welle des Corona-Pessimismus, die jetzt bereits anstehen könnte. Bloß bin ich mir selbst nicht mehr sicher, ob diese Tourismus-Aktien wirklich Schnäppchen sind. Wie bereits im Thread "Corona und die Folgen für die Börse" schon dargestellt: wenn der Tourismus auf Jahre hinaus (halb-)tot ist, dann sind sie es eher nicht, und man müßte sich fragen, wer das überhaupt überlebt.

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  • wenn der Tourismus auf Jahre hinaus (halb-)tot ist, dann sind sie es eher nicht, und man müßte sich fragen, wer das überhaupt überlebt.

    Das ist die Masterfrage.


    Sollte der Tourismus in einem oder meinetwegen zwei Jahren wieder auf seine alte Trajektorie des (exponentiellen) Wachstums zurück kehren -> alles gut, dann kann man große Läden kaufen, die überleben werden, und ggf. sogar vom Tod der Kleinen profitieren.


    Was aber wenn nicht?

    Was wenn Corona nun irgendwelche "Zweitrundeneffekte" auslöst?

    zB dass Reisen weniger als vorher ein Statussymbol ist (Bauernhof in Österreich war doch eher uncool vor Corona, Tauchen auf den Melediven oder Beach in Florida schon besser...).

    Oder dass die Leute merken dass die Entschleunigung doch gut tut und es regional auch Spaß macht zu reisen.

    Oder dass die Hotels wegen mangelder Investitionen wegen Coroan unattraktiver werden und sich eine Spirale nach unten in Gang setzt.

    Oder das Touristenorte bei der Gelegenheit das "overtourism" Problem angehen und sich dort plötzlich Mehrheiten finden nicht so weiter zu machen wie zuvor.


    Ich sag nicht dass das kommen muss...ich weiß es nicht...aber immerhin, es kann sein dass auch in dieser Branche ein Ende des ungedämpften exponentiellen Wachstums nahe ist.

    Und ohne exponentielles Wachstum oder gar mit Stagnation? Sind die meisten Aktien dann eben nicht mehr so doll günstig.


    Also ich warte ab. Und lasse die RS entscheiden wie der Markt das sieht.


    wp

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  • ;)


    IFA hat neben Hotels und Kliniken in Deutschland auch welche auf den Kanaren und in der Karibik - die dürften am meisten getroffen sein. Immerhin haben sie aufgrund der Kapitalerhöhung vor einem Jahr wohl noch genug freie Liquidität.

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  • Bei mir persönlich hat die letzte Woche dazu geführt, die Region Bodensee durchaus als Langzeitalternative zu Norditalien zu betrachten ;-)


    Ich glaube Bauernhofurlaub am (Deutschen) Bodensee ist noch uncooler als Österreich, war aber großartig und sehr entschleunigend.


    MMI

  • Tourismus ist auch nicht gleich tourismus.

    Es gibt Plaetze, die sind "in", und dort werden die Hotelkapazitaeten ausgebaut, und die Preise steigen, es ist weniger guenstig dort Urlaub zu machen, und alle wollen an den Touristen verdienen, und was frueher spass gemacht hat und cool war, wird immer frecher, und dann kippt es, und der Tourismus bleibt aus, waehrend die Unterkunft-kapazitaeten massiv ausgebaut wurden.

    Nun --> Flugzeuge koennen woanders hinfliegen, an Orte die dann "in" sind. Aber die Hotels in den Gegenden die dann "out" sind, die sind unverkaeuflich. Ueberkapazitaeten ohne ende, und auch Jahre danach traeumen die Leute an diesen "out"-Gegenden vom grossen Geld, es dauert ewig bis Hotel-immobiliien drastisch im Preis runter gehen, und so lange bleibt es dann tot.

    Darum: wenn man an mehr Tourismus glaubt (Reiselust steigt) - Hotels sind leider immobil im wahrsten Sinne des Wortes, Flugzeuge hingegen nicht.

    Ob nun Buchungsseiten oder Flugzeuge, oder Reisebusse, oder Hotels - tourismus branche ist nicht gleich tourismus branche. Hotels koennen fuerchterlich nach hinten los gehen, und anders als Flugzeuge koennen sie nicht den Ort wechseln. Und darum muss wohl auch immer ein besseres KGV geboten werden, aehnlich wie es bei Autoaktien/Zyklikern ja auch ist.


    Corona kann dabei uebrigens den Effekt haben, dass die Karten neu gemischt werden. Oft gehen dieselben Leute immer an die gleichen Plaetze - bis dann Corona kam, dann wird was neues ausprobiert, es gefaellt einem viel besser, und die alten Urlaubsziele sind ploetzlich out.

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

  • Darum: wenn man an mehr Tourismus glaubt (Reiselust steigt) - Hotels sind leider immobil im wahrsten Sinne des Wortes, Flugzeuge hingegen nicht.

    Ob nun Buchungsseiten oder Flugzeuge, oder Reisebusse, oder Hotels - tourismus branche ist nicht gleich tourismus branche. Hotels koennen fuerchterlich nach hinten los gehen, und anders als Flugzeuge koennen sie nicht den Ort wechseln. Und darum muss wohl auch immer ein besseres KGV geboten werden, aehnlich wie es bei Autoaktien/Zyklikern ja auch ist.

    Den Gedanke hatte ich auch schon...

    Problem bei Fluggesellschaften ist dass sie staatlich so gepampert werden weltweit dass es enorme Überkapazitäten gibt.

    Immerhin, es sieht so aus als würde Corona hier für einen Rückschnitt sorgen, es mehren sich die news zu Flottenverkleinerungen etc.


    Was hälst du von Turkish Airways, joe?


    wp

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  • Ich habe sie nicht in meiner Datenbank. Ich kann sie reinladen, wenn Du Interesse hast? Wo kann man die handeln?

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  • Hier soll es bitte nur um stationären Tourismus gehen, also Hotels und Freizeitparks.

    Ja, wie bewertet man Hotels? Mit dem gleichen KGV wie andere Aktien, oder gar mit Abschlag? Die andere Möglichkeit wäre eher wie Immobilien, also mit deutlich höherem Ertragsmultiple.

    Heute sollen übrigens Zahlen für IFA kommen.

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  • Mit dem gleichen KGV. Der Abschlag kommt zum Risiko, aehnlich wie du mehr Rendite verlangst bei hoeherer Verschuldung? Also so gesehen, dann eben doch beim KGV fummeln, aber ich wuerde das nicht so machen, sondern einfach im Hinterkopf behalten, dass es einen Grund gibt warum das KGV guenstig ist. Denn solange es laeuft, laeuft es doch, dann ist das KGV "echt". Die Gefahr ist, dass in 5 Jahren der Ort vom Hotel out ist, oder Trittbrettfahrer in der Gegend auch Hotels eroeffnen, weil es so gut laeuft. Flugzeuge kann man woanders fliegen lassen, aber hotels sind schon arg immobil, und regierungen werden nur bein inlaendischen hotels helfen, wenn ueberhaupt.

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  • Mit dem gleichen KGV.

    Das schöne ist, dass man heute wie auf einer Speisekarte wählen kann ob man in Hotel-Unternehmen investieren möchte, die die Zimmer komplett auf der Bilanz haben oder "capital-light" unterwegs sind.


    Hilton z.B. besitzt nur noch 2% seiner Hotels selbst. Der überwiegende Teil der Einnahmen sind Franchise-Gebühren, Management Fees, Loyalty Program Fees usw. Die Kapitalintensität ist dann natürlich eine ganz andere als bei einer Immobilienbude und man kann effizient wachsen, ohne viel zu investieren.


    So etwas hat natürlich auch Auswirkungen auf die Bewertungskennzahl...

  • Stimmt!

    Tja, dann muss man bei solchen Firmen genau hingucken wie sie unterwegs sind.

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  • Sehe grade, Dalata ist ja wieder ein Stück zurück gekommen seit ich Anfang Juni das erste Mal drauf geschaut habe.

    Im Tool werden sie selbst mit Abschlägen langsam richtig interessant, hab sie mal auf die Watchlist gesetzt.


    Ich zögere allerdings noch.

