Autostrade Meridionali und FNM (Ferrovie Nord Milano) - negativer EV?

  • Mir fiel beim Screenen Autostrade Meridionali auf, die betreiben die italienische Autobahn A3 von Neapel nach Salerno.

    KGV 7

    KBV 0,5

    KPV12 10%

    KPV5 18%

    jedoch sinkender Umsatz seit 2010 (zuvor +150% seit 2003), 2016 war das Tief, bei mehr oder weniger konstantem EBITDA und schwankendem Gewinn, seit 2016 wieder sehr gut.

    Der Vogel wird abgeschossen durch den negativen Enterprise Value - diese Autostrade scheint 447 Mio. Euro Cash & kurzfristige Finanzanlagen in der Bilanz zu haben, bei 246 Mio. Euro kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten, bei Börsenwert 98 Mio. Euro. Beide Positionen bestehen in dieser Höhe schon seit Jahren. Leider ist der GB nur auf italienisch verfügbar, so daß ich dem nicht nachgehen konnte, ob es irgendeinen zwingenden Grund dafür gibt.


    Ähnlich ist es bei FNM - der Ferrovie Nord Milano (Eisenbahn).

    KGV 8

    KBV 0,5

    KPV12 14%

    KPV5 18%

    also ganz ähnliche Kennzahlen. 2011 scheint man einen großen Teil des Geschäftes verkauft zu haben und 2018 zugekauft. Auch hier mehr Cash (364 Mio. Euro Ende Q1) als Finanzverbindlichkeiten (251 Mio. Euro inkl. Capital leases und Pensionsverpflichtungen, ohne 19 Mio. Euro Minderheitsanteile) bei 206 Mio. Börsenwert. Hier ist der Cashbestand deutlich angestiegen, war nur 71 Mio. Euro Ende 2016, besonders stark im ersten Quartal 2020.


    Ich dachte, Autobahnen und Eisenbahnen sollten eher einfach zu verstehen sein, gerade was die Bilanzierung angeht, aber dem scheint nicht so zu sein? Wie funktioniert das mit der Konzession?

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Guck dir mal Stalexport in Polen an - die sind billig.

    "Three rules for a career: 1) Don't sell anything you wouldn't buy yourself; 2) Don't work for anyone you don't respect and admire; and 3) Work only with people you enjoy." Charlie Munger

  • Bei den Autobahnen muss man auf Folgendes aufpassen:


    Wenn die Konzession abläuft, fällt das "Asset", also die Autobahn inkl. der kompletten Infrastruktur an den Staat, in Italien sogar wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht zum Nulltarif. Dann muss man sich wieder "bewerben" und entsprechende Neuinvestitionen versprechen.


    Bei Autostrade Meridionali kommt dazu, dass die Mehrheit durch Atlantia gehalten wird.


    Und bei Atlantia besteht die Gefahr dass sie durch den Italienischen Staat enteignet werden:


    https://www.reuters.com/articl…lion%20euros%20previously.


    Offiziell eine Folge des Brückeneinsturzes von Genua, vmtl. werden da auch alte Rechnungen mit Familie Benetton


    MMI

  • Schwache Aktien/Nachzügler zu kaufen, die von der bisherigen Geldmengeninflation/V-Erholung noch nicht berührt wurden, sind ja für den Fall, dass der Wind wieder dreht, wie ein Put mit noch mehr Schwung dahinter.

  • Ah, ok. Ein Put würde in diesem Fall ja steigen.

    Ansonsten wäre die Möglichkeit, wenn man jetzt noch günstige Werte sucht, sich auf solche zu spezialisieren, die von Corona nicht besonders getroffen wurden (vorher gar nicht stark fielen). Die gibt es, und die hätten dann wohl auch eine größere Resistenz in einem erneuten Marktrückgang (wegen zweiter Welle oder was auch immer). Aber die Frage ist: will man die gerade jetzt, oder ist für die nicht noch genug Zeit später? Es sei denn, es setzt eine geldmengengetriebene Hausse ein (muß nicht gleich Katastrophenhausse sein).

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin