Google Trend

  • Ist das nicht auch der längste oder 2.-längste Fluss der Welt?

    Ja, der zweitlängste und der wasserreichste. Der längste Fluss der Welt ist der Nil. Es gibt aber Diskussionen, ob der Amazonas nicht länger ist als der Nil.


    Edith sagt:


    Der Fluss ist etwas aus der Mode gekommen, aber noch kein terminal decliner...


    amazon_river.png


    ...und gegen das Unternehmen hat er keine Chance:


    amazon-vs-river.png

    "Es ist leichter, einen Atomkern zu spalten als ein Vorurteil." - Albert Einstein -

    2 Mal editiert, zuletzt von vanilla.ice ()

  • Die Stoßzeiten auf Google Maps können auch interessant sein.


    Die geben aber keine absoluten Zahlen an.

    Ich weiß von einem Projekt wo Studenten vor Fitnessstudios mit "Klick-Zählern" gestanden haben um zu zählen wie viele Leute rein und rausgehen. Die Google - so vage wie sie auch sind - haben extrem gut gestimmt - und man konnte wohl halbwegs verlässliche Daten daraus ableiten.


    Ich will gar nicht wissen was passieren würde, wenn Google einen Algo-Hedgefonds für die 120 Mrd. Cash baut.

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman

  • Ich will gar nicht wissen was passieren würde, wenn Google einen Algo-Hedgefonds für die 120 Mrd. Cash baut.

    memyselfandi007 hatte mal einen Artikel über einen Quant Fonds (?) geschrieben, der sehr gute Renditen bei Beträgen unter 1 Mrd hatte aber nicht bei höheren Beträgen.

    Mit einem Google Fond würde es ähnlich gehen. 100 Mio würde er mit Traumrenditen sehr stark vermehren. Aber bei > 100 Mrd würde ich einen ähnliche Rendite wie bei Buffett erwarten oder einem Welt ETF.

  • Das ist Renaissance - ja.


    Google hätte aber den Vorteil die Bewegungsdaten von 2 Mrd. Menschen durchzustöbern. Das hat (außer Apple) sonst keiner.

    Google sieht aber noch viel mehr flow.
    Überleg mal: Die könnten theoretisch von fast jedem Menschen der "googled" das Internetverhalten in Realtime sehen.


    was macht der CEO von XYZ gerade? Kein Problem - lass mal nachgucken.

    Dass die das aktuell nicht machen und das "anonymisiert" ist - ist schön. Heisst aber nicht dass es nicht technisch gemacht werden könnte.


    Mir wäre DEUTLICH wohler, wenn die "dont be evil" immer noch im Unternehmenszweck hätten.

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  • Mir geht es eher darum, dass man bei sehr viel Geld irgendwann alle überdurchschnittliche Aktien gekauft hat und man danach zwangsweise die unterdurchschnittlichen kaufen muss (oder gar nichts). Das sagen Buffett und Munger ja auch. Und daran wird auch Googles "Wissen" nichts ändern können.

  • vanilla.ice

    Coole Arbeit, Danke fürs Teilen!


    Ein spannender Schritt wäre (bitte nicht verstehen als mein Versuch dich einzuspannen, sondern einfach als teilen einer Idee, weil ich es zeitlich aktuell nicht schaffe):


    Den gelagten Googletrend mit dem Kurz korrelieren.

    Also zB korr (Trend (t-X), Kurs (t)).

    Ggf. auf geglättet Kursen und Trends.


    Würde hier für irgendein x>0 eine irgendwie bedeutsame Korrelation rauskommen, dann hätten wir ein unglaublich mächtiges Tool.


    wp

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Allerdings enthält die beste Information über Gewesenes nicht die irrationale nächste Aktion.

    Hätte ich aus dem Bauch heraus jetzt auch so gesagt, aber vor der KI ist inzwischen nicht mal mehr das Chaos sicher.


    Machine Learning’s ‘Amazing’ Ability to Predict Chaos


    Zitat

    In a series of results reported in the journals Physical Review Letters and Chaos, scientists have used machine learning [...] to predict the future evolution of chaotic systems out to stunningly distant horizons.