    Der Tourismus ist schon eine schwierige Kiste grade.


    Noch jemand investiert in Dalata außer Winter ?


    wp

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  • Oh, ich bin noch nicht investiert. Das ist nur einer der Werte der nun nicht mehr so geheimen Hotel-Watchlist. ;) Mir ging es nicht darum zu pushen. ;)

    Ein Problem bei Dalata ist auch, daß 1% irische stamp duty anfällt, egal, wo man sie kauft; abgesehen vom Börsenplatz.


    Meine Sorge ist, daß Geschäftsreisen deutlich und dauerhaft zurückgehen könnten, wie im Immobilien-Threads besprochen (Videokonferenzen!). Ob das ersetzt werden kann durch Städtereisende? Bei den rein touristischen Betrieben könnte es eher ein Zurück zur Normalität geben, sofern entweder ein Impfstoff gefunden wird, oder wenigstens irgendwann die Herdenimmunität erreicht werden kann (dann wird es sich etwas länger hinziehen). Mir macht aber etwas Angst, daß das Corona-Virus die Welt dauerhaft "in Atem halten" könnte, weil es möglicherweise keine anhaltende Immunität gibt, oder jedes Jahr neue Varianten, wie beim Grippevirus. In diesem Fall wird es der Tourismus schwer haben. Selbst wenn es eine Impfung gibt, wissen wir nicht, wie sie angenommen wird, und ob es nicht trotzdem zu bleibenden Verhaltensänderungen kommen wird (oder wenigstens für viele Jahre). Zumindest ältere, zahlungskräftige Kunden könnten sich weiterhin zurückhalten., statt es darauf ankommen zu lassen, die Immunität zu testen.

    Die Compagnie des Alpes veröffentlichte Umsatzzahlen und schreibt, daß für das aktuelle Quartal damit gerechnet wird, daß die Freizeitparks knapp 40% weniger Umsatz machen könnten als im Vorjahresquartal, wenn sie die derzeitigen (positiven) Trends extrapolieren. Puh. Unter diesen Umständen werden sie kaum nachhaltig profitabel sein können. (Wobei da wiederum die Älteren keine große Rolle spielen)

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    Einmal editiert, zuletzt von Winter ()

  • In der Tat kehrt glaube ich bei allem was mit Tourismus zu tun hat gerade eine Ernüchterung ein.


    So schnell ist das da nicht vorbei bzw. wenn dann ist es tatsächlich eher ein U als ein V.


    Interessanterweise wollen sich in meinem Umfeld viele erstmal nicht impfen lassen und wollen aber dann trotzdem vorsichtig bleiben.


    Viele hoffen wohl dass die Herdenimmunität v.a. dadurch erfolgt, dass die anderen entweder krank werden oder sich impfen lassen. Das nennt man glaube ich das "Freerider problem".


    So ein Szenario würde dann Reisetätigkeit etc. noch viel länger einschränken als man bislang so gedacht hat.


    mmi

  • Ein Problem bei Dalata ist auch, daß 1% irische stamp duty anfällt, egal, wo man sie kauft; abgesehen vom Börsenplatz.

    Wenn das ein ernsthaftes Hindernis sein soll ein gutes, längerfristiges Investment auszuschlagen, dann tut es mir fast schon leid.


    Sagen wir du hältst das Investment 6 Jahre (wir sind ja alle langfristige Investoren, richtig?) und erwartest 12% Rendite p.a. (wir sind zudem alle gute Investoren die mehr als 8% p.a. schaffen, oder?). Diese stamp duty mindert dann deinen Ertrag einmalig um 0.5%, da sich dein Investment knapp verdoppelt hat. Auf die 6 Jahre verteilt sind es 0.08% "Kosten".


    Es soll ja durchaus Anleger geben die freudestrahlend >26% ihrer Dividende dem Staat abgeben und das jedes Jahr, aber einmalig 0.5% für ein gutes Investments zu bezahlen, nein, das geht nun wirklich nicht!


    Warnhinweis: Keine Meinung zu Dalata (außer dass der Name reichlich beknackt klingt), mir geht es nur um die 1%.