    Zitat

    “I find it really amazing how far into the future they predict” a system’s chaotic evolution, said Herbert Jaeger, a professor of computational science at Jacobs University in Bremen, Germany.

    Zitat

    “This is really very good,” Holger Kantz, a chaos theorist at the Max Planck Institute for the Physics of Complex Systems in Dresden, Germany, said of the eight-Lyapunov-time prediction. “The machine-learning technique is almost as good as knowing the truth, so to say.”


    Hier geht's natürlich "nur" um deterministisches Chaos. Am echten stochastischen Chaos (also auf Quantenebene) wird die KI immer scheitern, aber bei unserem "unechten" stochastischen Chaos (auf makroskopischer Ebene), was im Prinzip nur auf Unkenntnis beruht, kann eine mit reichlich Daten gefütterte KI irgendwann vielleicht sogar "irrationale" Aktionen antizipieren, weil auch diese gewissermaßen determiniert sind.

    "Es ist leichter, einen Atomkern zu spalten als ein Vorurteil." - Albert Einstein -

  • Hihi, habe ich auch schon dran gedacht, dass mal auszuprobieren.


    Das "händisch" zu machen, würde allerdings richtig in Arbeit ausarten. Ich könnte es mit MATLAB bzw. Octave automatisieren (nachdem ich mich da erst wieder reingefuchst hätte), aber ob ich im Moment Zeit und Nerven dafür finde? Ich habe irgenwie die Befürchtung, dass nichts wirklich Verwertbares dabei heraus kommt. Das wäre sonst fast zu einfach.


    Na mal sehen, vielleicht packt mich ja irgendwann die Wut...

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  • Hier geht's natürlich "nur" um deterministisches Chaos. Am echten stochastischen Chaos (also auf Quantenebene) wird die KI immer scheitern, aber bei unserem "unechten" stochastischen Chaos (auf makroskopischer Ebene), was im Prinzip nur auf Unkenntnis beruht, kann eine mit reichlich Daten gefütterte KI irgendwann vielleicht sogar "irrationale" Aktionen antizipieren, weil auch diese gewissermaßen determiniert sind.

    Da sprechen m.E. zwei Dinge dagegen:

    1. sind die irrationale Aktionen nicht deterministisch da sie letztlich auch durch Quanteneffekte determiniert werden. z.B. die Prozesse im Gehirn, die Wahrnehmung des Menschen oder auch Umwelteinflüsse.


    2. skalieren die Algorithmen alle schlecht. D.h. die Laufzeit (oder wahlweise die Qualitätsverlust der berechneten Lösungen) steigt superlinear (oft sogar exponentiell). Selbst wenn man also die Daten zum Füttern hat, rechnet man einach viel zu lange.

  • Hihi, habe ich auch schon dran gedacht, dass mal auszuprobieren.


    Das "händisch" zu machen, würde allerdings richtig in Arbeit ausarten. Ich könnte es mit MATLAB bzw. Octave automatisieren (nachdem ich mich da erst wieder reingefuchst hätte), aber ob ich im Moment Zeit und Nerven dafür finde? Ich habe irgenwie die Befürchtung, dass nichts wirklich Verwertbares dabei heraus kommt. Das wäre sonst fast zu einfach.


    Na mal sehen, vielleicht packt mich ja irgendwann die Wut...

    ja die Befürchtung habe ich auch.


    Sonst würde ja irgendwer hier Studien dazu kennen, was offenbar nicht der Fall ist.


    Daher auch meine defätistische Bemerkung weiter oben, dass google trend wohl leider(!) auch nur einen weiteren weichen/anekdotischen Datenpunkt liefert und keineswegs hart verwertbare Indikatioren, auch wenn es wegen der schönen Graphen schnell so wirkt.


    Aber wenn ich Zeit hab grab ich da vll auch mal weiter rein, spannend ist es schon.

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  • Da sprechen m.E. zwei Dinge dagegen:

    1. sind die irrationale Aktionen nicht deterministisch da sie letztlich auch durch Quanteneffekte determiniert werden. z.B. die Prozesse im Gehirn, die Wahrnehmung des Menschen oder auch Umwelteinflüsse.


    2. skalieren die Algorithmen alle schlecht. D.h. die Laufzeit (oder wahlweise die Qualitätsverlust der berechneten Lösungen) steigt superlinear (oft sogar exponentiell). Selbst wenn man also die Daten zum Füttern hat, rechnet man einach viel zu lange.

    Als kleine Vorwarnung: Ich bin nur absoluter Laie. Ich weiß zu diesem Thema gerade so viel, um zu erkennen, dass ich eigentlich nichts weiß. Ich antworte deshalb vorwiegend mit Fragen:


    zu 1.

    Prinzipiell sehe ich das auch so. Ich stelle mir aber zwei (wahrscheinlich laienhafte) Fragen:

    • Prozesse im Gehirn: Gilt die Indeterminiertheit der irrationalen Aktionen auch noch auf der Ebene von Gruppen von Individuen (bzw. großen Herden) oder "verwischen" die Folgen der Quanteneffekte dort so stark, dass man sie vernachlässigen kann?
    • Umwelteinflüsse: Spielen die Quanteneffekte auf der makroskopischen Ebene wirklich noch eine Rolle oder gibt es dort einfach zu viel Wechselwirkungen, so dass man doch wieder zum klassischen und determinierten Fall übergehen kann?

    Worauf ich hinaus will: Kann man dieses prinzipiell stochastische Chaos näherungsweise (blöde Formulierung) als deterministisches Chaos auffassen, weil die stochastischen Effekte in immer größeren Systemen so klein werden, dass man sie vernachlässigen kann?


    zu 2.

    Auch hier die Frage eines Interessierten: Gilt die Einschränkung der zu langen Rechenzeiten auch, wenn man Quantencomputer zur Verfügung hat?

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  • Worauf ich hinaus will: Kann man dieses prinzipiell stochastische Chaos näherungsweise (blöde Formulierung) als deterministisches Chaos auffassen, weil die stochastischen Effekte in immer größeren Systemen so klein werden, dass man sie vernachlässigen kann?

    Näherungsweise ist gar nicht blöd sondern genau richtig. Genau das machen wir doch schon seit Jahrhunderten. Die klassische Physik ist doch eine ganz gute Approximation dessen, was wirklich passiert -- jedenfalls so lange man nicht zu genau hinschaut. Bei dem Verhalten von Menschen in Massen ist das z.B. ähnlich. Sich bewegenende Menschenansammlungen verhalten sich wohl ähnlich wie Flüssigkeiten, aber im einzelnen natürlich nicht. Und in einem anderen Kontext (Börse) natürlich auch nicht.

    Das Problem ist, dass diese Recht einfachen Approximationen nur dann funktionieren, wenn die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Komponenten nicht zu komplex sind. Ein flüchtender Mensch in der Menge hat sehr einfache und nur lokale Wechselwirkungen.

    Bei der Börse z.B. ist das schon wieder viel komplexer. Ein sehr komplexes System ist dann oft auch noch nicht stetig. Also kleine Änderungen in den Parametern können zu großen Änderungen im Ergebnis führen (der berühmte Schmetterling).

    Selbst wenn du das modelliert und gelernt bekommst, brauchst du immer noch das genaue wissen dieser Parameter. Aber wenn du Pech hast, schlagen dann halt Quanteneffekte zu.

    zu 2.

    Auch hier die Frage eines Interessierten: Gilt die Einschränkung der zu langen Rechenzeiten auch, wenn man Quantencomputer zur Verfügung hat?

    Weiß man nicht. Vermutlich schon.

  • zum Thema Zufall, Chaos, und Strukturen

    ist mir der alte Thread "Random Walk" wieder eingefallen, darin sieht man wie man mit Zufallszahlen und einer simplen Regel (Algorithmus) schöne Aktiencharts erzeugen kann, leider kann man die Random Charts i, Trend von 2002 nicht mehr ansehen - sind aber mit Excel und Co schnell neu erzeugt.


    Random Walk


    Aktiencharts der Indizes sind meiner Meinung lange Zeit ziemlich nahe am Random Walk ( und damit meist effiezient ) , eine äussere "Störung" wie durch Corona wird sich aber durch Random Walk nicht abbilden lassen.